>>> ALLLES WISSENWERTES
ÜBER HOMOSEXUALITÄT<<<
"Ich hab zwar nichts gegen Schwule, will aber mit ihnen nichts zu tun
haben" (der wohl häufigste Spruch "unwissender Heten"
Viele Heteros, vor allem die Männer, halten sich von Schwulen fern, aus
ihrer eigenen Angst der Unwissenheit über Schwule. Hinzu kommen noch die
panischen Ängste, von einem Schwulen angemacht zu werden.
Viele Heteros kennen nur das typische "öffentliche" Bild der Schwulen,
die regelrecht im Fummel und Handtasche mit getuschten Wimpern durch die
Stadt huschen und dabei kreischen. Sehr schön auf die Schippe genommen
hat dies Ralf König (der bewegte Mann), der ja eigentlich sein Chargon
im Comicbuch-Bereich beherrscht.
Schwule sind genauso "normal" wie Heteros, sie gehen eben nur mit dem
gleichen Geschlecht ins Bett. Dabei mußt Du ja nicht zusehen Oft
entsteht ein Ekel schon durch den Gedanken der Vorstellung, daß zwei
Männer Sex haben oder man selbst mit einem Schwulen ins Bett muß, nur
die Frage ist: Wer läßt denn diese Gedanken entstehen?! Eben! Der Hetero
selbst! Er macht aus einer nicht existenten Situation sofort ein
Problem, ab dem Moment der Offenbarung eines Schwulen gegenüber einer
Hetero-Person.
Meist werden nur Situationen herausgepickt, indem man "gehört" hat, das
irgendwer von einem Schwulen angemacht worden ist und sofort gleich auf
sich selbst schließt, angemacht werden zu können. Oftmals kommen noch
diverse Schlagzeilen aus den Medien hinzu, um das "Horrormärchen" über
Schwule komplett zu machen (was sich glücklicherweise die letzten Jahre
in den Medien um einiges gebessert hat)Lerne selbst einmal Schwule
kennen und mache Dir Dein eigenes Bild darüber.
Auch wenn es einmal zu einer Situation kommt, das ein Schwuler einen
Hetero-Mann "anmacht", dann kann sich doch der Hetero wohl selbst wehren
und er hat schließlich auch einen Mund Vergleiche einmal die Situation,
das sich Hetero-Männer oft das Recht herausnehmen, Frauen anzumachen
und sie ins Bett zu schleppen...Und genauso haben Schwule das Recht,
auch andere Männer anzumachen, denn auf der Verpackung steht ja
schließlich nicht: "schwul". Lerne einmal selbst Schwule kennen und Du
wirst sehen, das sich viele "Horrormärchen", die im Gehirn rumspuken,
sich überhaupt nicht bewahrheiten, im Gegenteil...
Schwulsein hat also nichts mit einem "anderen Menschen" zu tun, sondern
lediglich mit einer "anderen sexuellen Orientierung".
Woher kommt Homosexualität eigentlich bzw. wie entsteht sie?
Homosexualität ist so alt wie die Menschheit und wurde gerade durch die
Griechen in der Geschichte präsent. Blättert man einmal in die
Geschichte der Sexualität, wird man immer wieder "homosexuelle"
Grafiken, Bilder, Darstellungen aus allen Ländern vorfinden. Auch in der
Natur und bei den Tieren ist homosexuelles Verhalten vorzufinden.
Dies zeigt, das Homosexualität nichts mit einem "kranken Verhalten" oder
einer "Krankheit" zu tun, sondern bereits schon immer existent war in
der Geschichte der Menschheit.
Durch viele Jahrhunderte hatte es die Kirche geschafft, ein Bild von
Schwulen zu schaffen, was eben einer "Abnorm" des Menschen entspricht
und somit die Schwulen im sehr frühen Mittalter als "krank" galten, was
sich ja über viele Jahrhunderte bis teilweise Heute hingezogen hat.
