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18.09.2010, 01:43

Kuroshitsuji - Phantom&Ghost




Erscheinungsdatum: 19.3.2009
Hersteller: Square Enix
Genre: Action/Adventure
Plattform: Nintendo DS



Allgemein:
Der Macher ist Square Enix und das Spiel erzählt eine neue Kuroshitsuji-Handlung. Hierbei spielt man entweder Sebastian oder Ciel und muss dabei auch immer wieder Entscheidungen fällen, wie die Handlung genau vorangehen soll. Aber großteilig hat man die Handlung vor sich, weshalb man sagen kann, man spielt eine Kuroshitsuji-Geschichte. Zwischendrin gibt es verschiedene Minispiele, welche gespielt werden wollen. Fällt man eine falsche Entscheidung, so gibt es ein schlechtes Ende und das Spiel ist vorbei. Außerdem gibt es noch eine Bonus-Sektion, welche nach dem ersten Durchgang richtig benutzt werden kann.



Handlung:
Das gesamte Haus Phantomhive befindet sich auf dem Landsitz von Brighton. Dort scheint etwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen, vorallem ist von den Hausherren keine Spur zu sehen. Außerdem taucht immer wieder eine vermummte Gestalt auf, die es anscheinend auf Ciel abgesehen hat. Und als ob das nicht genug wäre, tauchen regelmäßig ein Adliger und eine weibliche Person auf, die anscheinend nach etwas suchen. Dazu kommt dann noch ein Geist, welcher im Hause sein Unwesen treibt. Es ist also alles recht mysteriös und ein ruhiger Urlaub fällt somit aus, wo aber auch noch drei uns bekannte Chaoten mithelfen alles noch chaotischer zu machen.



Charaktere:


Sebastian und Ciel: Sind hier die Protagonisten und führen durch das ganze Spiel.

Stella: Ein sehr wichtiger Charakter, welcher ständig dabei ist, denn sonst gäbe es ja nicht den Stella-Modus. Sie ist so wichtig wie Sebastian und Ciel.

Tanaka: Ist sowohl Minispiel als auch auftretender Charakter. Wer weiß, was er die meiste Zeit sagt, der erhält eine Nacht mit Baldroy.

Baldroy, Finny, Mey-Rin: Das chaotische Haustrio, auch hier verursachen sie wieder Chaos am laufenden Band. Sie tauchen auch in zwei Minispielen auf.

Adliger und weibliche Begleitung: Aus irgendwelchen ominösen Gründen tauchen beide immer wieder auf und wollen etwas bestimmtes haben.

Patrick: Ein Adliger, der erst gegen Ende ständig zu sehen ist, aber trotzdem ist er ein wichtiger Charakter und taucht immer wieder auf.

Braunhaariger Adliger: Seine Rolle konnte ich bisher irgendwie nicht entschlüsseln, weshalb ich zu ihm gar nichts sagen kann.

Lau: Taucht nach einer Weile auf und macht mit bei der Suche nach des Rätsels Lösung. Auch ist er Teil eines Minispiels.

Elizabeth: Taucht nach kurzer Weile auf und nimmt eine wichtige Rolle ein. Welche das genau ist, erfährt man jedoch erst später. Somit bleibt sie erstmal der quirlige Nerventod.

Bonuscharakter:
Er taucht nur in der Bonussektion auf, hat dort seinen eigenen kleinen Film und taucht sogar in einem Raum der Bonussektion auf als Führer durch diesen Raum. Staubpfote dürfte wissen, von wem ich die ganze Zeit spreche. Es wirkt irgendwie so als wäre Square dazu gezwungen worden ihn noch schnell miteinzubauen, damit ja keiner denkt, man hätte ihn vernachlässigt. Aber in der Handlung spielt er keine Rolle.



