Dieser Thread braucht mehr Schokolade, also wird die auch geliefert.
Geschichte:
Kakao wurde bereits 600 n. Chr. von den Azteken benutzt. Damals war es aber nur ein recht bitteres Getränk aus Wasser und Kakao, dafür hatten sie aber schon Ek Chuah, den Kakaogott und benutzten Kakaobohnen als Zahlungsmittel. Sie wussten halt, wie wichtig Kakao ist. Lange Zeit blieb es dann still um den Kakao, bis die spanischen Eroberer 1528 den Kakao nach Europa brachten, wo er dann trotzdem erst 1544 zum ersten Male am Hof getrunken wurde, gesüßt mit Honig und Rohrzucker, denn alles andere war dem europäischen Gaumen zu bitter. Die breite Öffentlichkeit kam 1673 mit Kakao in Berührung als Jan Jantz von Huesden in Bremen Schokolade ausschenkte. Das Problem war nur, dass aufgrund des hohen Preises für Kakaobohnen, dies nur ein Vergnügen für den Adel blieb, der sich diese auch leisten konnte. Aber mit der Zeit wurde die Herstellung des Kakaopulvers, also das Pressen und Zermahlen von Kakaobohnen, nicht das bekannte Pulver aus dem Supermarkt, entdeckt und man verwendete auch kostengünstigeren Kakao, wodurch man dieses Produkt auch an die breite Masse verkaufen konnte. In Deutschland wurde die erste Schokolade in Halle von der Firma Halloren hergestellt, vielen dürften die Hallorenkugeln bekannt sein, im Jahre 1839. 1890 kam dann in Bremen Hachez dazu, eine Firma, die auch heutzutage noch ein Begriff sein müsste. Schokolade wurde also an den verschiedensten Orten hergestellt, war anfangs aber noch eher sandig und kein wirklicher Genuss, bis Rodolphe Lindt 1879 das Conchierverfahren erfand, wodurch die Schokolade den bekannten Schmelz bekam und endlich wirklich ein Genussmittel wurde.
Herstellung:
Die Herstellung von Schokolade ist keine einfache Tätigkeit, es steckt eine Menge Arbeit dahinter. Man gibt die gewünschten Zutaten, also Kakao, Kakaobutter, Zucker und heutzutage meist Milchpulver in ein Gefäß, vermischt sie und lässt sie mit riesigen Walzen fein zermahlen. Danach kommt diese Masse in die Conche, wo sie erwärmt und zerrieben wird. Früher dauerte dieser Prozess 90 Stunden, aber die moderne Technik macht es möglich und so wird dieser Schritt stark verkürzt. Man kann aber davon ausgehen, dass ein richtiger Chocolatier sich noch an die alten Conchier-Zeiten hält. Weiße Schokolade wird so ähnlich hergestellt, hier wird jedoch nur Kakaobutter verwendet, alle anderen Kakaobestandteile werden hierbei nicht genutzt. Die conchierte Masse wird dann in Formen gegossen, Luftblasen durch Rütteln entfernt und man lässt sie auskühlen. Schon hat man eine Tafel Schokolade, wie man sie kennt.
Verschiedene Schokoladenprodukte:
Die bekanntesten sind wohl Vollmilch-, Halbbitter-, Bitter- und weiße Schokolade, die man üblicherweise in Tafeln bekommt. Ausnahmen wie "Schogetten" gibt es natürlich auch. Da dies dem Schokoladenkonsumenten aber irgendwann zu langweilig wurde, wurde diese Palette um gefüllte Schokolade erweitert, etwa mit Milchcreme oder Nougat, daneben gibt es aber auch noch Schokolade mit verschiedensten Gewürzen, wie etwa weiße Schokolade mit Thymian, klingt komisch, schmeckt aber gut. Natürlich wird Schokolade auch gerne in Patisserien verwendet, beispielsweise als Überzug für Trüffel oder Pralinen. Daneben gibt es auch noch die Trinkschokolade, auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Man sieht, Schokolade ist vielfältig einsetzbar.
Schokolade für die Gesundheit:
Anfang des 19. Jahrhunderts verkaufte man Schokolade noch in der Apotheke als Stärkungsmittel, doch die Heilkräfte sind noch heutzutage vorhanden. Es ist Fakt, dass das Theobromin in der Schokolade stimmungsaufhellend und anregend wirkt. Auch das sogenannte Tryptophan hat eine ähnliche stimmungsaufhellende Wirkung. High wird man von Schokolade trotzdem nicht, man müsste schon Massen davon essen. Vorallem Bitterschokolade hat eine herzschützende Wirkung, auch hat Kakao eine blutdrucksenkende Wirkung, es wirkt wachstumsfördernd auf Hautzellen, hilft somit bei der Wundheilung, wirkt vorbeugend gegen Falten und verringert das Risiko von Magengeschwüren. Auch eine karieshemmende Wirkung wird nachgesagt. Also, esst mehr Schokolade, denn sie ist gesund. Natürlich sollte man sich vorzugsweise dabei auf Bitterschokolade beschränken, denn Vollmilchschokolade mag zwar auch die genannten Wirkungen haben, aber aufgrund des hohen Zuckergehalts und des geringen Kakaogehalts, kann man dieser Schokolade die genannten Wirkungen nicht so gut nachsagen. Also, alles in Maßen, denn sonst schädigt Schokolade die Gesundheit.
Schokoladenkonsum der Welt (pro Kopf aus dem Jahre 2005):
Schokoladenkonsum pro Kopf in Kilogramm (2005)
Schweiz: 11,9
Deutschland: 11,1
Belgien: 11,0
Vereinigtes Königreich: 10,2
Österreich: 9,4
Norwegen: 8,5
Dänemark: 7,7
Frankreich: 6,8
Finnland: 6,8
Irland: 8,8
Schweden: 6,8
Vereinigte Staaten: 5,6
Australien: 5,3
Italien: 4,3
Spanien: 3,1
Niederlande: 2,9
Japan: 2,2
Man sieht, dass die Schokoladengroßnationen am häufigsten Schokolade essen, denn jedem dürften Schweizer, belgische und deutsche Schokolade bekannt sein. Japan als Schlusslicht ist etwas traurig, lässt sich aber durch die Laktoseintoleranz und die fehlende Milch erklären. Schokolade mit Sojamilch soll ja nicht so berauschend schmecken. Hab ich aber noch nicht geprüft.
Abschließend kann man also sagen, dass Schokolade heutzutage nicht umsonst so beliebt ist, denn sie wirkt auf die Gesundheit, auf die Seele, schmeckt gut und lässt sich vielfach verwenden. Übrigens, wo Schweizer Schokolade draufsteht, ist auch Schweizer Schokolade drin, denn es ist ein geschützter Begriff und diese Schokolade darf nur in der Schweiz produziert werden. Die Schweizer wissen halt, wie man es machen muss, damit man keine Plagiate verkauft.