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20.09.2012, 10:10

Kein Herz für Tiere - Dürfen wir töten, um zu leben?

Zitat

Mensch und Tier: Wir schlachten und schützen, lieben und quälen sie - auch zu Forschungszwecken. Aber dürfen wir töten, um besser zu leben?

Wir lieben sie - trotzdem lassen wir Tiere leiden, damit wir besser leben können. Die EU will dieses Leiden nun mit einem neuen Tierversuchsgesetz reduzieren, Österreich muss dieses Gesetz bis Mitte November 2012 erlassen. Ein Großteil der Bevölkerung ist gegen Tierversuche, aber gleichzeitig sind viele Menschen auf Medikamente angewiesen, für deren Entwicklung Tiere gelitten haben.

Laut einer aktuellen IFES-Studie sprechen sich rund 85 Prozent der Österreicher für ein Verbot von Tierversuchen aus, sofern sie keinen ausreichenden Nutzen für den Menschen bieten. Doch wo liegt diese Grenze? Dass Medikamente, die an Tieren getestet worden sind, Leben retten können, steht außer Frage. Sind sich die Versuchsgegner dessen bewusst? Wo wäre die Medizin heute, wenn es Tierversuche niemals gegeben hätte, und was würde ein solches Verbot für den medizinischen Fortschritt bedeuten? Wann haben wir das Recht, ein Tier für unseren Nutzen zu töten, und wann nicht? In Deutschland und der Schweiz hat der Tierschutz bereits Verfassungsrang, und auch in Österreich sprechen sich knapp drei Viertel der Befragten dafür aus.

Die Diskussion rund um Tierversuche ist also hoch philosophisch. Wer bestimmt das Recht der Tiere? Ist jeder, der ein Medikament einnimmt, für das ein Tier sterben musste, indirekt ein Mörder? Aus religiöser Sicht sind wir Menschen die Krone der Schöpfung - müssen wir diese Geschöpfe dann nicht schützen, anstatt sie zu töten? Wer bestimmt den Wert eines Lebewesens, und ist ein Schimpanse lebenswerter als eine Fruchtfliege? Fest steht, dass der Mensch das Tier zum Leben braucht - ob als Lieferant von Lebensmitteln, zum Schutz oder eben für die Forschung. Eine Abhängigkeit, die sehr einseitig erscheint, und daher viele moralische Fragen aufwirft.

Kurt Kotrschal: Tiere sollten ein tiergerechtes Leben führen dürfen.

Martin Balluch: Wir haben ethisch gesehen nicht das Recht, Tierversuche durchzuführen.

Karen Duve: Wir halten uns für das interessanteste Tier, aber das ist zu kurz gedacht.

Weihbischof Andreas Laun: Wir sind den Tieren überlegen, weil wir einen Geist, eine Seele und ein Bewusstsein haben.

Richard Greil: Tiermodelle sind in der medizinischen Forschung von enormer Bedeutung.


Quelle: http://www.servustv.com/cs/Satellite/Art…011259446334741

Das ist doch mal ein Thema mit dem ihr euch zu Tode prügeln könnt.
Was ist beispielsweise mit Tierversuchen? Kann man die einfach so verbieten? Wie soll man Medikamente testen? Müssen wir es wieder machen wie damals Mengele und Menschen heranziehen, weil es mit Tieren bald nicht mehr erlaubt ist? Sind Tierversuche so schlimm, wenn man mit ihnen Leben rettet? Welchen Wert hat das jeweilige Tier? Sind wir besser und ihnen überlegen? Für was dürfen Tiere sterben und für was nicht? Und wieso sind überhaupt ethische und moralische Fragen bezüglich Tiere vonnöten, denn ein Hai macht sich auch keine Gedanken, ob es nun moralisch korrekt ist, einem Surfer das Bein abzubeißen? Sind alle, die Medikamente nehmen, die an Tieren getestet wurden, oder die Tiere essen, Mörder? Oder wird einfach bloß wieder arg übertrieben, weil der Mensch sich für die Krone der Schöpfung hält?

Also los, schlagt auf euch ein, Tierversuche, Tiere essen, Tiere quälen, Sex mit Tieren, tut, was ihr wollt, solang es zum Thema passt.


The Meteor

Sawa

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2

13.10.2012, 16:42

Hmm, eigentlich schade dass das Thema nicht diskutiert wird denn grade das ist doch interessant für uns Menschen. Sollte man zumindest denken.
Ich verfass jetzt doch mal einen Beitrag also zum Thema.

Tierversuche hin oder her, das wir viele Medikamente ohne sie nicht hätten ist wohl allen bewusst.
Ich würde auch ein komplettes Verbot von Tierversuchen deshalb als nicht machbar einstufen. Das allerdings hat auch einen weiteren Grund da sich nicht jede Nation auf dieses Verbot einlassen würde.
Klar, stell ich das menschliche Leben damit deutlich über das eines Tieres, genau genommen ist diese Tatsache schrecklich. Dennoch haben Menschen einen zu großen Lebenerhaltungssinn als das sie sagen würden wir schaffen Tierversuche ganz ab.
Sicher, auch Tiere haben diesen "Instinkt" der Lebenserhaltung, doch in dem Punkt was das Tiere halten und zur Not betäuben angeht ist der Mensch die überlegene Spezies, das steht ohne Zweifel fest.

Allerdings gibt es auch eine Sparte der Tierversuche die ich absolut nicht verstehen kann und auch nicht unterstützt werden sollte.
Tierversuche für Kosmetik mein ich damit.
Wenn die Menschheit meint sie möchte sich unbedingt schminken und sich mit Parfüm nur so einnebeln dann ist das ja Ansich kein Defizit. Allerdings dafür Tierversuche zu nutzen, um die Verträglichkeit der Kosmetik zu testen finde ich ein Ding der Unmöglichkeit.
In dieser Richtung sollte man Tierversuch meiner Meinung gänzlich verbieten.
Denn für die Schönheit des Menschen sollte kein Tier zu Schaden kommen.

Zum Thema Tiere quälen brauch ich eigentlich nicht viel sagen.
Es ist dreist ein Tier zu Quälen nur weil man daran vielleicht Spaß hat oder sonst etwas und es ist gut das per Gesetz darauf Strafen ausgesetzt sind.
Zu Sex mit Tieren komm ich hier auch gleich, das zählt für mich als Tierquälerei und ist damit ebenfalls ein "No-Go".

