Ich als Hobbyautor weiß das ein oder andere über FFs und muss hier natürlich auch meinen Senf zu abgeben.
OOCness...
tja, was soll man da sagen? Generell sehe ich das so: Je mehr OOC ohne Begründung, desto schlimmer. Da es aber unglaublich schwer sein kann einen Charakter 100%ig einzufangen und ihn so handeln zu lassen, wie der ursprüngliche Autor es unter Umständen getan hätte, sage ich nicht, dass jeder Char, der OOC-Aspekte in einer FF enthält, gleich schlecht umgesetzt und daher gleich die gesamte FF ein epic Fail ist. Man muss einfach beachten, dass gewisse Umstände einen Char durchaus über seine Grenzen hinaus wachsen lassen können, weshalb OOCness in solchen Fällen nicht schlecht, sondern sogar erwünscht sein kann. OOCness wird so also zu einem Mittel für Autoren einen Charakterwandel während der Story gut darstellen zu können und sofern die Wandlung auch begründet ist, ist es auch ok wenn der Charakter gegen Ende das komplette Gegenteil davon ist, was er in der Originalstory verkörperte.
Einen Charakter originalgetreu darstellen zu können erfordert ein hohes Maß an Charakterverständnis. Man muss sich in ihn hineinversetzen können. Dass das bei komplexeren Chars schwer sein kann ist vollkommen klar. Vor allem bei solchen Chars ist es daher umso wichtiger geduldig zu bleiben und nicht irgendeinen Käse nach dem Motto: "Irgendwie wird das schon passen!" zu schreiben. Grundsätzlich gilt: Wenn man sich eine Szene vorstellt, sie aufschreibt, sie sich erneut vorstellt und man selbst IMMERNOCH der Meinung ist, dass der Char seinem Charakter entsprechend handelt, DANN hat man es richtig gemacht. Sollte man daran Zweifel haben sollte man sich vorher die Meinungen von Beta-Lesern einholen und gegebenenfalls nachbessern.
Alles andere wäre OOCness ohne Begründung, wodurch man einen völlig anderen Charakter beschreibt, der nur so aussieht wie der Char, den man ursprünglich darstellen wollte. In so einem Fall kann man auch gleich einen vollkommen eigenen Charakter erfinden und die Charakterzüge des ursprünglichen Chars auf diesen anpassen, was vor allem im deutschsprachigen Fanfic-Business praktiziert wird.
Entweder deutschsprachige Autoren lieben es eigene Charaktere zu erfinden und sie in bestehende Serien einzubauen, oder sie sind schlichtweg unfähig über bestehende Charaktere zu schreiben und sie gleichzeitig IN Charakter zu halten.
Ich tippe auf eine Mischung aus beiden, wobei ich doch denke, dass sich der Trend mehr und mehr zum letzteren hin entwickelt, da auch viel Fanficautoren, die KEINE OCs (original Character = eigener Charakter) in ihre Geschichten einbauen immer wieder daran failen die dargestellten Charaktere IN Charakter zu halten.
Das ist natürlich ärgerlich, vor allem, da es ohnehin kaum deutsche Fanfics mehr gibt, in denen es nur noch 100% Serien eigene Chars gibt, also keine hinzuerfundenen. Wer die zumeist schlecht ausgearbeiteten OCs nicht leiden kann, so wie ich, hat schnell Probleme damit noch ansatzweise gutes Material zu finden.