Die Menschen waren es gewohnt, das Mann und Frau zusammengehören und
zwei Männer nicht in das Bild "der Bibel" paßten. Zugleich können
Schwule sich nicht fortpflanzen, was für viele als "widernatürlich"
angesehen wurde und somit nicht dem Bild der "Existenz" des Menschen
zusammenpaßt. Im dritten Reich wurden ja viele Homosexuelle zum Tode
verurteilt, nur weil sie "schwul" waren. Leider existiert sogar bis
heute noch in sehr wenigen Ländern die Todesstrafe für homosexuelle
Handlungen.
Bis heute streiten sich Wissenschaft, Forschung, Medizin und
Psychologie, welchen Auslöser es geben könnte, die eine Homosexualität
hervorruft.
Da gibt es Thesen das die dominante Mutter, die Erziehung oder das
Umfeld eines Menschen dafür verantwortlich ist, das man "schwul" wird.
Seit einigen Jahren forscht man in der Gentechnik, um ein Gen zu finden,
das für die "Homosexualität" verantwortlich sein soll. Auch in der
Hirnforschung hat man unter Computertomographie bereits festgestellt,
daß die rechten und linken Hirnhälften bei Schwulen anders verteilt sind
als bei heterosexuellen Männern.
Der wichtigste Schritt der letzten Jahrzehnte bzw. Jahre war es, zu
erkennen, das Schwulsein die natürlichste Sache der Welt ist und eben
genauso "normal" angesehen werden kann, wie Heterosexualität.
Homosexualität ist also keine Krankheit, sondern nur ein sexuelle
Orientierung, die genauso existent und natürlich ist, wie die Bi- und
Heterosexualität, nur wurde das Thema erst in den letzten Jahrzehnten
bzw. Jahren verstärkt behandelt und somit aufgeklärt.
Warum verhalten sich viele Schwule so tuntig - Sind alle Schwule
Tunten?
Tunten sind nur ein kleiner Prozentsatz aller Schwulen. Sie präsentieren
sich nur gerne in der Öffentlichkeit als schrill, bunt und laut. Und
genau deshalb entsteht der Eindruck, das alle Schwulen Tunten sind, da
man ja die "unauffälligen" Schwulen dabei nicht erkennt. Gerne erwarten
auch die Leute in den Medien den Glitzer und Glamour bei Schwulen, daher
werden oftmals nur exhibitionistische "Tunten" herausgepickt und als
Aufhänger für schwule Themen immer wieder gerne genommen. Ein tuntiges
Verhalten bei manchen Schwulen schließt oft auf die eigene
"Weiblichkeit", die einige Schwule damit unterstreichen wollen. Das kann
mitunter ein gewisser Neid gegenüber dem weiblichen Geschlecht sein,
die bessere "Frau" zu präsentieren.
Was für viele überraschend erstaunlich klingen mag, das sich viele
Schwule gegenüber Tunten differenzieren. Ein tuntiges Verhalten ist
nicht angeboren, sondern angelernt! Der Großteil der Schwulen steht
dazu, Mann zu sein, vor allem Mensch. Sie leben genauso "normal", wie
jeder andere Hetero und zeigen Großteils auch die gleichen
Verhaltensmuster.
Gibt es ein typisch "schwules Verhalten" ?
Nein, gibt es nicht!
Schwulsein hat absolut nichts mit dem Verhalten eines Menschen zu tun.
Homosexualität besagt ja schon aus, das die Sexualität zum eigenen
Geschlecht ausgerichtet ist und daher kein Verhalten beinhaltet, es sei
denn das Sexualverhalten.
Man kann sicherlich gewisse Verhaltensmuster aufstellen, in dem viele
Schwule reinpassen, mehr aber auch nicht. Genauso wie jeder Mensch
individuell in seinem Verhalten ist, genauso ist jeder Schwule an sich
ein Individuum und somit auch in seinem Verhalten.
Schwule trauen sich oftmals nur mehr zu, ihre weiblichen Anteile zu
zeigen. Sie müssen nicht dem Zwang hinterherrennen, dem
Gesellschaftsbild des Mannes gerecht zu werden, da sie niemanden
gegenüber ihren "Mann" stehen müssen.
