Bevor wir den Griechen auch nur noch einen einzigen Penny zuschieben, sollte sich die griechische Bevölkerung inklusive Regierung auch mal bereitwillig zeigen und die Ursachen ihrer wirtschaftlichen Misere anpacken. Es ist nicht Sinn der Sache, dass wir Deutschen knüppelhart arbeiten und brav unser Geld zusammenkratzen, während sich die Griechen ein schönes Leben machen. Diese Unmengen an Gelder, die die Griechen für ihre Beamten rausschmeißen, genauso wie dieses übertrieben frühe Rentenalter mit 60 ist der reinste Witz. Und da wundern die sich noch, dass sie bankrott sind? Es müssen also erst einmal Reformen her, sonst sehe ich nicht ein, warum auch nur ein einziges EU-Land Griechenland noch unterstützen sollte.
Das Problem wird allerdings auch sein, dass die griechische Wirtschaft mit den strengen Auflagen, die die EU Griechenland auferlegen wird, wohl kaum wieder genesen wird - sie wird auf diese Weise regelrecht abgewürgt. Darüber hinaus stellt der Euro auch ein Problem für die Griechen dar: Mit der gleichen Währung in der ganzen Eurozone wird verhindert, dass die Währungen in wirtschaftsstärkeren Ländern schneller aufgewertet werden bzw. in wirtschaftsschwächeren Ländern schneller abgewertet werden. Das kommt uns natürlich sehr zugute, unsere Wirtschaft boomt, die Wettbewerbsfähigkeit steigt, wir brauchen nichts zu befürchten haben. Aber die Griechen werden sich auf diese Weise nicht wieder erholen können, was mittelfristig zum totalen Bankrott führen wird. (Am 18. Juli soll es ja soweit sein, habe ich heute gelesen, so viel Zeit haben sie noch.)
Jedenfalls haben wir mit diesen wirtschaftlich schwächeren Ländern in der EU, die eben dieselbe Währung haben wie wir, ein echtes Problem. Ich frage mich ernsthaft, wie lange es wohl noch dauern wird, bis es zum großen Knall kommt. Um das Euro-Projekt zu retten, halte ich es für sinnvoll, unsere gemeinsame Währung auf wirtschaftlich ähnlich starke Länder zu beschränken. Zumindest temporär sollte man in Ländern wie Griechenland, Portugal und Irland aus dem Euro aussteigen, damit diese sich erholen können. Währenddessen sollte das grundsätzlich sinnvolle Euro-Projekt erhalten bleiben, zumindest ein Euro-Kern, bestehend aus Ländern wie Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien und Österreich. (Gehören sicherlich noch andere zu, allerdings fallen mir diese Länder gerade spontan ein.) Wenn Griechenland und co. dann wirtschaftlich aufgeholt haben, kann man sie ja wieder mit ins Boot holen, aber für den Augenblick macht es einfach am meisten Sinn, wenn sie sich vorübergehend aus der Euro-Zone verabschieden.