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26.11.2008, 14:18

Freiheit und Frieden

Jetzt werden sicherlich viele aufspringen und sich fragen, warum man denn dazu einen Thread eröffnet, denn Freiheit und Frieden sind doch angeblich gleichbedeutend.
Ich eröffne diesen Thread anlässlich des Gespräches von Roberto Saviano, Autor des Buches "Gomorrha" und Besitzer eines Platzes auf der Abschussliste der Mafia, mit Salman Rushdie, Autor der "Satanischen Verse" und durch eine Fatwa zu Tode Verurteilter, über die Morddrohungen, mit denen sie leben müssen. Somit beginne ich also das Thema mit der Freiheit des Wortes. Beide Personen können nicht mehr einfach dort hingehen, wo sie wollen, denn überall können entweder Mafiosi oder irgendwelche Moslems ihren Weg kreuzen, was ohne Polizeischutz ein unangenehmes Ende für zwei Personen haben dürfte, die eigentlich nur das gesagt haben, was gesagt werden musste.
An vielen Stellen scheint es zu einer Gefahr zu werden etwas zu sagen, nur weil sich irgendwelche Gestalten dadurch auf den Schlips getreten fühlen, seien es nun irgendwelche Mafiosi oder Moslems, die nicht selbst denken können. Nun müsste doch eigentlich von der Seite der Personen, die noch dem Gedanken der Freiheit folgen müssten, soetwas wie Verständnis kommen für jene Bedrohten, doch auch von dieser Seite kommen Worte, die eins klar aussagen, dass die Freiheit des Wortes schlecht ist und man viel lieber in Frieden leben will. Dass man aber auch ohne Freiheit in Frieden leben kann, scheint so mancher zu vergessen. Ein Beispiel von Rushdie: "Das ging sogar soweit, dass man der Regierung in London vorwarf, sie würde für meine Sicherheit Steuergelder verschwenden."
Nun stellt man sich natürlich die Frage, wie mancher eigentlich auf solche dämlichen Gedanken kommen kann, man fragt sich, ob die Freiheit des Wortes keinen Pfifferling mehr wert ist und wieso manche lieber in Frieden leben wollen, anstatt sich für die Freiheit einzusetzen. Im dritten Reich lebte man auch in Frieden, nur eben ohne Freiheit, vorallem ohne die Freiheit des Wortes.
Denken wir also mal genauer darüber nach, ob Rushdies Befürchtungen, "dass die Grenzen dessen, was öffentlich ausgesprochen oder diskutiert werden könne, immer enger würden", der Wirklichkeit entsprechen oder ob sie nur die Hirngespinste eines geldgeilen Mannes sind, der alle Moslems mal ärgern wollte. Denken wir auch nach über den Wert der Freiheit, den Wert des freien Wortes und den Wert von Frieden in einer Welt ohne Freiheit. Ist es das wert, dass man seinen Frieden opfert für die Freiheit, für die Freiheit, die uns immer gepredigt wird und die eigentlich jeder Mensch angeblich besitzt? Es ist kein einfaches Thema, aber es hat viel zu bieten und betrifft jeden, dem seine Freiheit noch etwas bedeutet, falls er denn noch welche hat.
Abschließend sei noch Savianos Reaktion auf die
Drohungen erwähnt:"Deine eigenen Worte haben dir deine Freiheit genommen,
deine Freiheit hinzugehen, wohin du willst, und einfach zu existieren."