Viele Schwule sind sehr tolerant und haben aus ihrer eigenen
"Minderheit" gelernt, tolerant gegenüber vielen Situationen zu sein. Das
schafft oft eine optimistischere Einstellung bei Schwulen gegenüber dem
Leben im Vergleich zu Heteros.
Wie erkennt man Schwule ?
Gewisse Verhaltensmuster verraten schon hin und wieder Schwule, die aber
meist eher von anderen Schwulen bemerkt werden, im Vergleich zu
Heteros, die darauf unbewußt weniger achten. Ausnahmen sind da
sicherlich einige Randsparten, wie Tunten, Lederypen etc.
In vielen Fällen sind Schwule sehr aufmerksam, vor allem Frauengegenüber
(da keine sexuellen Hintergedanken eine Rolle spielen).
Schwule sind oftmals ziemlich gutmütig, was gut und gerne in der
Arbeitswelt ausgekostet wird, da sie zugleich keine Familie haben.
Schwule ziehen seltenst über Frauen her oder degradieren sie zu
sexuellen Objekten. Ausnahmen sind dabei Schwule, die einen Haß gegen
Frauen entwickelt haben (oftmals ausgelöst durch den Haß zur eigenen
Mutter).
Schwule untereinander erkennen sich oft am ersten Augenkontakt, wie
"intensiv" und interessiert man sein gegenüber wahrnimmt.
Schwule sind gerne risikofreudig und vor allem haben den Hang zur
Veränderung. Dies bewirkt sich oft durch Outfit, wechselnde Intensität
bei Frisur und Outfit. Schwule sind oft bessere Stimmungsbomben, als
mancher "langweiliger" Hetero, sie haben eine optimistischere
Einstellung trotz ihrer "Minderheit" oder gerade deswegen!. Dies muß
aber nicht der Regelfall sein, da auch manche Heteros gerne
"wandlungsfähig" sind.
Schwule, die vor oder mitten in ihrem "Coming Out" stecken, erkennt man
oft gar nicht, da sie sich so gut an die "Hetero-Gesellschaft" angepaßt
haben, um auf keinen Fall in irgendeiner Weise "schwul" aufzufallen.
Leider leben bis heute noch sehr viele Schwule versteckt und leben ihr
"Schwulsein" in ihren eigenen 4 Wänden aus. Das hat bis heute noch damit
zu tun, das die Gesellschaft in vielen Ebenen und Situationen bis heute
die Homosexualität noch nicht komplett akzeptiert bzw. Schwule in
vielen Lebensbereichen immer noch benachteiligt werden. Vor allem
besteht noch bei den meisten Schwulen die Angst, nicht als "Mensch"
akzeptiert zu werden, sondern lediglich als "Objekt" und "krank" zu
gelten.
Frauen haben oftmals ein Gespür dafür, zu erkennen, welche Männer schwul
sind, da sie oftmals das Feedback des "sexuellen Hintergedanken"
erkennen, der bei Schwulen gegenüber Frauen eben nicht vorhanden ist.
Ein bombenfestes "Rezept" gibt es aber letztendlich bzw.
glücklicherweise nicht, wie man Schwule eindeutig erkennt oder erkennen
mag.
Wieviele Männer sind denn schwul?
Das kann man bis heute nicht genau sagen. Durch verschiedene
homosexuelle Studien schwankt man zwischen 5-10% in der Bevölkerung.
Einige Forschungsergebnisse aus den 90er Jahren zeigen sogar, daß die
Tendenz zur Bi- und Homosexualität bei Männern gestiegen ist.
Das liegt auch daran, das durch Medien und Gesellschaft in den
90erJahren die Homosexualität mehr präsent geworden ist und die Leute um
einiges offener damit umgehen, als vor vielen Jahren. Letztendlich hat
es auch damit zu tun, das immer mehr Männer zu ihrer Sexualität stehen
und somit ihre Bi- bzw. Homosexuellen Neigungen offen ausleben.
Schwule sind doch alles "Arschficker" !
