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14.04.2011, 20:10

Sollen lesbische und schwule Paare Kinder adoptieren dürfen?

Zitat

Seit fast 10 Jahren gilt in Deutschland das Lebenspartnerschaftsgesetz. Lesbische und schwule Partnerschaften wurden so der Ehe gleichgestellt, allerdings mit einigen entscheidenden Ausnahmen: Beim Steuer- und Familienrecht werden homosexuelle Paare nicht wie Eheleute behandelt. Und Kinder adoptieren dürfen lesbische und schwule Paare auch nicht.

Aber warum nicht? Brauchen Kinder ein weibliches und ein männliches Vorbild, um sich normal entwickeln zu können? Nehmen Kinder mit zwei Müttern oder zwei Vätern Schaden, da ihre Kindheit von Diskriminierung und Hänselei geprägt ist? Oder ist die Gesellschaft längst bereit für die sogenannte Regenbogenfamilie?


Quelle: http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/eins-gegen-eins/thema/

Kein Ja- oder Nein-Zwang, keine Umfrage, aber dafür heiße Debatten und hitziger Meinungsaustausch, das ist es, was wir in diesem Thread wieder einmal zu erwarten haben. Jeder kann sich dazu äußern und, solang es kein Spam ist, wird die Meinung sogar durchgelassen. Also schlagt euch zu diesem Thema die Köpfe ein und klärt, ob Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen oder nicht. Lesbische Paare, die sich absichtlich schwängern lassen oder sich künstlich befruchten lassen, sind nicht Teil des Themas, es geht allein um Adoption, wir müssen also nicht jeden Weg besprechen mit dem man als homosexuelles Paar die Regeln umgehen kann.


The Meteor

2

14.04.2011, 20:46

Solange die jeweilige Person dem Kind Liebe entegegen bringen und vernünftig für es sorgen kann, kommt es meiner Meinung nach nicht auf ihr Geschlecht an. Unterscheiden sich denn mütterliche und väterliche Fürsorge so sehr voneinander bzw. gibt es etwas was nur ein Mann/eine Frau einem Kind vermitteln kann und wenn ja, ist das dann wirklich wichtig für die 'korrekte' Entwicklung des Kindes? Wenn man wirklich dieser Ansicht ist, ist das für mich nichts anderes, als wieder in die stereotypen Geschlechterrollen zurück zu fallen, gegen die sich heutzutage ja eig. so vehement gewehrt wird...

Allerdings stimmt es wohl auch, dass darauf geachtet werden muss, was sich dann außerhalb des Familienlebens abspielt. Ich persönlich wäre gern der Meinung, dass Kinder die hören, dass ihr Mitschüler zwei Mütter oder zwei Väter hat, es anfänglich merkwürdig finden, sich dann aber schnell daran gewöhnen und nicht mehr darüber nachdenken/nicht mehr ungewöhnlich finden, bezweifle aber stark, dass das Fall ist.
Ich hatte nie jemanden in der Klasse mit gleichgeschlechtlichen Eltern, kann also auch nicht direkt beurteilen, wie so etwas aufgenommen wird, aber wir haben einige schwule und lesbische Lehrer an der Schule und mir ist aufgefallen, dass man jüngere Schüler viel eher sagen hört: "Ach, Hr. XXX, das ist doch die Schwuchtel, ololol, ieh" oder sonstiges.
Kann mir also vorstellen, dass das für Kinder tatsächlich ein Problem darstellen könnte.

"Oder ist die Gesellschaft längst bereit für die sogenannte Regenbogenfamilie? "
Uhm, vielleicht irre ich mich da, aber... Ich habe manchmal das Gefühl, dass man da nach einem Aufschwung nun eher wieder Rückschritte macht. Geht das nur mir so?

3

14.04.2011, 20:54


Uhm, vielleicht irre ich mich da, aber... Ich habe manchmal das Gefühl, dass man da nach einem Aufschwung jetzt eher wieder Rückschritte macht. Geht das nur mir so?


Ja, irgendwie scheint sich die Homophobie wieder zu verstärken, keine Ahnung warum, aber irgendwie scheint die Akzeptanz von Homosexualität wieder etwas zurückzugehen, so oft wie allein schon "Schwuchtel" und derlei Begriffe als Schimpfwort bezeichnet werden.

