Du bist nicht angemeldet.

1

23.11.2008, 12:14

Freitod

Achtung, nicht verwechseln mit dem Todesarten-Thread, hier geht es nicht um persönliche Vorstellungen, wie man denn am liebsten gerne sterben würde.
Suizid, auch bekannt als Freitod, gehört zu den Dingen, über die man eher ungern spricht, verwunderlich, denn die Zahl der Freitode und versuchten Freitode ist nicht so gering, wie so mancher denkt. In den Medien wird dieses Thema unter den Teppich gekehrt, hier werden wir das nicht tun, denn man kann ja nicht jedes unangenehme Thema totschweigen.
Zuerst stellt sich natürlich die Frage, wie ihr über Suizid denkt, ob ihr Freitodfälle in eurem persönlichen Umfeld kennt und was ihr über Personen denkt, die sich umbringen wollten oder es sogar getan haben. Dabei kann man sich dann fragen, was wohl die Gründe dafür sind, dass sich immer mehr Menschen umbringen und welche religiösen oder kulturellen Einflüsse auch mit reinspielen, denn diese können die Tat wesentlich erleichtern, wenn man weiß, dass man es beispielsweise tut um sein Gesicht zu bewahren. Auch stellt sich die Frage, wieso immer mehr ältere Menschen sich umbringen und wieso man immer nur etwas hört, wenn sich ein Jugendlicher umgebracht hat. Desweiteren steht die Frage im Raum, wie man Suizidäre erkennen und was man tun kann, damit sie es nicht tun.
Abschließend noch ein paar Statistiken:
In Deutschland sterben jährlich zwischen 11.000 und 12.000 Menschen an Selbstmord. Dies ist nur eine durchschnittliche Zahl, bedenkt man die Dunkelziffer, dann dürften die Zahlen etwas höher sein.
Desweiteren liegt die Zahl ernsthafter Suizidversuche zwischen 100.000 und 150.000, auch hier ergibt sich das Problem der Dunkelziffer.
Die Selbsttötungen häufen sich im höheren Alter: von weniger als fünf pro
100.000 in der Gruppe der unter 20-jährigen bis auf fast 50 pro 100.000 bei den
über 70-jährigen.
Bei Männern liegt die Zahl der erfolgreichen Selbstmorde höher als bei denen der Frauen.
Suizidrate in Japan pro 100.000 Einwohner im Jahr 2006: 34,8 Männer und 13,2 Frauen

Die beliebtesten Selbstmordarten werde ich hier nicht aufzählen, es geht hier nicht darum, wie man sich am besten umbringt.


Quellen der Zahlen: http://www.who.int/mental_health/prevent…s/en/index.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid


The Meteor

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Perior« (23.11.2008, 20:52)


2

25.12.2008, 19:47

Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht nur eine Person in meinem Umfeld kenne, die schon mal versucht haben, sich umzubringen. Eine Freundin von Mama hatte es sogar vor einigen Jahren mal geschafft.
Es ist natürlich immer wieder traurig, wenn Menschen mit ihrem Leben oder den Umständen nicht mehr klar kommen. Anstatt sich umzubringen, sollten sie die Grenzen erkennen und lieber professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Leider machen das die wenigsten. Vermutlich aus Scham oder Angst, wie die Menschen in ihrem Umfeld über sie denken könnten. Wobei ich denke, dass heutzutage so viele Menschen in Therapie sind, dass einem das nicht peinlich sein muss, ebenfalls dazu zu gehören.
Bei älteren Menschen kann ich es teilweise ja sogar verstehen, wenn sie Selbstmord begehen. Wenn ich daran denke, irgendwann krank an Maschinen dahin zu vegetieren, würde ich auch lieber sterben wollen, da das auch kein lebenswertes Leben mehr ist. Mein Opa hat auch mal gesagt, dass er lieber sterben würde, als in einem Altenheim langsam zu Grunde zu gehen. Das soll aber nicht heißen, dass ich es nun toll finde, denn es bleibt immer jemand zurück, der traurig ist, wenn jemand stirbt.
Ich muss zu meiner Person sagen, dass ich es mal versucht habe, mich umzubringen (März 2007). Zu meinem damaligen Leidwesen war das aber so ne überstürzte Kurzschlussreaktion, dass ich es gemacht hab, als meine Freundin noch neben mir sass... heute bin ich ganz froh drüber.
Selbstmörder erkennen ist eher schwierig, denk ich, weil die Menschen das machen, wenn man es als außenstehende Person gar nicht erwartet. Bei mir waren auch alle total geschockt. Und was man dagegen tun kann? Auch eher eine schwierige Frage, da ich nicht glaube, dass es da wirklich etwas gibt. Die Menschen müssen selbst einsehen, dass sie Hilfe brauchen und diese auch in Anspruch nehmen. Scharm oder Angst sind da wirklich fehl am Platz, da es egal ist, was andere über einen denken, solange es einem gut geht. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass bei in Anspruchnahme von Hilfe, Freunde und Familie dem Betreffenden den Rücken zuwenden, weil sie es nicht verstehen können... Ein Teufelskreis aus dem man ohne die richtige Unterstützung nur schwer heraus kommt.


