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Lunos

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1

04.08.2010, 22:06

Generelle linguistische Konsultation

Und weil uns allen dieses Thema überhaupt nicht peripher tangieren sollte, muss es solch ein allgemeines Diskussiontopic über unsere Sprache natürlich auch bei uns geben. ;.D In diesem Thread darf also zu jeglichen interessanten Diskussionen zu diesem Thema angeregt werden.

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Aktuelles Thema: Die Sprache im Wandel der Zeit (der Shoutbox entnommen)

Fragen zur Anregung: Soll sich die Sprache verändern? Und wenn ja: Wer darf die Sprache ändern? Sollte die Sprache bestenfalls kontrolliert werden - vielleicht nach französischem Vorbild? Und wenn Teile der Bevölkerung selbst anders sprechen und schreiben als im Duden vorgeschrieben, muss man immer von Fehler sprechen? Ist das unerwünscht bzw. unangemessen oder sollte man sowas gar verbieten? Und wenn ja, wann und in welchen Situationen? Oder muss man bei der Beschreitung neuer sprachlicher Wege von Fall zu Fall unterscheiden?

Pickt euch was raus oder führt andere Aspekte mit ein und schreibt hier eure Meinung nieder. ~
Some things just aren't meant to change.

2

04.08.2010, 22:31

Ich bin der Meinung, in der Schule oder im Internet sollte man die Deutsche Rechtschreibung beherrschen.
Aber wenn man mit Freunden schreibt kann man da ruhig eine Ausnahme machen.
Ich finde es z.B. anmaßend, wenn mich jemand vollquaselt, der 22 Fehler in einem 18 Wörter Satz schafft.
Aber das ist ja nur meine Meinung, eventuell denkt ihr da ein wenig anders.

AliSoRa

I ☆Aliichuuu~ ☆I

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3

04.08.2010, 23:13

@breaker : Und was wenn der LRS hat ? Wenn jemand jetzt nicht richtig schreiben oder lesen kann , dann können wir ihn doch nicht dazu zwingen es richtig zu machen . Das wäre genauso wie wenn man jemanden zum schwimmen zwingen würde , obwohl er nicht schwimmen kann und wie ein Stein im Meer/See/Bach/Fluss/usw. versinkt .

Ich sehe sowas immer wieder von ausländischen Migranten ( neuerdings auch viele Deutsche in der Hauptschule ) , die nicht richtig oder gar nicht die Sprache beherschen . Das soll jetzt kein Vorurteil gegen Türken sein , aber ich werde immmer auf türkisch angesprochen ( im Türken-Gemüseladen ) nur weil ich wie jemand ausm nahen Osten aussehe und wenn man diese Leute auf Deutsch etwas fragt , verneinen sie , indem sie kopfschütteln oder sprechen einfach türkisch .

Ob wir die Sprache nach dem französichen Vorbild lehren sollten , halt ich nicht für eine gute Idee . Man sieht das schon ausm Austauschjahr . Die Leuten können entweder kein oder nur bruchweise Englisch , obwohl sie viele Jahre es lernten .... . Ansonsten sollte man in Schulen versuchen viel mehr Deutsch zu lehren , anstatt 4x Schulstunden in der Woche lehrt man jetzt z.b. 6-8 Schulstunden . Aber dazu müsste man das Schulsystem ändern ... .


Akuuuwa!

4

04.08.2010, 23:24

LRS greift neuerdings auch auf den Computer über? Ich dachte man hat das nur beim Schreiben mit dem Stift.

5

04.08.2010, 23:29

Das heißt nicht umsonst "Lese-Rechtschreib-Schwäche", das heißt, man kann es theoretisch gesehen auch als Ausrede für das Internet nehmen, wobei es hier genug Möglichkeiten gibt um die Rechtschreibung zu überprüfen. Und die meisten Idioten nutzen LRS nur als Ausrede für ihre eigene Faulheit, denn so viele Fälle von LRS kann es gar nicht geben. Desweiteren ist LRS eine billige Ausrede, da man dagegen etwas tun kann, ich kenne Leute mit LRS und die machen auch nicht mehr Fehler als andere. Fazit, das ist in den meisten Fällen eine Ausrede für faule Hunde und wer es wirklich hat, der tut auch was dagegen.

