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Natu92

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1

14.02.2012, 13:36

Generation Respektlos ?!

Wie man bei mir lesen kann, bin ich Erzieherin und interessiere mich deshalb für folgende Frage:
Sind die Kinder/Jugendlichen unverschämter als früher?
Viele ältere Menschen sagen "so waren wir früher nie".
Ich glaube zwar, dass jede Generation ihren Mist verbockt hat, doch mir ist auch schon aufgefallen, dass der Respekt bei der Jugend nachlässt.
Als ich an eine weiterführende Schule kam, hatte ich schon ziemlich Schiss vor den Älteren.
Doch als ich selber in der 10. Klasse war, riefen einem die 5. Klässler bereits Ausdrücke hinterher, die wir in dem Alter noch gar nicht kannten.
Ich habe den Eindruck, dass die Kinder immer weniger Respekt vor den Erwachsenen haben.
Früher bekam man Zuhause noch zusätzlich Ärger, wenn man in der Schule was verbockt hat und der Lehrer Daheim anrief.
Heute kommen die Eltern in die Schule um ihr Kind zu verteidigen und den Lehrer als inkompetent darzustellen.
Ist es wirklich so, dass die Kinder/Jugendlichen nun weniger Respekt vor Eltern, Lehrern usw. haben als früher?
Wenn ja, warum glaubt ihr, dass es so ist und woran liegt dies?
Wenn ihr anderer Ansicht seid, begründet dies ebenso.
Und was glaubt ihr wozu das alles führt?

2

14.02.2012, 14:29

Jo, ist wohl die Wahrheit.
Die Jugend ist im Vergleich von vor 10 Jahren sehr viel respektloser geworden, obwohl es natürlich eigentlich eher an der Gesellschaft liegt, die auch zum Teil die Erziehung der Eltern beeinflusst und die ja letztendlich ihre Kinder.
Nicht überall auf der Welt gibt es die "Generation Respektlos", auch an vielen Orten in Deutschland selbst gibt es noch Respekt von der Jugend, (bah, bin ich so alt? Bin doch selbst erst 17 -.-) bzw. den Kindern, meiner Meinung nach sind die meisten Kinder einfach viel gehypter von ihrem Umfeld als früher, wegen Medien & Co. und deshalb sind viele Kinder durchaus frecher, die meisten aber, die wirklich krasse Beleidigungen von sich geben, haben einfach nur ein erbärmliches Umfeld, mehr nicht.
Das asoziale Verhalten beeinflusst nun eben die Kinder noch stärker durch Fernsehen & Co. (ich sag nur Unterschicht TV Sender: RTL) und erreicht sie auch überall, weswegen Eltern aufjedenfall hart durchgreifen müssen, damit das Kind gesund aufwächst.

Natu92

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3

14.02.2012, 20:34

Das stimmt, die Medien beeinflussen die Kinder total.
Es liegt auch daran, dass die Eltern immer fortschrittlicher sein wollen.
Sie wollen moderner sein, als ihre Eltern und nicht autoritär wirken.
Klar finde ich es nicht in Ordnung, dass man Kinder schlägt o.ä aber ich finde man sollte als Elternteil Grenzen ziehen können, die dem Kind vermitteln, dass es sich nicht alles erlauben kann.
Oft bekommen die sie aber nur Anschiss und wegen bisschen Geschimpfe, wird ein 16-Jähriger nicht sein Verhalten ändern.
Ich war selber mit 13/14 richtig schräg drauf und hab mir von keinem was sagen lassen.
Ich war nie respektlos aber hab zu sehr mein eigenes Ding durchziehen wollen und hab mich nicht wirklich an Absprachen gehalten.
Ich kann mir vorstellen, dass man da als Elternteil auch oft nicht weiß, was man machen soll...
Aber Grenzen und Konsequenzen sind die klaren Stichworte.
Um noch mal auf die, von dir genannten, Gesellschaft zu sprechen zu kommen.
Die Medien usw. vermitteln uns allen den Eindruck, dass einfach alles normal ist und das ist genau der Fehler, weshalb die Menschen und vor allem die Jugendlichen, die eh schon in der Selbstfindungsphase sind, sich einfach richtig daneben benehmen.

4

14.02.2012, 20:42

Jaha, die bösen Medien sind schuld, die sind das Übel der Welt, die Erzieher, Lehrer, Eltern haben damit ja so gar nichts zu tun. Haben wir es dann jetzt mit diesem Gehetze gegen die Medien? Ja, die Medien vermitteln manchmal sehr fragwürdige Bilder, aber das heißt nicht, dass diese Bilder dermaßen beeinflussend sind, dass deswegen alle Kinder zu Mördern werden.

Was ist mit den Eltern, die zu dumm sind ihre Kinder richtig zu erziehen? Was ist mit anderen Erziehungspersonen, die die Kinder versauen? Was ist mit den Lehrern, denen die Schüler am Arsch vorbeigehen? Oh, und wir wollen mal nicht die Gleichaltrigen vergessen, die weitaus wichtiger sind als irgendwelche Medien und sowas. Wer in einer antisozialen Umgebung aufwächst, kann nur antisozial werden.