Tiere essen... mhm, das ist ein Thema für sich. Wir züchten Tiere extra dafür damit wir das Fleisch essen können.
Ich kann nicht behaupten das ich das für eine gute Tat halte oder es mir gefällt.
Ich wäre auch kein Mensch der selbst schlachten könnte. Die Grenze liegt da wirklich beim Angeln und Fisch ausnehmen, das bekomm ich noch selbst hin.
Dennoch kann ich auch nichts dagegen sagen da ich selbst gerne Fleisch esse [wer verachtet schon ein gutes Steak >.<].
Außerdem ist das für mich auch irgendwo ein Stück Natur.
Die Tiere töten sich auch untereinander und fressen ihre erlegte Beute, schließlich sind ein Großteil der Tiere Fleischfresser.
Genau genommen ist der Mensch auch ein solches Tier, aber eben das, das am Ende der Nahrungskette steht.

Vernell

Schwertmeister

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3

15.01.2013, 01:03

Das ist ein recht heikles Thema meiner Meinung nach, gerade was die Sparte der Tierversuche angeht. Aber darauf komme ich erst später zu sprechen.

Schon bei der Tierquälerei scheiden sich die Geister. Ich denke, dass es für jeden normalen Menschen ein No-Go ist, einem Tier aus Freude Schmerzen zu bereiten. Doch auch Tierhhaltung zählt für viele schon zu einer Art der Quälerei. Ich meine hierbei aber nicht Dinge wie Animalhorting, bei der man beispielsweise hunderte von Katzen in einer Zwei-Zimmer-Wohnung hält oder aber sich Tiere anschafft, sich dann aber nicht darum kümmert, dass das für mich ein Unding ist, brauche ich wohl nicht zu sagen. Ich spreche vom Normalfall, sobald man ein Tier zuhause aufnimmt, ist eine artgerechte Haltung nicht möglich. Man kann höchstens versuchen, das Tier so artgerecht wie möglich zu halten. Gerade bei Exoten oder Vögeln. Gerade extreme "Tierschützer" sehen das als Tierquälerei an. Für mich spricht nichts gegen eine normale Tierhaltung, sofern ich mich auch gut um meinen Schützling kümmer und seinen Bedürfnissen nachkomme. Ich selbst könnte ohne Haustiere nicht leben. Da ich von klein auf von Tieren umgeben war, fehlt mir einfach etwas, sobald nichts um mich herumschwänzelt. Leute, die sich Tiere anschaffen, sich dann aber nicht darum kümmern, verachte ich. Ein Tier kann sich nun mal nicht wie ein Mensch äußern, es kann uns nicht mit Worten mitteilen, dass es Hunger oder Durst hat, raus möchte etc.
Da ist der Tierschutz teilweise etwas nachlässig. Wie oft habe ich schon von Fällen gehört, bei denen den Ämtern bekannt war, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten werden und vor sich hin vegetieren, aber es passiert nichts. Da sollte man meiner Meinung nach früher und auch härter durchgreifen. Und vorallem Anschaffungsverbote verhängen.

Was den Verzehr von Fleisch angeht ist meine Meinung klar. Der menschliche Körper braucht Fleisch und es ist natürlich, dass der Stärkere den Schwächeren isst. Ich esse gerne Fleisch und würde nie darauf verzichten.
Allerdings müssen die Haltungsbedingungen verbessert werden. Wenn ich sehe, wie zig Schweine in kleinen Buchten eingepfercht sind und sich gegenseitig anfressen, weil nicht genug Platz ist, bekomme ich eine Mordswut. Ganz zu schweigen von der Art, wie die Tiere getötet werden bzw. wie allgemein mit ihnen umgegangen wird. Auch wenn die Nachfrage groß ist, sollte gewährleistet werden, dass es den Tieren gut geht und man sie vor dem Schlachten nicht halb tot prügelt. Letzteres ist oft bei Hühnern der Fall, was man an den blauen Stellen im Fleisch bzw. den Knochen sehen kann, da vergeht es mir und das Fleisch wird von mir nicht angerührt. Ich bin froh, dass ich großteils auf das Kaufen von Fleisch verzichten kann, da mein Opa selbst einige Tiere hält. Somit bin ich immer gut versorgt und weiß, wo mein Essen her kommt und dass die Tiere dort gut gehalten und behandelt werden.
Obwohl ich, wie gesagt, selbst sehr gerne Fleisch esse, wäre es besser, wenn die Menschheit ihren Bedarf an Fleisch drosselt. Es muss nicht jeden Tag Fleisch auf dem Tisch landen, zwei mal die Woche wäre doch vollkommen ausreichend. Dann würden sich vielleicht auch die Haltungsbedingungen verbessern, weil die Nachfrage nicht mehr so groß wäre. Da muss sich dringend etwas ändern.

Die Tierversuche im Bereich der Medizin sind so eine Sache. Irgendwie muss man die Medikamente ja testen, gäbe es eine Alternative, wäre ich definitiv dafür. Aber die gibt es ja leider nicht.
Allerdings gibt es auch genug unnötige Versuche. Beispielsweise hatte ich mal einen Artikel darüber gelesen, dass man Affen Trichter in's Gehirn eingepflanzt hatte. Das ist doch absoluter Schwachsinn, wofür soll das gut sein? Versuche für Medikamente kann ich noch nachvollziehen, aber so etwas stößt bei mir auf Unverständnis. Versuche, die nur Leiden für die Tiere verursachen und keinerlei Nutzen bieten gehören wohl ohne Frage verboten.
Es gibt aber auch Tierversuche in der Kosmetik. Das ist eine Sparte, die ich gar nicht nachvollziehen kann. Das ist meiner Meinung nach unnötig.
Ach am liebsten würde ich die ganzen Tierversuche einfach abschaffen. Scheiß auf neue Medikamente, früher sind die Menschen auch an allem möglichen gestorben. Die Weltbevölkerung steigt sowieso immer mehr. Tut der Erde sicherlich auch ganz gut, wenn weniger auf ihr herumtrampeln.

