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27.12.2010, 11:34

Kino's Journey (Kino no tabi)



Start: 08.04.2003
Episoden: 13 + 2 Specials
Genre: Adventure, Seinen
Studio: Genco
Website: http://www.kinonotabi.com/


Handlung:
Durch die große und weite Welt reist Kino mit dem sprechenden Motorrad Hermes und dabei treffen beide auf unterschiedlichste Menschen und werden mit unterschiedlichsten Städten und den dortigen Gepflogenheiten konfrontiert. Dabei wird das Duo mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert, die mehr oder weniger Gesprächsstoff bieten.

Handlung "Life goes on":
In diesem kleinen Special bekommt man einen kleinen Einblick in die Vergangenheit Kinos und was damals so während der Lehrzeit geschehen ist.

Handlung "Country of Illness":
Kino und Hermes landen bei ihren Reisen in einem Land, welches von der Außenwelt abgeschlossen ist und dem man sehr bedacht ist auf Sauberkeit und Sterilität. Dort trifft Kino auf Inasha und erfährt auch etwas über das, was sich unter dieser sauberen Stadt abspielt.


"Folge 1"


Ob man diese Folge nun als tiefgehend bezeichnet oder nicht, kommt wohl auf die betreffende Person an, aber eigentlich findet man da eine ganze Menge Dinge, über die man reden könnte.
Das Gedankenlesen ist in dieser Folge ja der Hauptakzent, aber es gibt noch ein paar andere, kleinere Sachen, die vorkommen, weshalb ich die auch hinzufüge.
Das Erste war der Hinweis von Hermes, dass der Gott der Reisenden anscheinend nicht will, dass Kino weiterreist, passt ja jetzt irgendwie zum Namen, jedoch lehnt Kino einen Abbruch kategorisch ab, wodurch wir das Thema Fremd- und Selbstbestimmung hätten. Auch wenn man eine mögliche Fremdbestimmung durch ein göttliches Wesen hat, hat man immer noch die Möglichkeit seinen Weg selbst zu bestimmen, man muss sich nicht an das halten, was der Gott sagt.
Danach kam die Sache mit den Vögeln und dem Wunsch des Menschen wie diese zu fliegen, wozu Hermes sagt, dass es die Bestimmung von Mensch und Maschine ist, nicht zu fliegen. Da haben wir einerseits wieder die Bestimmungssache und andererseits, durch Kinos Reaktion auf die Vögel, dass der Mensch in der Lage ist Träume zu haben, die ihn womöglich sogar antreiben, während eine Maschine das nicht kann. Hinzu kommt noch der Aspekt des Reisens, dass man angestachelt wird zu reisen, wenn man einen Vogel sieht. In dem Moment ging es mir wie Kino, mir kommt diese Aussage auch irgendwie bekannt vor, aber ich hab keinen blassen Dunst, woher.
Es folgte dann ja der Aspekt der sich ständig wandelnden Welt, wozu Hermes schönerweise mit dem Satz kam, dass man dann ja gar nicht mehr reisen muss, irgendwann wird auch dort was passieren, wo was ist. Unrecht hat er ja nicht damit, aber da spielt wieder der Reisedrang des Menschen mit, weshalb ein Reisender eben nicht wartet bis was passiert in seinem Heimatdörfchen. Und wirklich viel entdeckt worden wär ja nicht, wenn jeder nur in seiner Stube geblieben wär mit dem Gedanken, dass ja irgendwann was passiert.
In der Stadt hat man dann wieder so einen Unterschied zwischen Mensch und Maschine erkannt und zwar bei den Preisen. Während ein Mensch für eine Nacht in so einem hochherrschaftlichen Hause sicherlich eine ganze Menge Geld verlangt hätte, ist der Maschine der ganze Prunk egal, für die ist das ein Ort zum Übernachten, nicht besser oder schlechter als jeder Andere. Wo wir dann wieder bemerken, dass es der Mensch ist, der den Dingen ihren Preis gibt und somit aus einer wertlosen Sache etwas wertvolles werden kann, obwohl es, nüchtern wie eine Maschine betrachtet, gar nicht so viel wert ist.
Und abschließend kommen wir nun zu der Sache mit dem Gedankenlesen. Der Gedanke der Wissenschaftler war ja schön, dass man, wenn man die Gedanken versteht, auch die Gefühle der Menschen versteht, man sozusagen eigentlich Empathie auf höchstem Niveau bekommen würde, aber dazu war diese Idee genau so naiv, denn eigentlich dürfte es doch jeder schonmal erlebt haben wie es ist, wenn man etwas erfährt, womit man nicht gerechnet hat. Zu viel Wissen über eine Person kann zu viele Enttäuschungen bringen. Und man kennt es ja, man sagt ja auch nicht jedem direkt ins Gesicht "Ich hasse dich, du bist so ein vollkommen verblödeter Volldepp.", sondern man denkt es sich, damit der Frieden gewahrt bleibt, denn wenn man es nicht tut, führt das zu Hass, Streit, Kampf und solchen Sachen. Die kaputte Beziehung ist dafür ein schönes Beispiel, manche Sachen nimmt man einfach hin, wenn sie unproblematisch sind, wie beispielsweise die Schwäche des Partners für Blumen, auch wenn man selbst nichts damit anfangen kann. Oder würde hier jemand sofort dem Partner sagen "Boah, mir gehen deine blöden Blumen sonst wo vorbei.", außer die betreffende Person hat das provoziert? Am Ende merkt man dann ja auch, dass man sich auch ohne Worte verständigen kann, ohne Gedanken lesen zu müssen, aber so weit waren die Wissenschaftler wohl nicht gekommen. Schöne Idee das Gedankenlesen, aber wir brauchen es nicht.



