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12.11.2011, 23:40

Gefangen im Turbo-Leben – macht uns die Gesellschaft krank?

Zitat

Volkskrankheit Burnout: Innerhalb von fünf Jahren ist die Zahl der Burnout bedingten Krankheitstage bei Arbeitnehmern in Deutschland von 4,6 auf 47,1 jährlich angestiegen (Quelle: BKK Bundesverband).


Mit einem klaren "Ja" beantwortet TV-Psychologin Angelika Kallwass ("Zwei bei Kallwass") diese Frage. Sie hat ein Buch zum Thema Burnout geschrieben und sagt, "Burnout kann jeden treffen". Den Mann an ihrer Seite, Gerhard Huber, hat es bereits getroffen. Der ehemalige Banker litt selber lange an diesem Zustand. Er behauptet: "Die moderne Gesellschaft treibt uns alle in den Abgrund".

Den beiden gegenüber steht der 28jährige Jungunternehmer Dennis Uitz mit über 100 Angestellten. Er behauptet, Burnout ist eine Mode-Erscheinung. Auch Professor und Medientheoretiker Norbert Bolz sagt: "Nein, die moderne Gesellschaft macht uns nicht krank". Im Gegenteil: "Smartphones, Email, Internet bedeuten einen Quantensprung in der Qualität des Arbeitens."

Außerdem spricht bei „Eins gegen Eins“ der ehemalige Fußball-Profi vom FC Bayern München, Michael Sternkopf zum ersten Mal im deutschen Fernsehen über sein Burnout. Er sagt: "Diese Gesellschaft macht uns krank, denn es gibt kein Problem, das nicht erst am nächsten Morgen geklärt werden kann."


Quelle: http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/eins-gegen-eins/thema/

Reden wir doch mal darüber, ob die heutige Geschwindigkeit uns alle krank macht oder ob das alles bloß irgendwelche Modeerscheinungen sind.
Ist diese Dauererreichbarkeit beispielsweise ein Quantensprung in der Qualität oder bloß ein Faktor, der krank macht auf Dauer?
Treibt diese Gesellschaft uns wirklich alle in den Abgrund?

Also, schlagt euch doch einfach mal die Köpfe ein, ob diese Geschwindigkeit heutzutage gesund ist oder ob sie im Gegenteil ziemlich schädlich ist. Und wehe jetzt kommt wieder einer mit "Mimimi, aber früher gab es sowas doch auch nicht.".


The Meteor

Sawa

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13.11.2011, 02:13

Bei dem Thema werden sich die Geister wohl immer gewaltig scheiden.
Die einen sagen aus voller Überzeugung Technik ist die Moderne und unsere Zukunft und andere sagen Technik ist unser Untergang und wird uns irgendwann zu Grunde richten, heißt wir werden uns selbst irgendwann durch Technik zu Grunde richten.

Meiner Meinung nach haben beide Seiten in einem gewissen Rahmen recht.
Um auf das Beispiel Dauererreichbarkeit zu kommen so ist die ein unwahrscheinlich hoher Streßfaktor für manche Menschen.
Viele sind dieser Verpflichtung nicht gewachsen und einige genau aus dem Grund, weil sie es zu ihrer Verpflichtung gemacht haben.
Niemand wir gezwungen ein Handy zu besitzen und damit 24 Stunden am Tag erreichbar zu sein aber immer mehr Menschen zwingen sich selbst zu genau dem.
Natürlich ist in vielen Punkten da auch wieder ein gewisser Gruppenzwang vorhanden.
Wenn jeder ein Handy hat dann geht es doch nicht selber keines zu besitzen.
Meiner Meinung nach ist das Schwachsinn.
Wenn man für sich selbst keinen Sinn darin sieht ein Handy zu besitzen dann hat man nunmal keins.
Genauso mit der Erreichbarkeit. Handys kann man durchaus ausschalten und schon ist das Problem gelöst das man sich in irgend einer Weise gezwungen fühlt an das Handy zu gehen wenn es klingelt.
Natürlich ist da vorher wieder das Hindernis der Überwindung das Handy auszuschalten.
Solche Dinge können zu Streß führen und sich bis zum Burnout Syndrom entwickeln.
Aber dennoch bleibe ich bei der Meinung das man dies bei vielen Menschen sicher vermeiden könnte.
So steht es auch mit anderen Dingen unserer modernen Welt, alles läuft immer schneller und streßiger ab und das ganze beginnt schon in der Schule.
Viele Schüler leiden heutzutage schon unter Burnout da sie sich selbst zu viel Streß machen und dann noch zusätzlich den Streß mit Lehrer oder auch Mitschülern bekommen können oder schon haben.