Diese Aussage schließt auf Vorurteile und Desinformation, das schwule
nur ausschließlich Analverkehr haben. Sicherlich gehört Analverkehr zu
einem Bestandteil beim Sex unter Männern, jedoch praktizieren auch
Schwule ihren Sex genauso abwechslungsreich wie "Heteros", wobei
Analverkehr oftmals nicht vorrangig sein muß.
Wenn man bedenkt, das nach neuesten Forschungserkenntnissen jeder 3.
Mann sich einmal wünscht Analverkehr mit einer Frau zu haben, fragt man
sich, wer nun der "Arschficker" letztendlich ist...(hervorgerufen wird
dieser Wunsch durch die "enge" Darmwand, die den Penis damit fester
umschließt und ein intensiveres Gefühl beim Geschlechtsverkehr gibt)
Da der männliche Körper im Damm- und Analbereich eine sehr ausgeprägte
erogene Zone hat (hervorgerufen durch die Bündelung vieler Nerven),
geben die wenigsten "Heten"-Maenner dabei zu, Spaß daran zu haben bzw.
zu entdecken, an diesen Stellen stimuliert zu werden bzw. sich selbst an
diesen Stellen zu stimulieren. Man könnte ja schließlich sofort als
"schwul" gelten...
Also ist große Vorsicht geboten, wer mit diesem primitiven Satz
herumposaunt.
Wie treiben es eigentlich Männer miteinander ?
Es gibt bei Schwulen im Vergleich zu Heteros kaum einen Unterschied, wie
sie ihren Sex ausleben. Von Oralstimulation bis zur Handstimulation
kommen auch bei Männern untereinander alle Variationen der
Sexualpraktiken vor. Oftmals haben Schwule eine größere Phantasie, ihren
Sex auszuleben, als mancher "Hetero". Dabei muß es sich nicht alleine
auf den Analverkehr begrenzen, siehe oben.
Schwule können beim Sex (im Vergleich zu Heteros) sogar ziemlich
flexibel sein, indem sie jederzeit von dem passiven (weiblichen) Part in
den aktiven(männlichen) Part wechseln können oder beides zugleich
ausüben.
Männer untereinander gehen oftmals viel offener und direkter mit Sex um,
da sie ja wissen, was sie wollen. Zugleich kennt man ja die eigenen
erogenen Zonen und weiß größtenteils, wie man den anderen Mann
stimulieren kann, was im Vergleich zu Heteros erstmal der Mann/die Frau
erkunden muß. Schwule machen sich oftmals im sexuellen Bereich weniger
vor, da beim Mann das Triebverhalten stärker vorhanden ist als bei der
Frau. Gerade durch das vertraute Bild des eigenen Körpers, gehen Männer
damit unkomplizierter um, weil sie kein neues Geschlecht erst erkunden
müssen.
Bekommen nur Schwule AIDS?
Nein!
AIDS wird immer wieder gerne vorwiegend mit Schwulen in Verbindung
gebracht, um einen "Schuldigen" zu suchen bzw. die Verantwortung auf
eine bestimmte Gruppe von Menschen zu schieben.
Da AIDS durch Blut- und Spermaübertragung ausgelöst werden kann,
betrifft diese Immunschwächekrankheit JEDEN Menschen, also auch Dich!
Viele Heteros haben sich mit dem Gedanken "beruhigt" das sie nicht davon
betroffen sind und haben sich somit selbst einen "Freischein fürs Bett"
gegeben. Dadurch gehen leider bis heute noch viel zu viele Heteros zu
unvorsichtig mit Sex um und stecken somit andere Menschen an, weil sie
keine Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Für Schwule ist deshalb AIDS ein Bestandteil, weil sie teilweise einen
regeren Partnerwechsel bzw. schnelleren sexuellen Kontakt mit
wechselnden Partnern haben, als Heteros.
Die Aufklärung ist bei Schwulen viel größer vorhanden als bei Heteros,
weil sie sich verstärkt darum kümmern, wie man sich vor AIDS schützen
kann.
Wie läuft eigentlich eine Beziehung unter Männern ab? Gibt es dabei eine
Rollenverteilung Mann/Frau?
