Weihnachten
Theodor Fontane (1819-1898 )
Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alls Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte -
Rechnet sich aus all dem Braus
Doch einrichtig Leben heraus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.
Ist zwar Winter, passt aber auch sehr schön zur Weihnachtszeit:
Im Winter
Georg Trakl (1887-1914)
Der Acker leuchtet weiß und kalt.
Der Himmel ist einsam und ungeheuer.
Dohlen kreisen über dem Weiher
Und Jäger steigen nieder vom Wald.
Ein Schweigen in schwarzen Wipfeln wohnt.
Ein Feuerschein huscht aus den Hütten.
Bisweilen schnellt sehr fern ein Schlitten
Und langsam steigt der graue Mond.
Ein Wild verblutet sanft am Rain
Und Raben plätschern in blutigen Goßen.
Das Rohr bebt gelb und aufgeschoßen.
Frost, Rauch, ein Schritt im leeren Hain.