Um zum Thema zurück zu kommen, meine Eltern hatten mal Bekannte, die waren lesbisch und hatten ein Kind, dieses hatte mit der Homosexualität der Eltern keine Probleme, jedoch wurde das Kind von manchen Lehrern nicht wie alle anderen Kinder behandelt, sondern schlechter.
Wobei die Mobbing-Angst nicht wirklich haltbar ist, da man heutzutage wegen allem gemobbt werden kann, sei es der dicke Fred, die picklige Anne oder Rudi mit der Hornbrille, die alle echt heterosexuelle Eltern haben. Wenn sich Lehrer, Mitschüler und Eltern der Mitschüler nicht so haben würden, was Homosexualität angeht, dann wäre es kein Problem für die Kinder Homosexueller, wobei das Kind natürlich auch nicht sagen muss, dass seine Eltern homosexuell sind.
Man muss wohl einfach beobachten, wie das weitergeht und dabei auch so manchen Irrglauben austreiben, wie etwa, dass Kinder von Homosexuellen auch homosexuell werden oder psychische Schäden davontragen oder dass Homosexualität eine ansteckende Krankheit ist.


The Meteor

4

14.04.2011, 21:24

Ich weiß das weicht am Thema ab, aber lass es mich bitte trotzdem sagen, Perior.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass man da nach einem Aufschwung nun eher wieder Rückschritte macht. Geht das nur mir so?

Das geht nicht nur dir so. Das beste Beispiel war der "Tolerance Day" von Pro7. Dort verfolgte man nur das Thema Migration und nicht mal das ausgiebig, sondern Türken/Islamisten und Deutsche/Christen.
Andere Themen werden nur am Rande erwähnt oder gar weggelassen.

Ja, irgendwie scheint sich die Homophobie wieder zu verstärken, keine Ahnung warum, aber irgendwie scheint die Akzeptanz von Homosexualität wieder etwas zurückzugehen, so oft wie allein schon "Schwuchtel" und derlei Begriffe als Schimpfwort bezeichnet werden.

Hierbei muss ich sagen, dass "Schwuchtel" ein Schimpfwort ist, das ist wahr, aber es wird eigentlich nie ernst gemeint. Ein paar meiner Schulkameraden sagen es, ohne das sie was gegen Schwule haben, es ist leider ein neues Wort für "Schwächling" oder "Behinderter". Doch ich erinnere mich gerade an eine Diskussion über "Homosexualität" in meiner Parallelklasse. Irgendwie stimmt das Klische das Frauen toleranter sind, denn alle Mädchen fanden dies nicht schlimm, aber dann meldete sich ein Junge, der sagte er finde es ebenfalls nicht schlimm. Sofort gingen Wörter durch den Klassenraum wie das oben genannte. Der Höhepunkt war, dass sich ein Klassenkamerad gemeldet hat und sagte, dass sie eine geistige Behinderung haben und das er sie nie tolerieren wird, weil er es eklig und, hört genau her, "unchristlich" fand. Dieser Schüler ist Atheist! Dx

Man muss wohl einfach beobachten, wie das weitergeht und dabei auch so manchen Irrglauben austreiben, wie etwa, dass Kinder von Homosexuellen auch homosexuell werden oder psychische Schäden davontragen oder dass Homosexualität eine ansteckende Krankheit ist.

Die Frage ist ja eher wie man den Menschen, besonders den leicht im Strome fließenden Jugendlichen dies erklären möchte.

Falls euch das Thema noch interessiert, hier ist ein Link zum ersten Teil einer fünfpartigen Doku namens "Schwule Sau! - Der neue Hass auf Homosexuelle."