"Life goes on"


Eine ausgesprochen interessante Folge, da man jetzt endlich mal mehr aus Kinos Vergangenheit erfahren hat.
So ist also Kinos Lehrerin, eine nette, ältere Frau, wohl bis zu einem gewissen Grad exzentrisch, die viel gereist ist, sehr gut mit Schusswaffen umgehen kann und nicht in der Stadt wohnen will, sondern sich lieber außerhalb aufhält. Man könnte ja glatt vermuten, wenn Kino mal so alt ist wie sie, wird sie wohl genau so sein. Interessant hierbei ist, dass sie ihren Wald nie verlässt und sich nicht in die Angelegenheiten anderer Leute einmischt, selbst wenn man sie darum bittet, aber trotzdem scheint sie bekannt zu sein wie ein bunter Hund und auch sehr beliebt. Passt irgendwie als Lehrerin von Kino, immerhin hat sie ja die Schussfähigkeiten von ihr und durch sie wohl auch alles gelernt, was man so wissen muss als Reisende.
Kino selbst ist anfangs ja noch mehr ein lernfreudiges Mädchen und keine Reisende, erst durch die Erscheinung des toten Kino wird langsam ihr Reisegeist geweckt und sie wird wohl durch das weitere Training am Ende des ersten Ausflugs zu der Kino, wie wir sie kennen.
Etwas übertrieben fand ich die Szene mit dem Baum fällen, aber irgendwie war es auch lustig, dieses kleine Mädchen, welches mit so einem riesigen Maschinengewehr hantiert, die Frau, die damit den Baum fällt und abschließend noch der Händler, der sagt, dass er das besser nicht den Waffenbauern sagen wird. Stellt sich nur die Frage, ob man mit einem Maschinengewehr wirklich einen alten Baum fällen kann, ich glaub es zwar kaum, aber diese Methode passt irgendwie besser zur Lehrerin, mit einer Säge hätte ich sie mir nicht vorstellen können.
In der zweiten Hälfte war ja der Ausflug zu der Mutter, die den Verlust ihres Sohnes nicht verkraftet hat und deswegen durchgedreht ist, irgendwie drehen alle Mütter durch, wenn ihre Familie stirbt. Aber für Kino kein Problem trotz der Drogen, die man ihr verpasst hat und wie passend es war, dass sie so geschossen hat, dass die selbstgemachte Brosche des Sohnes zerstört wurde dabei. Bei diesem Kampfmoment hat sie sich dann wohl auch endgültig entschieden Kino zu sein, wo sie vorher ja noch damit gehadert hat. Darum würd ich das Haare abschneiden jetzt auch nicht symbolisch sehen, sie hat es wohl einfach wegen dem Blut gemacht. Wer würde schon mit blutverschmierten Haaren rumlaufen wollen?
Und am Ende hat die neu geborene Kino noch den Feinschliff gekriegt. Alles in allem also sehr spannend und interessant und wer hätte dazu noch gedacht, dass Kinos Mantel eine besondere Bedeutung hat. Ein Land voller Kinos mit Reisemänteln.
Am Ende hätte mich eigentlich nur noch interessiert was die Lehrerin so an Geschichten kennt, aber da es ja um Kino geht, ist das vernachlässigbar.



