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29.11.2010, 14:43

Fresse halten? Is nich!

Die Überschrift sagt eigentlich kurz aus, worum es in diesem Thread geht. Hier wollen wir uns ein paar Gedanken machen über das Kommunikationsbedürfnis mancher Menschen, manche nennen die auch gern Sabbeltaschen.


Es lässt sich beobachten, dass manche Leute anscheinend zu blöde sind um mal 5 Minuten ihre Klappe zu halten, ständig müssen sie über irgendwas reden, dass es sich dabei um Belanglosigkeiten handelt, die keinen interessieren, erklärt sich sicherlich von selbst. Solche Leute reden ununterbrochen über das, was sie am Samstag vorhaben, was sie gestern getan haben, was mit dem und dem los ist, etc., und denen ist es dabei scheißegal, ob sie damit andere stören. Sehr beliebt ist dieses Phänomen während irgendwelcher Veranstaltungen, beispielsweise während des Unterrichts. Interessant ist hierbei noch, dass, wenn mal gerade kein Thema vorhanden ist, sie einfach etwas auffangen, was der Lehrende sagt, und dies wiederholen, gepaart mit dummen Bemerkungen und/oder blödem Gekicher.
Man kann diese Leute auch als Störsabbler bezeichnen, anstatt rauszugehen und dort zu quatschen, nerven sie mit ihrem sinnlosen Geseier lieber andere Menschen.


Es gibt ein weiteres Phänomen, welches man mit zu den Tratschtanten zählen kann. Hierbei handelt es sich um Leute, die lautstark über irgendwelche Sinnlosigkeiten reden müssen. Wenn dies in normaler Lautstärke geschieht, mag das ja tolerierbar sein, jedoch nicht, wenn man jedes kleine Wörtchen hört. Solche Leute benutzen natürlich auch gern ihr Handy, damit sie beispielsweise im Zug lautstark mit irgendeiner anderen Person quatschen können, vollkommen egal, ob die Leute ihre Ruhe haben wollen oder nicht. Vorallem in Arztpraxen kann das für andere Wartende ausgesprochen unangenehm werden, wenn es einem sowieso schon mies geht und dann noch lautstark über Nonsens geredet wird. Bei den Leuten, die für sowas ihr Handy nutzen, verflucht man mal sehr schnell den, der das Handy erfunden und man fragt sich, weshalb jemand wirklich ständig quatschen muss. Schweigen ist doch bekanntlich Gold.


Die Überschrift spricht aber noch einen weiteren Aspekt an, der auch Teil der vorangegangenen Aspekte ist, und zwar die exzessive Verbreitung von Informationen, wobei es manchmal sogar dazu kommt, dass die Privat- oder gar die Intimsphäre verletzt wird.
Bei den Gesprächen Fremder bekommt man oftmals erzwungenermaßen mit worüber sie reden, wenn sie laut genug reden.

Ein Beispiel soll dies verdeuten:
"Anna: Hach, Ilse, hasse schon dat neue Prospekt von Netto? Ich war da ja einkaufen heute und was hab ich da wieder eingekauft. Da gibt es wieder ganz tolle Angebote.
Ilse: Ach, du warst heut schon einkaufen? Mensch, das wollt ich auch machen, der Herbert will nämlich mal wieder was von meim leckern Gulasch.
Anna: Sach ma, hasse eigentlich schon dat von den Krögers gehört?
Ilse: Die Krögers? Was issen da?
Anna: Na der Mann von der Frau Kröger, der is fremdgegangen und der hat jetzt AIDS und nen Tripper.
Ilse: Fremdgegangen und AIDS und nen Tripper? Ich glaub es nich."

Und genau ab dem Punkt, wo dermaßen lautstark verbreitet wird, was der fiktive Herr Kröger getan und bekommen hat, wurde die Intimsphäre dieses Mannes verletzt, denn es soll bestimmt nicht jeder Wildfremde mitbekommen, dass der Mann AIDS hat. Aber dies ist den Tratschtanten egal, da wird alles genüsslich auseinandergezogen und erzählt, sodass es jeder mitbekommen kann. Zwar hört man großteilig nur sinnloses Zeug, aber manchmal kommt es eben auch zu einer solchen Verletzung der Intimsphäre anderer Personen.


