Uhm, also jetzt, wo hier endlich mal jemand gepostet hat nach mir, dachte ich, ich teile mal meine Eindrücle von Pokémon Conquest bisher.
Ich bin mittlerweile kurz vorm Ende der Hauptgeschichte. Ich habe 16 Schlösser erobert und mir fehlt nun noch ein einziges. Danach habe ich Zugriff auf die 32 Nebengeschichten, die ich durchspielen muss, um das wahre Ende spielen zu können.
Zunächst einmal mag ich an diesem Spiel, dass es einen sehr angenehmen Rhythmus bietet: Ich will nicht sagen, dass es langweilig ist, aber es ist so eines der Spiele, das spielt man 2 Stunden um Stück und dann hat man für den Tag auch die Nase voll. Viele mögen das nicht, weil sie ihre Spiele gern pausenlos durchsuchten, aber mir gefällt soetwas eigentlich sehr gut.
Zu sammeln gibt es 199 Pokémon, von denen ich bisher 78 besitze. Level gibt es in diesem Spiel nicht, stattdesssen entscheidet die Stärke der Freundschaft zwischen Krieger und Pokémon, wie stark das Pokémon ist (maximaler Wert 100%, ist also im Prinzip nicht sonderlich anders als das Levelsystem).
Pokémon entwickelt sich unter unterschiedlichen Bedingungen:
- Ein Wert (Angriff, Verteidigung etc) übersteigt eine bestimmte Größe - Beispiel: Karpador entwickelt sich zu Garados, wenn Angriff > 16. - Pendant zur sonstigen Entwicklung durch Leveln.
- Der Freundschaftswert übersteigt einen bestimmten Wert - Beispiel: Pichu entwickelt sich zu Pikachu, wenn Freundschaftswert über 50% - Pendant zur sonstigen Entwicklung durch Zuneigung oder durch Tausch.
- Das Pokémon übt eine Action aus und trägt dabei ein bestimmtes Item - Beispiel: Evoli kämpft und trägt dabei einen Wasserstein - Pendant zur sonstigen Entwicklung mit Items.
Pokémon fangen
Macht man, indem man sich auf dem Kampffeld neben dem Pokemon positioniert und den Link-Befehl wählt. Dann startet ein kleines Minispiel (hat ähnlichkeit mit einem Rhythmuspiel, ist aber keins) und nach einer oder mehreren Runden, hat der jeweilige Krieger das Pokémon dann rekrutiert. Es ist nicht möglich Pokémon unter den Kriegern zu tauschen. Ziemlich blöd, weil das mögliche Maximum des Freundschaftswerts vom Trainer abhängt. Ein Kämpfer hat bestimmte Pokémontypen, mit denen er gerne kämpft. Wenn man beispielsweise einen Trainer, der Feuerpokémon bevorzugt einen Käferpokémon rekrutieren lässt, dann kann es sein, dass nur ein Freundschaftswert von maximal 40% aufgebaut werden kann (heißt also, das Pokémon wird nicht mehr stärker, wenn die 40% erreicht sind --> nicht wünschenswert). Wenn er jedoch ein Feuerpokémon rekrutiert, dann kann die Freundschaft 90% oder höher gehen. Wenn der Trainer dann ein ganz bestimmtes Feuerpokémon rekrutiert, kann es sogar zu einem "Perfect Link" kommen - dann ist es möglich, die Freundschaft bis auf 100% zu steigern.
Ein Trainer hat eine bestimmte Kapazität an Pokémon, die er gleichzeitig besitzen kann. Minimal 2 und maximal 8 (zumindest hab ich das jetzt noch niemanden gefunden, der mehr hatte...).
Krieger
In den Kampfgehen und einen Krieger
- innerhalb der ersten 4 Runden besiegen ODER
- mit einer sehr effektiven Attacke besiegen DER
- ihn besiegen ohne dass die eigenen Pokémon Schaden genommen haben.
Dann schließt er sich nach dem Kampf an.
Es gibt dann noch ganz besondere Krieger, die sogenannten Warlords. Das sind mehr oder weniger die "storyrelevanten" Krieger.
Die rekrutiert man genauso wie normale Krieger, außer dass man sich jeweils mit einem anderen Warlord besiegen muss (hat ewig gedauert, bis ich das mal kapiert hatte).
Krieger kann man sammeln wie Pokémon. Es gibt insgesamt 200.
Joa, das Kampfsystem ist ein ganz einfaches Strategiebasiertes System. Jedes Pokémon hat eine Attacke und darf pro Runde einmal bewegt werden.
Der Kampf hat eine Maximalzahl an Runden, die er dauern kann. Braucht man mehr Runden als vorgesehen, verliert man automatisch. (Passiert aber sehr selten.) Sowohl Gegner als auch Spieler dürfen nur maximal 6 Krieger aufstellen. Jeder Krieger darf nur ein Pokémon einsetzen - egal, ob er mehr als ein hat. Verliert dieses, zieht er sich aus dem Kampf zurück.
Der Schwierigkeitsgrad ist eher niedrig. Wichtiger als Erfahrung mit Strategiespielen ist eher Erfahrung mit Pokémon (welche Typen wirken gegen was usw.).
Insgesamt gefällt mir das Spiel sehr. Vor allem das Design und der Soundtrack. Die Gesamtzahl der Pokémon ist auch nicht so groß, das man irgendwann die Lust am Spiel verliert, bevor man alle hat und es ist trotzdem auf seine Art umfangreich. (32 Nebengeschichten - selbst wenn die nur aus einem Kampf bestehen sollten, sind das trotzdem gut 15 Stunden Spielzeit, würde ich mal schätzen).
Ich will aber dennoch nicht die Schwächen des Spiels verschweigen.
Außer der Handlung und dem Sammeln von Pokémon und Kriegern, gibt es nämlich NICHTS zu tun. Keine Minispiele und Nebenbeschäftigungen. Auch die Kämpfe an sich sind wenig abwechslungsreich. Die Kampfareale haben ab und zu mal spezielle Gimmicks und Tricks, aber sobald man die einmal durchschaut hat, bieten sie auch kaum Überraschungen mehr.
Ich finde es auch äußerst nervig, dass Trainer, die man rekrutiert, fast nie ein Pokémon besitzen, das für sie einigermaßen brauchbar ist. Außerdem nervt mich, dass man Oichi mitschleppen muss. (Ich mag sie, aber ihr Pummeluff ist schwach und ich lasse sie dann immer Pokémon rekrutieren, die ich gerade für die Gallerie brauche lol.)
Das Spiel ist in seiner Gesamtheit sehr sehr simpel gestaltet und eignet sich meiner Meinung nach vor allem als Spiel für zwischendurch. Man kann es leicht mal wieder aufnehmen, zwei-drei Stunden spielen und dann wieder ein paar Tage weglegen ohne den Faden zu verlieren.
Alles in allem bereue ich den Kauf aber nicht. Es bietet mir von allen Nebentiteln die bisher fairste Herausforderung, ohne dabei zu kurz zu sein. Und ganz wichtig: Es gibt wirklich nur diese eine Version. Man kann alles allein schaffen, braucht keinen Freund mit der anderen Edition.