"Country of Illness"


Animationstechnisch wurde hier wirklich sehr gut gearbeitet, auch wenn ich bei Kinos Haaren teilweise dachte, dass sie einen Hut trägt oder eine glänzende Glatze hat, aber vielleicht ist dieses Desinfektionszeug der Stadt schlecht für die Haare.
Diese Stadt war irgendwie ein Gefängnis, ein steriler Knast mit falschem Himmel, wo das, was man meint außen zu sehen, einfach nur eine Illusion ist, was die Leute aber auch wissen, weshalb sie diese Stadt unbedingt verlassen und draußen leben wollen. Wenn die wüssten, was da draußen los ist. Irgendwie gefiel mir diese Stadt jedenfalls nicht, so steril. Wer würde beispielsweise in einer Arztpraxis wohnen wollen? Wobei der Wechsel des Himmels auch irgendwie amüsant ist, eben ist es noch hell und eine Sekunde später ist es Abend. Hätte mich doch glatt interessiert, wann genau die den Himmel wechseln in der Stadt, vielleicht von 18 bis 20 Uhr Abendrot und danach bis 6 Nacht. Braucht man teilweise gar keine Uhr.
Interessant war das, was man Hermes anmontiert hatte, so ein Gerät, wodurch er leiser ist und keine schädigenden Abgase mehr hinten rauskommen, dürfte in der heutigen Zeit sicherlich viel Anklang finden. Ein sauberer Straßenverkehr sozusagen, aber sowas gehört zu dieser sterilen und sauberen Stadt dazu.
Bei dem Krankenhaus verwunderte es mich etwas, dass Kino da mit Hermes rumlaufen durfte und dass in Inashas Krankenzimmer ein richtiger Tisch hingestellt wurde mit gutem Essen, wirkte richtig wie bei einem Dinner.
Und in diesem Krankenhaus kam dann der schon erwähnte Haken, ich hätte zu gerne gewusst, was für eine Krankheit das genau sein soll, die Inasha hat. Muss ja irgendeine vererbte Krankheit sein, denn schädliche Viren und sowas dürfte es in der Stadt wohl kaum geben. Aber wer weiß, was rausgekommen wär am Ende bei der Frage nach der Krankheit. Immerhin wird so sehr schön gezeigt, dass es immer Krankheiten gibt, egal wie steril alles ist, aber dass auch geforscht wird um diese Krankheiten zu bezwingen. Passt irgendwie, heutzutage gibt es ja auch überall antibakterielle Reinigungsmittel, Sterilität kann jeder selbst herstellen und es wird eifrig geforscht um auch die schlimmsten Krankheiten loszuwerden. Ich hoffe trotzdem mal, dass wir dann nicht alle irgendwann in so einer sterilen Blase leben müssen, der richtige Himmel gefällt mir dann doch weitaus besser.
Inashas Geschichte bringt das traurige Element in diese Folge rein, man hat es sich jedoch schon denken können, dass das mit diesem Kultiviererteam nicht so ganz stimmen kann, denn sonst hätte es ja anders ausgesehen außerhalb der Stadt. Aber dass es sich dabei um Versuchstiere für die Experimente zur Erforschung des Heilmittels handelte, kam dann doch etwas überraschend. Wo wir dann auch bei einem weiteren springenden Punkt in dieser Geschichte wären und zwar der Mensch als Versuchstier um Krankheiten heilen zu können. Es ist schon eine interessante Frage, ob man das tun sollte oder nicht, was mich zu einem kurzen Punkt bringt, der mir so an den Geschichten gefällt, der moralische Zeigefinger fehlt. Der Postmann hält das, was getan wird für falsch, weshalb er aufgrund von Schuldgefühlen mit Inasha schreibt und er will auch Kino töten, weil sie etwas weiß, was man nicht wissen soll. Die Wissenschaftler der Stadt hingegen scheint das nicht zu stören, denn sonst würden sie ja nicht an den Menschen nach einem Heilmittel forschen. Und man sieht ja, dass die Versuche gute Ergebnisse hervorbringen, denn ein Heilmittel für eine teilweise Heilung gibt es ja schon. Kann man sich die Frage stellen, welche Ergebnisse die moderne Medizin wohl bringen würde, wenn sie auch Menschen als richtige Versuchskaninchen nehmen könnte, so wie in der Stadt, was natürlich auch mit Toten verbunden wäre, aber wer weiß wie vielen Geheilten. Würde man das jetzt ethisch oder gar religiös betrachten, würde es jetzt einen Aufschrei geben, wenn man jedoch genauer nachdenkt, bietet dieses Thema wirklich sehr viel Stoff für Diskussionen, für ziemlich hitzige Diskussionen mit vermutlich teilweise fanatischen Argumenten.
Und während Kino mit solchen Themen konfrontiert wurde, versuchte Hermes sich mit dem Motorrad des Postmanns zu unterhalten, was wieder ein komisches Element darstellte, es zeigt auch, dass nur bestimmte Dinge reden können, bisher kennen wir Hermes und Riku. Ob es noch andere, sprechfreudige Lebewesen oder Dinge gibt? So eine Stadt der sprechenden Dinge/Tiere, wär vermutlich recht interessant.
Am Ende fährt Kino weiter, auf der Suche nach der Stadt des guten Essens, der Postmann könnte tot sein, aber vielleicht hat sie ihn auch nur verwundet, damit er weiterhin mit Inasha schreiben kann. Einer von beiden hat jedenfalls den Brief geschrieben. Die Briefe zeigen ja auch noch, dass nicht nur Medizin heilende und helfende Kräfte haben kann, auch so ein einfacher Brief kann einem kranken Mädchen dabei helfen weiterzumachen und das alles über sich ergehen zu lassen. Sie wirkte ja sichtlich glücklich wegen den Geschichten von Kino, stell es mir ausgesprochen unangenehm vor all die Zeit in einem Krankenhaus verbringen zu müssen.
Alles in allem jedenfalls eine wirklich schöne Folge, wer weiß, vielleicht wird es ja noch das ein oder andere Special geben.