Bei einer Beziehung unter Männern läuft es überhaupt nicht anders, als
bei heterosexuellen Beziehungen. Von der Liebe über Eifersucht bis zum
bitteren Streit trifft man auch unter Schwulen alle Situation und
Lebenslagen in einer festen Beziehung vor.
Die Rollenverteilung in einer Männerbeziehung kann sehr verschieden
sein. Es gibt Beziehungen, wo der eine Partner die eher "weibliche"
Rolle übernimmt und der andere Partner die "dominante" männliche Rolle
auslebt. In einigen Beziehung wechselt der Mann/Frau Part im ständigen
Rhythmus oder beide Partner leben die Beziehung in beiden Rollen
zugleich aus.
Männerbeziehungen sind gegenüber Hetero-Beziehungen kurzlebiger, weil
sich Schwule untereinander unter ganz anderen Bedingungen kennenlernen
und sich oftmals Hals über Kopf in eine Beziehung stürzen.
Männerbeziehungen können aber auch ehrlicher sein, indem man nicht
"krampfhaft" versucht, eine Beziehung aufrechtzuerhalten, die schon
lange nicht mehr existiert. Da haben viele Heteros bis heute noch
Probleme, dem Bild der "ewigen Treue" gerecht zu werden und letztendlich
dann nur mit diversen Seitensprüngen eine Beziehung/Ehe aufrecht zu
erhalten.
Ausnahmen bestätigen hier aber auch die Regel, da es einige
Männerbeziehungen gibt, die über viele Jahre existieren und beide
Partner ziemlich glücklich miteinander sind.
Mein Mann/Freund bzw. Ich hatte einmal ein sexuelles Erlebnis mit
einem anderen Mann - ist er bzw. bin ich deshalb schwul?
Nein!
Es gibt verschiedene Aspekte, wie sexuelle Kontakte beim gleichen
Geschlecht zustande kommen können, ohne dabei sofort schwul zu sein.
Viele Jungs entdecken in ihrer Pupertätsphase ihre Sexualität und somit
auch die Neugier zum eigenen Körper. Sie möchten erstmal Erfahrungen
sammeln und beim Sex vieles ausprobieren. So passiert es ziemlich oft,
daß Jugendliche ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit ihrem gleichen
Geschlecht machen und ihre Neugier somit befriedigen konnten. Durch
diese "Experimentierphase" lernt der Mensch seine sexuelle Orientierung
besser kennen und weiß somit, was er will.
Diese sogenannte "schwule Phase" existiert bei einem Großteil der
"Hetero"-Maenner entweder in der Pubertät oder erst später, wenn sie
bereit sind, ihren eigenen Körper zu akzeptieren bzw. ihre sexuelle
Neugier zu befriedigen, um vertrauter mit dem Sex umzugehen.
Auch passiert es, das Männer unter bestimmten Umständen (oftmals durch
Alkoholeinfluß einfach Lust haben, einmal Sex mit dem eigenen Geschlecht
zu haben, um ihre "homosexuellen Anteile" damit auszuleben. Nachdem sie
ihre sexuelle Neugier befriedigt haben, kehren viele Männer in ihren
"heterosexuellen" Alltag schnell wieder zurück und viele sprechen nicht
über ihre Erfahrungen/sexuellen Begegnungen mit anderen Männern (aus der
Angst heraus, selbst als schwul zu gelten) bzw. verdrängen es sehr
schnell wieder.
Wie man sieht, haben die meisten sexuellen Begegnungen bei "Heteros" zum
eigenen Geschlecht oftmals mit Neugier zu tun, etwas "neues" zu
erleben, oder einfach eine "Lücke" in der eigenen Sexualität zu
schließen, wie es ist, einmal Sex mit einem Mann zu haben.
Es gibt Männer die haben nur einmal ein sexuelles Erlebnis mit dem
gleichen Geschlecht, wie es auch Männer gibt, die des öfteren sexuellen
Kontakt zu anderen Männern hatten. Daher wird es niemals eine "Norm"
geben, wie oft ein Mann sexuellen Kontakt zum anderen Geschlecht haben
wird, das liegt bei jedem selbst, inwiefern eine Neugier bzw. eine Lust
vorhanden ist.