Zum Schluss noch ein Rundschlag gegen die ganzen "Tierschutzorganisationen" bzw. "Tierschützer". Ich komme mit den meisten einfach nicht zurande. Gerade PETA, der größte Trottelverein. Mir kommt es oft so vor, als ob die eher Aufmerksamkeit erregen wollen, anstatt Tieren zu helfen. Ernsthaft. An eine Aktion kann ich mich noch gut erinnern, dort ließ man Nerze aus einer Pelzfarm frei. Generell nicht schlecht, da ich erklärte Pelzgegnerin bin. Allerdings, wie dumm muss man sein, um Tiere, die in Gefangenschaft geboren wurden, einfach frei zu lassen? Unnötig zu sagen, dass alle Nerze grausig gestorben sind, weil die ja nicht wissen, wie und wo sie etwas zum Fressen finden. Genial PETA. Und heutzutage befasst man sich lieber mit der virtuellen Welt. Man muss Pokemon und das Waschbärkostüm in Mario verbieten.
Die andere Sache war damals die Freilassung des Filmwals Keiko, der vielen bekannt sein dürfte aus den "Free Willy"-Filmen. Gut, Wale in einem Aquarium zu halten ist für mich ein Unding. Aber einen Wal, der so lange in einem Aquarium gelebt hat und sich so sehr an die Menschen gewöhnt hatte, auswildern zu wollen, wer kommt darauf? Das ganze wurde glaube ich durch eine Petition in's Rollen gebracht. Der war über 20 Jahre lang in Gefangenschaft, wie kommt man dann darauf, dass der noch einmal ausgewildert werden könnte? Ich war damals wirklich traurig, weil die Filme zu meiner Kindheit gehörten.
Generell laufen mir zu viele "Tierschützer" rum, die zwar vom Wohle des Tieres reden, aber nicht wirklich sehen, was in manchen Fällen besser für das Tier wäre.

Auron_______Jules_________Smilla _____Rupert_______Esther

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16.07.2013, 13:46

Hallo allerseits,

ich bin neu hier und habe mich eigentlich nur wegen diesem Thread hier angemeldet, da ich bei der Suche nach einem Zitat hierrüber gestolpert bin und es schade fand, dass noch keiner etwas aus der anderen Sicht geschrieben hat.

Zum einen Argumente gegen Tierversuche:

-Hätte man Penicillin früher im Tierversuch Meerschweinchen, Hamstern oder anderen kleinen Pflanzenfressern ins Futter gemischt um es zu testen, wäre es niemals auf den Markt gekommen, denn für diese ist es absolut tödlich. Wer weiß, welches Medikament deshalb auch nicht durch kam, obwohl es Menschenleben hätte retten können?
-Contergan ist wohl der berühmteste Fall in dem Tierversuche völlig versagt haben und
es gibt noch einige andere. Eine Liste kann man bei „Ärzte gegen Tierversuche“ einsehen.
-Tiere sind nun mal keine Menschen, weshalb nach Tierversuchen die Medikamente trotzdem immer noch an Menschen erprobt werden müssen. Mit Methoden, die sich mehr am Menschen orientieren, wäre das vielleicht nicht mehr nötig.

Es gibt schon einigen Ersatz für Tierversuche, aber da Tierversuche häufig noch gesetzlich vorgeschrieben sind und die tierversuchsfreien Methoden sich unsinnigerweise an den fehlerhaften Ergebnissen der Tierversuche messen lassen müssen, gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Auch wird noch viel zu viel Geld in schwachsinnige Tierversuche investiert, als das es dazu verwendet würde, neue Verfahren zu entwickeln. Aber eigentlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Tierversuche Geschichte sind. Für Kosmetikprodukte sind sie schon verboten.


Zum Fleischessen:

Ja es stimmt, dass es in der Natur normal ist, dass der Stärkere den Schwächeren frisst. Aber in der Natur sperrt niemand eine andere Tierart irgendwo ein, mästet sie, befruchtet sie künstlich, züchtet ihnen Eigenschaften an, die sie nicht mehr selbstständig überlebensfähig macht und tötet am Ende alle im (höchstens) Teenageralter, ohne das ein einziger die Chance hätte, ein
vollständiges Leben zu führen. Mit Natur hat das eigentlich nichts mehr zu tun. Wir Menschen stehen nicht mehr in der natürlichen Nahrungskette, sondern außerhalb. Wir haben Autos, Flugzeuge, medizinische Versorgung, Elektronik, Kühlschränke und etwas ganz
besonderes und wichtiges: Ethik. Wenn man sich auf das Recht des Stärkeren bezieht begibt man sich auf dünnes Eis. Es gibt auch Menschen, die stärker sind als wir, wieso sollten die dann nicht mit uns machen dürfen, was sie wollen?

Stellt euch mal folgendes Szenario vor: Aliens, die so viel weiter dem Menschen überlegen sind, wie Menschen Hühnern, Kühen oder Schweinen überlegen sind, landen auf der Erde, finden uns lecker und machen mit uns das gleiche, was wir den Tieren antuen. Dann würde ja auch kaum jemand sagen „Tja, der Stärkere frisst halt den Schwächeren...“.

Nein, Menschen brauchen kein Fleisch. Das können millionen Inder bestätigen. Aber das wusstet ihr ja bestimmt schon. Wieso esst ihr also wirklich Fleisch? Nur, weil es schmeckt? Es gibt auch schon viele Alternativen auf pflanzlicher Basis (meine Favoriten sind die auf Weizenbasis, da die Textur sehr gut ist, z.B. die Weenis von Wheaty die wie Wiener Würstchen schmecken) und sie werden immer mehr und immer besser (man muss kein rohes Tofu essen).

Die Fleischfresser in der Natur müssen Tiere fressen um zu überleben. Wir sind aber keine reinen Fleischesser und kommen auch ohne aus. Ist es da nicht unfair, wenn Tiere sterben müssen, obwohl es unnötig ist, man das nur mit ihnen macht, weil sie zu schwach sind, um sich wehren zu können und man keine emotionale Bindung zu ihnen hat (seine Haustiere isst ja kaum noch einer)? Als vor einer Weile herauskam, dass in der Schweiz immer noch Menschen Hunde essen, haben sich viele aufgeregt. Aber wieso ist ein Hund mehr wert als ein Schwein?