Fazit:
Alles in allem hat mir Kino's Journey ausgesprochen gut gefallen, sicherlich hätte man ihn mir irgendwann empfohlen, die Geschichten mit Kino waren abwechslungsreich und boten manchmal viel Stoff, manchmal aber auch wenig, aber eigentlich immer hat man irgendein Thema gehabt über welches man länger diskutieren kann, auch wenn mancher manches Thema vielleicht etwas arg ausgelutscht finden mag. Der Anime an sich ist nicht für jeden etwas, man muss sowas schon mögen oder sich darauf einlassen können, als ich mal jemandem gesagt hab, worum es bei diesem Anime geht, hat die Person sofort gesagt, dass es absolut nichts für sie ist. Ich hingegen finde ihn ausgesprochen toll, auch musikalisch ist er wirklich klasse, wir haben es hiermit also mal wirklich mit einem sehr schönen und nachdenklichen Anime zu tun, der einen trotz der Themen nicht mit dem moralischen Zeigefinger nervt.
Somit würd ich diesen Anime jedem empfehlen, der solche Serien mag, und wer es nicht tut, der kann trotzdem versuchen sich darauf einzulassen.


The Meteor

2

04.08.2011, 23:29

Folge 2

Ich hatte das Ende dieser Folge in der Art schon kommen sehen aus verschiedenen Gründen. Einerseits sahen die Männer nicht wirklich vertrauenserweckend aus, die waren teilweise wie Bösewichte dargestellt. Andererseits beschlich mich die ganze Zeit das Gefühl, dass man hier ein bestimmtes Märchenelement verwendet hat und zwar die Sache mit dem guten Helden und den undankbaren Weggefährten, die den guten Helden umbringen wollen. Aber weil Kino nicht der naive Märchenheld ist, sondern eine gewisse Vorsicht walten lässt, geht doch nochmal alles gut. Wo wir dann schon dabei sind, mache ich hierbei einen Griff nach vorne. Kino ist gut und soll als Dank am Ende zu einer Sklavin werden. Da kann man sich dann natürlich fragen, inwieweit es etwas bringt gut zu sein, wenn es sowieso darin gipfelt, dass man am Ende doch nur hintergegangen wird. Da die Frage nicht geklärt wird, muss das wohl jeder für sich selbst entscheiden, aber ich vermute mal stark, dass hier jeder Momente kennt, wo man hilft und Dankbarkeit erfährt, und andere Momente, wo man hilft und ziemlich undankbar behandelt wird.
Ob es etwas bringt gut zu sein, wird ja auch nachgedacht, in dem Konflikt zwischen Egoismus und Altruismus. Hilft man, damit man am Ende etwas erhält? Hilft man in der Hoffnung, dass einem dann später auch mal geholfen wird? Hilft man einfach so? Oder hilft man gar nicht? Kino hat sich ja für die zweite Möglichkeit entscheiden, was wohl, vermutlich, die häufigste Denkweise ist. Bei der zweiten Möglichkeit muss man diese Hilfe ja auch nicht durch die erfahren, denen man eben erst geholfen hat. Es ist nicht wirklich zu klären im Endeffekt.