Auf der anderen Seite gab es schon immer, auch ohne die moderne Technik Dinge, welche Streß verursacht haben.
Und auch schon früher gab es das Burnout Syndrom welches durch verschiedenste Dinge ausgelöst werden kann.
Sowohl mit Technik als auch ohne wird die Gesellschaft immer "unter Strom stehen".
Verändern wird sich da zum positiven in den nächsten Jahren wohl kaum etwas.

Trotz allem genannten würde ich sagen sicherlich trägt Technik dazu bei das immer mehr Menschen unter Burnout leiden, aber es ist nicht so das nur der Fortschritt daran Schuld trägt.
Sondern es liegt auch daran, das sich die Einstellung der Gesellschaft ändert und allgemein die Ansprüche an den Einzelnen immer weiter wachsen und irgendwann über menschliche Grenzen hinaus wachsen.
Und wenn die Belastung nunmal zu groß wird wehren sich sowohl Körper als auch Geist.

Natu92

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05.04.2012, 20:57

Ich denke schon, dass unsere heutige Welt ziemlich hektisch geworden ist.
Man merkt es auch schon daran, dass die Rente immer soäter kommt und die Arbeitszeiten verlängert werden sollen.
Es gibt eben immer weniger Freizeit im Leben und es geht immer um den Fortschritt.
Die Einstellung ist "höher, schneller, weiter und immer dem anderen ein wenig voraus sein".
Die Unternehmen liefern sich einen immer schlimmeren Konkurrenzkampf und das hat natürlich auch was mit der Technik zu tun.
Wenn jemand anders beispielsweise als erstes das Handy mit Internetzugang erfunden hat, stehen alle anderen Firmen erstmal im Schatten und müssen sich was überlegen um an diese Idee heranzukommen.
So entsteht natürlich Druck bei den Mitarbeitern der Firma.
Unsere Gesellschaft ist nunmal schnelllebier geworden, will immer mehr und immer was Neues, daher fühlen sich viele in ihrem Arbeitsleben unter Druck.
Auch die Anforderungen sind gewaltig gestiegen.
Mein Vater hat vor ca. 30 Jahren bei der Zahnradfabrik angefangen und dort etwa 2 500 Euro verdient.
Er hatte nichtmal nen anständigen Abschluss und kam noch dazu aus Polen und konnte kaum deutsch und hat diesen Job bekommen (und auch viele andere aus meinem Bekanntenkreis)
Heute muss man einen wirklich guten Realschulabschluss haben um diesen Job ausüben zu dürfen.
Im Arbeitsleben wird immer mehr auf Noten geschaut, weshalb auch die jungen Menschen immer mehr unter Druck zu sind.
Früher hast du irgendwie immer einen Job bekommen. Jetzt musst du sogar um die mittelmäßigen Jobs kämpfen und relativ gute Noten haben.
Burn out entsteht meiner Meinung nach aber auch, weil die Menschen nicht mehr richtig zur Ruhe kommen, was zum einen an der Arbeitwelt liegt, zum anderen an der Reizüberflutung durch die Medien.
TV, PC, MP3 Player, Spielekonsolen, Smartphones usw. werden immer genutzt.
Es gibt kaum einen Moment der Ruhe, in dem die Menschen mal in sich gehen oder einfach mal NICHTS tun.