Noch eine interessante Überlegung: Solange man Tiere diskriminiert kann man auch Menschen zu Tieren degradieren und sie damit zum Abschuss freigeben. Die RAF hat das z.B. gemacht. Zitat von Ulrike Meinhof: „Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen der Typ in Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihm auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden.“

Und noch ein anderer Ansatz: Ich glaube zwar nicht daran, aber ich fände es gut, wenn das Prinzip der Wiedergeburt existieren würde. Das fände ich gerecht, weil niemand mehr auf Kosten der nächsten Generation leben würde, da jeder dann auch diese erleben müsste und somit mit den Konsequenzen seiner eigenen Handlungen (bzw. Nicht-Handlungen) konfrontiert würde. Würdet ihr als die Tiere, die ihr esst, wiedergeboren werden wollen? Möglicherweise besteht aber auch die Hölle daraus, dass man alles negative erleben muss, was man anderen zugemutet hat. Niemand weiß genau was nach dem Tod kommt, aber ich finde man sollte in jedem Fall so leben, dass man niemanden etwas antut, was man nicht selbst erleben will.

Vernell, ich habe danach gesucht, ob Peta Nerze freigelassen hat und nichts gefunden. Sicher, dass sie das waren? Eigentlich macht das eher die ALF. Nerze haben übrigens einen angeborenen Jagdinstinkt, also ist das Verhungern weniger das Problem (siehe hier).
Ich würde dich auch gern fragen: Was wäre dir lieber, wenn du in der Situation der Nerze wärst? Das heißt: Dein ganzes Leben hast du auf Drahtgitter gelebt, welcher sich in deine Pfoten schneidet. Du hast jeden Tag das gleiche gegessen, gesehen und gerochen. Du hast niemals die Chance bekommen zu schwimmen (etwas sehr elementares bei Nerzen), durchs Gebüsch zu wuseln und irgendeinen deiner Instinkte auszuleben. Würdest es vorziehen nach deinem elend langweiligen Leben vergast zu werden oder würdest du lieber doch noch die Möglichkeit bekommen ein normales Nerzleben zu führen, mit allen Gefahren, die das mit sich bringt? Du könntest dir auch vorstellen, es wäre nicht ein Nerz in dem Käfig sondern eines deiner Haustiere. Was würdest du dir für es wünschen? Mir brauchst du deine Entscheidung auch nicht mitteilen, beantworte die Frage nur ehrlich für dich selbst.
Ein Zitat dazu: "Ein Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier." (Autor unbekannt)

So, vielleicht hab ich den ein oder anderen zum nachdenken gebracht und würde mich über Antworten freuen.
Vielleicht schreibe ich in dem Peta-Thread noch was, aber das kann dauern, weil es ein schwieriges Thema ist.
Achja das Zitat, weshalb ich überhaupt hier landete war folgendes: "Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere, entweder man hat eines, oder man hat keines." (Autor unbekannt)

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16.07.2013, 16:30


Nein, Menschen brauchen kein Fleisch. Das können millionen Inder bestätigen. Aber das wusstet ihr ja bestimmt schon. Wieso esst ihr also wirklich Fleisch? Nur, weil es schmeckt? Es gibt auch schon viele Alternativen auf pflanzlicher Basis (meine Favoriten sind die auf Weizenbasis, da die Textur sehr gut ist, z.B. die Weenis von Wheaty die wie Wiener Würstchen schmecken) und sie werden immer mehr und immer besser (man muss kein rohes Tofu essen).

Die Fleischfresser in der Natur müssen Tiere fressen um zu überleben. Wir sind aber keine reinen Fleischesser und kommen auch ohne aus. Ist es da nicht unfair, wenn Tiere sterben müssen, obwohl es unnötig ist, man das nur mit ihnen macht, weil sie zu schwach sind, um sich wehren zu können und man keine emotionale Bindung zu ihnen hat (seine Haustiere isst ja kaum noch einer)? Als vor einer Weile herauskam, dass in der Schweiz immer noch Menschen Hunde essen, haben sich viele aufgeregt. Aber wieso ist ein Hund mehr wert als ein Schwein?


Warum nimmt man Lebensmittel zu sich? Weil sie schmecken, weil man sie gern isst, weil der Körper Energie braucht.
Nehmen wir nun dein Beispiel mit dem Fake-Fleisch, nein, es schmeckt eben nicht wie normales Fleisch, die Textur ist absolut seltsam und geschmacklich besser wird da gar nichts, gut, abgesehen von den Würstchen, da stimme ich dir zu, aber alles andere ist einfach nur trocken, gummiartig und völlig überwürzt. Das hat mit Fleisch nichts zu tun, das ist einfach nur eklig. Und von den Inhaltsstoffen her kann man genau so gut Fleisch essen, das ist unbedenklicher, denn wenn man das Geld, was man in Fake-Fleisch steckt, in richtiges Fleisch steckt, kann man sich sowieso gleich das qualitativ hochwertigere Fleisch kaufen und nicht den wässrigen Mist für 50 Cent das Kilo mit dem man dicke Menschen mästet.
Es ist die Dosis, die das Gift macht, auch beim Fleischverzehr gilt diese Regel.

Die Sache mit den Hunden ist einfach kulturell bedingt, denn in den hiesigen Landeskreisen gilt ein Hund als Haustier, entsprechend auch eine Katze, ein Meerschweinchen und andere Tiere. Entsprechend regen sich eben viele Leute darüber auf, wenn Hund gegessen wird, weil sie das völlig verstört, weil sie es nicht wahrhaben wollen, dass jemand so ein "süßes, kleines Knuffelwuffi" essen kann. Gehen wir in andere Länder, da sieht es dann wieder etwas anders aus, man denke beispielsweise an die fetten Meerschweinchen, die man in anderen Ländern so isst. Bei den Haustieren ist es das umgekehrte Prinzip wie bei den Insekten, da kann sich auch keiner vorstellen die zu essen, wobei vor allem Haustiere eine drastische Reduktion zu Kriegs- und Hungerzeiten erfahren. Warum wohl? Weil sie gegessen wurden. Solang also keine Hungersnot ausbricht, wird der Nachbar auch weiterhin deinen Hund oder deine Katze nicht anknabbern.


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6

16.07.2013, 18:24

Ich möchte mich da Perior anschließen.
Man merkt den Unterschied zwischen billigem und hochwertigerem Fleisch sehr deutlich. Ich finde auch, dass "gutes" Fleisch tatsächlich auch einen eigenen Fleischgeschmack hat. Bei nem Billigschnitzel für 20 Cent aus der Tiefkühltruhe kann ich vom Essen her nicht feststellen, was das mal für ein Tier war.
Bei einem schönen Steak allerdings könnte man sogar einzelne Rinderarten unterscheiden o.Ä.

