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11.04.2010, 16:42

Anarchismus

Anarchismus

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67%

Absoluter Schwachfug (6)

22%

Eine gute Idee (2)

11%

Mir egal (1)

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Ich bin Anarchist

Widmen wir uns doch mal dieser Strömung in der Gesellschaft. Das Wort Anarchismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Herrschaftlosigkeit. Man kann also eine anarchistische Gesellschaft als eine Gesellschaft ohne Hierarchien verstehen. Nicht zu verwechseln mit dem, was Marx forderte, auch wenn man hier auch den Begriff der klassenlosen Gesellschaft verwenden könnte. Dabei kann es sogar bis zur Auflösung der Staatsorgane kommen.
Der Anarchist strebt also nach einer klassenlosen Gesellschaft, in der alle harmonisch zusammenleben, wo jeder alles hat, keiner mehr haben will als der andere und durch die fehlenden Regeln ist alles gestattet, denn der Anarchist ist, trotz der manchmal etwas radikalen Art seiner Aktionen gegen die Gesellschaft, ein gutgläubiger Mensch der davon ausgeht, dass alle Menschen von Geburt an gut sind. Und hier fängt der Schwachsinn dieser Richtung an. Man glaubt durch die Regellosigkeit eine Gesellschaft ohne Nöte zu haben, aber trotzdem wird es dann immer noch Kämpfe, Morde und Diebstähle geben, denn den Menschen verlangt es nach mehr, er möchte nicht immer gleich viel haben wie sein Nachbar. Auch ist der Glaube an das Gute im Menschen mehr als hanebüchen, denn wie schon an anderer Stelle dieses Forums festgestellt wurde, ist der Mensch gut und böse zugleich, also kann er niemals rein gut sein. Desweiteren braucht der Mensch Regeln zum Zusammenleben. Hat er keine, dann macht er sich eben neue, damit es keine Probleme gibt. Unser aller Zusammenleben besteht aus Hierarchien und Regeln, die verhindern, dass es zu einem heillosen Chaos kommt. Der Mensch braucht Regeln. Desweiteren ist Freiheit zwar herrlich und wunderschön, doch zuviel davon schadet dem Menschen auch, denn er braucht ein Mittelmaß aus Regeln und Freiheit. Hat er zuviel Freiheit ist er nicht glücklich, gibt es aber zuviele Regeln, dann ist er auch nicht glücklich.
Deshalb ist der Anarchismus einfach eine Richtung irgendwelcher realitätsferner Menschen, die zu schwach sind um mit der derzeitigen Situation klar zu kommen und deshalb nörgeln diese herum und beschweren sich, machen Aufstände oder verlieren sich im radikalen Aktionismus.
Nun steht aber die Frage im Raum, was ihr dazu sagt. Haltet ihr den Anarchismus für schwachsinnig oder für eine gute Idee?


The Meteor

2

11.04.2010, 17:11

Keine der Antwortmöglichkeiten sprechen mich so wirklich an.. Ich würde eher in die Richtung: "Tolle Wertvorstellung, aber nicht realisierbar" gehen. Als totalen Schwachsinn würde ich den Anarchismus nicht bezeichnen, denn die Idee, dass alle in Frieden zusammen leben - ohne Regeln und Normen - die viele Menschen einfach nur unterdrücken und die durch die Richtlinien des Staates benachteiligt werden, ist nicht schlecht. Wer wünscht sich nicht solch eine Staatsform? Das Problem dabei ist nur, wie Perior schon sagte, es ist einfach unmöglich durchzubringen, die Natur des Menschen hintert uns ganz einfach daran. Gibt es keine Regeln, gibt es sofort Rivalkämpfe ohne Ende und auch unter den besten, nettesten Menschen wird es immer Arschlöcher geben, die sich nicht integrieren und anpassen können..

FaxteR™

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3

11.04.2010, 20:22

Ich persönlich dachte bei Anarchie erst an eine möglicherweise gute Idee für Deutschland.
Allerdings braucht man nur an den Menschen denken und kann die Idee in den Wind schlagen. Ohne eine Struktur, an die sich die Menschen anlehnen,
läuft einfach nichts. Denn für die meisten Menschen ist es normal und von Natur aus angeboren, sich unterzuordnen und einer Struktur zu folgen.
Die Anarchie selbst würde nicht funktionieren, denn die "Alphamenschen", die von Natur aus Führer sind und sich selbst gern als Leiter sehen, werden
die anderen um sich scharen.
So würde es kurze Zeit Anarchie geben. Daraus würde aber in kurzer Zeit Gruppebildung hervortreten, die sich gegenseitig bekämpfen würden, um ihr Territorium
zu halten. Das Land würde in viele kleiner Gebiete zerfallen.

Ich weiß nicht, inwieweit das so sein kann, aber so ist meine Vorstellung davon.
Auch kann ich nicht sagen, was weiter passieren würde.

Aber im Allgemeinen halte ich Anarchie für eine Übergangsform.
Z.B. zur Zeit einer Revolution. Für einige Monate notwendig, wonach aber schnell wieder eine neue Struktur hergestellt wird.

Mayst thou thy peace discov'r

Lunos

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4

19.02.2011, 18:35

Wer absolute Handlungsfreiheit verlangt, muss auf das Lebensrecht verzichten. Wer versucht ohne Übereinkünfte mit seinen Mitmenschen zu leben, ist infolge dessen ständig der Gefahr ausgesetzt, Schaden zu nehmen oder gar sein Leben zu verlieren. Es besteht kein Anspruch mehr auf Eigentum, Privatssphäre oder Leben, es gilt das Gesetz der Natur, alles gehört allen, jeder gegen jeden und der Stärkere gewinnt. Der Mensch ist egoistisch, er würde diesen Umständen nicht widerstehen können und sie ausnutzen, was letztlich eher das Leiden anstatt das eigene Wohlergehen fördert, wo doch sein Leben nur noch ein einziger Kampf ums Überleben geworden ist. Aber genau dieser Egoismus ringt ihn in seiner Vernunft auch dazu, eben solche nötigen Vereinbarungen zu treffen, die sein Leben und seine Lebensqualität sichern und verbessern. Erst eine geregelte Gesellschaft schafft tatsächlich Freiheit - nämlich die Freiheit, sein Leben tatsächlich genießen zu können.
Some things just aren't meant to change.