Shaded Hearts

Zitat

Anders Breivik - seine kaltblütigen Morde in Norwegen schockierten die Welt, seine Prozess-Auftritte machen alles noch viel schlimmer: Er brüstet sich mit seinen Taten und verhöhnt seine Opfer. Für viele ist der Massenmörder das Sinnbild des Bösen. Doch wie kann ein Mensch solche Taten begehen? Liegt es in der Natur des Menschen, oder sind böse Menschen Opfer ungünstiger Umstände?

Die Grenzen zwischen „gut“ und „böse“ verschwimmen leicht - seit jeher debattieren Philosophen, Psychologen und Juristen über die Wurzeln des Bösen. Während für Friedrich Nietzsche das Böse „des Menschen beste Kraft“ war, erkannte Hannah Arendt, dass die ungeheuerlichsten Verbrechen von den gewöhnlichsten Leuten begangen werden. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie gewalttätig und erbarmungslos der Mensch sein kann. Doch dass der Mensch dem Menschen immer noch ein Wolf ist, zeigen uns tagtäglich die Nachrichten. Wird der Mensch nur in der Masse böse, und ist unsere Gesellschaft womöglich der beste Nährboden dafür?

Wie krank ist das Böse, und wie erkennen wir es in uns selbst? Ob Hass, Gier, Krieg oder Mord - das Böse ist immer und überall, und gehört damit genauso zum Leben wie das Gute. Es begegnet uns in der Wut des Streitenden und in der Rache des Gekränkten - wir fürchten uns davor, betrachten es aber gleichzeitig mit Faszination

Gisela Friedrichsen: Viele Menschen tun die schrecklichsten Dinge, sind aber nicht krank.

Reinhard Haller: Das Böse ist immer präsent.

Franz Wuketits: Unter bestimmten Umständen kann jeder Mensch zum Mörder werden.

Michael von Brück: Das Böse ist durch spirituelle Erziehung überwindbar.