Und der Thread behandelt die Linguistik, nicht um Ausländer, die zu faul sind Deutsch zu lernen, und es geht auch nicht um LRS, es geht um Themen wie Sprachwandel und den Einfluss anderer Sprachen auf die deutsche Sprache, wie etwa das Englische.


The Meteor

FaxteR™

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6

05.08.2010, 16:09

Rechtschreibung find ich schon ziemlich wichtig, da man besonders im Internet häufig auf Katastrophengebiete trifft.
Klar, jeder vertippt sich mal, aber grobe grammatikalische Vernachlässigung und Falschschreibung lässt den Inhalt schwer lesbar dastehen.
Und Legasthenie ist keine Ausrede. In der Oberstufe wird da auch keine Rücksicht mehr genommen. Es heißt nur, dass man ein minderes Verständnis dafür hat.
Richtig machen, kann man es trotzdem. Deshalb find ich es scheiße von Leuten, wenn sie nichts richtig schreiben können und dann einfach immer sagen, dass
sie nichts dafür könnten und Legasthenie hätten.

Zur Veränderung der Sprache.
Die Sprache wandelt sich ständig. Ich finde es erstaunlich, dass man sagen kann, ein Text sein in Deutsch geschrieben, aber so unterschiedliche Dinge meinen kann.
Es kann Bayrisch (okay, das zählt nicht als Deutsch), Sächsisch, Pfälzisch, Plattdeutsch (okay, is ne Minderheitensprache, aber wayne) oder Hochdeutsch sein.
Aber allein im Hochdeutschen können sich 2 Menschen gegenseitig zulabern, und der Gegenüber versteht nichts. Finanzamtbeamter gegen Normalverdiener zum Beispiel.

Mayst thou thy peace discov'r

7

05.08.2010, 17:43

Ich finde, dass man durch Sprache bzw. in dem Fall besonders die Rechtschreibung, anderen auch ein Bild von sich übermittelt, auch wenns nur einen kleinen Teil der Persönlichkeit betrifft. Ich würde lügen, wenn ich ich behaupten würde, dass ich eine Person, welche ständig mehrere Fehler in einem Satz mit einbaut, nicht ganz anders einschätzen würde als jemand, der praktisch nie Fehler macht.

Zur Veränderung der Sprache: Selbst wenn man sich darum bemüht, die Sprache zu kontrollieren und sich diesbezüglich auch von äußeren Einflüssen (siehe Beispiel Frankreich) irgendwie abzusondern versucht, kann ich mir nicht vorstellen, dass das man das auf Dauer in allen Bereichen durchsetzen könnte. Besonders heutzutage nicht. Ggf. Stichwort Globalisierung.

Ich finde es auch nervig, wenn bald mehr als die Hälfte des Satzes aus englischen Fachbegriffen besteht, aber ein paar Anglizismen sind durchaus kein Weltuntergang. An viele Begriffe hat man sich aber auch schon gewöhnt oder man ist sogar damit aufgewachsen.

Xion

Rain

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8

29.10.2010, 16:40


Soll sich die Sprache verändern?


Mir ist das relativ egal, nur kann ich darauf verzichten, dass man auf Teufel-komm-raus irgendwelche Begriffe einfließen lässt, einfach, um die Sprache verändert zu haben. Außerdem sollte die Sprache noch als eine eigene erkennbar sein. Sprachkultur geht so schnell verloren. Deshalb sollten die alten Wörter trotzdem weitergegeben werden. Denn sonst könnte jemandem sehr spät auffallen, dass er zu grob umschreibt und kompliziertere Worte benötigt, die dann leider schon vergessen wurden.
Generell ist Sprachwandel okay und manchmal auch nützlich.
Nur sollte man sich sowas sparen: "Hey guys. Schule war today wieder terrible. Seht ihr auch so, ne?"

Zitat von »Lunos«

Wer darf die Sprache ändern? Sollte die Sprache bestenfalls kontrolliert werden - vielleicht nach französischem Vorbild?

Die Sprache ändert sich von selbst und nicht anders.