Vernell

Schwertmeister

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5

14.04.2011, 21:24

Ich glaube nicht, dass Kinder unbedingt eine Mutter- oder Vaterfigur benötigen um aufzuwachsen. Immerhin gibt es auch viele alleinerziehende Elternteile und deren Kinder wachsen zum Großteil auch normal auf. Dort geht es doch auch ohne Mutter- oder Vaterfigur.
Wenn ein Kind von kleinauf bei einem gleichgeschlechtlichen Paar aufwächst, dürfte es für das Kind auch nicht seltsam sein, weil es nun mal nichts anderes kennt. Deshalb halte ich es auch für fragwürdig, dass sich das Kind jemals fragen wird, warum es zwei Mütter/Väter hat und nicht, wie andere Kinder, eine Mutter und einen Vater.
Im Grunde ist es auch unwichtig, ob ein Kind nun Mutter und Vater hat oder eben nicht, wichtig ist, dass das Kind Liebe von seinen Eltern erhält und sich wohlfühlt.
Dass Hänseleien nicht ausbleiben werden ist wohl absehbar, Kinder können nun mal bestimmte Dinge einfach nicht verstehen. Aber jedes Kind wird irgendwann mal wegen irgendetwas von seinen Mitschülern aufgezogen, dass können auch eine Mutter und ein Vater nicht verhindern. Ich denke nicht, dass man sich deshalb all zu große Sorgen machen muss. Es gibt immer Mittel und Wege wie sich so etwas regeln lässt.
Vorallem sollte man wohl schon Kindern beibringen, dass Homosexualität nichts schlimmes oder ekliges ist. Aber nicht nur bei Kindern sollte man vermitteln, sonder auch bei den Erwachsenen. Deutschland tut zwar so, als würde es Homosexuelle tollerieren, großteils ist dies aber nur eine Fassade meiner Meinung nach.

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen. Warum auch? Die Entwicklung eines Kindes ist in meinen Augen nicht gefärdet, wenn es von zwei Müttern oder Vätern aufgezogen wird. Außerdem dürfen in anderen Ländern Homosexuelle ja auch Kinder adoptieren, warum also auch nicht in Deutschland?

Auron_______Jules_________Smilla _____Rupert_______Esther

6

14.04.2011, 21:30

Wobei die Mobbing-Angst nicht wirklich haltbar ist, da man heutzutage wegen allem gemobbt werden kann, sei es der dicke Fred, die picklige Anne oder Rudi mit der Hornbrille, die alle echt heterosexuelle Eltern haben.
Wenn sich Lehrer, Mitschüler und Eltern der Mitschüler nicht so haben würden, was Homosexualität angeht, dann wäre es kein Problem für die Kinder Homosexueller, wobei das Kind natürlich auch nicht sagen muss, dass seine Eltern homosexuell sind.


Hm, da hatte ich eben zwar erst nicht dran gedacht, aber das stimmt allerdings. Man läuft heutzutage eigentlich schon wegen jeder Kleinigkeit Gefahr, gemobbt zu werden. Einerseits wird so viel Wert auf Individualität gelegt, anderseits ist es dann doch nicht so gut, wenn man anders ist.
Man könnte jetzt natürlich darauf warten, dass homosexuelle Paare oder Elternteile eher/mehr von der Gesellschaft akzeptiert werden, aber angesichts der momentanen Entwicklung frage ich mich, wie lange das dauern soll. Von allen Seiten wird sich für mehr Toleranz und Akzeptanz eingesetzt, aber an solch einer Stelle macht man dann wieder halt. Man sollte es vllt. einfach zulassen, damit es eben nicht mehr unüblich oder seltsam erscheint und sich die Gesellschaft oder die Leute daran gewöhnen? Ich finde, dass man hier keine halben Sachen machen sollte. Ich bin ähnlicher Meinung wie Vernell, man sollte nicht nur so tun, als wäre man ach so tollerant.

7

14.04.2011, 21:45

Dank des Internets ist es möglich, dass wir ein paar Kontra-Argumente von Politikern in das Gespräch einbeziehen können.

Zitat von »"Tankred Schipanski-CDU"«

Die Ehe von Mann und Frau ist von Artikel 6 Grundgesetz privilegiert, wie sich auch aus den Motiven der
Verfassungsmütter und -väter ergibt.


Zitat von » "Klaus-Peter Losbach-CDU"«

Die Kindesadoption soll nach Meinung der CDU weiterhin nur durch Ehepaare möglich sein. Eine vollständige rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften mit der Ehe lehnt die CDU ab. Sie ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, da Artikel 6 die Privilegierung der Ehe zwischen Mann und Frau gebietet.


Zitat von » "Jörn Langefeld-FDP"«

Die Familie steht unter dem Schutz des Grundgesetzes. Familie ist für mich keine gleichgeschlechtliche Beziehung.