Zu den Tierversuchen möchte ich mich Imhotep zum Teil anschließen.
Ich finde es auch nicht bedingungslos nachvollziehbar, dass (so wie?) alle Medikamente zunächst Tierversuchsdaten sammeln müssen, bevor sie an Menschen getestet werden.
Allerdings ist man heutzutage (nicht zu Zeiten der Entdeckung von Penicillin) unfassbar viel weiter in Sachen Analyse von Biochemie und Anatomie.
Ich habe mich mit dem Thema nie wirklich intensiv befasst, aber ich verwette meinen Arsch, dass es genauso Beispiele gibt, in denen Tierversuche durch nicht vorgesehene Reaktionen neue und wirkungsvolle Wirkstoffe hervorgebracht haben.

Ich denke, der hohe Fleischkonsum in unserer Gesellschaft ist in etwa gleich bedingt wie der Alkoholkonsum. Traditionell.
Würde heutzutage ein alkoholisches Getränk auf dem Markt kommen sollen, würde es schon für unzulässig befunden werden, bevor es jmd trinken könnte. Natürlich vernachlässige ich Komponenten wie Suchtgefahr und dergleichen...
Aber von Urzeiten her, essen die Menschen in Europa und anderen "westlichen" Gebieten Fleisch. Oft auch, weil es damals die einzige Möglichkeit war, genug Fettsäuren, Proteine und Aminosäuren aufzunehmen. In der gemäßigten Zone muss der Mensch etwas größer und kräftiger gebaut sein.
In Asien nehmen viele Kulturen wenig Proteine zu sich und sind i.d.R. kleiner und schmächtiger gebaut.

Natürlich rechtfertigt 'Tradition' keine Massentierhaltung usw., aber eine "fleischlose Gesellschaft" wäre ein Evolutionsziel.
Das bedeutet, dass die Rasse Mensch einen weiteren Schritt nach vorn tun muss, um diesen Zustand zu erreichen. Leider sieht es für mich so aus, als habe unsere Evolution einen gewissen Endzustand erreicht.
Die medizinische Versorgung und die pädagogische Betreuung sind mittlerweile so umfassend, dass auch evolutionstechnisch "Unbrauchbares" überlebt, was meiner Ansicht nach eine gesunde Evolution stagnieren lässt.

Ich weiß ich begebe mich in dem letzten Abschnitt auf dünnes Eis und daher möchte ich hinzufügen, dass ich mich selbst in keiner Weise als evolutionäres Sinnbild und Träger der Hoffnung sehe. Ich sehe eher, wie die glorreiche Menschheit eigtl nur nicht mal mittelmäßig toll ist.

Mayst thou thy peace discov'r

7

16.07.2013, 22:25

-Hätte man Penicillin früher im Tierversuch Meerschweinchen, Hamstern oder anderen kleinen Pflanzenfressern ins Futter gemischt um es zu testen, wäre es niemals auf den Markt gekommen, denn für diese ist es absolut tödlich. Wer weiß, welches Medikament deshalb auch nicht durch kam, obwohl es Menschenleben hätte retten können?
Hrm, nun hat man bei der Entwicklung von Penicillinpräparaten etc - also zweifelsohne als mein seine Wirkung auf grampositive Bakterien bereits kannte - aber tatsächlich Experimente an Ratten und Mäusen durchgeführt, daher ist dieses Argument etwas... na ja, unbrauchbar? Sicher, man hat das Zeug auch schon vor den ersten Tierversuchen an Menschen ausprobiert - aber mal ganz abgesehen davon, dass man "früher" noch ganz andere zweifelhafte Sachen durchgeführt hat, wurde Penicillin auch an Tieren ausprobiert. Was passiert wäre, wenn diese Versuche fehlgeschlagen wären, kann man heute auch gar nicht einschätzen. Zumindest wird (jetzt nicht von dir oder deiner Quelle) gern der Irrglaube verbreitet, dass für Penicillin keine kleinen süßen Nager draufgegangen sind - wollte da nur mal was dazu sagen.

Ich finde gerade Penicillin und Lysozym schlechte Beispiele, weil beide durch einen großen Zufall - und eigentlich durch Schlamperei - entdeckt wurden. Kann nicht immer einer auf seine Präparate rotzen oder weinen (Lysozym) und auch nicht immer einer die Labortür auflassen, durch die rein zufällig die richtigen Pilzsporen fliegen (Penicillin). Gerade in der heutigen Zeit, wo mit viel höheren Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet wird, wird so etwas kaum passieren, daher kann man dieses Beispiel kaum auf die heutige Zeit anwenden. So viel nur dazu. Soll nicht heißen, dass ich Tierversuche gut finde, sondern nur zeigen, dass das Argument nicht ganz astrein ist.

Wie auch immer. Ich hatte ein halbes Jahr Tierschutzrecht an der Uni. (Und auch selbst im Zuge meines Studiums Tierversuche durchgeführt. Ja, steinigt mich!)
Ich finde, dass Tierversuche schon ihre Daseinsberechtigung haben, solange es eben keine Alternative gibt. Und wie du schon sagtest: An diesen Alternativen muss gearbeitet werden. Fieberhaft, ohne Frage! Aber solange es diese Alternativen eben noch nicht gibt, muss man leider auch weiterhin darauf zurückgreifen - du kannst nicht einfach die Arbeit einstellen, bis mal einer kommt, der dir eine "saubere" Methode liefert. (Man könnte natürlich, aber niemand tut es - aus demselben Grund, aus dem niemand aufhört, Auto zu fahren und Laptops zu benutzen, bis mal einer eine Versorgung mit "sauberer" Energie sicherstellt~)

Aber - ganz wichtig - ich finde, Tierversuche sind in der Wissenschaft zu selbstverständlich. Eigentlich ist im Tierschutzrecht verankert, dass man genau zu Überlegen hat, wann ein Tierversuch Sinn macht. Nach ein paar Jahren an der Uni habe ich gemerkt, dass meine Definition von "genau Übergelegen" nicht wirklich mit in der Wissenschaft gängigen Definition von "genau Überlegen" übereinstimmt. Daher gebe ich dir vorallem recht, wenn du von unnötigen Versuchen redest. Ich glaube, dass so einige Versuche eigentlich nicht nötig wären - aber im Grunde genommen bin ich ja auch keine Wissenschaftlerin und ich sehe auch nur die großen schwarzen Augen der Mäuse glitzern und kann mit meinem Kleingeist gar nicht nachvollziehen, an welchen weltverbessernden Sachen man so forscht.