Wie stark ist also der Einfluss der Medien? Nicht so, dass man sie deswegen verteufeln müsste, denn es gibt nur einzelne Personen, die so dumm sind, dass sie dadurch entscheidend beeinflusst werden. Aber es ist ja immer einfacher den Anderen die Schuld zu geben, selbst ist man ja nie der Schuldige.


The Meteor

Natu92

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5

14.02.2012, 21:43

Ja aber die Leher haben sich ja nicht so großartig verändert.
Sondern hauptsächlich haben sich in unserer Gesellschaft die Medien verändert.
Siehst du da keinen Zusammenhang?

6

14.02.2012, 21:47

*prust* Die Lehrer haben sich nicht verändert? Jede neue Lehrergeneration ist anders, jeder Lehrer ist anders. Aber okay, vergleichen wir einfach einen Lehrer von 1970 mit einem Lehrer von 2012, da ist ja so gar kein Unterschied zu sehen.

Ja, die Medien haben sich verändert, weil die Medien das zeigen, was die Leute sehen wollen. Die Leute wollen Scheiße sehen, also kriegen sie auch Scheiße. Und irgendwelche Studien über die Wirkung von Gewalt in den Medien gab es schon früher, aber da gab es auch keine so großen Erkenntnisse. Medien wirken oder sie wirken nicht, sie sind nur ein kleiner Teil des Ganzen. Nur Idioten schieben alles auf die Medien. Warum? Weil die Medien sagen, dass die Medien an allem schuld sind.


The Meteor

7

14.02.2012, 22:15


Ja, die Medien haben sich verändert, weil die Medien das zeigen, was die Leute sehen wollen. Die Leute wollen Scheiße sehen, also kriegen sie auch Scheiße. Und irgendwelche Studien über die Wirkung von Gewalt in den Medien gab es schon früher, aber da gab es auch keine so großen Erkenntnisse. Medien wirken oder sie wirken nicht, sie sind nur ein kleiner Teil des Ganzen. Nur Idioten schieben alles auf die Medien. Warum? Weil die Medien sagen, dass die Medien an allem schuld sind.

Es stimmt, dass die Medien das widerspiegeln, was eigentlich jeder sehen will. Aber schon hier gibt es einen Fehler: Nicht jeder will es sehen.
Ich glaube, dass sogar die Mehrheit der RTL Zuschauer gegen das Programm bzw. RTL ist. Man zappt halt mal aus Langeweile rein und Whoops! Schon hängt man 2 Stunden drinnen.
Ich kenne viele Leute, die RTL einfach nur scheiße finden (RTL weil es gerade in den Klischee passt) aber trotzdem reinzappen.
Das kann ich nicht verstehen - ich persönlich boykottiere eigentlich schon das Fernsehen ansich, weil außer einigen Sendern, zumindest im deutschen Fernsehen, nichts interessantes für mich dabei ist.
Die meisten Sender sind der größte Bullshit und verändern durchaus Menschen, so falsch ist es garnicht. Die Medien sind nicht an allem Schuld, aber die Ursache vieler Probleme liegt in der Grundaussage vieler Medien, in denen man ständig Menschen sieht, die erfolgreicher, schöner, klüger oder einfach besser sind als du.
Natürlich ist hier eine große, wichtige Sache: Jeder ist für sich verantwortlich.
Selbst ein Idiot sollte wissen, dass nicht nur die Medien schädlich sind, sondern auch das Fernsehen ansich, wegen der Strahlung und den unzähligen Bildern die man im Grunde nicht im Raum erkennt, sondern praktisch im Gedanken sieht, aber das ist eine andere sache.

Natu92

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15.02.2012, 15:35

Da stimme ich vollkommen zu.
Also ich kenne genug Menschen die solche niveaulosen Programme einfach scheiße finden.
Ich selber gucke auch so gut wie kein TV mehr, weil da nur Schrott kommt.
Und ich habe auch nicht gesagt, dass die Medien an ALLEM schuld sind, sondern dass sie einen großen Teil dazu beitragen.
Vor allem junge Menschen werden einfach von dem was sie sehen extrem beeinflusst.
Und klar ist jede Generation anders, doch der Erziehungsstil von meinen damaligen Lehrern ist jetzt nicht anders.
Ich mache gerade ein Praktikum in der Grundschule und meine damaligen Lehrer unterrichten dort noch immer und benehmen sich nicht anders als damals.
Es sind die Schüler die anders sind als früher und die drauf pfeiffen ob sie Ärger bekommen oder nicht.
Wir hatten damals Schiss und sind ganz kleinlaut geworden und die Kinder jetzt fangen an mit den Lehrern zu debattieren und diskutieren.

LeaX

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9

15.02.2012, 16:28

Natürlich sind die Kinder von heute anders als wir damals. Sie wachsen unter anderen Umständen auf, als wir.
Es spielen mehrere Faktoren mit. Lehrer, Eltern und Umfeld.

