@Xion:
Wenn man jeden Tag lediglich nur ‘vor sich hin lebt’ und sich keine Gedanken über die Zukunft macht, nicht nach dem Sinn des Lebens sucht und ihn daher vermutlich auch noch nicht gefunden hat, dann existiert man nur und lebt nicht?
Und ist es tatsächlich möglich, keinen Willen zu haben (und folgendermaßen nicht zu leben)?
Meiner Meinung nach gibt es solche ’leblosen’ und/oder ‘willenlosen’ Menschen nicht. Solche, wie du sie beschreibst, mögen imho oberflächlich betrachtet auf Andere so wirken, aber irgendwo hat jeder Wünsche, Träume, Vorstellungen, Ideen etc. etc., auch wenn man es nicht unbedingt in jeder Situation zeigt oder auslebt. Manchmal ist es einem nur nicht klar oder man wird erst durch bestimmte Einflüsse/Ereignisse im Leben darauf gebracht oder daran erinnert.
Meinen Ansichten nach, ist man entweder zufrieden oder unzufrieden. Zufriedenheit bedeutet für mich, dass derjenige nichts an seiner (derzeitigen) Situation ändern und diesen Weg nach Möglichkeit so weitergehen möchte (und möglicherweise seinen ‘Sinn des Lebens‘ gefunden hat, wenn man es so nennen will; was das genau ist, muss jeder für sich selbst ausmachen; man sollte aber imho seine Vorstellung darüber, was der ‘Sinn des Lebens’ allgemein ist, nicht auf andere Leute beziehen und behaupten ‘sie leben nicht‘ wenn sie so etwas wie einen 'Sinn des Lebens' augenscheinlich nicht haben oder sich nicht darüber bewusst sind). Wenn jemand dagegen unzufrieden ist, kann man eigentlich daraus schließen, dass er sich etwas Anderes erhofft hatte und wenn man hofft, hat man imho auch einen Willen. Was der Betroffene darauf unternimmt, ist ihm überlassen. Für mich gehören jedenfalls auch negative Gedanken, Zustände, Erlebnisse etc. etc. zum Leben dazu. Leben besteht aus Veränderung. Kann man ständig im Wechsel leben oder nicht leben?
Möglicherweise habe ich dich aber in puncto Willenlosigkeit auch nur falsch verstanden. Man sollte es aber imho nicht mit Hoffnungslosigkeit, Unterdrückung oder sonst was gleichsetzen.
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Existieren als Begriff ist für mich mit allen möglichen körperlichen Dingen verbunden (physisch ‘da sein’, Aktionen/Tätigkeiten durchführen/ausführen können etc. etc.), Leben dagegen mit allem, was den Geist oder die Seele betrifft (Träume, Hoffnungen, Vorstellungen, Glücklichkeit, Trauer; oder allgemein Gefühle etc.) Ich glaube btw nicht an ein Leben und nach dem Tod (das Bewusstsein und/oder ‘die Seele‘ sterben meines Glaubens nach mit dem Körper, Hirn etc. mit). Die Existenz ermöglicht es zu leben. Für mich gehören leben und existieren im Normalfall (!) (und in Bezug auf den Menschen zumindest) zusammen.
Die Existenz ist meiner Meinung nicht weniger Wert als das Leben und umgekehrt, da beide voneinander abhängig sind.
(Oh man, das ist so unausgepfeilt und ggf. auch völlig schwachsinnig, sorry. : / Normalerweise mache ich mir über so etwas nicht allzu viele Gedanken. )