Gut, ich beziehe mich jetzt bei digitalen Käufen meist eher auf Steam, weil ich schon seit der PS3 generation angefangen habe das interesse an Konsolen zu verlieren, da geht das ganze Argument von wegen brauchbar bleibende Spiele vielleicht etwas verloren, weil Playstation ja leider Gottes seine Spiele nicht mehr aufwärtskompatibel macht, wie es bei einem PC zum Beispiel der Fall wäre. Ich kann mir ohne einen Kopf zu machen einen neuen PC kaufen und habe trotzdemm alle Spiele in meiner Library. Bei einer Playstation kauft man sich die nächste Generation und wenn die Konsole der vorherigen kaputt ist, sitzt man auf dem trockenen, egal ob mit digitalen Käufen oder ohne. Das ist allerdings ein Makel an Sonys Playstation und weniger die Schuld an digitalen Kopien.
Dass stabile Internetverbindungen keine Selbstverständlichkeit sind, sieht die Welt wohl anders, schließlich kann man die patches und system upgrades für die Konsole ja auch nur online ziehen (oder wenn man Glück hat sind sie mit auf dem Spiel drauf, wenn es malein Remaster gibt).
Zum Thema weiterverkaufen: Die Sache mit digitalen Käufen ist ja, dass sie meist schon so viel billiger sind als im Retail. Ich hab schon vor Release Stores gesehen, die z.b. Deus Ex: Mankind divided für -35% verkauft hatten. Wenn man solche deals kriegen kann, wieso sollte man sich dann noch welche im Ladne kaufen, wofür man dann auch noch Fahrtkosten bezahlen muss (oder eben das Porto bei Versand). Zudem gibt es auch diese bundle angebote, die es im Retail auch nicht gibt. Hier spart man meistens ganze 75%-90% (wobei man zugegebenermaßen auch oft gezwungen ist Sachen zu kaufen, die man eigentlich nicht wollte, dafür aber stark reduziert)
Leute verkaufen Spiele um zu sparen. Mit digitalen Käufen spart man aber nun mal "leider" mehr. Man muss einen Geizkragen wie mich nicht zweimal fragen ob er lieber Spiele teuer kauft und dann weiterverkauft oder Spiele billig kauft, sie dann aber behalten muss.
Ich finde zudem deine Sorge dass Steam von heute auf morgen die Schotten dicht macht etwas sehr übertrieben. Ich finde es glatt wahrscheinlicher, dass dein Mitbewohner in deiner abwesenheit die Bude abfackelt, mit allesamt deinen Spielen drin. Dafür kannst du dann auch nichts, ist aber auch eher unwahrscheinlich, dass dieser Fall eintrifft.
Es ist eine einfache Pro/Kontra Sache
Pro physikalisch:
- Man kann seine Spiele Leuten ausleihen (irrelevant, wenn man niemanden hat, der es ausleihen wollen würde)
- Man kann seine Spiele weiterverkaufen (irrelevant, wenn man bei digitalen Käufen ohnehin stark spart)
- Man hat was "in der Hand" (eventuelle special Editions)
- Man kann "sammeln"
- Die Spiele gehen einem beim Schließen des Onlineanbieters nicht abhanden (so unwahrscheinlich dieser Fall auch sein mag)
Pro digital:
- Man kann seine Spiele nicht ausleihen (hat niemand gesagt, dass man das wollen muss. Ich will meinen Kram eh nur bei mir haben. Und wnen die Frage gar nicht erst aufkommt, ist immerhin niemand enttäuscht)
- Man spart massivst an deals durch sales und bundles (mir ist klar, dass es im Retail auch sales geben kann, aber das ist kaum vergleichbar. Siehe Steam sales, oder allein schon die ganzen Black Friday/Cyber Monday deals die letzten Tage.)
- Spiele werden niemals "verlegt", "vom Hund zerkaut", "verdreckt/zerkratzt/zerhäckselt/ect" und sind zudem sicher online verwahrt, versteckt hinter einem passwort, das idealerweise nur man selbst kennt, was perfekt ist wenn man Geschwister/girlfriends hat, die gerne mal den eigenen Besitz nicht respektieren wollen (zugegebenermaßen hatte ich solche Fälle auch nie, abber ich höre oft genug davon...traurigerweise)
- Spiele liegen am release tag vor und sind nicht ausverkauft/kommen zu spät an weil Amazon es nicht hinkriegt (Spiele sind meistens sogar schon vorher per preload erhältlich, damit man gleich zu release loslegen kann)
Kontra Physikalisch:
- Kosten den Entwicklern ne Menge geld (was mich als Verbraucher allerdings zugegebenermaßen nicht juckt)
- werden nur sehr langsam billiger (bekannte Titel bleiben oft auch ewig zum Vollpreis im Regal stehen)
- können ausverkauft sein/zu spät ankommen
- können Gebrauchsspuren aufweisen (entweder durch eigenes verschulden oder das von anderen)
Kontra digital:
- fördert DLC mentality (the cancer of video games)
- man bezahlt für etwas, was man nicht in die Hand nehmen/ins Regal stellen kann
- Benötigt Internetverbindung zum erreichen der Spiele
- Bei Beendigung des Angebots durch den Anbieter sind die Spiele weg (was aber nicht wahrscheinlicher ist als dass dir mal die Bude mit deinen Spielen abbrennt. Mir garantiert zwar niemand dass es steam in 10 Jahrne noch gibt, genauso garantiert dir aber auch niemand dass der Typ, der unter deiner Wohnung wohnt, nicht versehntlich mal die Kerze vorm Schlafen gehen nicht auspustet)
Man sieht also: für einen Menschen, der nicht sammelt, der geizig ist und an jeder Ecke sparen will, der seine Spiel pünktlich haben will und eine Internetverbindung hat, der ohnehin niemandem was ausleiht und auch nichts weiterverkaufen will und eventuell sogar Freunde/Familienangehörige/Lebenspartner hat, denen er nicht über den Weg traut, sind digitale Produkte ideal. Ich vermute mal, die Zielgruppe ist nicht ssehr klein, wenn man bedenkt wie groß die Steam Community ist.