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06.02.2012, 15:58

Jahresarbeit

Moin moin Shaded-hearts Community! :needle:

Wie gehts wie stehts? :>
Kommen wir zur Sache:
Ich habe ja bereits ein Thema über die Migration erstellt, in der ihr mir einige Fragen beantworten solltet, zwecks einer Arbeit von mir für die Schule. :]
Die Zeit neigt sich so langsam dem Ende zu und ich trödele da leider etwas standartgemäß hinterher.
Da ich aber nicht nur an eurer Meinung interessiert bin (auch wenn ich kaum glauben werde, dass hier massig Antworten kommen werden, aber das ist egal), sondern einfach gerne mein gearbeitetes zu diesem Thema mit euch teilen möchte, kommen hier so die Dinge hinein, die ich gerne präsentieren möchte! ;)


Dabei ist natürlich noch zu erwähnen, dass ich noch längst nicht fertig bin und Verbesserungen bzw. noch weitere Dinge die nächste Zeit aufjedenfall Folgen werden! ;-)
So wird nach einigen Einträgen aufjedenfall eine Liste zur Übersicht erstellt!
Also: Alle, die gerade nichts zu tun haben oder denen langweilig ist, lest mein Zeugs! =)
Genug der Worte, here it goes:

Schwerpunkt der Jahresarbeit Teil 1


Beta-Text:
Schwerpunkt der Jahresarbeit:
Die Beziehungen

In meiner Jahresarbeit – Migration – habe ich mir einen eindeutigen Schwerpunkt gesetzt: Die Beziehungen.
Dabei spreche ich von keiner Beziehung zwischen zwei Menschen, sondern von einer Beziehung zwischen zwei Kulturen, verschiedener Völkergruppen, die Begegnung zweier Welten.
Früher zumindest war es so: Als die Gastarbeiter nach Deutschland kamen und sich Jahre später auch in Deutschland niederließen, war bereits der Grundstein für ein Multikulturelles Ereignis Deutschlands gesetzt.
Meiner Meinung nach ist in den letzten Jahren besonders deutlich geworden, dass Deutschland sich wirklich auf dem Weg zu einem Multikultistaat befindet.
Diese Erkenntnis sollte mittlerweile jeder gehabt und möglichst auch verarbeitet haben, denn die Zahlen und Statistiken sprechen für sich.

Nun ist es natürlich in manchen Städten Deutschlands besonders heikel, so gibt es einige Bundesländer in Deutschland, wo es eine deutliche Masse an Neo-Nazis gibt, die „ihr Revier“ auch kontrollieren und auch weitgehenst darauf aus sind ,dass die Leute sich ihrer Besinnung anschließen.
Dann gibt es aber widerrum einige Bundesländer in Deutschland, in denen man deutlich den Wind der Migration zu spüren bekommt in Form von Moscheen, häufig anzutreffenden orientalischen Läden, Shishabars, Orientalcafés, Dönerläden und die Liste geht immer weiter.
Insbesonders an vielen Staatsschulen haben deutsche Jugendliche und Kinder schwer zu schlucken, denn es ist keine Seltenheit, wenn in einer Klasse der Ausländeranteil deutlich überwiegt.
Das sorgt natürlich für einen ewigen Kreislauf des Hasses, der natürlich nicht ewig währt und nicht immer in höchster Form anzutreten ist, den es aber trotzdem in Deutschland gibt.

Meistens trifft es immer die Minderheit, oder die Menschen, die sich mißverstanden fühlen.
Dort, wo Toleranz eine Seltenheit ist und das ist sie auch in den meist asozialen Cliquen vieler Haupt- und Realschulen*, dort stößt man auch auf kleine Kriege zwischen Migranten und Deutschen.
Manchmal ist es auch der Fall, dass einige Migranten, die sich aufgrund ihres Umfeldes äußerst stark fühlen und asozial sind, gewalttätiger sind als Deutsche, die in einem ähnlichen Umfeld aufwachsen.
Dafür bedarf es aber auch einer guten Erziehung bei den Deutschen, da sie sich sonst genauso gut von ihrem Umfeld mitreißen lassen.