Natürlich gibt es noch ein weiteres Phänomen, welches zur Überschrift passt. Dieses kann man bei persönlichen Gesprächen beobachten und es hat auch mit der exzessiven Verbreitung von Informationen zu tun. Gemeint ist hier das Phänomen, dass manche Leute einem Dinge erzählen, die einem sowas von absolut egal sind, aber trotzdem wird es einem erzählt, die Mitteilungsbedürftigkeit. Seien es jetzt Berichte darüber, was man eben gegessen hat, darüber, dass man sich mit dem Nachbarn gezankt hat wegen der Morgenzeitung oder was weiß ich, genug uninteressante Informationen gibt es genug, trotzdem wird es einem erzählt.
Dank Twitter und anderen Plattformen dieser Art wurde solchen mitteilungsbedürftigen Leuten ein Medium geschenkt, welches sie sogar exzessiv nutzen um irgendwelche sinnlosen Belanglosigkeiten verbreiten zu können. Sei es ein Satz darüber, dass man gerade auf dem Klo ist, sei es ein Satz darüber, dass Tine gestern mit Sven geknutscht hat, oder sei es ein Satz darüber, dass der Hubert aussieht wie ein Dackel von hinten.


Wir haben also gesehen, dass es viele Leute gibt, die ständig kommunizieren müssen, selbst wenn es andere stört, sie in ihrer Intimsphäre verletzt oder es sie einfach absolut nicht interessiert. In solchen Momenten fragt man sich dann, ob diese Leute nicht einfach mal still sein können. Aber nein, man wird eines besseren belehrt, denn "Fresse halten? Is nich!". Lieber Geheimnisse lautstark ausplaudern, mit sinnlosem Zeug andere nerven oder einfach twittern, dass man gerade in die Hose gemacht hat.


The Meteor

Sawa

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29.11.2010, 19:25

Was soll man dazu noch groß sagen?
Eigentlich hast du schon alles erwähnt Perior.
Dennoch möchte ich mich dem noch gerne anschließen.

Ich kenne das selber, und ich denke wie schon erwähnt geht das wohl jedem so.
Es ist nervig, das steht wohl in keiner Frage wenn man die ganze Zeit zugequatscht wird.

Auch was die Privatsphäre angeht sind solche Menschen eine wahre Zumutung.
Es ist ja nicht nur so, dass sie ohne Rücksicht die Privatsphäre anderer verletzen.
Nein, sie drängen eben diese Privatspähre anderen gradezu auf.
Unterhalten sich lautstark über etwas, was nun wirklich niemanden was angeht aber ob man nun will oder nicht, man bekommt es unweigerlich mit.

Um hier noch ein Beispiel zu nennen wo eben dies extrem nervig sein kann wäre das Flugzeug.
Man hat einen Langstreckenflug vor sich, zusätzlich ist dieser noch Nachts.
Ideale Vorraussetzungen um zu schlafen und morgens wenn man ankommt nicht todmüde zu sein.
Aber aus diesem Traum wird wohl mal wieder nicht, denn man hat genau so zwei Personen hinter sich sitzen.

Sie "lästern" über irgend etwas/irgendwen, verletzen dessen Privatspähre somit und am besten schlagen sie noch vor Freude weil sie das so lustig finden auf den Sitz vor ihnen ein.
Das wars dann wohl mit schlafen und wieder wurde man von solchen "Tratschtanten" behindert.

Nur was wenn man nun sich umdreht und freundlich anmerkt das die Unterhaltung sicherlich auch etwas leiser möglich wäre?
Dann wird man noch mit einem Spruch betan das man ja nicht zuhören müsste.
Tja, schön wäre es schon wenn das so einfach wäre.