Pairings
Das mit Abstand wichtigste Kriterium bei der Entscheidung ob man die FF lesen will oder nicht. Ich würde sicher nicht falsch liegen, wenn ich behaupten würde, dass mindestens 90% aller Leser ausschließlich nach dem Pairing gehen, wenn sie nach einer Fanfic suchen. Jeder hat da so seine Preferenzen, weshalb Canon Pairings (Pairings, die schon von der Originalstory her vorgegeben oder zumindest angedeutet sind) nicht zwingend die bevorzugten Pairings darstellen. KH bietet da ein gutes Beispiel. Leute, die beispielsweise einen Hass auf Kairi schieben, sind meist auch dieselben, die SoraxKairi als Pairing nicht ausstehen können. Diese Menschen würden sich eher weniger mit Stories, die sich mit diesem Pairing beschäftigen, befassen und sich Alternativen suchen. Entweder ein völlig anderes Pairiing oder eine non-canon Variante. Dabei haben natürlich diejenigen Glück, die ihre Pairingspreferenzen mit so vielen anderen Fans wie möglich teilen, denn wie auch im Freien Markt bestimmt das Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage den FF-Anteil für das jeweilige Pairing. Wer über ein beliebtes Pairing schreibt, kann mit vielen lesern rechnen, wer das nicht tut eben nicht. Andersherum wird derjenige, der ein beliebtes Pairing mag auch viele FFs finden können und hat so eine größere Auswahl als jemand, der ein unbeliebtes Pairing mag.
Pairings sind wie der Preis von Gütern. Stimmt es, wird sie gelesen. Stimmt es nicht, dann nicht. Natürlich geht es auch um den Schreibstil und Rechtschreibung, aber diese Faktoren beschreiben nunmehr die Qualität der FF. Jeder hat eine andere Grenze für die Qualität einer FF, die diese nicht unterschreiten darf bevor sie abgebrochen wird.
Auch ich schaue bei Fanfics immer zuerst auf das Pairing. Dabei habe ich es als Homo-Hasser aus Leidenschaft natürlich nicht leicht in einer Gesellschaft, die von BL Manga so fasziniert worden ist, dass dieses Genre das vorherrschende im FF-Business ist. Yaoi dominiert eindeutig dieses Geschäft...zumindest außerhalb internationaler Websites wie ff.net. Dies ist der Letzte Zufluchtsort für Leser, die noch nach qualitativen Stories suchen, da viele der dort schreibenden Autoren noch nicht dem BL Wahn verfallen sind. Glücklicherweise gibt es dort genug Yaoi Kritiker, denn die Qualität von Yaoi FFs ist stark umstritten, da Yaoi-Autoren größtenteils Fangirls aus den unterschiedlichsten Altersklassen sind und je nachdem, wie alt sie sind ein dementsprechend qualitativ hochwertigen Text abliefern können. Je jünger bzw. unerfahrener ein Autor, desto ungenauer, fehlerhafter und willkürlicher erscheinen seine Texte. Yaoi Texte sind daher oft (nicht immer) ein reines Chaos aus willkürlicher Handlung, purer OOCness, eine Ansammlung aus Schreibfehlern und generell gesagt einfach ziemlich mies. Die serlaubt den selteneren hetero Stories weiterhin zu existieren, denn nachdem man sich einmal eine solche Yaoi Story antun musste, prägt das einen unter umständen für immer. Einige schreiben sich dem Yaoi Wahn wieder ab und interessieren sich wieder für normale Pairings, wodurch diese wieder beliebter werden und so hält sich das ganze noch über Wasser. Wie dem auch sei, ich schweife ab.
Noch einmal bezüglich sexueller Akte in FFs. Sexuelle Akte in FFs sind keine Pornographie. (Pornographie in FFs ist auf allen seriösen FF-Seiten verboten) Sie dienen dem Autor dazu ein Pairing etwas weiter zu vertiefen, die Fantasie der Leser anzuregen, eine "was wäre wenn?"-Situation zu erschaffen oder einfach nur das zu ergänzen, was einem selbst in der ursprünglichen Serie gefehlt hat. Lemons (FFs mit sexuellen Inhalten) sind allerdings auch schwer zu schreiben, denn es geht um mehr als nur den Sex an sich zu schildern. Man muss auf die Gefühle der Chars eingehen, schildern, was sie denken und überhaupt muss man hier mehr auf die OOCness achten. Es ist wirklich schwerer als man anfangs vielleicht denken mag, weshalb nur erfahrene Autoren sich an Lemons wagen sollten. Auch ich halte mich zurück, wenn es um Lemons geht, denn ich würde mich vorher lieber noch an einigen deutschen orientieren...leider habe ich bis zum heutigen Tag nur eine einzige deutschsprachige GUTE Lemon Fanfic gefunden und das reicht mir als vergleich nicht aus. Englische sind da wesentlich besser, aber es muss noch der Tag kommen an dem ich anfange auf Englisch zu schreiben, obwohl ich es mir ernsthaft überlege...
