Die Überschrift sagt eigentlich kurz aus, worum es in diesem Thread geht. Hier wollen wir uns ein paar Gedanken machen über das Kommunikationsbedürfnis mancher Menschen, manche nennen die auch gern Sabbeltaschen.
Es lässt sich beobachten, dass manche Leute anscheinend zu blöde sind um mal 5 Minuten ihre Klappe zu halten, ständig müssen sie über irgendwas reden, dass es sich dabei um Belanglosigkeiten handelt, die keinen interessieren, erklärt sich sicherlich von selbst. Solche Leute reden ununterbrochen über das, was sie am Samstag vorhaben, was sie gestern getan haben, was mit dem und dem los ist, etc., und denen ist es dabei scheißegal, ob sie damit andere stören. Sehr beliebt ist dieses Phänomen während irgendwelcher Veranstaltungen, beispielsweise während des Unterrichts. Interessant ist hierbei noch, dass, wenn mal gerade kein Thema vorhanden ist, sie einfach etwas auffangen, was der Lehrende sagt, und dies wiederholen, gepaart mit dummen Bemerkungen und/oder blödem Gekicher.
Man kann diese Leute auch als Störsabbler bezeichnen, anstatt rauszugehen und dort zu quatschen, nerven sie mit ihrem sinnlosen Geseier lieber andere Menschen.
Es gibt ein weiteres Phänomen, welches man mit zu den Tratschtanten zählen kann. Hierbei handelt es sich um Leute, die lautstark über irgendwelche Sinnlosigkeiten reden müssen. Wenn dies in normaler Lautstärke geschieht, mag das ja tolerierbar sein, jedoch nicht, wenn man jedes kleine Wörtchen hört. Solche Leute benutzen natürlich auch gern ihr Handy, damit sie beispielsweise im Zug lautstark mit irgendeiner anderen Person quatschen können, vollkommen egal, ob die Leute ihre Ruhe haben wollen oder nicht. Vorallem in Arztpraxen kann das für andere Wartende ausgesprochen unangenehm werden, wenn es einem sowieso schon mies geht und dann noch lautstark über Nonsens geredet wird. Bei den Leuten, die für sowas ihr Handy nutzen, verflucht man mal sehr schnell den, der das Handy erfunden und man fragt sich, weshalb jemand wirklich ständig quatschen muss. Schweigen ist doch bekanntlich Gold.
Die Überschrift spricht aber noch einen weiteren Aspekt an, der auch Teil der vorangegangenen Aspekte ist, und zwar die exzessive Verbreitung von Informationen, wobei es manchmal sogar dazu kommt, dass die Privat- oder gar die Intimsphäre verletzt wird.
Bei den Gesprächen Fremder bekommt man oftmals erzwungenermaßen mit worüber sie reden, wenn sie laut genug reden.
Ein Beispiel soll dies verdeuten:
"Anna: Hach, Ilse, hasse schon dat neue Prospekt von Netto? Ich war da ja einkaufen heute und was hab ich da wieder eingekauft. Da gibt es wieder ganz tolle Angebote.
Ilse: Ach, du warst heut schon einkaufen? Mensch, das wollt ich auch machen, der Herbert will nämlich mal wieder was von meim leckern Gulasch.
Anna: Sach ma, hasse eigentlich schon dat von den Krögers gehört?
Ilse: Die Krögers? Was issen da?
Anna: Na der Mann von der Frau Kröger, der is fremdgegangen und der hat jetzt AIDS und nen Tripper.
Ilse: Fremdgegangen und AIDS und nen Tripper? Ich glaub es nich."
Und genau ab dem Punkt, wo dermaßen lautstark verbreitet wird, was der fiktive Herr Kröger getan und bekommen hat, wurde die Intimsphäre dieses Mannes verletzt, denn es soll bestimmt nicht jeder Wildfremde mitbekommen, dass der Mann AIDS hat. Aber dies ist den Tratschtanten egal, da wird alles genüsslich auseinandergezogen und erzählt, sodass es jeder mitbekommen kann. Zwar hört man großteilig nur sinnloses Zeug, aber manchmal kommt es eben auch zu einer solchen Verletzung der Intimsphäre anderer Personen.
Natürlich gibt es noch ein weiteres Phänomen, welches zur Überschrift passt. Dieses kann man bei persönlichen Gesprächen beobachten und es hat auch mit der exzessiven Verbreitung von Informationen zu tun. Gemeint ist hier das Phänomen, dass manche Leute einem Dinge erzählen, die einem sowas von absolut egal sind, aber trotzdem wird es einem erzählt, die Mitteilungsbedürftigkeit. Seien es jetzt Berichte darüber, was man eben gegessen hat, darüber, dass man sich mit dem Nachbarn gezankt hat wegen der Morgenzeitung oder was weiß ich, genug uninteressante Informationen gibt es genug, trotzdem wird es einem erzählt.
Dank Twitter und anderen Plattformen dieser Art wurde solchen mitteilungsbedürftigen Leuten ein Medium geschenkt, welches sie sogar exzessiv nutzen um irgendwelche sinnlosen Belanglosigkeiten verbreiten zu können. Sei es ein Satz darüber, dass man gerade auf dem Klo ist, sei es ein Satz darüber, dass Tine gestern mit Sven geknutscht hat, oder sei es ein Satz darüber, dass der Hubert aussieht wie ein Dackel von hinten.
Wir haben also gesehen, dass es viele Leute gibt, die ständig kommunizieren müssen, selbst wenn es andere stört, sie in ihrer Intimsphäre verletzt oder es sie einfach absolut nicht interessiert. In solchen Momenten fragt man sich dann, ob diese Leute nicht einfach mal still sein können. Aber nein, man wird eines besseren belehrt, denn "Fresse halten? Is nich!". Lieber Geheimnisse lautstark ausplaudern, mit sinnlosem Zeug andere nerven oder einfach twittern, dass man gerade in die Hose gemacht hat.