Mir fällt auch gerade auf, weil ich das Helfen als gut bezeichne, es also werte, man sich auch noch die Frage stellen kann, ob es wirklich gut ist zu helfen. Hätte Kino den Männern nicht geholfen, hätte sie die drei Hasen nicht umbringen müssen, wäre schon längst woanders gewesen und wäre am Ende nicht fast zu einer Sklavin geworden. Für sie war es somit nicht wirklich gut gewesen zu helfen, wohingegen es für die Männer gut war, da diese somit wieder zu Kräften kamen und, wenn sie nicht so undankbar und egoistisch gewesen wären, nicht hätten sterben müssen. Aber wie es im Märchen halt eben so ist, der Bösewicht muss am Ende bestraft werden, also sterben.
Ein weiterer Aspekt ist die Opferfrage, die ja mit der Hilfe einhergeht. Wie viele Opfer kann und will ich bringen, um jemandem zu helfen. Für Kino sind Mensch und Hase gleich, aber sie hilft eher den Menschen, weil sie so eher etwas für ihre Hilfe bekommt, beispielsweise den Ring. Man könnte jetzt auch sagen, dass man dem Menschen eher hilft, weil man ja selbst einer ist, man hilft erst denen, die einem näher stehen, aber das wurde ja umgangen durch Kinos Denkweise. Wir haben also am Ende der Folge 7 Opfer, je nach Veränderung der Handlungsweise wären es am Ende 4 Opfer gewesen, man kann als Menschenhändler ja auch dankbar sein und hätte Kino nicht unbedingt als Ware haben müssen. Zu der Opferfrage kann man auch noch Kinos Rationen hinzufügen, denn diese will sie ja nicht hergeben, da sie nur für sie reichen. Hätte es also keine Hasen gegeben, dann hätte sie den Leuten wohl eher nicht geholfen, wo wir dann am Ende auch wieder bei vier Opfern gelandet wären.
Die Folgen der Undankbarkeit hab ich ja schon angesprochen, wie im Märchen werden am Ende alle Bösewichte bestraft, Kino hat ja auch den Mann erschossen, der schon am Boden lag und mit seinem Blick um Hilfe flehte. Aber sowas gibt es nicht, der Böse wird gnadenlos bestraft. Das sind sozusagen die Folgen des Menschenhandels und der Tatsache, dass sie ihre Ware gegessen habe. Ich würde das Ende somit nur als tragisch für das tote Mädchen bezeichnen. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich mich diebisch gefreut hab, weil die für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wurden. Es war mir einfach egal, dass sie gestorben sind. Sie haben Kino angegriffen, sie hat sich gewehrt, besser als wenn sie sich nicht gewehrt hätte und eine Sklavin geworden wär.
Und noch einen allerletzten Aspekt kann man ansprechen und zwar den Wert des Menschen. Es kam ja schon heraus, dass Hase und Mensch für Kino gleich sind, während für die Männer bestimmte Menschen Ware sind und andere nicht. So wie für einen Schlachter eine Kuh Ware ist, die man verkauft und isst, ist für die Männer ein Mensch Ware, die man verkauft und zur Not auch essen kann. Viele würden sicherlich laut aufschreien, wie man es denn wagen könne einen Menschen als Ware zu bezeichnen, aber viele hätten sicherlch auch schon aufgeschrien, wie man es denn wagen könne den Menschen mit einem Hasen gleichzusetzen und sich gar zu fragen, wen man eher opfern würde.


