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09.03.2013, 01:09

Was steckt eigentlich in unseren Alltagsprodukten?

Ein neues Deodorant, welches Schweiß effektiv verhindern soll, das Shampoo für glänzendes Haar und die Zahnpasta für strahlend weiße Zähne.
Doch was genau steckt in diesen Produkten drin? Seiten wie codecheck.info sind oft genutzt um zu erfahren, was die ganzen Inhaltsstoffe überhaupt sind.
Sobald man jedoch einige Produkte durchsieht erkennt man, dass scheinbar in jedem Produkt Inhaltsstoffe vorhanden sind, welche schädlich sind (krebserregend, in der Muttermilch nachweisbar etc.).
Einige Menschen verharren sich nun auf solche Seiten und versuchen verzweifelt, ein Produkt ohne solche Inhaltsstoffe zu finden. Doch ist das überhaupt nötig?
Wie kann bestätigt werden, dass genau dieser Stoff krebserregend ist? Woher will man wissen, dass diese Stoffe tatsächlich schädlich für uns sind? Und wird uns dann tatsächlich so etwas über die Ladentheke gereicht?

Was haltet ihr davon? Würdet ihr eure Produkte auswechseln wenn ihr herausfinden, dass in ihnen schädliche Stoffe sind? Denkt ihr die Sorgen einiger Menschen sind berechtigt, oder ist das doch eher alles nur Panikmache und "Öko-Gefasel"? Habt ihr euch mit diesem Thema schon einmal auseinandergesetzt und wie ist eure Meinung zu den Inhaltsstoffen: Wirklich so gefährlich oder eher "alles ist gefährlich sobald es zu viel davon wird"?

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09.03.2013, 11:59

Oberflächlich, oberflächlich. Es sind gerade solche Seiten, die Verbraucher verunsichern und sie mit Halbwahrheiten füttern - auch wenn ich der Seite ihren guten Hintergedanken natürlich nicht absprechend will.

Es würde helfen, die Leute mal drüber aufzuklären, was denn "krebserregend" eigentlich bedeutet.
"Krebserregende" Stoffe allein gibt es nicht. Es gibt nur Stoffe, die ab einer gewissen Menge krebserregend sind - und diese Sache mit der Menge wird immer gern vergessen. Krebserregend allein bedeutet auch nicht, dass die Stoffe Krebs erregen werden, sondern das Risiko krebs zu bekommen, steigern. Gibt genug Leute, die jahrzehntelang Kette geraucht haben, und trotzdem keinen Lungenkrebs und noch beide Füße haben.

Ich hatte in meinem Biochemie-Praktikum auch oft mit körperfremden Stoffen zu tun, die als Vorsichtsmaßnahme als "krebserregend, erbgutschädigend" deklariert waren - einfach weil keiner weiß, ob die Stoffe schädlich sind (wer will das schon ausprobieren)? Wo wir dann auch schon bei "Wie kann bestätigt werden, dass genau dieser Stoff krebserregend ist? Woher will man wissen, dass diese Stoffe tatsächlich schädlich für uns sind?" wären. Viele Stoffe stehen nur unter Verdacht, eine schädigende Wirkung zu haben. Gibt natürlich auch genug Stoffe, wo man ganz genau weiß, wie und warum sie schädlich sind - vor allem ältere Stoffe, weil die Wissenschaftler vor ein paar Jahrhunderten Stoffe auch oft selbst probiert haben. Bei Sachen, die sofort schädigend sind, lässt sich leicht feststellen, dass sie schädigend sind - aber mit denen haben wir in unserem Alltag eh nicht so viel zu tun. Aber bei Sachen, die man über einen langen Zeitraum nehmen muss, um krank zu werden, ist das eben nicht mehr so leicht zurückzuverfolgen. Woher will man dann auch wissen, ob der Krebs nun kam, weil man dieses eine Zeug geschluckt hat, oder ob der auch so gekommen wäre? (Ist ein bisschen so, wie wenn man behauptet, dass Killerspiele einen zum Amokläufer machen. Man kann nur Parallelen zwischen den einzelnen Fällen sehen, aber wirklich beweisen, dass dieses eine Element daran schuld ist, wird in den meisten Fällen schwierig.)

Darum stehen viele Leute der Gentechnik auch so skeptisch gegenüber - nicht, weil sich nachweisen lässt, dass die entstehenden Produkte auf uns schädigend wirken, sondern weil man eben gar nicht weiß, was passiert oder dann in ein paar Jahren passieren könnte.

Bei solchen Sachen gilt generell: Die Menge machts.
Das Calcium in der Milch kann Krebs erregen - aber nur wenn man wirklich über Jahre mehrere Liter Milch am Tag trinkt. (Die PETA wirbt btw damit, wenn ich schonmal dabei bin, dass Milch krebserregend sei und man keine Milch trinken solle. Natürlich ohne die Sache mit den Litern am Tag zu erwähnen.)
Folsäure ist ein unschätzbar wichtiges Vitamin - als man in den USA aber anfing, Grundlebensmittel wie Brot damit zu versetzen, stieg plötzlich die Darmkrebsrate an.
Ebenso wie fast alle Medikamente in höher Dosis schädlich sind, sind sie in geringer Dosis heilend und unschädlich.

Auch die Einnahme spielt eine Rolle. Nur weil etwas schädlich ist, wenn du es schluckst, heißt das nicht dass du es dir nicht auf die Haut schmieren kannst, ohne das dir was passiert usw.

Ich persönlich würde aber von solchen Seiten wie oben abraten. Nicht, weil ich sie verurteile - wie gesagt, hinter der Seite stecken sicherlich nur gute Absichten, darum würde ich sowas auch nicht als Panikmache abstempeln.
Aber es ist eine Seite von Verbrauchern für Verbrauchern und ich kann absolut nicht kontrollieren, wie glaubwürdig und richtig die Informationen sind, die mir dort gegeben werden. Wer garantiert mir, dass die positiven Bewertungen zu einen Produkt nicht alle von einer Lobby oder von als Mitgliedern getarnten Mitarbeitern der Herstellerfirma selbst sind oder irgendwelche Veganer, die mich von ihrem Lebensstil überzeugen wollen (ja, ich hab mal ein paar Kommentare gelesen, trololol.)
Unterm Strich ist die Information, die mir diese Seite liefert, nicht mehr oder weniger glaubwürdig wie das, was ich Wikipedia nachlesen kann.
:nekocat:

Diese Katze weiß, dass sie besser ist als du. Sie läuft nicht - sie "tanzt". Sie benutzt keine Magie - "sie trifft dich mit magischer Klasse".