Da standen wir also am Flughafen von Moskau, obwohl Serox den Urlaub für Helsinki gebucht hatte. Was sollten wir jetzt tun? Geld für einen neuen Flug hatten wir nicht genug, also versuchten wir bei der Gutscheingesellschaft anzurufen. Doch dort ging niemand ran. Ich ließ mich auf meine zwei geretteten Koffer sacken und funkelte Serox böse an, während die anderen diskutierten. Am Flughafen war es ganz schön zugig und kühl, kein Wunder, war ja auch gerade Winter hier. Auf einmal klatschte mir ein gelber Zettel in's Gesicht, natürlich stand dort alles auf russisch, wovon ich kein Wort verstand. Gedankenverloren bastelte ich aus diesem Zettel einen Papierflieger, den ich durch die Halle sausen lies, wo er direkt im Auge der sabbernden Oma landete. Verdammt. Ich rannte zu ihr, entschuldigte mich bei ihr und wollte mich gerade umdrehen, als sie mich zu sich rufte. "Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie dorthin mitbegleite?", fragte sie mich. Ich verstand kein Wort und erkundigte mich erst einmal, was die Dame damit denn meinte. Sie erzählte mir, dass auf dem Zettel die Adresse eines Hotels stand. Wer es schaffte, im Vodka-Wett-Trinken gegen Vladimir gewann, eine Woche umsonst im Hotel übernachten dürfte (samt Freunden). Das war die Idee! Irgendjemand von uns, musste nur diesen Vladimir unter den Tisch trinken und schon konnten wir unbesorgt unseren Urlaub genießen. Sofort rannte ich zu den Anderen und erzählte ihnen davon. Beschlossene Sache, wir (und die sabbernde Oma) würden zusammen zu diesem Hotel fahren und unser Glück versuchen. Wenn es schief gehen sollte, konnten wir immer noch unter einer Brücke nächtigen. Außerdem war ein kostenloser Übersetzer für diese Reise auch nicht schlecht, da keiner von uns russisch konnte.