Klingt gut, her damit, dann muss man nicht mehr so viel nerviges Zeug lernen.
Aber greifen wir erstmal die Überschrift auf, die ist nur teilweise erfüllbar, denn Schulen werden nie wegfallen, denn diese sind nicht nur ein Ort des Lernens, sie dienen auch den ersten Schritten im sozialen Milieu, sie dient den zwischenmenschlichen Kontakten, somit kann so ein Chip die Schule schon mal nicht ersetzen, diese ist zu wichtig für die Pubertät.
Bei Ausbildungen hingegen ist das sehr hilfreich, da kriegt man alles, was man wissen muss, eingeimpft und hat es dann theoretisch drin, weshalb man sich gleich mehr auf die Praxis konzentrieren kann.
In Universitäten kann so ein Chip nur den Grundbaustein legen, denn ansonsten würde man nur stumpf nachplappern, was andere vor einem gesagt haben, gut, das ist so oder so der Fall, aber neuere Erkenntnisse würden dadurch wohl eher unter den Tisch fallen, da man ja noch sortieren müsste, was der Student genau eingeimpft bekommen soll. Angesichts der thematischen Breite kann das sehr schwierig werden, weshalb so ein Chip wohl nur in wirtschaftlichen und mathematischen Studiengängen Verwendung finden kann, während Geistes- und Naturwissenschaften da nur das Grundfundament kriegen können.
Insgesamt fallen sämtliche Einrichtungen also nicht weg, Schule wird für den sozialen Umgang gebraucht, der Ausbildungsort für die Praxis und die Universität für die tiefergehende Beschäftigung mit einer Thematik, man kann somit allerhöchstens die Ausbildungs- und Studienzeit verkürzen. Vor allem das Studium würde mit solchen Chips wohl eher zu einem Fernstudium werden, wo man zu einer Vorlesung gehen kann, wenn man ein bestimmtes Thema vertiefen will, wenn nicht, dann halt eben nicht.
Für die Wirtschaft wären derlei Chips jedenfalls schon mal nicht schlecht, aber gerade die Wirtschaft wäre dann auch schon wieder das Gift für diese Chips, denn wenn diese vorgibt, was man lernt und was nicht, sehe ich schwarz für die Menschheit, wir würden damit zu Marionetten der Wirtschaft werden, was sowieso schon zu oft der Fall ist. Deshalb muss ein solcher Chip neutral außerhalb der Wirtschaft gemacht werden, da es ansonsten zu gefährlich werden könnte.
Und damit landen wir bei einem weiteren Gefahrenpunkt, die Auswahl dessen, was gelernt wird. Somit kann es zu gefährlichem Halbwissen kommen und zu Propaganda, die sehr negative Effekte hervorrufen kann. Außerdem wird so ein Trend verstärkt, der sehr negativ zu bewerten ist und zwar der Trend zur Einseitigkeit, anstatt weltoffen zu sein, beschäftigt man sich stumpf mit einer einzigen Sache und übersieht so die anderen Dinge, die auch wichtig sind, wodurch wir noch mehr Fachidioten haben und die braucht man jetzt schon nicht.
Damit haben wir auch das moralische Problem ausgemacht, die Gefahr für Propaganda und problematisches Halbwissen ist hoch, außerdem stellt sich die Frage nach dem Preis, am Ende kommen mit solchen Chips wieder nur bestimmte Leute weiter, während andere unten rumkrebsen und feststecken. Ist es jedoch günstig, so kann es die Gefahr eines Zwangs geben, ein Arbeitsloser könnte zur Verwendung eines bestimmten Chips gezwungen werden, damit er diesen oder jenen Beruf ausüben kann, obwohl er damit gar nichts zu tun haben will.
So ein Chip wäre also eine sehr hilfreiche Neuerung, wenn er denn nur dazu da ist um ein gewisses Grundfundament des Wissens zu legen, denn alles kann so ein Chip eben nicht hergeben. Außerdem muss dabei aufgepasst werden, dass er nicht ausgenutzt wird. Jedenfalls ein Ersatz für die bisherige Bildung ist er nicht, nur eine sehr nützliche Erweiterung.