Folge 3

Das war eine komische Folge, die aber trotzdem irgendwie zusammengepasst hat, auch wenn ich, wie andere, zugeben muss, die Traditionssache in der Mitte hätte eher als eigenständige Folge gepasst, aber da es sich in der ganzen Folge um Tradition drehte, wäre es ja unsinnig gewesen nochmal eine Folge der Tradition zu widmen. Und irgendwie war dieses Katzenohrenfest doch ausgesprochen amüsant. Da haben sich die Katzenohrenfetischisten bestimmt drüber gefreut. Aber nun zurück zum Thema.
Das erste Dorf war ja ausgesprochen amüsant. Es geht bald die Welt unter und sie fragen die Reisende, ob sie dabei sein will. Positiv für Kino an diesem Irrglauben war, dass sie kostenlos einkaufen konnte. Aber es gab ja noch andere Aspekte.
Wie gehe ich damit um, wenn ich weiß, dass die Welt untergeht? Man hätte ja eigentlich damit gerechnet, dass die Leute panisch geworden wären und tagelang schreiend rumgelaufen wären, ja sogar versucht hätten zu fliehen, aber nein, sie blieben ganz ruhig und lebten ihr Leben weiter, vollkommen normal, überschattet von dem Gedanken bald sterben zu müssen.
Auch die Sache mit den Interpretationen ist auffällig. Da wurde aus einem Trauergedicht gleich eine Prophezeiung, bezieht man es jetzt auf die Glaubensbücher, so kann man sagen, dass man aus einer einfachen Geschichte sehr viel machen kann, sogar eine Religion schaffen kann. Es war interessant zu sehen, wie vielseitig etwas interpretiert werden kann, vielleicht sollte man mal Geschichten unter dem Gesichtspunkt des Weltuntergangs lesen, wer weiß aus welchem Text man eine Untergangsprophezeiung machen kann.
Das Thema der Massenbewegung wurde ja auch mehrfach angesprochen. Im ersten Dorf waren alle überzeugt davon, dass die Welt untergeht, keiner hat es hinterfragt, weil eine Person mit viel Autorität gesagt hat, dass die Welt untergeht.
Hier spielt auch die Macht der Autorität und des Standes mit rein. Wenn jemand mit viel Autorität das vorträgt, wird es als etwas sehr wichtiges empfunden, hätte Kino das einfach so vorgelesen, wär es das geblieben was es war, ein Gedicht. Man kann dem Menschen also eine gewisse Autoritätshörigkeit unterstellen in dem Fall.
Weiter zur Massenbewegung. Im zweiten Dorf gipfelte diese darin, dass die Leute erst alle alten Traditionen abgelegt haben, um sich dann für jeden Besucher eine neue, abstruse Tradition auszudenken, in der Hoffnung, dass irgendeiner diese annimmt.
Hier kommt dann auch der Traditionsaspekt zur vollen Geltung, man kann Traditionen nicht erzwingen, sie kommen einfach mit der Zeit und bleiben dann, außer man tut etwas dagegen. Nur wenn die Tradition unbewusst vorhanden ist, kann man nichts dagegen tun. Und so wird man sich in dem Dorf bis in alle Ewigkeit irgendwelche abstrusen Traditionen ausdenken.
Das dritte Dorf ist nun der Schuldige, der dem ersten Dorf die Untergangsprophezeiung gegeben hat, auch wenn der Dichter sich bestimmt niemals erträumt hätte, dass sein Gedicht solche Wellen schlagen würde. Man weiß eben nie, was mal aufgrund einer einzigen Handlung geschehen kann. Die Tradition dieses Dorfes fand ich ausgesprochen seltsam, anscheinend ist das die Strafe dafür, dass der König vor vielen Jahren den Dichter zu diesem Gedicht gezwungen hat, was dazu führte, dass sich seine Frau für ihn opferte.
Hier haben wir auch wieder einen neuen Blick auf die Opferfrage und sogar noch einen Blick auf die Liebe, wenn man jemanden wirklich liebt, ist man bereit jedes Opfer zu bringen. Die Frau wusste, dass sie mit diesem Opfer keine Gegenleistung mehr erhalten wird, sie hat es also rein für ihren Mann getan, weil sie ihn so sehr liebte. Und wäre die Liebe des Paares der ersten Folge genau so stark gewesen, hätten sie sicherlich einen Weg gefunden um zusammenbleiben zu können, trotz der Gedankenleserei. So viel zum Rückblick auf Folge 1 und 2.
Man darf sich wundern, weshalb die Bewohner nicht einfach diese Tradition gestoppt haben, aber anscheinend ist es so, dass manche Leute keine Tradition einfach so ablegen können, wie die in Dorf 2, sondern damit leben, egal wie deprimierend dese ist.
Und am Ende kommt dann noch die Sache mit den sich selbst erfüllenden Prophezeiungen. Es kam zum prophezeiten Weltuntergang für ein Dorf und ein anderes Dorf konnte damit den Weltuntergang abwehren. Wobei die zweite Prophezeiungserfüllung etwas fragwürdig anzusehen ist, aber hier spielt der Aspekt des Glaubens mit rein, solang man nur ganz fest an etwas glaubt, ist es auch so, dann muss man sich auch nicht fragen, ob die Welt vielleicht auch ohne die Zerstörung des anderen Dorfes nicht untergegangen wär. Hier könnte man jetzt wieder mit einer ewig langen Glaubenskritik loslegen, aber darauf hab ich keine Lust.