Man soll das Schicksal nicht mit Vorschlägen verärgern. Es legt zuviel Wert auf seine eigenen Einfälle.

3

01.02.2009, 17:03

Ich habe auch schon mehrere Menschen kennengelernt, die mit Selbstmordgedanken gespielt haben und einer davon hat es dann sogar getan (ist mit seinem Auto volle Wucht gegen einen Baum gefahren. Ein Abschiedsbrief, den man später fand, hat bewiesen, dass es sich nicht um einen Unfall handelte).

Ich muss gestehen, ich selbst hatte derartige Gedanken auch schon.
Ich will nicht detailreich drauf eingehen, aber ich kann ohne weiteres behaupten, dass meine Vergangenheit nicht die schönste ist und bis vor gar nich allzu langer Zeit ging es mir oft seelisch richtig schlecht und ich war der Ansicht der Tod sei die einzigste Möglichkeit um zu vergessen und sich nicht mehr an gewisse Vorfälle erinnern zu müssen.

Seit etwa 2 Jahren geht's mir aber zusehends besser, das verdanke ich vorallem meinem Freund.
Auch er hat schon einiges durchgemacht, hat früher auch ab und an von Selbstmordgedanken gesprochen. Wir kennen uns schon bald über 5 Jahre. Einige Dinge haben uns wirklich fest zusammengeschweißt und verbunden. Seit nun ca. 2 Jahren führen wir eine feste Beziehung und helfen und unterstützen uns gegenseitig wo wir nur können.

Ich hab inzwischen weder Selbstmordgedanken, noch den Wunsch mein Leben leichtfertig wegzuwerfen.
Eigentlich sind wir im Moment richtig glücklich. Natürlich, ein paar schwere Phasen und Situationen gibt es immer im Leben. Aber seit ich einen Partner an meiner Seite hab, auf den ich mich immer verlassen kann, kann ich mit sowas viel besser umgehen und selbst mit meiner Vergangenheit werde ich inzwischen besser fertig. Vergessen tu ich das natürlich nicht, das kann man einfach nicht...

Aber ich lebe heute nach dem Motto "Nur weil die Vergangenheit scheiße war, heißt das nicht, dass die Zukunft nicht besser werden kann" ;)
Selbstmord ist und bleibt ein schweres Thema, aber ich hab diese blöden Gedanken Gott sei Dank hinter mir gelassen ^^

Sawa

† Kage Princess †

  • »Sawa« ist weiblich

Beiträge: 577

Beruf: Knight of Ratatosk

  • Private Nachricht senden

4

30.07.2010, 17:39

Suizid?
Ich finde darauf zu antworten ist nicht so einfach.
Meiner Meinung nach sollte jeder selbst über sein Leben entscheiden dürfen, aber trotzdem würde ich das nicht einfach so zulassen wollen wenn sich jemand umbringen will den ich kenne.
Ich kenne selbst auch jemanden, der schon versucht hat sich umzubringen. Öfters und auf verschiedenste Art und Weisen.
Ich hab ihm jedesmal davon abgeraten, weil ich denke, dass es auch eine andere Lösung für jedes Problem geben sollte.

Meiner Meinung nach ist nichts schlimm genug um sich deswegen selbst zu töten.
Vielleicht hört sich das so dahin gesagt an, ich selbst war (zum Glück) noch nicht in einer Situation wo ich einfach nur noch tot sein wollte.
Aber ich denke nunmal, dass (...ich mich wiederhole) man sich nicht einfach selbst töten sollte.
Sein Leben einfach "wegzuschmeißen" ist "Verschwendung".

Naja letztendlich komme ich dann aber doch wieder zu meinem obrigen Schluß.
Jeder sollte elbst entscheiden dürfen.

sweet Namine

~J-Rock :3

  • »sweet Namine« ist weiblich

Beiträge: 100

Wohnort: Dresden

Beruf: Azubi zur Kauffrau im Einzelhandel

  • Private Nachricht senden

5

30.07.2010, 19:34

Ahh dieses Thema erinnert mich an den Ehtik-Unterricht der 9ten, als wir das Thema Tod hatten...Meine Lehrerin sagt damals "Wer über Suizid spricht muss ihn nicht gleich begehen" Traurig aber war manche Leute denken wirklich, dass man sich umbringt wenn man über Suizid spricht. Dabei ist es meiner Meinung nach genau anderes herum, wer sagt "Ich bring mich um" macht es in den seltesten Fällen wirklich.

Ich persönlich kenn einige Personen die zu mir sagten "Ja mein Leben ist so scheiße, ich bring mich um" gemacht hat es von all denen keiner. Obwohl ich bei einer Person wirklich Angst hatte sie bringt sich um.

Meiner Meinung nach ist es von jedem selbst die Sache zu entscheiden ob er weiter leben möchte oder nicht. Man weis schließlich nie in welcher Lage die Person gerade ist und was sie zurzeit durchmacht. Ich für meinen Teil würde mich hingegen nie umbringen, da ich finde, dass das Leben viel zu kostbar ist um es einfach selbst noch kürzer zu machen als es so schon ist. Egal was ist ich würde immer einen Grund finden weiter zu leben.