Blut in FFs?
Geschmackssache. Mir persönlich kann es gerne etwas blutiger sein...vorausgesetzt es bleibt im Rahmen des realistischen. 50 Liter Blut, das aus einer kleinen Schnittwunde fließt, brauche ich nicht. Aber so ganz ohne Blut kann ich ehrlichgesagt auch nicht. Ich stelle mir das Blut bei jeder FF vor, egal ob erwähnt oder nicht...ansonsten würde es für mich keinen Sinn ergeben und auch keinen Spaß machen. Einem Kampf beizuwohnen an denen sich Leute ununterbrochen die Fresse einschlagen, aber kein Tropfen Blut fließt ist langweilig. Vor allem, wenn diese Chars dann auch noch immer und immer wieder das gleiche machen.
Auch die Sache mit Happy End oder nicht ist Geschmacksache. Es kommt auch oft auf die Situation an. Wenn es den Chars die ganze Story über dreckig ging und dann auch noch am Ende ein sad ending kommt, kann das für einige unbefriedigend sein. andere wären mit einem friede-freude-eierkuchen-happy end mehr als nur enttäushct. Man muss selbst wissen was sich welches Ende lohnt und sich gegebenenfalls sogar umentscheiden, wenn man merkt, dass der ursprüngliche Plan doch nicht ganz so ideal ist.
Was Fantasy oder 'Normales' betrifft so bin ich wirklich lieber auf der Fantasy Seite. Früher habe ich auch noch gerne das 'Normale' Zeug gelesen, aber nach den ganzen High School Sachen habe ich einfach den nerv dafür verloren. Es darf gerne AU (Alternative Universe) sein, gerne dürfen die in der Story auch mal in der Schule gezeigt werden oder so, aber eine reine high school story tu ich mir nicht mehr an. Es gibt mehr im Leben als nur Schule...ich hoffe einige Autoren sehen das auch irgendwann ein.
Crossover sind eine sache für sich. Wenn man Elemente miteinander verbindet, die zusammen passen, dann ist das in Ordnung, sofern es denn auch Sinn macht. Sora beispielsweise nach Hogwards zu schicken um ihm zauberunterricht zu geben wäre in meinen Augen sinnlos, da er bereits Zaubern kann. Außerdem sind viele der Sprüche aus Harry Potter einfach unbrauchbar für ihn. Wenn ein Crossover allerdings so zusammengestellt werden kann, dass er auch Sinn ergibt, dann liebend gerne. (Sofern ich alle Serien kenne, die da auch vorkommen)
Autoren müssen sich aber auch einfach im klaren sein, dass sie nicht einfach alles miteinander vermischen können. Was dabei rauskommt sieht man gut an der derzeitig längsten KH FF auf
www.myfanfiction.de. Da hat der erstplatzierte Autor (das System geht nur nach Wörteranzahl, also sagt das nichts über ihn aus), ich glaub er hieß irgendwas mit "Jenny", einfach alles zusammengewürfelt was er kannte. Pokemon, Stargate, KH, Super Mario, usw. und das dann irgendwas mit "World Reunion Force" genannt. Es ist natürlich genau das was es ist...ALLES in der Welt zusammenführen. So geht es nun mal nicht.
Über Rechtschreibung habe ich bereits ein paar Sätze verloren und ich glaube mehr muss ich da auch nicht dazu sagen...es ist halt wie gesagt ein Wert, der die Qualität der Ff widerspiegelt. Je weniger chreibfehler eine FF hat, desto besser.
