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23.07.2011, 20:04

Terror in Oslo

Zitat

Oslo (dpa) - Nach dem doppelten Terroranschlag ist Oslo wie gelähmt. Wo sonst reges Treiben herrscht, ist kaum jemand zu sehen. Nur an den Absperrungen im Regierungsviertel kommen Gruppen von Menschen zusammen.

In den Gesichtern spiegelt sich Fassungslosigkeit. Unter einem bleiernen Himmel weht die norwegische Flagge auf halbmast.

«Das ist unfassbar, zu was Menschen fähig sind», sagt Bernard Böhmer, Inhaber des Cafés Eger, das ganz in der Nähe des Anschlagsortes im Regierungsviertel liegt. Böhmer war am Freitagnachmittag in der Straße, in der auch das Finanzministerium liegt, er wollte zu seinem Auto gehen.

«Da habe ich den Knall gehört und die Druckwelle auf der Brust gespürt. Ich wurde nach hinten geschleudert. Und ich wusste sofort: Das war keine Gasexplosion, sondern eine Bombe.» Explosionen von Granaten und anderen Sprengsätzen kenne er noch aus seiner Zeit als Blauhelmsoldat im Libanon.

«Das ist eine Tragödie für das ganze Land», sagt der 17-jährige Harald Jakhelln, der beim Hafenmeister an der Akerbrygge die einlaufenden Jachten einweist. «Ich war während der Bombenexplosion zu Hause, meine ganze Wohnung hat gebebt.»

Im Fernsehen wird gerade ein Polizeisprecher befragt, darunter die eingeblendete Zeile: «Minst 84 döde» - mindestens 85 Teilnehmer eines Jugendcamps der Sozialdemokraten wurden erschossen, vermutlich von einem Rechtsextremisten.

Die von Soldaten abgesperrte Akersgata ist mit Scherben übersät. Blut ist an der steinernen Einfassung eines Baums zu sehen, daneben liegt ein Paar schwarze Schuhe auf dem Pflaster. Das Restaurant Deli de Luca ist völlig zerstört, die Eingangstüren aus der Verankerung gerissen, die Rahmen der Glasfassade ragen ins Nichts.

Über die Querstraße hinweg ist die gläserne Fassade des Verlagsgebäudes der Zeitung «VG» auf den oberen vier der fünf Etagen herabgerissen. Darunter starrt ein unbeweglicher Zeitungsleser auf den Scherbenberg - eine Skulptur.

Vor dem Rathaus von Oslo blickt Bürgermeister Fabian Stang auf seine Stadt, die mit einem Schlag eine andere geworden ist. Wird das die für Friedensliebe und Toleranz bekannte norwegische Gesellschaft verändern? «Ich hoffe nicht», antwortet Stang. Gerade der Respekt vor den Toten gebiete es, «dass wir diese Stadt noch sicherer und offener, und den Umgang miteinander noch respektvoller gestalten». Norwegen werde diese schreckliche Situation dazu nutzen, «eine bessere Gesellschaft zu entwickeln».

«Die Gesellschaft in Norwegen ist sehr tolerant», sagt der Taxifahrer Mohammad, der seinen Nachnamen nicht nennen will. «Aber wir machen uns Sorgen wegen der Rechtsextremisten.» Mohammad ist vor 19 Jahren von Pakistan nach Norwegen gekommen. Er ist erleichtert, dass sich der erste Verdacht eines islamisch-extremistischen Hintergrunds nicht bestätigt hat.

Auch Restaurant-Betreiber Böhmer sagt, er sei deswegen einerseits erleichtert. Andererseits sei es unfassbar, dass eine solche Tat aus der Mitte der norwegischen Gesellschaft heraus verübt worden sei. Das Zusammenleben mit Migranten sei völlig unproblematisch. «Ich habe sehr viele Freunde, die Muslime sind. In diesem kleinen Café sind wir sieben verschiedene Nationen, die hier arbeiten. Für mich ist das eine Bereicherung. Das fremdenfeindliche Milieu sei klein und in der Bevölkerung nicht fest verankert.

Oslo trauert. In der Domkirche kommen die Menschen zusammen, suchen Beistand in der Gemeinschaft. Vor der Kirche werden Blumen abgelegt, viele rote Rosen darunter, Kerzen und kleine norwegische Fahnen. Die Zeit steht still, Oslo hält den Atem an.


Quelle: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1183952

Wenn ich schon einer Belanglosigkeit wie dem Tod eines Rumfasses einen Thread widme, so muss auch den wirklich wichtigen Sachen ein Thread gewidmet werden und zwar den fanatischen Anschlägen in Oslo, bestehend aus zwei Akten.
Beim ersten Akt wurden in einem sozialdemokratischen Jugendcamp 84 Kinder und Jugendliche erschossen und beim zweiten Akt detonierte eine Autobombe in der Osloer Innenstadt, was jedoch aufgrund der Ferien nicht so viele Opfer erforderte.
Der Täter ist ein großer, blonder Bursche, erzkatholisch, ausländerfeindlich und mit Verbindungen zur rechten Szene.