Dass man Kosmetikprodukte (und diese sind noch viel weniger als irgendwelches Fleisch zum Überleben notwendig, sondern wirklich Luxus in seiner bestriechenden Form) nicht mehr an Tieren erproben darf, ist eine sehr richtige Entscheidung. (Und von einigen Methoden, mit der damals Kosmetika erprobiert wurden, will ich gar nicht erst anfangen...)

Zitat

Die Fleischfresser in der Natur müssen Tiere fressen um zu überleben. Wir sind aber keine reinen Fleischesser und kommen auch ohne aus. Ist es da nicht unfair, wenn Tiere sterben müssen, obwohl es unnötig ist, man das nur mit ihnen macht, weil sie zu schwach sind, um sich wehren zu können und man keine emotionale Bindung zu ihnen hat (seine Haustiere isst ja kaum noch einer)?
Vorsicht. Bitte Bedenke, dass eine korrekte (d.h. ausgewogene) vegane oder vegetarische Lebensweise auch Ausdruck unserer Luxusgesellschaft oder eines besonderen Überflusses an fleischlosen Alternativen ist. Auf mich trifft es nicht zu, da ich das große Glück habe in dieser tollen ersten Welt geboren und aufgewachsen zu sein, aber es gibt Menschen auf diesem Planeten, denen ist es nicht möglich, frei wählen zu können, was sie essen können, um zu überleben. Was die Verhältnisse in unserem Land angeht: Ja, richtig, es ist nicht nötig, Fleisch zu essen um gesund zu leben. Aber eine fleischlose Ernährung ist nicht überall möglich.

Weil Perior es schon erwähnte fiel mir eine Geschichte ein, die meine Eltern mir erzählten: Meine Eltern sind kurz nach dem zweiten Weltkrieg geboren. Nahrung war damals teilweise sehr rar - so rar dass man wirklich seine Haustiere essen musste. Weil die Kinder es anders nicht ertragen hätten, haben die Eltern ihnen immer eingeredet, es gäbe ein "Dachhase". Was auf den Tisch kam, war die Katze. :/

Heute kann man sich sicher auf sein hohes Erste-Welt-Ross setzen und behaupten, dass man nie und nimmer (Haus-)Tiere essen würde. Bin aber mal gespannt, wie es aussähe, wenn der geliebte Stubentiger das einzige essbare Lebewesen wäre, das einem nach drei Tagen des Hungerns begegnet. Nur mal so zum Nachdenken. Uns geht es gut, wir können auf Fleisch verzichten. Das ist ein großer Luxus, der nicht jedem zusteht.

Es ist zudem dumm - wirklich dumm - zu denken, dass nur weil ein Produkt kein Tier enthält für das Produkt keine Tiere gestorben sind. Auch Landwirtschaft braucht Platz, Lebenräume müssen gerodet und zerstört werden. Nur mal soviel dazu. Es ist unmöglich, ganz ohne Tieropfer zu leben. Auch die ganzen tollen pflanzlichen Produkte sind nicht aus Luft und Liebe entstanden.

Wer aber die Auswahl hat, dem steht es natürlich frei, auf Fleisch zu verzichten. Ich denke auch, dass Fleisch heute viel zu selbstverständlich konsumiert wird. Und in zu großen Mengen. Das macht mich schon traurig - ich wünschte, die Leute würden wieder etwas bedachter konsumieren. Ich finde es auch wichtig, sich wieder mehr darauf zu besinnen, was Fleisch ist. Man muss nicht darauf verzichten, aber sich vielleicht mal wieder klar machen, dass mal ein Lebenwesen dahintersteckte, das für den eigenen Konsum gestorben ist. Wenn ich schon von meinen Nichten und Neffen höre, dass bei den Kindern in der Klasse das Schulbrot sofort im Mulleimer landet und man sich von Taschengeld lieber am Schulkiosk gütlich tut, macht mich das unendlich traurig. Das Problem liegt da aber auch wieder in der Erziehung und bei den Eltern, die ihren Kindern nicht oft genug vor Augen halten, dass Fleisch ein Produkt ist, für das ein liebes Kuscheltier gestorben ist und das ist schon wieder ein ganz anderes Thema und so weiter und so fort~

China hat jetzt übrigens McDonalds und für sich entdeckt - der Fleischkonsum ist drastisch gestiegen. Das Land hat einen Fleischhunger, der eigentlich kaum zu decken ist. Sehr besorgniserregend.


Zitat

Noch eine interessante Überlegung: Solange man Tiere diskriminiert kann man auch Menschen zu Tieren degradieren und sie damit zum Abschuss freigeben. Die RAF hat das z.B. gemacht. Zitat von Ulrike Meinhof: „Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen der Typ in Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihm auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden.“
Hrm, sicher, dass du das Zitat im richtigen Zusammenhang anwendest? Ich finde, es hat herzlich wenig mit der Sache zu tun.




Ich muss dazu sagen, dass mich dieses Thema als Agrarwissenschaftsstudentin ziemlich interessiert. Ich könnte auch gerne noch so viel mehr erzählen, aber keine Zeit und zu faul.
:nekocat:

Diese Katze weiß, dass sie besser ist als du. Sie läuft nicht - sie "tanzt". Sie benutzt keine Magie - "sie trifft dich mit magischer Klasse".


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23.07.2013, 12:53

Perior, mich würde interessieren, was du gegessen und was du für bedenkliche Stoffe darin gefunden hast. Ich kaufe meine Sachen nur im Biomarkt und da ist mir bisher nichts schlimmes untergekommen. Dafür, dass es am Anfang nur rohen Tofu gab, finde ich schon, dass sich das Angebot verbessert hat. Es gibt auch ungewürztes Fakefleisch, dass man selber würzen kann, wenn dir das andere zu überwürzt ist. Rohes Fleisch schmeckt ja auch nach nichts. Andererseits gibt es auch Veganer, die nichts von Fakefleisch halten und ganz ohne leben. Und wenn man so ein Gourmetkoch ist, dass man verschiedene Rinderrassen aus dem Fleisch herausschmecken kann, dann kann man bestimmt auch aus Gemüse und Co. kreative Köstlichkeiten zaubern, bzw. das mal als Herausforderung sehen.
Was sagst du eigentlich zu dem ethischen Aspekt? Außer, dass Haustiere und Nutztiere gleichzustellen sind, wobei ich dir zustimme. Aber für das gegessene Tier ist jede Dosis, die du isst, Gift.