Jetzt bleibt mir nur noch über die Sache mit den Absätzen und der Perspektive zu reden. Nun, was soll man sagen? Absätze sind einfach ungemein wichtig. Keiner liest gerne einen gewaltigen Textblock am stück, weil man nur zu leicht in der Zeile verrutscht und auch einfach das Gefühl kriegt nicht vorwärts zu kommen. Für mich ist es wichtig, dass regelmäßig Zeilensprünge durchgeführt werden. Vor allem bevor ein neuer Char zu reden anfängt oder wenn gerade eine längere Szene beschrieben wurde. Bei einem kompletten Ortswechsel wäre vlt sogar ein ganz neuer Absatz angebracht. Natürlich muss ein Autor selbst schauen, wie er seinen Text strukturiert, aber er sollte in erster Linie an seine Leser denken und wie sie seinen Text am besten lesn können. Schließlich stellt er sein Werk ja eben deswegen online, nicht wahr? Ein wenig Rücksicht sollte er also auf ihre Wünsche legen.
was die Perspektive angeht, so ist das natürlich eine ganz andere Sache. Hier entscheidet der Autor ganz für sich allein was für seine Geschichte die beste Perspektive ist und was er auch am liebsten schreiben würde. Ich persönlich HASSE die Ich Perspektive und würde nie in ihr schreiben...auch dreht sich mir der Magen um, wenn ich in Ich Perspektive lesen muss. Allerdings kann ich auch darüber hinwegsehen, wenn die Story wenigstens gut ist. Warum Ich Perspektiven so schlimm für mich sind? Ganz einfach. Wenn man sich dafür entscheidet in der Ich-Perspektive zu schreiben ist man gezwungen sich DIE GANZE Zeit in den Charakter hineinzuversetzen anstatt das lediglich tun zu müssen wenne r aktiv handelt oder spricht. Wenn man bedenkt wie schwer sich die meisten deutschsprachigen Autoren sich da machen, kann man sich shon denken wie gut sie das hinkriegen. Ich selbst denke von mir, dass ich das eigentlich hinkriegen könnte, allerdings liegt meine Abneigung gegen das Schreiben in der Ich Perspektive einfach daran, dass mir der Stil nicht gefällt. Es geht immer nur um "Ich" ,"Mir", "mich" und "mein". Es ist einfach meiner Meinung nach soooo langweilig das dauernd zu schreiben und wenn ein Autor sich sogar beim Schreiben langweilt, dann kann das Endprodukt ja wohl kaum gut werden.
Vielleicht noch kurz zu Punkten, die du nicht Erwähnt hast:
AUs (alternative Universe) sind ein Genre, das meiner meinung nach viel zu sehr diskriminiert wird. Viele lesen das Wort und denken gleich an High Schools. Das ist schade, weil AUs einem soo viele Möglichkeiten offen lassen, die keine High School benötigt. Viele Autoren wissen gar nicht welche Chancen sie verspielen, indem sie dieses Genre von Anfang an ablehnen, dabei kann man so viel damit machen. Man muss es nur wollen! Natürlich kann es schwer sein sich eine ganz andere Storyline auszudenken als die Originalstory sie besitzt, aber es ist immernoch wesentlich einfacher als sich seine komplett eigene Story mit eigenen Chars und eigener Umgebung zu erschaffen. Ich persönlich mag es die Story etwas umzuschrauben, Chars neu zu besetzen und so eine neue einzigartige Storyline aufzubauen und ich habe schon viele Ideen für die Zukunft, mit denen ich vielleicht in der Lage sein werde AUs zumindest im deutssprachigen FF-Bereich in ein besseres Licht zu rücken.
noch eins: Char Bashing.
infach lächerlich. Klar, darf man mal einen Char durch den Kakao ziehen, aber ihn in Fanfics fertig mahcen zu müssen, nur weil man ihn nicht mag ist erbärmlich. Autoren, die solchen Käse schreiben sollten sich dringend mal an der eigenen Nase fassen und sich fragen ob sie wirklich verstanden haben worum es geht, wenn man sich selbst als FF-Autor bezeichnet.
So...das wars, denke ich. Ist doch mehr geworden, als ich beabsichtigt hatte zu schreiben... xD
Na ja...lässt sich nich emhr ändern. Werds jetzt nicht nochmal durchlesen...ich hoffe einfach mal ich habe mich nirgends vertan.