The Meteor

Xion

Rain

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2

24.11.2010, 12:16

Frieden, Freiheit. Letzteres war mein Ethikthema, die Aufruhr war übertrieben.
Tatsächlich wird die Freiheit des Wortes immer mehr eingeschränkt. Zwar nicht gesetzlich, aber ansonsten überhaupt.
Hier mal an einem Beispiel, was mir selbst wiederfuhr. Ich war dabei, einem Moslem in meiner Klasse meine Meinung über Gott und Religion überhaupt darzulegen, indem ich ihm argumentierte, warum ich mich keiner Religion zubekenne, und wieso jeder Gott sein kann.
Wütend war der Junge gewesen, hat mir gedroht, hat die Hand gegen mich erhoben, und wollte auf mich losgehen.
Dankenswerterweise wurde rechtzeitig jemand darauf aufmerksam, woraufhin man mir auch noch erklärte, dass ich meine Meinung in diesem Punkt zurückhalten solle.
Ich meine, im Prinzip wurde mir verboten, mich so zu dem Thema zu äussern, wie ich will. Ich fand's echt nicht okay.
Aber mal ganz davon abgesehen stehen Frieden und Freiheit im Konflikt. Und zwar nur, weil eine ganze Menge Menschen nicht in der Lage ist, die Worte eines anderen zu tolerieren.
Wie jeder weiß, ist Toleranz wichtig, aber vielen geht sie ab. Eingeschränkte Freiheit ist dadurch zur Vorraussetzung für Frieden geworden.
Will man (in manchen Belangen) sagen, was man will, gibt's Dresche, also keinen Frieden.
Wenn man schweigt, gibt's Frieden.
Was ist da wohl besser? Ich finde, das Erste.
Ich meine, ist doch denen ihre Schuld, wenn sie die Meinung anderer nicht tolerieren können. Müssen sie aber trotzdem. Denn sie verstoßen gegen ihre Normen; nicht diejenigen, die einfach ehrlich sagen, was sie denken. Allerdings muss man auch warten können auf seine Freiheit. Zwar nicht zu lang, aber etwas schon.
Also, lieber prügel' ich mich um meine Freiheit, als dass ich schweige, und alles Wichtige an Worten einfach mal wieder untergeht.

3

24.11.2010, 14:16

Frieden und Freiheit, zwei völlig überbewertete Sachen.
Besonders für Soldaten in Krisengebieten ist das Thema Frieden nicht gerade prikelnd. Sie müssen sogut wie jeden Tag in den Krieg ziehen - und wozu?
Sie denken der Krieg bringt den vermeintlichen Freieden, dem aber ganz und garnicht so ist, es ist eigentlich nur ein gegenseitiges Abschlachten um zu zeigen, wer mehr Macht besitzt. Krieg kann nie zu Frieden führen, außer es sind alle tot. Freiheit, für manche nur ein Traum, da sie entweder festgehalten werden oder eingesperrt sind. Für die Meisten hat Freiheit unterschiedliche Bedeutungen, die einen denken eher an die Privatsphäre und die anderen eher an Freiheit im Sinne von "keine Arbeit/Schule". Jedenfalls Hat Frieden mit Freiheit nicht viel am Hut, da Frieden nicht gleich Freiheit heißt und umgekehrt.

Sawa

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4

09.02.2011, 13:42

Freiheit und Frieden.
Zwei Dinge die man so unterschiedlich auslegen kann wie man nur will.

Um dazu mehr zu sagen sollte jedem klar sein was er für sich selbst ersteinmal als Freiheit und Frieden ansieht.
Und dies ist eine gar nicht mal all zu leichte Definition.

Für mich liegt Freiheit schon in Kleinigkeiten verborgen die für viele selbstverständlich sind.
Schon das der Mensch leben darf ist irgendwo als Freiheit ansehbar.

Frieden dagegen hat wohl für viele eine klare Richtlinie.
Frieden wird oft auch einfach als das Gegenteil von Krieg bezeichnet.
In mancher Hinsicht mag das Stimmen.
Aber viele Kriege werden geführt um Frieden zu erlangen und schon in dem Zusammenhang würde die Aussage nicht mehr zutreffen.

Auch Frieden kann meiner Meinung nach schon in Kleinigkeiten liegen.
Z.B. in einem "friedlichen" entspannten Nachmittag den man im Garten verbringt und einfach nur entspannt.

Für manche Menschen bedeutet dies Frieden und für andere nunmal nicht.
Jeder sollte sich darüber seine eigene Meinung bilden. Eine allgemeine Definition gibt es da nicht.
Und genau dasselbe ist es mit der Freiheit.