Faxter, eine fleischlose Gesellschaft würde ich nicht als körperliche Evolution sehen, sondern als emotionale. Und damit kommen wir schon weiter. Einige Länder haben da zwar gerade den Rückwärtsgang eingelegt, aber sonst wird das schon. Ich bin da optimistisch. Die Menschheit hat auch schon anderes (teilweise) überwunden.


Pochama, ja es wurde auch an Meerschweinchen getestet, aber dabei direkt in die Blutbahn injiziert. Das können sie überleben.

Zitat

Ich finde gerade Penicillin und Lysozym schlechte Beispiele, weil beide durch einen großen Zufall - und eigentlich durch Schlamperei - entdeckt wurden. (…) Gerade in der heutigen Zeit, wo mit viel höheren Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet wird, wird so etwas kaum passieren, daher kann man dieses Beispiel kaum auf die heutige Zeit anwenden.

Na eben, das meine ich ja. Heutzutage läuft alles standardisiert ab und wenn es durch die Tierversuche nicht durchkommt, dann hilft es auch keinem Menschen mehr, obwohl es das evtl. hätte tun können.

Zitat

Ich glaube, dass so einige Versuche eigentlich nicht nötig wären - aber im Grunde genommen bin ich ja auch keine Wissenschaftlerin und ich sehe auch nur die großen schwarzen Augen der Mäuse glitzern und kann mit meinem Kleingeist gar nicht nachvollziehen, an welchen weltverbessernden Sachen man so forscht.

Hm... ist das Ironie?


Zitat

Auch Landwirtschaft braucht Platz, Lebenräume müssen
gerodet und zerstört werden.

Schön, dass du das ansprichst. Fleischherstellung braucht mehr Land (und vor allem Wasser) als reine Pflanzenerzeugung, denn die Tiere müssen ja auch erst mal etwas fressen. Europa hat schon nicht mehr genug Boden um die ganzen Tiere mästen zu können und importiert deshalb u.a. gentechnisch verändertes Soja aus Südamerika, für welches Regenwald gerodet wird. Die Menschen dort leiden, weil sie mit Pestiziden zugesprüht werden und nichts vom Geld abbekommen, da das Land einigen wenigen Großgrundbesitzern gehört. Siehe hier .
Zwar fressen die Tiere auch Gras, welches für den menschlichen Verzehr nicht genutzt werden kann, aber man könnte dieses für die Energiegewinnung durch Biogas nutzen, anstatt Lebensmittel wie Mais zu verpulvern oder andere nützliche Dinge daraus machen. Siehe hier .

Es ist mir schon bewusst, dass man nicht 100%ig so Leben kann dass man nie jemand anderen schadet. Das heißt aber nicht, dass man deshalb den Kopf in den Sand stecken muss und es nicht mal versucht. Es gibt in der Welt auch immer noch Formen von Sklaverei, das heißt aber nicht, dass ich mir deswegen auch noch extra Sklaven anschaffen muss, obwohl das mein Leben verbessern würde (wer wissen will, wie viele "Sklaven" für einen arbeiten, kann das auf slaveryfootprint.org herausfinden). Jedes Leid, dass vermieden werden kann, sollte meines Erachtens auch vermieden werden, eben weil wir auf dem „Erste-Welt-Ross“ sitzen (mit „wir“ meinte ich auch nur die Menschen der Industrienationen, was ich durch die Aufzählung unserer Luxusgüter zeigen wollte. Andererseits leben die vegetarischen Inder nicht in einer Industrienation, weshalb das nicht unbedingt mit Luxus zu tun haben muss). Es liegt mir fern z.B. den Inuits ihren Fisch wegzunehmen und zu zwingen nur Pflanzen zu essen, wobei bei denen keine wachsen. Das ist nicht das worum es mir geht. Wenn es ums nackte Überleben geht, dann würde ich natürlich nur für mich streiten, dass will ich gar nicht leugnen. Aber in der Situation bin ich ja glücklicherweise nicht. Und eben weil ich nicht hungern muss, bei Krankheit kompetente Hilfe erwarten kann und ich auch sonst kaum um mein Leben und körperliche Unversehrtheit fürchten muss, finde ich, dass ich den anderen weniger privilegierten (Tieren und Menschen) das Leben nicht noch zusätzlich schwer machen muss.


Zitat

Hrm, sicher, dass du das Zitat im richtigen Zusammenhang anwendest? Ich finde, es hat herzlich wenig mit der Sache zu tun.

Wieso?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Imhotep« (23.07.2013, 14:15)


9

23.07.2013, 15:37

Das waren eben x verschiedene Zutaten, damit das Zeug zusammenhält und nach etwas schmeckt. Ich steh nicht so auf ellenlange Zutatenlisten mit irgendwelchen kruden Zutaten teilweise, wenn es sich gerade mal um ein einziges Prodüktchen handelt.
Rohes Fleisch schmeckt nach nichts? Wie viele verschiedene Fleischsorten hast du schon gegessen? Tofu ohne alles schmeckt nach nichts, jede Sorte hingegen hat einen Eigengeschmack und jedes Tier einer bestimmten Rasse kann dazu noch unterschiedliche Geschmacksnuancen entwickeln je nachdem wo es aufwächst und wie es gefüttert und gepflegt wird.
Gibt doch solche Köche, ist aber schlecht für den Markt, wenn plötzlich jeder auf Vegankoch macht.
Für jede Pflanze ist auch jede einzelne Dosis, die ich zu mir nehme davon, Gift, denn hat es sich auch mit deren Leben. Mit der Ethik kannst du mir mal schön vom Teller wegbleiben, die gibt sich nämlich damit zufrieden, dass man ihr nicht tagtäglich gequältes Billigfleisch vorsetzt.