Im Spiel:
Gespielt wird entweder mit den Tasten oder mit dem Stylus, das kann sich jeder selbst aussuchen. Wie schon gesagt kann man entweder mit Ciel oder Sebastian spielen. Die Handlung bleibt die Gleiche, aber sie wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt und beide erleben verschiedene Dinge. Auch haben beide unterschiedliche Minispiele. Gespielt wird im unteren Bildschirm, dort kann man auch die ganzen Gespräche mitverfolgen, dort werden die Minispiele gespielt und die Entscheidungen gefällt. Im oberen Bildschirm sieht man die einzelnen Charaktere wie sie sprechen und sich bewegen, dazu auch immer wieder Eventgrafiken und auch Einschnitte. Bei der Entscheidungsfällerei gibt es immer meistens drei Möglichkeiten aus denen man wählen kann. Manchmal kann man alle Möglichkeiten nehmen, manchmal wird man aber auch dazu gezwungen diese oder jene Möglichkeit zu nehmen. Das ganze Spiel findet in sechs Tagen statt, dabei sind die Tage immer in verschiedene kleinere Abschnitte eingeteilt, die unterschiedlich lang sind. Aber in jedem Kapitel bekommt man das Tanaka-Suchspiel, welches für Items und Boni gut ist. Nach jedem Abschnitt kann man speichern und so lassen sich falsch gewählte Wege wieder rückgängig machen. Man hat dazu auch noch die Möglichkeit des Schnelldurchlaufs oder des Durchlaufs, wodurch man nicht ständig A drücken muss. Das funktioniert aber nicht immer, vorallem beim ersten Durchspielen klappt das nicht. Somit ist man die ganze Zeit mit lesen beschäftigt und ab und an kommt dann mal eine Entscheidung oder ein Minispiel. Zwischendrin gibt es auch immer wieder kleine Bildeinwürfe um die Situation besser darzustellen, außerdem verfügen die Charaktere über verschiedene Gesichtsausdrücke, woran man ablesen kann, wie es denen wohl gerade geht. Übrigens, man ist nicht an einen Weg gebunden, man kann immer wieder zwischen Sebastian und Ciel hin- und herwechseln.



Stella-Modus:
Man guckt sich die ganze Handlung aus der Sicht von Stella an. Dieser Modus ist nach dem ersten Durchspielen verfügbar.



Bonus-Sektion:
Wir befinden uns in einem Stock des Landsitzes, wo wir verschiedene Räume vorfinden mit verschiedenen Inhalten. Diese müssen natürlich erst freigespielt werden, man hat also nicht von Anfang an alles zur Verfügung. Außerdem kann man sich auch die gesammelten Items angucken.

Drawing Room:
Hier befindet sich die Musik des Spiels und die Spracheinlagen der einzelnen Charaktere. Auf Musik und Sprache gehe ich etwas weiter unten ein.

Play Room:
Der Name ist Programm, hier gibt es die Minispiele. Genaueres dazu weiter unten.

Gallery Room:
Der Bereich für alle Bilder. Hier finden wir spezielle Eventgrafiken, Bilder, welche bei besonderen Anlässen im oberen Teil des Bildschirms auftauchen.
Außerdem gibt es hier auch die Einschnitte, Sequenzen die plötzlich auftauchen, aber nicht ganz so groß sind wie die Eventgrafiken, aber trotzdem mit dazu gehören, beispielsweise sieht man hier Sebastian wie er eine Maus fängt.
Und abschließend gibt es in diesem Raum noch die Charaktergrafiken.

Dining Saloon:
Hier hat unser Bonuscharakter als Führer seinen Auftritt. In diesem Raum kann man sich noch einmal sämtliche freigespielten Szenen des Spiels angucken, also die verschiedenen Abschnitte eines Tages. Untergliedert ist es in die verschiedenen Tage.

Stack Room:
Hier gibt es zwei kleine Filmchen für die Belustigung. Beide Filme sind abseits der Handlung und dienen allein der Belustigung. Der zweite Film gehört dem Bonuscharakter, wie man auch am dazugehörigen Bild sehen kann



Minispiele:
Alle Minispiele werden mit dem Stylus gespielt. In der Bonussektion finden sich die Minispiele in verschiedenen Schwierigkeitsgrade.