Zitat von »Lunos«

Und wenn Teile der Bevölkerung selbst anders sprechen und schreiben als im Duden vorgeschrieben, muss man immer von Fehler sprechen? Ist das unerwünscht bzw. unangemessen oder sollte man sowas gar verbieten? Und wenn ja, wann und in welchen Situationen? Oder muss man bei der Beschreitung neuer sprachlicher Wege von Fall zu Fall unterscheiden?


Gemeingeläufige Abwandlungen sind okay, aber wenn man - beispielsweise in einem Forum, wo nun wirklich jeder andereAbwandlungen kennt - zu viel abwandelt, kann das zu unnötiger Verwirrung führen.

9

29.10.2010, 20:53

Nja, zumindest in der Wissenschaft ist Englisch nunmal auf dem besten Weg, die lingua franca zu werden. Nicht umsonst schreiben deutsche Wissenschaftler ihre Beiträge für Fachzeitschriften etc. hauptsächlich auf Englisch - nur so erreicht man viele Leute, Deutsch bringt einen da nicht allzu viel weiter. Auf diesem Bereich finde ich es völlig in Ordnung, das Deutsche "aufzugeben", eben weil es immense Chancen bietet, wenn alle Wissenschaftler der Welt dieselbe Sprache sprechen und verstehen. Auf der anderen Seite wird auf diese Weise womöglich der eine oder andere Mensch, der des Englischen nicht mächtig ist, von der Wissenschaft ausgeschlossen, was aber imo eine ziemliche Minderheit darstellen sollte, zumindest in der Zukunft.
Auf der anderen Seite finde ich es traurig, was mit unserer Alltagssprache passiert. Zahllose, unnötige Anglizismen in den weniger seriösen Medien, die von der deutschen Bevölkerung einfach unreflektiert aufgenommen und fortan benutzt werden, obwohl es ein ebenso passendes deutsches Wort dafür gibt. Englisch scheint irgendwie "cooler" zu sein als das Deutsche. Aber wieso? Ich zumindest kann es nicht verstehen. Und wenn ich im Fernsehen so etwas hören muss wie "den Crime Sonntag auf Sat 1", kriege ich das Kotzen. Ehrlich.
Ich bin definitiv kein Sprachpurist, der sämtliche modernen Anglizismen verteufelt - wenn es bspw. für einen neuartigen Computerbegriff kein deutsches Äquivalent gibt, dann ist es einfach schwer, ein neues deutsches Wort zu schaffen und es anschließend auch noch durchzusetzen, und eine staatliche Kontrolle der Sprache durch Strafen etc. wie in Frankreich halte ich ebenfalls für absurd. Aber etwas mehr Treue zu unserer deutschen Sprache, zu unserem Kulturgut, finde ich schon angebracht. Dafür ist sie einfach zu schön.

FaxteR™

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10

04.11.2010, 17:40

Ich würd gerade mal gerne auf Axels Ausführungen zur aufkommenden Verwendung von Englisch in allen Wissenschaften zurückkommen.

Ich selbst habe als mehr oder weniger autodidaktischer "Musiker" die Erfahrung gemacht, dass sich im Netz und in Zeitschriften sehr wenig deutsche Informationen finden lassen (ausgenommen die Fachzeitschrift guitar).
Kostenlose und gute Informationen im Bereich der E-Gitarre sind zu mind. 98% auf Englisch vorzufinden. So ist eine der besten kostenlosen Seiten zur Musiktheorie (jutinguitar.com) auf Englisch. Aber auch die so ziemlich beste kostenpflichtige Gitarrenlehrseite (guitarmasterclass.net) gibt es nur auf Englisch.
So kam es, dass ich mich mit einem befreundeten Gitarrenspieler, der beim einem deutschen Lehrer lernt, nur unterhalten konnte, weil er gute Grundenglischkenntnisse hat.
Ich könnte z.B. kein deutsches Äquivalenz zum "A Minor 7 Arpeggio" finden, obwohl es sicherlich eines gibt.

Man sieht hier also, dass die "Verenglischung" der Informationsquellen bereits sehr weit fortgeschritten ist.
Daher liegt es nahe, dass sich dieser 'Trend' auf weitere Gebiete ausbreiten wird.

Ich persönlich bin dafür, alle Benennungsstandards im Englischen festzusetzen und diese schon in der Schule zu unterrichten.

Mayst thou thy peace discov'r