Emotionale Evolution? Mensch entwickelt sich nicht emotional, das wäre völlig sinnbefreit. Eine fleischfreie Gesellschaft würde es nur geben, wenn sich das wirtschaftlich lohnt. Emotionen mögen was Feines sein für einen gewissen Teil der Gesellschaft, aber im Großen und Ganzen sind die keinen Pfifferling wert. Und wenn sich Mensch wirklich emotional entwickeln sollte, dann ist das eher eine Rückentwicklung, wenn ich mir das alles so ansehe.

Es gibt genügend Menschen allein hier in Deutschland, die Hilfe brauchen und nicht nur irgendwelche Leute aus irgendwelchen Dritte-Welt-Ländern.
Außerdem, rechnen wir mal nach was passiert, wenn die Leute die gleichen Mengen an Pflanzen verzehren, die sie derzeit an Tieren verzehren. Dann ändert sich nichts an der Anbauflächenproblematik und die Armen in den 3. Ländern kriegen auch nicht mehr Geld und werden auch nicht besser behandelt. Warum sollte man das auch? Solang man diese ausbeutet, kann man billig produzieren und allein darum geht es. Somit hast du auch in deiner veganen Gesellschaft genug Sklaven, die dir dein Essen bereiten.


The Meteor

10

27.07.2013, 19:21

Ich meinte private Gourmetköche, also wie du und Fexter, die ihr ja solche feinen Unterschiede merkt (nicht irgendwie abwertend gemeint, falls das so rüberkommt). Mir ist das nicht möglich. Ich mochte immer lieber möglichst denaturiertes Fleisch, wie schön durchgebratenes Hack, dick panierte Schnitzel usw. und wenn ich mal auf etwas knorpeliges oder so biss, dann kam mir alles wieder hoch. Ich selbst habe kein rohes Fleisch gegessen, aber ich habe mich informiert, z.B. hier
Gut, da steht, dass es nur einen schwachen Eigengeschmack hat. Eigentlich wollte ich auch „schmeckt nach kaum
etwas“ schreiben, hab dann aber wohl meine Konzentration verloren. Wie viele Menschen essen eigentlich unbearbeitetes Fleisch, weil es ihnen schmeckt? Wenn man sich die Foren durchliest, in denen es um das Thema geht, liest man häufiger, dass unbearbeitetes Fleisch eklig wäre oder es werden Gerichte wie Tartar oder Mettbrötchen genannt, die ja aber auch gewürzt werden.


Es gibt ein paar Unterschiede zwischen Pflanzen und Tieren: Tiere fühlen Schmerzen, Pflanzen nicht. Tiere haben einen
individuellen Charakter und einige scheinbar sogar ein Selbstbewusstsein (laut von Wissenschaftlern durchgeführtem Spiegeltest). Es wird eine Gewaltherrschaft ausgeübt, wie sie früher Weiße gegenüber Farbigen und Männer gegenüber Frauen ausübten. Deswegen gibt sich die Ethik mit weniger Leid eben nicht zufrieden. Am ehesten könnte man es vllt. mit der Diskriminierung von Gesunden gegenüber schwer geistig Behinderten vergleichen, denn beide Gruppen
(Tiere und geistig Behinderte) können sich nicht selbst verteidigen. Überspitzt könnte man sagen: Hätten die geistig Behinderten keine menschliche DNA, würde man sie, der aktuellen gesellschaftlichen Moral nach, essen können.


Nunja, wenn immer mehr Menschen so großes Mitleid mit Tieren empfinden, dass sie sie nicht mehr essen wollen und somit freiwillig auf eine Annehmlichkeit verzichten, dann finde ich das schon eine Weiterentwicklung auf der Gefühlsebene. Ich kann auch gesellschaftliche „Evolution“ sagen, wenn dir das lieber ist.

870 Millionen Menschen auf der Welt hungern. Das sind mehr als zehnmal so viele, wie Deutschland Einwohner hat. 8,8 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Hunger. Wie viele hungern in Deutschland? Hier läuft auch schon einiges falsch, das ist mir klar, aber wir haben noch keine so schrecklichen Verhältnisse wie anderswo (z.B. in den Regenwaldgebieten, wo Aluminiumerz abgebaut wird und man deshalb dort nicht mehr ins Wasser gehen kann, weil sonst die Haut erst juckt und sich später eitrig entzündet). Und wieso sollte ich aufhören, etwas positives für Menschen zu tun, die weiter weg leben, wenn es Menschen in der Nähe gibt, die Probleme haben, denen ich aber nicht so einfach helfen kann?

Natürlich würde sich da was an der Anbauflächenproblematik verändern. Tiere wandeln nicht alles Futter eins zu eins in Fleisch um, sondern brauchen auch Energie und Nährstoffe für den Wärmehaushalt, Knochenaufbau und so weiter.
Schweine (Fleisch-Futter-Verhältnis bei Hochleistungsrassen 1:3) und Hühner (1:1,6) bekommen fast ausschließlich Futter aus Pflanzen, die auf Böden wachsen, wo auch Lebensmittel wachsen könnten bzw. Pflanzen, die man auch als Lebensmittel verwenden könnte (Getreide, Lupine). Rinder brauchen zwar auch, wie schon gesagt, Gras, sind aber auch die schlechtesten Futterverwerter (1:8).
Also hast du am Ende 1kg Getreide oder 0,65kg Hühnchen oder 0,333kg Schweinefleisch (oder 0,125kg Rind, wenn man das Gras weglassen würde). Das bezieht sich aber nur auf die Hochleistungsrassen, die billiges Fleisch produzieren, was du ja nicht isst. Die anderen Rassen haben allerdings eine noch schlechtere Bilanz, weil sie länger leben und langsamer wachsen.

Veganer geben gutes Geld aus damit Tiere nicht leiden müssen. Meinst du nicht, dass sie die Leiden von Menschen nicht auch beendet sehen wollen? Menschen sind ja im Prinzip auch nur Tiere. Daraus ist auch die Total-Liberation-Bewegung entstanden, die u.a. den Kapitalismus kritisiert. Das Problem dabei ist, dass man den Produkten einfacher ansehen kann, ob Tier drin ist, als ob da Menschen für leiden mussten. Ich kaufe eben hauptsächlich Bio (saisonal und möglichst regional) und Fairtrade, aber bei einigen Sachen wie z.B. Fahrradschlössern, kann ich nicht 100%ig nachverfolgen wo die Materialien und Einzelteile herkommen, selbst wenn „Made in Germany“ draufsteht.