Daher ist mit Vorsicht geboten, sofort Männer in die "schwule" Schublade
zu stecken, da die sexuellen Anteile bei jedem Menschen verschieden
ausgelegt sind, sei es nun hetero-, bi- oder homosexuell. Und die
"homosexuellen Anteile" sind bei jedem Mann prozentual anders vorhanden.
Frauen haben oftmals die Angst, ihren Mann dadurch zu verlieren, weil er
das andere Geschlecht entdeckt hat oder eine Neugier dafür gefunden
hat. Sollte der Mann überwiegend heterosexuell sein, so kann die Frau
ziemlich beruhigt sein, ihren Mann nicht an das andere "Geschlecht"
verloren zuhaben, denn sonst wäre er nicht heterosexuell. Ausnahmen sind
natürlich dabei bisexuelle Männer, die ein gleiches Verlangen zu
Mann/Frau verspüren. Aber auch da sollte man die Männer nicht gleich in
die "schwule" Rolle stecken.
Somit ist es wichtig zu erkennen, das man vorwiegend Spaß beim Sex hat,
unabhängig vom Geschlecht und vom sexuellen Verhalten. Man muß
versuchen, nicht immer für alles eine Schublade zu finden, denn dafür
gibt es einfach zu viele Sexualmuster beim Verhalten der Menschen.
Eindeutig schwul bist Du bzw. Dein Freund/Mann nur, wenn ausschließlich
ein Verlangen nach Männern vorhanden ist und kein sexuelles Interesse an
Frauen existiert.
Solange ein sexuelles Interesse an Frauen vorhanden ist, kann/muß man
nicht schwul sein.
Zuletzt ein Zitat von "Rosa von Praunheim", das sich jeder Hetero mal
unter die Lupe nehmen sollte:
"Nicht der Schwule ist es, der pervers ist, sondern die Situation, in
der er lebt!"
Schwule sehen besser und gepflegter aus als Hetero-Männer!
Stimmt! Wenn man sich in der Modeszene umschaut, wird man feststellen,
daß auch hier Schwule die Nase vorn haben. Schwule sind
aufgeschlossener, wenn es um Mode, Kosmetik etc.geht. Es ist nicht
unmännlich, Reinigungsmilch, Gesichtswasser und Feuchtigkeitscremes zu
benutzen. Wir achten mehr auf unseren Körper, und sind nicht stolz
darauf, einen Bierbauch zu haben. Und seien wir mal ehrlich, so manchem
könnte ein wenig Schminke nicht schaden. Ich finde es immer wieder
erschreckend, wenn ich bei Klassentreffen ehemalige Schulkameraden sehe
und was aus ihnen geworden ist. Bei manch einem scheint es mir
unglaublich, daß er im gleichen Alter ist.
Wenn man sich im Kultuirbereich umsieht, dann sind wir auch hier stark
vertreten. Ich weiß aus eigener Erfahrung durch meinen Ex-Freund, der
Musical-Darsteller ist, daß bei jeder Produktion 80 % der männlichen
Kollegen schwul sind. Das gleiche gilt für das Theater. Wenn man den
Faden weiter spinnt, dann kann man wohl mit Recht fragen, wie traurig
wäre die Welt ohne uns?
Homosexualität - eine neuer Modegag ?
Daß Homosexualität bereits so alt wie die Griechen ist und das
Schwulsein noch dazu keine Krankheit ist, dürfte bis heute auch zu dem
unwissendsten heterosexuellen Menschen vorgedrungen sein.
Daß jedoch die heterosexuelle Gesellschaft mit der Homosexualität einem
neuen Modegag geschaffen hat, dürfte doch ziemlich neu sein.