Dabei muss ich klarstellen, dass es nicht die mangelnde Bildung ist, die manche Jugendliche, sowohl den Migranten, als auch den Deutschen, dazu verleitet, aggresiv und unkontrollierbar, selbst gegenüber ihrer Familie, zu werden, sondern die häufige Freizeit und die Frage, was man damit anzufangen hat.
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*Nicht, dass andere Schulen, wie Privat- und Gymnasialschulen frei von Intoleranz oder Ärger währen. Trotzdem ist meines Gespüres nach die Bildung ein wichtiger Faktor, der eben bei solchen Schulen höher ist und welcher dafür sorgt, dass weniger Gewalt herrscht, da die Schüler unteranderem Perspektiven haben und kurzfristige Ziele haben, die erfüllt werden müssen, wie bspw. Lernen für wöchentliche Arbeiten oder Klausuren.

Forsetzung folgt... !

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Akutox« (15.04.2012, 20:02)


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19.02.2012, 16:50

So, statt an den letzten Spoiler anzuschließen, kommt jetzt einfach mal ein Auszug aus dem Endteil meiner Jahresarbeit. Viel Spaß : ]
P.S.: Es ist noch nicht fertig.

Spoiler Spoiler

Auswertung

Nun stehe ich praktisch hier und habe Antworten durch meine Interviews erhalten.
Mit diesen Antworten möchte ich jetzt auf das Ende meiner Jahresarbeit zugehen und zeigen, was ich alles an Informationen zusammenstellen konnte: Mit einer Auswertung!
Die Auswertung wird dazu da sein, die Interviews zu nutzen, um bestimmte Fragen möglichst genau beantworten zu können, wobei es so sein wird, dass ich auf verschiedene Aspekte eingehen möchte, die meiner Meinung nach erforderlich sind, um einen Einblick auf beide Seiten bekommen zu können und sich selbstständig eine Meinung zu diesem Thema bilden zu können.
Ich werde die Aussagen, die auf die jeweiligen Fragen eingehen, zitieren.
Nach diesem Schema werden jetzt verschiedene Fragen abgearbeitet, wobei ich auch Raum für eigene Gedanken lassen möchte und die Aussagen so weit es geht, objektiv beantworten und auswerten werde.
(Nach der Auswertung kommt noch eine Auswertung, eine reine Statistik, die einen Überblick über die wichtigsten Fragen mit ihren Antworten enthalten wird. Dies wird objektiv nach dem Ja/Nein Schema gewertet.)

ERSTE FRAGE:
Welche Vorurteile gibt es von den Deutschen gegenüber fremder Kulturen und Religionen?
Welche Vorurteile gibt es von den Seiten der Migranten aus gegenüber den Deutschen?

Ich werde jetzt nach und nach Zitate von meinen Interviews einbringen, die passend auf diese Fragen eingehen, man also ein Vorurteil erkennen kann!
Ich werde keine Aussagen einwerfen, die dagegen sprechen, nicht, weil ich es einseitig haben möchte, sondern nur, weil ich auf die Vorurteile blicken möchte und nicht, was richtig oder falsch ist.
(Eine Erläuterung, was ich eigentlich unter „Beziehungen zwischen Migranten und Deutschen“ meine, finden Sie unter „Die Beziehungen zwischen Migranten und Deutschen – wie bitte?!“. Falls Sie die Erläuterung nicht gelesen haben, bitte nachholen!)
(ich) = S
Der Befragte = B
Alter = A
Geschlecht = M / W

Antworten von Deutschen:

1.)
S: Haben Sie Kontakte in ihrem Freundeskreis bzw. Umfeld, mit nichtdeutscher Herkunft?
B (A: 35, M): Ja sicher! Ich bin auch mit Leuten anderer Herkunft unterwegs, aber ich muss zugeben, dass man auch eigentlich nicht drumherum kommt, da die Ausländer sich praktisch überall in Deutschland befinden! Manchmal hat man auch das Gefühl, man wäre in einem anderen Land, um ehrlich zu sein, gibt mir das so ein mulmiges Gefühl…

2.)
S: Haben Sie Kontakte in ihrem Freundeskreis bzw. Umfeld, mit nichtdeutscher Herkunft?
B (A: 27, W): Nicht in meinen unmittelbaren Freundeskreis, aber in meinen Umfeld trete ich durchaus mit Migranten in Verbindung.
S: Und was für eine Meinung haben Sie darüber, dass sich in ihrem Umfeld Migranten befinden? Fühlen sie sich besser, schlechter, oder macht es gar keinen Unterschied?
B: Eher schlechter. Vor einiger Zeit gefiel mir zwar dieser Kulturenmix, aber mittlerweile … ich muss einfach ganz ehrlich sagen, dass ich die deutsche Kultur ein wenig vermisse. Wenn ich in Hamburg unterwegs bin, dann fällt mir auf, dass es kaum noch Deutsche mit einer richtig deutschen Kultur gibt, was ich schade finde.