Zitat von » "Matthias Dietrich-ödp"«

Meiner Meinung nach sollten adoptierte Kinder eine weibliche und eine männliche Bezugsperson haben. Das ist meines Erachtens am ehesten im Sinne des Kindeswohles. Die Familienpolitik sollte sich an dem gängigen, bisher gültigen Familienverständnis ausrichten. Ich behaupte nicht, dass Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften keine Liebe erfahren können – ganz im Gegenteil. Ich meine nur, dass zunehmende Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nicht die Toleranz gegenüber den Adoptivkindern, denen ungewöhnliche "Eltern"verhältnisse geradezu aufgezwungen werden, beschneiden darf. Tatsächlich sind die bestehenden Bestimmungen, die in bestimmten Fällen schon jetzt adoptionsähnliche Kindesaufnahmen zulassen, nicht konsequent und kaum logisch nachvollziehbar. Die Entwicklung sollte aber nicht hin zu einer vollständigen Liberalisierung gehen, sondern zu dem Grundsatz, dass Adoptionen seitens verschiedengeschlechtlicher Partnerschaften Vorrang haben sollten. Kindesadoptionen seitens gleichgeschlechtlicher Paare sind zwar nicht gänzlich zu verbieten, sollten aber nachrangig berücksichtigt werden, z. B. wenn sich nicht ausreichend geeignete verschiedengeschlechtliche Adoptiveltern finden.


Zitat von » "Dagmar Feldmann-FAMILIE"«

Die Definition von Eltern lautet: Vater und Mutter.
Dem ist nichts hinzuzufügen.


Zitat von » "Helmut Schätzlein-Einzelbewerber"«

Ein Kind hat nach dem Naturrecht das natürliche Recht von Vater und Mutter erzogen zu werden. Diese sind zwei Seelenteile, die zusammen ein Ganzes ergeben. Wird ihm dies genommen, so fehlt ihm die Natur; hiervor sind Kinder zu schützen.


Quelle: http://www.wen-waehlen.de/btw09/kandidat…ndung_1065.html

Und was den erwähnten Artikel 6 angeht:

Zitat

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.

(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.


The Meteor

Vernell

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8

14.04.2011, 22:03

Für mich ist das meiste, was die Politiker da von sich geben, Haarspalterei. Viele Gesetze wurden bereits überarbeitet und werden es immer noch, weil sie einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Was meiner Meinung nach auch hier zutrifft. Zudem verstecken sie sich großteils hinter Gesetzen, anstatt ihre Meinung konkret zu äußern.
Steht nicht auch im Grundgesetz, dass jeder Mensch gleich zu behandeln ist? In meinen Augen ist es Diskriminierung, wenn man Homosexuellen Rechte versagt, die Heterosexuellen zustehen.

Zitat von »Zitat von » "Dagmar Feldmann-FAMILIE"««

Die Definition von Eltern lautet: Vater und Mutter.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Wo steht das bitte bzw. wer hat das so festgelegt?
Und was hat man denn jetzt genau unter dem Begriff 'Eltern' zu verstehen? Sind Eltern die leiblichen Mutter und der leibliche Vater? Was ist dann aber, wenn ein 'normales' Paar ein Kind adoptiert? Das sind ja dann auch nicht die leiblichen Eltern, das Kind nimmt sie in der Regel allerdings als solche an, weil sie sich um es kümmern. Sind Eltern also das, was das Kind als Eltern annimmt? Dann können doch genauso gut auch Homosexuelle zu Eltern werden. oo

Zitat von »Zitat von » "Helmut Schätzlein-Einzelbewerber"««

Ein Kind hat nach dem Naturrecht das natürliche Recht von Vater und Mutter erzogen zu werden. Diese sind zwei Seelenteile, die zusammen ein Ganzes ergeben. Wird ihm dies genommen, so fehlt ihm die Natur; hiervor sind Kinder zu schützen.

Ich verweise mal auf die Alleinerziehenden. Denen nimmt man dann ja auch nicht einfach so die Kinder weg.