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LeaX

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24.07.2011, 04:00

Es ist traurig, so etwas zu lesen. Es sterben schon genug Menschen durch Krankheiten, doch ein Gewaltakt ist schon immer etwas schlimmes. Sich dazu entschliessen jemanden umzubringen, ist meines Erachtens für die meisten von uns unvorstellbar. Doch hier hat sich, ersten Angaben nach, ein einzelner Mensch dazu entschlossen Kinder und Jugendliche einfach ab zuknallen und später noch eine Bombe hoch gehen zu lassen. Hauptsache es sterben so viele Menschen wie möglich. Und es war kein islamisch-extremistischen Hintergrund, kein Racheakt für einschreitende Truppen oder Sanktionen, nein es war anscheinend ein hasserfüllter Mensch, der auf die Gefahren im Inneren hinweisen wollte, das der Terror doch überall lauert, Freude am töten hatte und Angst verbreiten wollte. Und dieses Ziel hat er erreicht, nicht in den USA, nicht in Russland, nicht Deutschland, nicht in Griechenland, sondern in Norwegen, einem Land dass nie auffällig war. Auffällig im Sinne von innere politische Zerrissenheit, Landesbankrott oder Integrationsprobleme. Nein es ist in einem Land passiert, das für friedlich gilt, einen qualitativ hochstehende Lebensstandard hat. Doch Norwegen sollte sich nicht unterkriegen lassen, sie sollten der Toten gedenken, doch nach vorne sehen. So etwas lässt sich sehr schwer vorhersagen, vor allem wenn diese Gefahr von einem unauffälligen Menschen aus der Bevölkerung stammt. Auf jeden Fall sollte sie nicht viel ändern, denn sie auf einen sehr guten Weg, was den Bevölkerungszusammenhalt angeht. Da könnte sich andere Länder eine Scheibe abschneiden. Auch wenn die nächsten Wochen schwer werden, Norwegen wird sich gut davon erholen und nicht in Panik verfallen, wie andere.

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Sawa

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24.07.2011, 12:03

Ein wirklich tragisches Ereignis das sich dort abgespielt hat.
Ich kann LeaX nur zustimmen. Es sterben weltweit genug Menschen durch Krankheiten, da muss nicht noch ein Mensch dahergelaufen kommen und mal eben Menschen umbringen weil er meint das es der richtige Weg ist.
So etwas ist für mich in gewissem Sinne vollkommen unverständlich.
Wie kann man losgehen und unschuldige Kinder töten nur weil einem unter Umständen die Herkunft nicht passt.
Wenn so etwas geschieht ist das immer wieder tragisch und vor allem absolut sinnlos.
Diese 84 Kinder haben niemandem etwas getan und dafür werden sie umgebracht.
Was muss bei dem Menschen im Kopf vorgehen, dass er zu so etwas im Stande ist?
Natürlich gibt es solche Fälle immer wieder und ich kann mich auch dort nur fragen wie man zu einer solchen Einstellung kommt.
Natürlich gibt es dort viele Wege hin, z.B die Erziehung der Eltern oder eigene schlecht Erfahrungen und Druck der sich immer weiter aufgebaut hat und dann plötzlich auf einmal raus musste.
Aber das ist keine Begründung anderen Menschen die einem nichts getan haben zu töten.

4

24.07.2011, 18:30

Zitat

Anders Behring B. setzte anscheinend alles daran, nach seiner Tat in die Geschichtsbücher einzugehen. Im Netz hinterlässt er eine inszenierte Visitenkarte seiner kranken Persönlichkeit. In einem digitalen Tagebuch beschreibt er auf 1516 Seiten seine wirren, ideologisierten Ideen. Auf der letzten Seite heißt es: „Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein. Es ist jetzt Freitag, der 22. Juli, 12:51 Uhr.“


Quelle: http://www.focus.de/politik/ausland/terr…aid_648885.html

Der Täter war also wirklich ziemlich von der Rolle, sein Geist vollkommen vergiftet durch eine kranke Ideologie und deswegen mussten so viele Menschen sterben. Aber in die Geschichtsbücher wird er damit wohl trotzdem nicht kommen, geistesgestörte Massenmörder sind ja nun nicht so selten.


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AliSoRa

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5

25.07.2011, 14:45

Das was mich eig. noch mehr schockt ist die blinde Sicht einiger Menschen, die diesen Akt als 'Amoklauf' abstempeln. Amokläufer töten sich in der Regel selber, und sie denken, dass sie die Opfer sind. Hier ist es anders, der Mann ist von der Ideologie bessesen, dass Europa nur den Europäern gehört und Multikulti vollkommen falsches Denken ist.Me
Ich verstehe auch nicht, wie er immernoch Recht behalten will. Er hat unzählige Kinder ermordet, Kinder die vielleicht unsere Zukunft in Parteien bestimmen könnten. Es ist einfach bestialisch.

Der Mann ist ein charismatischer, wahrscheinlich intelligenter, blonder Mann. Sowas hätte man nie erwartet - ich und viele andere haben gleich nachdem Anschlag in Oslo auf islamistische Radikale getippt. Aber nicht auf christliche Radikale.... . Und das liegt daran, dass die Medien uns gezielt nach 9/11 sensibilieren.


Akuuuwa!

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25.07.2011, 18:48

Da sind ein paar Fehler in deinem Post. Natürlich war das ein Amoklauf, es gibt keine Definition von Amokläufer die besagt, dass man nur ein Amokläufer ist, wenn man sich nach der Tat umbringt und sich als Opfer sieht. Die Tat lässt sich also problemlos als Amoklauf bezeichnen.
Multikulti ist ja auch eine falsche Denkweise, da man dabei versucht alle kulturellen Unterschiede zu glätten und alles gleich zu machen.
Auch das Verstehen ist einfach, er ist von seiner Ideologie besessen, er denkt, er wäre im Recht, er sieht sich als Held, ist genau so wie bei den Islamisten, die sich in die Luft sprengen.

Der Mann ist ein Nazi und kein christlicher Radikaler, christliche Radikale haben wir in Amerika, die sprengen beispielsweise Autos von Abtreibungsärzten in die Luft. Und mit der Sensibilisierung der Medien hat das auch nichts zu tun, daran sind die geistesgestörten Islamisten schuld, denn deren Taten waren medienwirksamer und häufiger, man kann also nicht immer alles den pösen Medien in die Schuhe schieben.


The Meteor

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