3.)
S: Haben Sie Kontakte in ihrem Freundeskreis bzw. Umfeld, mit nichtdeutscher Herkunft?
B (A: 34, W): Nein, habe ich nicht. Ich möchte es aber eigentlich sehr gerne, nur fällt es mir schwer, mich zu überwinden und in eine Kultur zu integrieren, die nicht meine ist.
4.)
S: Haben Sie Kontakte in ihrem Freundeskreis bzw. Umfeld, mit nichtdeutscher Herkunft?
B (A: 39, M): Jo, ich komme schon seit Jahren wegen meinem Beruf immer wieder mit Menschen aus allen Ländern in Kontakt.
S: Und wie betrachten Sie das? Eher positiv, negativ oder neutral?
B: Also für mich ist jeder Mensch ein Mensch, aber trotzdem muss ich einfach sagen, dass ich irgendwo auch meine Zweifel habe, dass das auf Dauer so gut klappen könnte.
Sie wissen ja, dass man allein in Hamburg auf alle möglichen Landsmänner treffen kann und jeder praktisch seine Kultur in einer gewissen Art und Weise ausübt.
Dagegen habe ich nichts, jedem seine Freiheit, aber Menschen, Migranten, die ihre Kultur voll ausleben aber sich nicht in die deutsche Kultur integrieren und das tuen ja leider viele nicht, geben mir ein eher negatives Gefühl und nehmen mir die Hoffnung, dass Deutschland an diesem Multikulti-Ding heil rauskommt.

ZWISCHENFAZIT:


1.) Nachdem ich den Herrn weiter fragte, machte er einen Eindruck, als sei es ihm ein unangenehm, überall auf andere Kulturen usw. zu treffen.
Er bestätigte meinen Eindruck, sagte jedoch, dass es daran läge, dass die Migranten so sich nicht in die deutsche Kultur integrieren würden, wenn es soviele von ihnen gibt, er selbst allerdings nichts gegen andere Kulturen habe, es ihm nur unangenehm sei, dass er als Deutscher sich teilweise integrieren müsste, anstatt das es andersherum wäre.

2.) Sie erzählte mir, dass sie gerne mehr von Deutschland in Hamburg sehen würde, als von der ganzen Welt in Hamburg. Hamburg sei zwar eine Großstadt, aber trotzdem empfinde sie, als wäre die Kultur, mit der sie aufgewachsen ist, immer mehr am verschwinden bzw. sich am vermischen mit bspw. der türkischen Kultur.
Sie ist Hamburgerinn mit Leib und Seele und erzählte mir, dass sie nicht gegenüber allen Migranten gleiche Empfindungen habe, sondern sie durchaus „distanzierter gegenüber Völkergruppen aus dem Osten, die aus einem Islam geprägten Land“ kommen sei.

3.) Sie sagte, dass es eigentlich sehr an ihrer Persönlichkeit liege, sie ein schüchterner Mensch sei. Trotzdem wurde ich überrascht, als sie kurz auf diesen Satz meinte, dass die fremde Kultur auf sie zukommen sollte und nicht sie auf die fremde Kultur. Sie machte keinen naiven oder dummen Eindruck, meinte es aber ernst, dass sie sich gegenüber dem Islam nicht sehr wohl fühle.

ENDFAZIT:

Ich habe jetzt gerade mal vier Aussagen aufgeschrieben und trotzdem bin ich mir sicher, dass jeder von Ihnen gemerkt hat, dass sie sich im Grunde wirklich ähneln.
Klar, jeder formuliert seine Sorgen anders, aber im Grunde ist der Ursprung bei allen Vieren derselbe: Es ist die Angst! Und nicht der Hass.
Das ist eine Sache, die sich viele nicht klar machen.
Ich möchte gerne erwähnen, dass die Zitate gerade eben, allesamt von Telefoninterviews stammen, die ich gemacht habe und nicht persönlich mit/ohne Kamera gemacht wurden.
Dies hat einen enormen Vorteil: Die Menschen erkennen am Telefon nicht, welcher Nationalität du angehörst, wenn du keinen Akzent hast oder einen Namen erwähnst.
Akzent hab ich keinen und meinen Namen erwähnte ich nie, so dass die Menschen so frei wie möglich erzählten, was wirklich ihre Sorge war.
Ich überlasse es durchaus Ihnen sich zu entscheiden, ob die Zitate aus meinen Interviews, ob diese Aussagen tatsächlich von Vorurteilen geprägt waren oder nicht.
Übrigens bin ich selber der Auffassung, dass in jedem Vorurteil ein kleines bisschen Wahrheit steckt! Denn diese Menschen haben ihre Sorge nicht nur aus einer gewissen Masse, die eben diese Angst verbreitet (z.B. dem Fernsehen, einigen Zeitungen, „die Al-Qaida“, oder einfach von Bekannten im Umfeld, die einen dazu bringen, dem ganzen mißtrauisch gegenüber zu treten), sondern die Migrantegruppen ODER auch die Deutschen sind selber teils mitschuldig, wenn das Verhalten und Auftreten dazu führt, dass Außenstehende Angst, Mißtrauen und Zweifel oder gar Hass empfinden.

EINE KLEINE ZWISCHENSTATISTIK:
Menschen mit Vorurteil:
18 – 29 Jahre : 4
30 – 40 Jahre : 4
40 – 65 Jahre : 6
65 + Jahre: 5

Menschen ohne Vorurteil:
Viel mehr.

Wieviel mehr, werden sie am Ende unter der finalen Statistik sehen können.
Lassen Sie sich am besten selbst überraschen, wobei Sie sich bestimmt vorstellen können, wieviel mehr Menschen ohne Vorurteil es waren.
Ein kleiner Hinweis: Es ist durchaus der Fall, dass ältere Menschen durchaus mehr „Vorurteile“ hatten, aber ich möchte jetzt nicht den Eindruck im Raum lassen, dass alle die eine Gegenmeinung/Negativmeinung über dem Thema haben grundsätzlich Vorurteile haben.
Das entspricht nicht der Wahrheit, durchaus haben auch viele Menschen Argumente eingebracht und wussten ihren Standpunkt auch wirklich zu vertreten.
Trotzdem hat aus meiner Sicht jeder Mensch, der (wie die vier Aussagen von vorhin) recht oberflächlich auf das Thema zugeht, oder einfach eine solche oberflächliche Meinung hat und diese auch noch vertritt, grundsätzlich ein Vorurteil, welches seine Ursache meist in Unwissenheit oder Überheblichkeit findet.



1. Vorwort und 2. Migration - Das Megathema endgültige Version.


1. Vorwort

1. Vorwort
Das Thema meiner Jahresarbeit ist Migration.
Migration ist ein heiß diskutiertes Megathema, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.
Doch begrenzen wir uns auf Deutschland, noch mehr, begrenzen wir uns auf Hamburg.
Wie empfinden Sie das alltägliche Leben hier im Zusammenhang mit den Migranten und ihren Kulturen, die überall in Hamburg vertreten sind?
Haben Sie eine bestimmte Meinung über das Thema, oder stieß es bis jetzt bei Ihnen auf wenig Interesse?
Haben Sie sich schon einmal richtig mit dem Thema auseinandergesetzt, oder wissen Sie nur das, was die Medien uns an „Informationen“ über das Thema liefern?

Das sind einige Fragen aus meinen Fragebögen, die ich Leuten auf der Straße stellte: In Rahmen meiner Jahresarbeit, habe ich Interviews geführt und diese ausgewertet!
Dabei ging ich auf viele verschiedene Aspekte rund um das Thema Migration ein und befragte sowohl Deutsche als auch Migranten, da der Kern meines Themas folgendes war: Die Beziehungen zwischen Migranten und Einheimischen (Deutschen)!

Es ging in meiner Jahresarbeit aber um etwas mehr, als nur diesen „Kern“.
Ich wollte mit meiner Jahresarbeit mich selbst herausfordern, da ich als Deutscher mit iranischem Migrationshintergrund durchaus beide Seiten verstehen kann, allerdings im Bereich Interviews führen noch keine Erfahrungen gesammelt hatte.