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9

15.04.2011, 06:46

Sinn, wo bist du?
Die Politiker versuchen doch eh nur, ihre verklemmte Vorstellung von dem, was "richtig" sein soll, zur Regel zu machen. Haben sie ja auch.
Es gibt keinen logischen Grund, warum homosexuelle Paare keine Kinder adopieren sollten. Die Politiker sollten sich mal freuen, dass jemand sich gewissenhaft um die Erziehung eines Kindes kümmern will. Kommt ja anscheinend, wenn ich meine Jahrgangsstufe so betrachte, sehr selten vor. Jedenfalls - zurück zum Thema. Es kann nunmal nicht sein, dass homosexuelle unter heterosexuelle Paare gestellt werden. Ehe ist Ehe, Paar ist Paar. Und das Ergebnis ist weitesgehend das Gleiche wie bei einem heterosexuellen Paar. Die Kinder haben vielleicht mit kleineren Unterschieden zu leben, aber letzendlich kommt es ohnehin nur auf die Kompetenz der Eltern an. Es gibt genug heterosexuelle Paare, die ihre Kinder schlecht erziehen - genau so gibt es auch homosexuelle Paare, die das machen, denke ich mal - also macht es keinen Sinn, den homosexuellen Paaren eine Möglichkeit der Adoption eines Kindes vorzuenthalten.
Um mal Lenis Hinweis auf den Alleinerziehenden aufzugreifen, fällt mir gerade auf, dass dies laut den Politikern ja noch viel schlimmer sein müsste. Ist es aber nicht. Und was sagt uns das? Unsere Politiker haben eine verklemmte Ansicht und sind nicht in der Lage, weiter als aus ihrem Büro hinauszuschauen.

Alois

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10

15.04.2011, 10:09

Die Argumentation, dass eine Definition von Eltern Vater und Mutter ist, ist sowieso ziemlicher Blödsinn und wurde unbedacht gewählt. Wir leben nicht mehr im Mittelalter und die Geschlechterrollen werden immer schwammiger. Soll nicht heißen, dass Frauen gleichgestellt sind - dazu wird es auch nie kommen, zumindest nicht in nächster Zeit. Aber zurück zu dieser Vater-Mutter-Kiste: Ich kenne soviele Paare bei denen beide Teile gleichermaßen arbeiten gehen und wenn es da den körperlichen Aspekte nicht gäbe, dann wären sie beide nicht mehr- und nicht weniger Vater oder Mutter. Natürlich kann ein Paar aus zwei Männern seiner Tochter später nicht aus eigener Erfahrung berichten, wie die erste Regelblutung war, aber dafür gibt es Lehrbücher bzw. das Internet. Zumal mache heterosexuelle Paare es ja nicht mal hinbekommen für genügend Aufklärung zu suchen!

Hinzu kommt auch das was hier schon angesprochen wurde: Wieviele alleinerziehende Elternteile gibt es? Theoretisch müsste dieses Kind im absoluten Chaos versinken. Es geht den Politikern aber, so denke ich, nicht um die Kinder, sondern eher um die Gesellschaft. Es sind eben noch nicht alle bereit für Homosexualität und da Sex sowieso schon immer ein Thema ist welches man mit Samthandschuhen anfasst, muss man mit dem Thema besonders 'vorsichtig' umgehen. Dass man so nicht gerade Akzeptanz vermittelt, lassen wir einfach mal außen vor... irgendwann muss man halt den Schritt machen, die Welt entwickelt sich weiter und es hat sich in den letzten Jahren soviel getan. Nicht nur für Homosexuelle, auch für die ganzen anderen "Randgruppen".

Gut, dann gebe es noch die Befürchtung, dass dieses Kind dann gemobbt wird. Aber das wird es auch, wenn es Übergewicht hat, nicht die neusten Klamotten, kein iPhone 4 und all sowas. Kinder sind grausam, viele Menschen sind grausam. Wenn sie dich als Opfer ausgewählt haben, wenn du nur den Funken von Angriffsfläche zeigst, kann es sowieso leicht passieren, dass du in Stücke gerissen wirst. Dazu muss man nicht zwei Daddys oder zwei Mammis haben.

Ich sehe als absolut keinen Grund, warum nicht ein homosexuelles Paar ein Kind adoptieren könnte/sollte/dürfte. Sie sollten es weder leichter haben, noch sollten sie es schwerer haben als ein heterosexuelles Paar. Weil es einfach keinen Nachteil gibt.
So we're bound to linger on
We drink the fatal drop
Then love until we bleed
Then fall apart in parts