Na ja, ich habe Toradora beendet und muss sagen, dass ich es nicht besonders mochte. Ich kann sehr wohl verstehen, was andere an diesem Anime finden, aber ich habe bis zum Ende hin - wo dann die Geschichte endlich mal Fahrt aufnahm - noch kein bisschen Mitgefühl/Sympathie für die Charaktere gehabt und da sind dann eben auch diese Drama-Szenen ziemlich an mir vorbeigegangen, weil ich eben nicht mitgelitten habe. Die letzten Episoden waren sicher für Leute, die mit den Charakteren was anfangen konnten, sehr sehenswert und großartig und alles.
Zu den Charakteren: Immerhin Ryuuji mochte ich recht gern als Hauptcharakter, aber die anderen haben mir alle nicht getaugt. Zu Taiga... ich will niemanden angreifen oder so, aber ich finde Tsunderes, wenn dieser Charakterzug so extrem ausgeprägt ist und diese Charaktere dann noch die Titelcharaktere sind, absolut unerträglich - ich krieg da richtige Aggressionen. :/ Ich find's nicht so schlimm, wenn diese Verhaltensweise nicht ganz so ausgeprägt ist und nur ab und zu mal durchschimmert (mir fällt Taichi gerade als einziges Beispiel ein, aber es gibt sicher noch viele andere mildere Tsunderes), aber bei Taiga... urgh, wie du sagtest: Entweder man mag sie oder man hasst sie. Ein "zwischendrin-so-ganz-okay-finden" kann ich mir da echt nicht vorstellen. Charaktere, die grundlos andere angehen und zu Gewalt greifen etc und so von oben herab behandeln - vor allem wenn es dann auch noch um Sachen geht, die sie nicht mal was angehen, stoßen mich einfach zutiefst ab, ganz egal, ob Erlebnisse aus der Vergangenheit/die Familiensituation etc da irgendwelche hintergründigen Begründungen liefern und ganz egal, was die Charaktere mit ihrem Verhalten eigentlich ausdrücken wollen.
Ami habe ich anfangs richtig gehasst, aber ich hatte sie anfangs dennoch als guten Charakter empfunden, weil ich glaube, dass ich sie auf mich als Mädchen auch abstoßend wirken soll. Gegen Ende hin hat mir dann aber ihre sehr spezielle Art und Weise den anderen zu "helfen" doch ein wenig imponiert. Minori mag ich, weil sie schon so in dieses Schema an Charakteren fällt, die ich gern mag. Pochama mag Genki Girls, mach ich auch gar keinen Hehl draus. (U-und Yui Horie, aber shhhhhh! >////<) Gegen Ende hin hat mich dann ihr Rumgedruckse bzw ihrer Unfähigkeit, Dinge direkt auszusprechen, schon etwas... ich will nicht sagen gestört aber... enttäuscht.
Da Problem bei diesem Genre ist einfach, das die Geschichten niemals eine Ausgeburt der Kreativität sind - hier auch nicht, aber das macht ja zunächst mal nichts. Diesen Mangel an einfallsreicher Story müssen dann eben die Charaktere wett machen - aber wenn man mit denen eben nichts anfangen kann, kann man auch mit der Serie an sich herzlich wenig anfangen.
Muss auch sagen, dass ich den Anfang des Anime sehr plump fand. "Lol, ich habe versehentlich meinen Liebesbrief in die falsche Tasche - nämlich deine - geschmuggelt. Jetzt werde ich natürlich in den Haus einbrechen und du wirst natürlich sofort unsere Gemeinsamkeiten erkennen und mir von deiner heimlichen Liebe erzählen." Öhm. :/
Zudem kam mir das Erzähltempo so unglaublich statisch vor und gegen Ende kam dann alles auf einmal. So als wäre einem kurz vor Ende der Staffel eingefallen, dass man - jetzt wo man alle Klischee-Schul-Anime-Themen wie Schulfest, Weihnachten, Valentinstag etc durchgenommen hat - ja irgendwie noch zum Abschluss kommen muss.
Das ist jetzt länger geworden als es sollte. Wie gesagt, ich kann verstehen, was andere daran toll finden, aber mir hat der Anime
nicht gefallen. Nicht mal ein bisschen. Tut mir leid. :/