Was meine ich mit beide Seiten verstehen? Nunja, es liegt auf der Hand, aber ich bringe es gerne auf den Punkt: Ich musste selber nicht nur schöne Momente in meinem Leben erleben, sondern hatte durchaus auch des öfteren Probleme wegen meinem Migrationshintergrund, obwohl ich die Sprache perfekt beherrsche, hier aufgewachsen bin, zur Schule gehe und mein Leben lebe.
Ich hatte zugegeben nie die heftigsten Probleme oder gewaltigsten Auseinandersetzungen deswegen, im Gegenteil, jedoch habe ich mich bis zu einem gewissen Alter Identitätslos gefühlt, da ich für die Deutschen der Iraner war und für die Iraner der Deutsche.
Dies führte dazu, dass ich mir bereits in jungen Jahren viele Fragen zu dem Thema Migration stellte und mich damit etwas auseinandersetzte.
So kam es, dass ich das Thema als fachvertiefende Arbeit auswählte, nicht nur um selber sehr viel zu lernen, sondern auch um vielen Leuten, die sich mit dem Thema nicht auskennen oder „die andere Seite“ nicht wirklich verstehen (und aus Unkenntnis erfolgt des öfteren Angst) eine Chance geben zu können, wirklich einen Einblick in die Welt der Migration in Hamburg zu erhalten.
Im Rahmen dessen führte ich besagte Interviews und wertete diese aus – ich hoffe ich kann mit meiner Arbeit ein wenig Aufmerksamkeit und auch Spaß an dem Thema in jedem hervorrufen!



"2.Migration - Das Megathema"

2. Migration – Das Megathema
Migration ist mittlerweile tatsächlich das Megathema schlechthin. Nicht nur in den Medien bringt irgendein Konflikt rund um die Migration Schlagzeilen, sondern auch in der Politik zerbricht man sich immer wieder den Kopf über die Integrationspolitik Deutschlands.

Doch was genau ist Migration eigentlich?
Zu aller erst die Bedeutung:
Migrant bedeutet übersetzt „Wanderer“ (kommt aus dem lateinischen), also schlicht und ergreifend ist eine Migration eine Wanderung von Punkt A nach B.
Dann gibt es ja noch verschiedene Abwandlungen des Wortes, wie z.B. Immigration, dass Wort bedeutet „Einwanderung“ und Emigration, bedeutet „Auswanderung“.
Also ist ein Migrant gleichzeitig auch Emi- und Immigrant.
Es gibt dann noch eine andere Definition: Wenn man nämlich innerhalb eines Staates oder einer Region (Europa) wandert, dann ist man ein Binnenmigrant.

Man merke also: Migrant ist kein Synonym für Ausländer. Ein Migrant ist jeder, der eine größere Wanderung vollbringt (nicht bis zum nächsten Supermarkt) und möglichst an dem neuen Ort auch für einen gewissen Zeitraum bleibt.
Das Wort Migration findet allerdings nicht nur im Gesellschaftsbereich seinen Gebrauch, sondern auch in Bereichen wie der Astronomie, der Genetik, den ganzen Naturwissenschaften wie Biologie, Physik, auch in Chemie, in der Logistik, in der Soziologie und in vielen weiteren Bereichen wird das Wort verwendet und hat meist gänzlich unterschiedliche Bedeutungen, wobei es jedoch fast immer im Zusammehang mit einer „Wanderung“ gebraucht wird.
Gut, die Bedeutung ist klar, doch wo genau kommt das Wort eigentlich her?
Besser gesagt: Gab es in der Geschichte Migration, oder ist dies ein Phänomen der heutigen Zeit?
Jeder, der jetzt den Kopf nickt, liegt falsch, dass ist aber nicht weiter schlimm, denn hier kommt die