Jahrelang blickten uns von jedem Plakat und von jeder Zeitschrift
barbusige Frauen entgegen und die Hetero-Norm drängte sich uns täglich
in jeder Form auf. Das Thema Heterosexualtität wurde bereits in jedem
Medium schon wortwörtlich totgetrampelt, daß man über neue Erkenntnisse
darüber bereits mit einem Gähnen reagiert. Jedoch bemerkte man ab den
80er Jahren, daß nicht nur das Objekt Frauen ein Interesse bei der
Konsumgesellschaft weckte und entdeckte sehr schnell den Mann als Objekt
und Lockmittel sowohl in der Werbung, als auch in den Medien.
Und was sollte schließlich zum Thema und Objekt "Mann" näher liegen, als
das Thema Homosexualität.
Es ist wieder eine Wissenslücke gefunden worden, wonach die Leute
ständig suchen, um ihre Neugier zu befriedigen. Ein Thema, das
anscheinend viele Menschen interessiert, um ihre Unwissenheit auch darin
zu füllen, von einer Welt, die ihnen meist nie zugänglich gemacht wurde
bzw. sie selbst dieser Welt immer fern bleiben wollten.
Jahrzehnte, gar Jahrhundertelang wurde das verzerrte Bild der
Homosexualität meist mit negativen Effekt von der Gesellschaft
widergespiegelt. Die schwule Welt blieb sehr lange dem heterosexuellen
Volk verschlossen und zugleich entstand eine weltweite Szene, die sich
ausschließlich nur mit dem gleichen Geschlecht befaßte und für sie
zugänglich war. Heute ist die schwule Szene ein weltweites Imperium, das
in fast keiner Stadt mehr wegzudenken ist, angefangen von Lokalitäten,
über Institutionen, weltweiten Organisationen bis hin zu politischen
Gruppen.
In den 80er und 90iger Jahren sind die jüngeren Generationen bereits so
offen mit der Sexualität aufgewachsen, das man zugleich Homosexualität
mit eingeschlossen hat und überwiegend auch akzeptierte.
Sehr schnell bemerkte man, daß Schwule absolut keine abnormalen Objekte
sind, die nur mit negativen Aspekten in Verbindung gebracht werden
müssen, im Gegenteil: Schwule sind schrill, bunt, kreativ, spontan und
vor allem überaus interessant. Der Begriff Gay (zu deutsch: bunt,
fröhlich, lustig, lebensfroh) wurde sehr schnell weltweit zu einem
Standardbegriff für Schwule und auch Lesben eingeführt und ist heute im
täglichen Sprachgebrauch kaum noch wegzudenken.
Schwulsein wird in den 90er Jahren mit einem positiven Aspekt verbunden,
verstärkt durch die Präsentation von Schwulen in den Medien. Zum
Beispiel durfte in keiner Talkshow ein Vertreter der schwulen Welt
fehlen. Immer mehr Kinofilme beinhalten das Thema Homosexualität, und
das mit steigenden Erfolgsquoten.
Auch zeigt sich heute bei vielen jungen Menschen, daß sie sich gerne
einmal in der schwulen Welt aufhalten und auch dort die Atmosphäre
genießen. Für die Frauen ist es eine Wohltat, dort nicht mehr als
Frischfleisch wie in der heterosexuellen Szene zu dienen - für die
heterosexuellen Männer ein neuer Blickwinkel und ein neues Feeling,
selbst als Sexobjekt angesehen zu werden und Männer aus einem anderer
Sicht zu sehen. Vielleicht entdecken sie eine Welt, die ungezwungener
von statten geht, als die heterosexuelle.
Es ist ja schließlich jetzt "in" als Hetero einen schwulen Freundeskreis
zu haben, denn _sie_ sind es, die derzeit den Trend auf dem
heterosexuellen Markt machen, sei es in der Musik, Mode oder gar im
Lebensgefühl. Schwule geben vor, wie man trotz einer Minderheit ein
glückliches Leben führen kann und das auch noch mit keckem
Selbstbewußtsein und spontaner Lebensfreude.
Die Schwule Welt als Trend von Heute und Morgen ? So wird es jedenfalls
gerne in den Medien präsentiert, wenn auch manchmal etwas übertrieben.
Jedoch ist es ein Trend, der gerne als Modegag in der Gesellschaft
angesehen wird und wer will schon schließlich "Out" sein und geht nicht
mit der Mode