The Meteor

3

21.01.2013, 16:36

"Folge 4"

Okay, damit wär die Mädchenfrage geklärt und ich vermute mal, dass es diesen Kino wirklich gab, denn irgendwie muss sie ja zu diesem Namen und zu Hermes gekommen sein, außerdem könnte man sich damit erklären, weshalb Hermes spricht. Kino beschützt die Kleine vor ihren "erwachsenen" Eltern, er stirbt und in diesem Moment fängt Hermes an zu sprechen, weil sich Kinos Seele mit Hermes verbunden hat, um sie so vor diesen komischen "Erwachsenen" beschützen zu können.
Was kann man sonst aus dieser Folge rausholen? Einerseits die Sache mit der Arbeit, dass es keine Arbeit ist, wenn sie Spaß macht. Dabei würde mich wirklich mal interessieren, wer so denkt in der Gesellschaft und wer auch so lebt, also vollkommen spaßlos arbeitet. Sicherlich hat jede Arbeit mal schlechte Momente, aber wenn sie nur schlecht ist, wird man es wohl kaum lange dort aushalten und sie kaum mit einem Dauerlächeln ertragen.
Ein großer Aspekt war in dieser Folge aber das Erwachsensein. Das Bild, dass man nur erwachsen ist, wenn man das, was man hasst, tut und dies auch noch mit einem Lächeln tut, fand ich irgendwie gruselig. Und allgemein würde ich diese "Erwachsenen" nicht als erwachsen bezeichnen, die waren eher lächelnde Marionetten der Regierung dieses Landes, die nicht selbst denken können und nur das tun, was bei denen als "erwachsen" gilt, also fröhlich lachend Messer aus Leuten rauszuziehen oder "kaputte" Kinder umbringen. Da schließ ich mich dann wieder Voice an, dass Kino erwachsen handelt als sie eine eigene Entscheidung trifft und sich nicht zu einer "Erwachsenen" machen lässt, sondern einfach zu Kino wird. Das fand ich auch als Antwort so sympathisch, kein Kind, kein Erwachsener, einfach Kino. Kino ist somit ihren Eltern um Längen voraus, aber die dürften kaum etwas daraus gelernt haben, weshalb ich bezweifle, dass Kino nochmal auf ihre Eltern treffen wird. Na gut, wer hat schon Lust Leute zu treffen, die einen umbringen wollen, weil man selbstständig denken will? Und man kann hier auch anführen, dass die strikte Trennung in Kind und Erwachsener in Frage gestellt wird, wie man an Kino und Kino sieht.
Ein weiterer Punkt in dieser Folge ist wieder die Wissenschaft, diesmal mit ihrem Erwachsenenmacher, was man mit der Gentechnik vergleichen kann, wo es ja heißt, dass man ein Kind nach seinen ganz persönlichen Wünschen haben kann. So weit sind die in dem Land aber noch nicht, zum Glück für Kino. Aber man hört da die Kritik raus, dass eine Regierung dieses Wissen so nutzen könnte, dass sie Bürger macht, die ihr zusagt.
Wo wir dann beim letzten Punkt wären und zwar der Frage danach was passiert, wenn sich eine Regierung zu sehr einmischt in das Leben ihrer Bürger, wo man sich dann fragen kann, ob soetwas nicht auch wirklich geschehen könnte, wenn eine Regierung denn die Mittel dazu hätte. Das wäre dann eine Regierung, die die Wissenschaft für ihre eigenen Zwecke missbraucht.
Mehr fällt mir nicht ein, Folge 5.


"Folge 5"