Erklärung:
Migration hat es schon immer gegeben.
Seit der Entstehung des modernen Menschen, ja seit den ersten Menschenaffen in Afrika gab es Migration, denn wie sonst könnte der Mensch mittlerweile die ganze Welt besiedelt haben, als durch Wanderung?
Jetzt mag vielleicht der eine oder andere denken: Schön und gut, aber wir reden hier gerade von Migration in dem Sinne, dass Menschen aus anderen Ländern mit einer anderen Kultur in ein anderes Land umsiedeln und dieses Land durch die Masse an Migranten sich langsam etwas verändert, sei es im Kultur- oder auch im sozialen Bereich.
Nun, falsch ist der Gedanke nicht, jedoch nicht vollständig und Halbwissen kann keiner gebrauchen, von daher kann ich jedem Zweifler sagen: Das stimmt nicht! Migration von fremden Völkergruppen in ein anderes Land gab es bereits vor tausend Jahren, ein einfaches Beispiel wären die Römer, die Perser, die Griechen, die mächtigsten Länder der damaligen Zeit, die nicht nur ganze Länder und ihre Kulturen einnahmen und sie teilweise veränderten, sondern bestimmt auch die eine oder andere Zivilisation und ihre Kultur auslöschten.
So etwas passierte in der Geschichte der Menschheit schon immer und so ist es auch der Verlauf der Geschichte der Migration gewesen.
Trotzdem ist Migration nichts schlechtes, keiner braucht jetzt bitter zu schlucken und zu denken: Das Ende der deutschen Kultur naht.
Wir sprachen gerade von gewaltsamen Eroberungen die es in der heutigen Zeit nicht sehr häufig gibt, zumindest ist es unwahrscheinlich, dass Deutschland erobert wird.
Trotzdem: Was sind die guten Seiten der Migration?

Viel wird von den negativen Seiten der Migration gesprochen, doch was sind eigentlich die guten Seiten und Dinge?
Nun, sie sind zahlreich: Viele Länder konnten sich erst durch Migrantenzuströme entwickeln, das perfekte Beispiel ist die USA, die praktisch nur aus Migranten besteht.
Auch haben in der Geschichte immer wieder Länder zusammen gearbeitet und Migranten zu einem anderen Land als Hilfkraft rübergeschickt, als Beispiel Deutschland 1960: Zustrom der Gastarbeiter.
Auch profitieren viele Länder heutzutage von der Migration, nicht nur die USA als Musterbeispiel, sondern auch Deutschland selbst hat auch viele tätige Migranten, teilweise in sehr hohen Führungspositionen, die eine Bereicherung darstellen.

Philosophie der Migration
Im Vorwort erwähnte ich ja bereits, dass ich mich früher besonders stark (aufgrund von dem Gefühl von Identitätslosigkeit) mit dem Thema auseinandersetzte.
Dabei philosophierte ich oftmals herum und machte Gedankenexperimente und kam dabei auf Dinge, die eigentlich garnicht so abwegig und falsch sind und von denen ich weiß, dass ich nicht der einzige Mensch (mit Migrationshintergrund) bin, der so denkt.
Und zwar:
Viele Menschen bauen sich unbewusst in ihrem Herzen einen Spalt auf – sie distanzieren sich teilweise sogar sehr bewusst von anderen Menschen, die nicht so sind wie sie.
Das geht sogar teilweise soweit, dass man Menschen aufgrund ihrer Persönlichkeit, ihres Alters oder sonst einem Detail eher ablehnt, was natürlich überheblich und oberflächlich klingt, aber nicht abwegig und die Wahrheit ist.
Soweit wollen wir garnicht gehen: Es geht darum, dass viele Migranten/Deutsche schlichtweg denken, es gäbe einen Spalt zwischen ihrer Kultur und der, der Deutschen/Migranten, obwohl dem nicht so ist – es gibt kein Hindernis das nicht überwindet werden kann und so ist auch dieser Spalt bloß ein Hindernis, der mit Erfahrung, Freundlichkeit und Vertrauen sehr schnell und leicht überwunden werden kann.
Nur sind viele Deutsche als auch Migranten dazu nicht in der Lage, weil es immer wieder zu Vorurteilen seitens eines Migranten/Deutschen gegenüber der anderen Völkergruppe kommt, was dann für ein Ablehnungsgefühl sorgt und man leicht in die Denkfalle gerät: Ach, alle aus dem Land XY sind schlecht / einfach blöd.
Dies geht einfacher als es sich anhört und ist auch plausibel, die Denkfalle habe ich gerate bewusst milde formuliert – teilweise ist das Gedankengut mancher Menschen gegenüber einem anderen weitaus extremer und vorurteilhafter.
Nur wer den Willen hat, sich nicht von Medien & Co. beeinflussen zu lassen und sich selbst und den anderen die Chance auf Vertrauen gibt, kann die Wahrheit erfahren: Es gibt eigentlich gar keinen Spalt, da wir alle, ganz einfach, Menschen sind und die Kultur und unser Land uns und unsere Persönlichkeit nur ergänzt, aber uns nicht gleich zudem macht, was vielleicht das Klischee behauptet.