6

30.07.2010, 20:15

Alle Menschen die Suizid begehen, haben das Leben erst gar nicht verdient. Man hätte solche Zurückgebliebenen gleich in die Tonne kloppen können. Wenn man den Drang hat, nicht weiter zu leben, sollte man erst gar nicht anfangen zu leben. Ich meine, man wird doch nicht geboren, um sich nach ein paar schwerwiegenden Fehlschlägen, das Leben zu nehmen. Abschaum der Gesellschaft nenne ich diese, die sich selber umbringen und welche, die andere dazu erst treiben, solche Gedanken zu bekommen, bis sie es schließlich umsetzen. Na ja, es ist schon verständlich, dass man nicht mehr weiterleben möchte, wenn alle Welt dich hasst und man tausende Fehlschläge hinter sich hat, aber sich dafür das Leben nehmen? Das empfinde ich als unnötig und übertrieben. Das Leben ist schließlich kein Ponyhof und man bekommt viele Fallen vom Leben gestellt, welche man natürlich überqueren muss, um das Leben nach diesen Desastern zu genießen. Das ist meine Meinung zum Thema Suizid, die nicht jeder vertreten muss.

LeaX

Phoenixchild

  • »LeaX« ist weiblich

Beiträge: 309

Wohnort: Kanton St. Gallen

Beruf: Detailhandelsfachfrau

  • Private Nachricht senden

7

01.08.2010, 14:24

Suizid? Wenn man keine andere Möglichkrit sieht, dann kann ich es verstehen..
Natürlich sollte es der letzte Schritt sein, wenn man keine Lösung findent. Zwei Freunde von mir waren soweit, doch zum Glück konnte man sie aufhalten bzw. finden & jetzt leben sie wieder.. Die Narben sieht man heute noch.. Bei uns im Haus lebte ein Frau, dessen Mann hat sich vor den Zug geworfen..
Suizid ist eine Entscheidung, die man selber treffen sollte. Es ist egal was andere sagen, man sollte selber entscheiden, was man mit seinem Leben anstellt.
Ich selber hatte nicht wirklich Gedanken an den Freitod, doch ich wollte ein Zeit lang immer verschwinden, nicht im Sinne vom sterben, einfach verschwinden..
Es gibt ja auch den rituellen Selbstmord wie Seppuku oder Sati. Selbstmorde sind seit Jahrhunderte ein Teil der Geschichte der Völker, man sieht also, es gab ihn schon immer & es wird ihn immer weiter geben. Den freien Willen kann man nicht beeinflussen.

Was ich jedoch schade & wirklich verantwortungslos finde, ist wenn man jemand jemanden in diesen Vorgang mit einbezieht.. Also wenn man vor den Zug springt, als Geisterfahrer in andere Autos reinfährt, nur um zu sterben.. Diese Personen machen sich das Leben lang Vorwürfe..

Man kann sich darüber streiten, doch aufhalten kann man es nicht..

If I'm a dog, then you're dog food.

Xion

Rain

Beiträge: 440

Wohnort: Duel Academia

Beruf: Duelist

  • Private Nachricht senden

8

25.09.2010, 23:18

Suizid ist ein relativ streitbares Thema, da jeder da anders denkt.
Ich persönlich finde, dass es denen ihre Sache ist, ob sie ihrem Leben ein Ende bereiten oder nicht.
Was interessiert es mich auch? Selbst wenn ich die Person kennen sollte.
Es ist nicht meine Aufgabe, darauf aufzupassen, dass sie auch schön brav leben, auch wenn es ihnen keinen Spaß und Sinn mehr macht.
Nur sollten sie kein Drama darum machen, wenn sie sich umbringen, das zieht das Ganze zu sehr ins Lächerliche - auch wenn es das oftmals ist.

9

09.03.2011, 19:38


Ich lese es auch gerade. oô Harte Arbeitsbedingungen bei der Entwicklung von FFXIII, was wohl sogar zu 2 Selbstmordversuchen führte. Na, kennt man ja von den Japanern. =/


Das hat aber nichts mit Square zu tun, in Japan wird eben so gearbeitet. Also nichts weswegen man irgendwie schockiert reagieren muss. In Japan wird nicht so rumgezickt wenn es um das Thema Freitod geht und trotzdem haben die so geringe Freitodzahlen, dürfte sogar niedriger sein als bei uns.


The Meteor

Lunos

- classic -

  • »Lunos« ist männlich

Beiträge: 1 502

Wohnort: Leipzig

Beruf: Quantitativer Analyst

  • Private Nachricht senden

10

09.03.2011, 19:48

Japan hat die höchsten Selbstmordzahlen weltweit, Perior, bind mir hier keinen Bären auf. In Japan ist einfach das Gemeinwesen zu stark ausgeprägt, die gesellschaftliche Verantwortung und folglich der Leistungsdruck auf den Einzelnen ist dort erschreckend hoch. Viele Japaner leiden deshalb unter Depressionen, was oftmals zum Selbstmord führt.
Some things just aren't meant to change.