Nur im Spiel:


Tanaka-Suche: Man befindet sich in einem Stockwerk des Hauses und hat zwei oder drei Züge zur Verfügung, dazu gibt es entweder drei oder sechs besuchbare Räume. Man kann nur so viele Räume besuchen wie man Züge hat. In manchen Räumen befinden sich Boni für die Bonussektion, in manchen Räumen befindet sich gar nichts und der restliche Teil wird von Tanaka behaust. Hierbei muss man ihn entweder mit der Lupenfunktion finden oder mit der Kratzfunktion. Er kann nur auf einem Weg gefunden werden, weshalb man beide Möglichkeiten nehmen muss um ihn zu finden. Das gilt natürlich auch für die Boni. Und wo nichts ist, findet man eben nichts. Hierbei sammelt man, wenn man Tanaka gefunden hat, Prozente, ein Tanaka entspricht einem Prozent, und immer wenn man eine bestimmte Prozentzahl zusammengesammelt hat, bekommt man ein Item, entweder etwas für die Bonussektion oder eine Puppe eines auftretenden Charakters.

Im Spiel und in der Bonussektion:


Sebastian-Minispiele:
Mäusejagd: Wie es der Name schon sagt, hier laufen lauter Mäuse rum und eine bestimmte Anzahl von ihnen muss innerhalb eines bestimmten Zeitraumes mit dem Stylus gefangen werden. Dabei laufen unsere drei Lieblingschaoten rum wie aufgeschreckte Hühner. Trifft man einen von denen, dann können sich ein paar Mäuse wieder befreien.
Tellerwäscher: Sebastian wäscht die Teller und May-Rin bringt sie weg. Hier gilt auch wieder, eine bestimmte Zahl in einem bestimmten Zeitraum. Dabei muss man auf May-Rin aufpassen und sie ab und an mit dem Stylus berühren, denn sonst hat man Scherben.
Kampf: Ihr erinnert euch an die Szene, wo Sebastian mit mehreren Schützen gekämpft hat? Das finden wir hier wieder. Eine bestimmte Anzahl an Gegnern muss innerhalb eines bestimmten Zeitraumes mit dem Silber abgeworfen werden. Dabei wirft man sie entweder einzeln ab, bevor sie schießen, man muss eine ganze Gruppe Gegner antippen und so abwerfen oder man muss den Stylus in einem bestimmten Muster bewegen.

Cielminispiele:
Poker: Spielen wir eine kleine Runde Poker gegen verschiedene Charaktere der Handlung. Im Spiel selbst tritt man als Ciel gegen Lau an. Wer nach drei Runden das meiste Geld hat hat gewonnen.
Tanz: Im Ballsaal tanzt man mit Elizabeth und muss dabei eine bestimmte Anzahl an Noten bekommen, diese gibt es immer, wenn sich Elizabeth sehr freut. Noten verliert man, wenn man schlecht tanzt und dabei beispielsweise Leute anrempelt. Hier gibt es eine bestimmte Zeitvorgabe.
Puzzle: Was für die Knobelfans. Wir haben ein Brett mit mehreren Steinen und Vertiefungen. Alle Steine müssen weggenommen werden, nur einer bleibt am Ende automatisch übrig. Jedoch kann man die Steine nicht freibewegen, man muss dabei immer einen anderen Stein wegnehmen. Klingt vom Prinzip her nicht so schwierig, in der Praxis kann man da aber doch ganz schön knobeln. Es gibt auch eine Zeitbegrenzung, welche aber recht großzügig ist.



Sprachausgabe:
Alle Charaktere haben ihre Originalsprecher, wie man sie auch aus der Serie kennt. Jedoch ist nicht das ganze Spiel mit Sprache versetzt, es sind eher verschiedene kleine Ausrufe, wie etwa "Yes, my Lord." oder "Sebastian!", wobei letzteres in verschiedenen Tonhöhen vorzufinden ist, je nach Stimmungslage des betreffenden Charakters. Durch diese stimmlichen Einlagen wird so manche Situation besser untermalt, jedoch liest man den Großteil, die Stimmeinlagen sind nur zur Untermalung, es werden also nur selten ganze längere Sätze gesprochen.