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15.04.2012, 20:05

Schwerpunkt der Jahresarbeit Teil 2:

Ich z.B. sehe sehr oft, wenn ich unterwegs bin, Jugendlich bis hin zu Menschen (mit/ohne Migrationshintergrund) im Studentenalter, die regelrecht an manchen Orten herumlungern und auf irgendetwas warten.
Worauf sie warten? Wahrscheinlich darauf, dass ihre Kollegen kommen und sie um die Häuser ziehen, zusammen abhängen, oder aber auch zusammen Aktivitäten unternehmen, in denen Gewalt manchmal auch eine Rolle spielt (muss keine direkte Gewalt sein, es gibt Gewalt in vielen Formen).
Nun, welche Rolle spielt nun der Schwerpunkt meiner Jahresarbeit in dieser Hinsicht? Naja, es ist recht offentsichlich: Die Umfrage ist dazu da, die Meinungen der Personen herauszufinden und zu sehen, ob alles tatsächlich so ist, wie es sich der typische Klischee-Denker vorstellt.
Wenn sie bis hierhin gelesen haben und denken, dass wirklich alle, oder die meisten Migranten gewalttätig wären und die Deutschen seien Musterschüler, oder aber auch andersherum, es macht keinen Unterschied, dann haben sie nämlich ein Denken, dass viele ohne eigene richtige Erfahrung haben und sind mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein Klischee Denker.

Was auch nicht schlimm ist! Es ist nämlich auch wichtig, manchmal ein Klischee Denken zu haben! Denn nur dann, nur dann kann man auch wirklich sicher gehen, natürlich muss man vorsichtig sein, ob die Masse wirklich in diese Schublade reinpasst, oder ob es tatsächlich anders ist.
Genau dafür hab ich mich der Klischees bedient, denn damit (spreche ich auch gerade zu einem Teil auf meine praktische Arbeit an) lässt sich schnell herausfiltern, ob die Allgemeinheit wirklich so ist, wie sie leichtsinnig von einigen Menschen kategorisiert wird.

Nachdem ich um die 15 Interviews gemacht habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass viele Klischees einerseits zum Teil der Wahrheit entsprechen, aber andererseits manche auch einfach nicht stimmen. Welche das genau sind, erfahren Sie unter der Kategorie „Praktische Arbeit“.
Nachdem ich durch meine Arbeit schnell herausfand, wie es um das Denken stand, änderte ich meine Fragen um, relativ schnell, da sie auch eigentlich immer überarbeitet werden mussten, da mir an manchen Tagen einfach stets eine bessere Formulierung einfiel, die mir mehr Information vom Befragten geben würde, als wenn ich die bestimmte Frage eben anders formulieren würde.


Fazit Teil 1

Viele, die den Namen meines Themas zum ersten mal hörten, konnten sich nicht so recht vorstellen, was ich genau unter diesem Thema machen wollte.
Auch mir erging es so! Allerdings war es nicht Unwissenheit, sondern eher Überforderung, der ich anfangs begegnete, da man bei diesem Thema eine unglaubliche vielzahl an Möglichkeiten hat es umzusetzen.
Nachdem ich mich jedoch mit meinem Thema intensiver auseinandergestzt hatte und mir noch mal klar machte, was eigentlich wichtig ist, kam ich auch auf den Kern meiner Arbeit:
Die Beziehungen zwischen Migranten und Deutschen, unter dem Gesichtspunkt Migration im Allgemeinen.

Nun fragen sich vielleicht manche von Ihnen, was ich genau damit meine! Nun ja, bei diesem Thema geht es einfach gesagt darum, wie im Titel bereits klar wird, herauszufinden, wie die momentane Lage zwischen den Migranten und den Deutschen ist und zukünftig sein wird!

Dabei wollte ich auf möglichst viele verschiedene Aspekte eingehen und nichts rund um dieses Thema ungefragt lassen, deshalb ging es mir nicht nur hauptsächlich darum herauszufinden, was Deutsche über die verschiedenen Migrantenvölker und andersherum dachten, sondern auch andere Dinge die wichtig waren, wie bswp. welche Vorurteile man hat, was man eigentlich von der Masse an fremden Kulturen in Deutschland hält, insbesondere dem Islam und den Bau von Moscheen und wie die Zukunft mit Deutschland und ihrer Migration aussehen könnte.

