Shaded Hearts

Entwickler: Nintendo
Plattform: Game Boy, GBC
Genre: Action-Adventure






Handlung:
Link schippert mit einem für diese Reise ungeeignetem Floß über das Meer als ein Sturm über ihn hereinbricht. Dieser bringt das Floß zum Kentern und so landet Link plötzlich auf der beschaulichen, kleinen Insel namens Cocolinth. Dort wacht er im Haus von Marin und ihrem Vater Tarin, gewisse Ähnlichkeiten mit Malon und Talon sind nicht von der Hand zu weisen, auf, Tarin gibt Link seinen Schild und damit macht sich der junge Recke auf zum Strand, wo er sein Schwert bekommt. Voll bewaffnet fängt das Chaos nun natürlich wieder an, denn diese auf den ersten Blick beschauliche Insel wurde früher vom Windfisch bewacht, aber jetzt wird sie von den Alpträumen beherrscht. Link muss somit aufbrechen und die Musikinstrumente aus den Tempeln holen, damit er in das Ei des Windfisches eindringen und den Windfisch von den Alpträumen befreien kann.






Kampfsystem:
Es gibt die Wirbelattacke und man haut mit dem Schwert zu. Mit der Zeit bekommt man neue Gegenstände, wie etwa die Greifenfeder mit der Link springen kann, denn ab und an gibt es marioähnliche Sprungsequenzen, wo sogar Goombas auftauchen. Also eigentlich alles wie gehabt, wer andere frühere Teile kennt, der kennt auch hier die Kampfmöglichkeiten.






Grafik und Musik:
Mit dem GB war alles schön grau, aber ansonsten konnte es sich sehen lassen, eben ein gutes, altes Gameboy-Spiel. Mit dem Super Gameboy, dem Zusatzteil für das SNES, konnte man dem Spiel ein klein wenig Farbe einhauchen und auf dem GBC in der DX-Version hatte man dann lauter schöne Farben und sogar einen extra Tempel um zu zeigen, dass jetzt alles viel bunter ist.
Musikalisch konnte man jetzt nicht so viel erwarten, trotzdem war es ein solider Soundtrack, vorallem die Ballade des Windfisches klang schon damals auf dem Game Boy wirklich sehr gut. In der DX-Version wurde auch die Musik ein wenig aufpoliert und auf GBC-Niveau gebracht.






Nintendo ohne Humor:
Wer die GB-Version gespielt hat wird wissen, wovon ich spreche. Link's Awakening ist zu einem gewissen Grad doch ziemlich versaut gewesen, was aber abgeändert wurde bei der DX-Version. Trotzdem möchte ich aus nostalgischen Gründen die Änderungen hier festhalten.
Elektroblob: Wenn man den Blob mit Zauberpulver bestreut hat sah er plötzlich aus wie eine Art Streberblob und der hatte in der alten Version interessante Sprüche drauf. Sein wichtigster Spruch war wohl "Nie ohne Kondom!" und dazu gab es auch noch den anrüchigen Spruch "Gib mir deinen Saft, ich geb dir meinen", außerdem gab es noch die Aufforderung zum Frieden "Stop the war! Give peace a chance!" und freundliche Hilfe "Irgendwelche Sorgen, Nöte oder Probleme", also alles recht harmlose Sprüche, trotzdem wurden sie ausgetauscht. Man kann vermuten, Nintendo hatte Angst um den Zockernachwuchs.
Nixe: In der GB-Version hatte die Nixe ihren BH verloren und Link, versaut wie er nun mal ist, wagt da doch gleich einen Blick unter Wasser und kriegt deswegen prompt Ärger. Aber natürlich findet Link den BH und bekommt ihn mit dem Spruch "Dein Angelhaken ist nun ein sexy Bikini-Oberteil! - Wow! Sabber...". Später wurde aus dem Bikini eine Perlenkette, armer Link.
Nilpferddame: Eine wirkliche Schönheit war sie nicht, trotzdem lag sie damals in der GB-Version lasziv herum und trug nur ein Handtuch, auch in Tierdörfern scheint man eine Schwäche für Aktmalerei zu haben. Später musste sie dann vollkommen unerotisch auf dem Boden sitzen.






Fazit:
Links erster Auftritt auf dem Game Boy und dafür durfte er gleich auf eine Insel, mal ganz abseits vom Triforce und von Zelda. Keine entführte Prinzessin, weder Ganon noch Ganondorf, aber dafür wieder verschiedenste Tempel mit verschiedensten Rätseln und Herausforderungen, beispielsweise aktive Sachbeschädigung in einem Turm, und diese Tempel sind wieder voll mit verschiedensten Gegnern und haben Bosse, die alle eine eigene Behandlung brauchen. Zwischendrin besucht man alle Winkel von Cocolinth, sammelt Herzteile, ärgert Hühner oder beklaut den Ladenbesitzer, die Strafe folgt auf dem Fuße, gegen den Mann ist jeder Boss ein Weichei. Minispiele hat man hier nicht wirklich, aber man kann ja nicht alles haben. Grafisch sollte der Neuspieler nichts Außergewöhnliches erwarten, aber bei der Musik sollte man vielleicht doch ab und an mal die Ohrne spitzen. Nintendo gibt sich doch viel Mühe bei den Zelda-Teilen, bei den meisten jedenfalls. Somit haben wir es hier mit einem hervorragenden Zelda-Teil für den GB zu tun, er beinhaltet alles, was man aus anderen Teilen kennt und er zeigt, dass man auch ohne Zelda und Triforce Abenteuer mit Link erleben kann, was die ganze Sache noch ein wenig schöner macht. Was fürs Herz ist übrigens auch dabei, wird aber nicht verraten, dafür muss man das Spiel schon ohne Lebensverlust durchspielen.