3

06.12.2010, 17:12

Ich fühle mich auch desöfteren von Leuten gestört, die einfach ein ungeheuer großes Bedürfnis danach haben sich ihrer Umwelt mitzuteilen. Besonders nervt mich der von Perior erwähnte Handy-Typ. Vor allem beim Zugfahren beobachte ich das Phänomen, dass -meist Frauen, aber ab und zu sieht man auch mal ein paar männliche Vertreter dieses Typs - die Leute ihr Handy nehmen und Zuhause oder dort, wohin sie gerade mit dem Zug unterwegs sind, alle 10 Minuten anrufen um ihren Lieben mitzuteilen WO sie grade sind und WANN sie da sind. Und zwar in einer Lautstärke, dass gleich alle im Umkreis von 2 Wagons wissen, wohin die Person fährt, wo sie wohnt und woher sie gerade kommt. Und dass sie gerade mit ihrem Freund Schluss gemacht hat. Und was Maik so macht... und Daniel... oh, und Marie natürlich. Aber die Sabine ist doch nun wirklich eine ganze falsche Schlange, denn die hat ja.... usw...

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir zwei Frauen, die im Zug lautstark (und zwar wirklich WIRKLICH laut) irgendein Event geplant haben und ständig erwähnt haben, wie aufgeschmissen doch alle ohne sie wären, und wie wichtig sie doch sind und dass andere mit ihrer Arbeit - im Gegensatz zu ihnen natürlich - gar nicht zurechtkommen.

Desweiteren Stören mich Leute, die während Vorlesungen hinter mir sitzen und fortwährend vor sich hinsabbeln oder mit ihren Freundinnen/Freunden über diverse Leute lästern, sich erzählen, wie viel sie am Wochenende getrunken haben usw. Wozu geht man zur Vorlesung, wenn man doch nicht aufpasst und andere durch das eigene Gelaber stört (Nicht dass das jemanden, der Wert darauf legt, sich möglichst vielen Leuten mitzuteilen, interessieren würde...) Lustigerweise stellen eben diese Leute immer genau die Fragen zu Themen, die der Redner vorne vor 10 Sekunden ausführlichst erläutert hat.

Ich hatte auch schon mal eine jener Frauen - eine ca. 65-Jährige - im Bus neben mir, die mir buchstäblich von der kurzen Fahrt vom Hauptbahnhof zu meiner Wohnung (ca 10 min) ihre halbe Lebensgeschichte erzählt hat.

Von Twitter halte ich generell nichts. Ich bin dort nicht und daher geht mir auch das, was man sich dort so zuzwitschert am Allerwertesten vorbei. Solange sie mich damit verschonen.

Mich stört das fast unbegrenzte Mitteilungsbedürfnis einiger Leute eigentlich nur dann, wenn ich diese Leute nicht persönlich kenne und eigentlich auch nicht will, dass sie vor meinen Augen ihre Seelen-Striptease-Nummer abziehen, sie sich mir aber geradezu aufdrängen. Bei Leuten, die zu meinem Bekannten- und Familienkreis gehören, (allen voran meine Mutter, die einfach IMMER etwas zu erzählen hat) kann ich besser drüber hinwegsehen.
:nekocat:

Diese Katze weiß, dass sie besser ist als du. Sie läuft nicht - sie "tanzt". Sie benutzt keine Magie - "sie trifft dich mit magischer Klasse".


4

09.02.2011, 12:48

Naja, ich mag es eigentlich viel zu reden, nervig wird es nur bei Themen die mich kein bisschen interessieren.
Szenario von vor paar Tagen:

Kerl aus meiner Schule sieht mich an der Bushaltestelle, begrüßt mich und labbert mich dann geschlagene 10 Minuten darüber zu, dass er in die Hannover Innenstadt fährt und dort Yu-Gi-Oh!-Karten verkaufen will.
"Und die kostet so viel. Und dafür kriegst du das. Und ich bin ja so reich" und hast du nicht gesehen. Dann hat er mich noch über das Kartenspiel "Magic" zugetextet.

Ich kann Leute nicht leiden die alles vollreden, was nicht bei 3 aufm Baum ist.

Ebenso kann ich Leute nicht leiden, die nichts für sich behalten können. Ich bin selber eine Person die Geheimnisse für sich behalten kann und so sollten sich auch andere verhalten.

Hm, allgemein zum Thema "Fresse halten" kann ich dazu nur sagen, dass ich niemandem ins Gesicht sage, dass er nervt...ok, manchmal schon, aber ich bin eigentlich relativ geguldig was sowas angeht.