Nachdem ich mir also die Theorie klar machte, ging es an das Praktische ran: Den Interviews.
Dabei ist zu erwähnen, dass ich vor meiner Jahresarbeit nie zuvor in irgendeiner Form Leute befragt hatte und dies komplett Neuland für mich war, weswegen ich den Sprung ins kalte Wasser wagen musste.
Das ließ sich auch spüren: Nachdem ich anfangs noch relativ oft am falschen Ort und der falschen Zeit war und die Fragen in ihrer Aussagekräftigkeit noch schwächelten, wuchs durch mein Interesse und meiner steten Motivation, die Meinung vieler Leute herauszufinden, auch die Erfahrung und es lief besser.
Ich konnte mit den Menschen nach einiger Zeit einfacher, offener und gelassener umgehen, welches sich auch in der Qualität meiner Interviews reflektierte.
Obwohl die Erfahrung wuchs, blieben einige Angewohnheiten bei, wie bspw. die Anfangsfrage meiner Interviews, die fast immer dieselbe war, weil effektiv und zwar:
Was halten Sie eigentlich von der Migration in Deutschland? Eher positiv, oder negativ, setzte ich oftmals hinzu.

Dabei kamen häufig verschiedene Antworten heraus, Beispielsweise:
„Ich finde Migration ist sinnvoll und gut und es muss dahin kommen, von daher wenn sie stattfindet, ist es positiv.“
Das ist eine recht allgemeine und für mich persönlich eher unbefriedigende Aussage, da sie nicht wirklich begründet ist.
Allerdings zeigt sie mir, dass mein Gegenüber schon etwas gutes davon hält, nur ob mein Gegenüber wirklich etwas davon versteht, kann ich von der Frage noch nicht ausschließen, also hacke ich nach.
Ich frage nun: Was halten Sie von der Migration in Hamburg? Dann kam die Antwort:
„Oh, sehr unterschiedlich! Wenn man sich die Migranten in Veddel anguckt, dann sind sie eher unter sich, während sie hier (Volksdorf) durchaus in der Gesellschaft integriert bzw. integrierter sind. Von daher kommt es darauf an, wo man ist, sehr unterschiedlich.“

Diese Aussage nun gibt mir einen tieferen Einblick, sie enthält eine Analyse, als auch eine persönliche Meinung und gibt mir einen groben Aufschluss was der Befragte wirklich davon hält, in diesem Fall recht positiv, wenn die Migranten auch die Sprache beherrschen und in der Gesellschaft integriert sind.
Nach diesem Schema gingen nun die meisten Interviews und die Fragen bauten praktisch aufeinander auf.
Die Interviews dauerten dabei unterschiedlich lang, durchschnittlich gingen sie 2 bis 3 Minuten, wenn sich aber aus dem Gespräch Fragen spontan entwickelten, was oftmals geschah, dauerten sie durchaus bis zu 6 – 8 Minuten.

Nun stand ich also da mit einer Anzahl an Interviews und begann mit dem End- und Kernteil meiner Jahresarbeit: Der Auswertung.
Die Auswertung verlief in einem recht überblickbaren Schema: Ich machte mir eine Frage klar, bspw. welche Vorurteile gibt es, wie denkt derjenige über die Kultur und danach hörte ich die Interviews ab.
Also achtete ich jetzt z.B. darauf, ob ich ein Vorurteil heraushören konnte.
Tat ich dies, so schrieb ich mir die Stellen auf an der ich sie fand und fasste alle Aussagen schriftlich zu sammen.
Dann wurden sie erst objektiv ausgewertet. Nachdem die Analyse fertig war, wurde sie mit einem Fazit subjektiv beurteilt und alle Vorurteile zusammengefasst, so dass eine Auswertung entstehen konnte.

Diese Auswertung war aber nur ein Aspekt! Für die Gesamtauswertung, die wichtig für die Antwort auf die Frage meines Themas: Die Beziehungen zwischen Migranten und Deutschen war, wertete ich soviele Aspekte wie möglich aus.
Als ich damit fertig war und meine Jahresarbeit abgeschlossen hatte, hatte ich ein für mich befriedigendes Ergebniss, da ich viel neues gelernt hatte, sowohl in der Kunst des Interview führens als auch im Bereich des Denkens und der Meinungen über das empfindliche Thema Migration.
Zudem habe ich auch schriftlich eine interessante Gesamtstatistik von allen Interviews zusammengefasst, welche Sie sich unten gerne anschauen können.
Vielen Dank!


Die weiteren Teile folgen, wenn sie fertig sind.

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