Während wir früher strenger erzogen worden, so lässt die jetzige Generation der Eltern ihren Kindern mehr Freiheit, weil sie diese früher nicht hatten. Sie wollen es anders machen, als ihre Eltern.
Nur als Beispiel, Fernsehen gucken durfte ich früher nur zu bestimmten Zeiten, danach wurde wirklich der Stecker gezogen. Auch hatte ich mein erstes Handy erst mit knapp fünfzehn bekommen und zwar nur für Notfälle. Heute hat fast jeder Zehnjährige ein eigenes Handy und das hat schon gewaltigen Einfluss auf sie. Hinzu kommt, dass viele Eltern einfach überfordert sind mit ihren Kindern und sie einfach machen lassen. Und da liegt das Problem. Einigen Kindern werden keine Grenze mehr gezeigt.

Ich sage nicht dass alle Lehrer sich nicht um ihre Schüler kümmern, doch es gibt immer wieder welche. Ihnen ist egal, wie es ihren Schülern geht, Hauptsache sie haben keinen Stress. Klar unterrichten viele wie früher, doch das heisst nicht, dass sich ihre Lehrmethoden nicht geändert haben. Denn auch ein Lehrer muss Weiterbildungen besuchen und über die neusten Lehrmethoden Bescheid wissen. Und wenn man die ablehnt, hat schon man ein Problem. Wie schlimm es werden kann, hat man 2006 in Berlin gesehen.

Dazu kommt, dass Kinder schon früher in die Pubertät kommen. Mädchen durchschnittlich mit zehn, Jungs mit zwölf Jahren und das ist für die meisten Eltern und Lehrer ein "Problem", denn sie kommen nur schwer klar damit. Während unsere Generation erst mit vierzehn bzw. achtzehn Geschlechtsreif war, ist eben jetzt schon früher. Wir wissen alle, wie nervtötend und kompliziert wir in der Pubertät waren, und jetzt werden die älteren Generationen damit noch früher konfrontiert. Da greifen auch Sprüche "So war ich früher nicht" auch nicht. Denn selbst war damals in einer anderen Situation und jeder Mensch ist anders.

Was die Medien angeht, natürlich haben auch sie sich verändert und haben Einfluss auf sie. Doch genau da liegt es in der Hand der Erziehungsberechtigten. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder und Schüler nur das sehen soll, was für sie auch gut ist. Denn genau das können die wenigsten Kinder schlecht für sich selbst entscheiden. Doch man darf sie nicht in einer Fantasiewelt aufwachsen lassen, man sollte ihnen auch Präventionsarbeit leisten. Aber auch ihnen Freiheiten lassen, nicht nur Grenzen aufzeigen. Man darf nicht alles als schlecht bezeichnen, nur weil es einem nicht gefällt.
Allgemein hat sich unser ganzes Umfeld geändert. Wie schon mal erwähnte, dürfen Frauen im Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz seit knapp dreiundzwanzig Jahren auf kantonaler Ebene wählen. Das hört sich lange an, ist es aber nicht. 1989 wurde Deutschland geeinigt, 1989 war ich gerade mal ein Jahr alt und ich habe gerade mal einen kleinen Teil meiner Lebensspanne abgeschlossen.

Ja die jetzige Generation ist respektloser als wir früher, doch nur weil viele die Verantwortung von sich schieben und denken die Kinder kommen selber damit klar. Und das stimmt nicht. Eltern und Lehrer müssen lernen zusammen zu arbeiten und nicht sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Sie haben alle einen Beitrag zu leisten, man muss sich halt Zeit nehmen für die Kinder. Deswegen wollten sie doch Kinder haben bzw. unterrichten. Weil sie sie lieben, weil man gerne Zeit mit ihnen verbringt.

If I'm a dog, then you're dog food.

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15.02.2012, 21:11

Ja das stimmt.
Es ist nur schwer die Kinder im Bezug auf Medien zu kontrollieren.
Weil viele Eltern auch überfordert sind und ihren Kindern nicht zu sehr hinterher spionieren wollen.
Frei nach dem Motto: Andere Eltern tun das auch nicht, also bin ich der Oberspießer wenn ich das jetzt mache.
Und ich stimme zu, dass auch Lehrer/Erzieher eine enorme Verantwortung haben.
Ich selbst habe schon in meiner Ausbildung gemerkt, dass man manchmal Berge versetzen kann, nur weil man einem Kind Zuwendung schenkt, von der es Zuhause zu wenig bekommt.
Und selbst, wenn man nur ein Kind von 10 auf den richtigen Weg bringt, ist es schon die Bemühungen wert, denn die Kinder sind unsere Zukunft.
Nur die Lehrer/Erzieher gehen oftmals zu hoffnungslos an die Sache ran und resignieren sofort.
Das ist der Fehler!
Unsere Gesellschaft ist auch durch das Berufsleben (das jetzt doch anders ist als früher, im Sinne von Konkurrenz usw.) schnelllebiger geworden, weshalb Eltern und andere Erzihungspersonen zu wenig Zeit für die Kinder haben.

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