Musik:
Die Musikauswahl ist ein wenig dürftig, es gibt nicht wirklich viele Lieder. Diese jedoch passen immer sehr gut zur Situation und untermalen sie sehr gut. Orchestralische Meisterwerke sind sie zwar nicht, aber man kann sie hören, sie sind doch recht gut gelungen.



Fazit:
"Phantom&Ghost" hat großes Potenzial, die Handlung ist sehr interessant, das Problem ist nur, das Potenzial wird nicht ausgenutzt. Man hat zwar eine Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln, jedoch ist es gerade mal diese eine Handlung. Man spielt sozusagen eine längere Kuroshitsuji-Folge. Und da kommt das, was man auch erwähnen muss, spielen ist ein etwas sehr starker Begriff für dieses Spiel, eigentlich guckt man sich lesend diese Folge an und ab und an macht man mal ein kleines Minispiel oder fällt eine Entscheidung. Somit ist auch das Wort "Wiederspielwert" unpassend, man müsste eher vom "Wiederguckwert" sprechen. Durchspielen wird man es allerhöchstens mehrmals um alle Tanakas zu finden, aber ansonsten wird man sich die Handlung in der Bonussektion nochmal angucken. Das Durchspielen ist auch zeitlich keine große Sache, wenn man sich alles genau durchliest und ab und an sogar über die Entscheidung nachgrübelt, so dürfte man, spielt man sowohl Ciel als auch Sebastian, gerade mal fünf Stunden damit verbringen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Handlung und auf der Bonussektion, nicht auf dem Spielfaktor. Man wird später also eigentlich nur noch die Bonusbereiche anklicken und sich dort entweder nochmal die Handlung angucken oder eines der Minispiele spielen. Wo wir bei den Minispielen sind, diese sind in der Handlung nicht wirklich sehr schwer, allein beim Pokern braucht es eine Glückshand. In der Bonussektion sind die Minispiele dann etwas fordernder, je nach Schwierigkeitsgrad, jedoch muss man sich fragen, wer mehrmals das gleiche Spiel spielt, es sind eben nur insgesamt sechs Minispiele. Die Sprachausgabe hätte ausgiebiger genutzt werden können, es hätte etwas mehr Musik sein können, aber das fällt nicht wirklich negativ ins Gewicht, sondern ist aufgrund der passenden Musik und der Originalsprecher eher etwas, was man positiv anführen kann. Die Bonussektion ist groß, aber nun auch nicht weltbewegend. Der Stella-Modus ist hierbei sehr interessant, da man dort zwar gar keine Minispiele hat und Entscheidungen fällen muss, aber man erfährt weitere Dinge über die Handlung.
Wer also erwartet, dass "Phantom&Ghost" ein actiongeladenes Spiel ist, der ist auf dem Holzweg. Dieses Spiel ist mehr ein weiteres Kuroshitsuji-Kapitel, welches man sich gerne immer mal wieder anguckt, denn wir haben wie üblich Spannung, Horror und Humor, aber wer an intensive Spielabende denkt, der liegt vollkommen falsch. Dass es nur eine einzige Handlung ist ist etwas dürftig, aber aufgrund der Spannung der Handlung verschmerzbar. Man hätte die Handlung auch ausweiten können, es hat genug Potenzial. Somit hat uns Square ein nettes, neues Kuroshitsuji-Kapitel abgeliefert, aber man kann es nur schwer als Spiel bezeichnen und wie üblich hat Square nicht das gesamte Potenzial ausgenutzt, was man jedoch von denen kennt. Kuroshitsuji-Fans jedenfalls werden mit diesem Spiel, wenn es auf Deutsch oder Englisch erscheint, ihre Freude haben.


The Meteor