Komische Folge, die aus zwei Teilen bestand, denn diese Hinrichtungsstadt war ja schon wieder eine eigene Geschichte, was ich irgendwie passend finde, denn mir persönlich fällt nicht wirklich was ein wie man mehr aus diesem kleinen Teil hätte rausholen können.
Die drei Arbeiter waren recht amüsant, der Eine putzt, der Andere baut ab und der Dritte baut wieder auf, da weiß also wieder die eine Hand nicht was die Andere macht und der Firma scheint das egal zu sein. Wirkt doch alles recht bürokratisch, jeder macht das, was er machen soll und guckt nicht nach dem, was der Andere macht. Amtschaos sozusagen. Aber sie brauchen ja Arbeit um ihren Familien helfen zu können, obwohl sie noch nicht einmal wissen, ob die überhaupt noch leben. Nur Arbeit und keine Freizeit, Freunde und Familie scheint schonmal nicht das Wahre zu sein.
Das andere Extrem scheint aber auch nicht wirklich das Wahre zu sein, die Stadt der sinnbefreiten Arbeit in der man noch nicht einmal gehen muss. Ist ja schön und gut, dass die Roboter alles machen, aber wenn man selbst nichts zu tun hat, wird einem langweilig. Mich wundert, dass die sich dann nicht einfach passende Hobbies zugelegt haben, denn alles ist doch besser als diese sinnlose Arbeit. Denn der Mensch muss ja irgendwas tun, aber es muss ja nicht gerade das Sinnloseste vom Sinnlosen sein, auch wenn die in dieser Stadt unbedingt Stress brauchen. Vielleicht hätten sie einfach ein paar Roboter entfernen sollen, selbst gehen, Hobbies suchen, wenn man in dieser Stadt nicht diese sinnbefreite Arbeit machen müsste, weil man sonst nichts zu tun hat, dann wär sie wirklich nett. Aber so?
Die Arbeit der drei Schienenleute mag auf den ersten Blick auch sinnlos erscheinen, aber eigentlich ist sie es nicht, denn A macht die Schienen schön sauber, B baut sie auseinander und C setzt sie wieder richtig fest zusammen, man kann also von einer richtigen Schienenrestauration sprechen. Es kann also am Ende doch etwas dabei rauskommen, wenn man nicht weiß, was die andere Hand macht, nur verlassen sollte man sich besser nicht darauf.
Und dann gab es noch am Ende die Hinrichtungsstadt, das kommt also dabei raus, wenn man wirklich alles demokratisch entscheidet und einfach mal jeden umbringt, dessen Meinung nicht der Mehrheitsmeinung entspricht. Insgesamt hatte sich in dem Land also nichts geändert, nur wurde der König zu einer ganzen Horde von Leuten bis sie sich am Ende selbst ausgelöscht haben. Es passte dann richtig als Kino den Mann als König bezeichnete.
So viel konnte man aus der Folge nicht rausholen.


"Folge 6"

Oi, da ist ja diesmal was los, bisher eher ruhig und dann gleich eine Arena.
Aber erstmal zu der Stadt, da hat man ja wirklich eine richtige Zwei-Klassen-Gesellschaft, Verlierer unten im Dreck, Sieger oben. Wobei es auffällig ist, dass es unten harmonischer und beschaulicher wirkt, während man da oben um sein Leben bangen muss. Und neben der Zwei-Klassen-Gesellschaft kann in diesem Land jeder bis ganz nach oben kommen, sozusagen das Darwinland, der Starke setzt sich durch und der Schwache stirbt in den meisten Fällen oder er muss dem Starken dienen.
Die Leute dort sind alle recht mordlüstern, genauso wie der König, den haben sie ja wirklich mal wieder wie einen richtig fiesen Bösewicht dargestellt. Anscheinend sind diese mörderischen Arenakämpfe die einzige Freude, die die von oben haben.
Amüsant war in der Folge die Geschlechtsfrage, mal wurde Kino männlich, mal weiblich angesprochen, wo wir wieder beim Geschlechtsrätsel wären, welches sich ja für den Zuschauer schon gelöst hat.
Nun zu den Kämpfen. Kino will niemanden töten und ich vermute stark, dass Shizu mit seinem Hund Riku genau so verfährt. Während die meisten Kämpfer einfach so kämpfen, vermut ich jetzt jedenfalls, scheint Shizu das Töten vermeiden zu wollen und ich vermute auch, dass er der abgeschobene Sohn ist, der die Kämpfe gewinnen will, damit er König werden kann, damit das Kämpfen aufhört, genauso wie die Zwei-Klassen-Gesellschaft in dieser Extremform, jedenfalls kommt er mir so vor. Was an Shizu interessant ist, sein Hund spricht mit ihm, genauso wie es bei Kino und Hermes der Fall ist. Somit sind die anderen Kämpfe kleine Leckerbissen, wirklich interessant dürfte erst Kino gegen Shizu werden. Jedenfalls hoffe ich mal, dass man mehr über Shizu und Riku erfährt.
Was man noch so anbei erwähnen kann wäre der Wärter, anfangs ja recht fies, aber nachdem Kino ihm gezeigt hat, wo es langgeht, hat sich gezeigt, dass er doch richtig nett ist, vermutlich wollte er Kino anfangs einschüchtern, damit sie gleich aufgibt und nicht stirbt.
Was mich nur irgendwie wundert, hätten die in dem Land nicht draußen hinschreiben können, was da drin passiert, damit man das als Reisender weiß? So tappt ja jeder in die Falle. Aber das scheint die Absicht des Königs zu sein.
Was noch interessant ist, ist der Gewinn des Siegers, eine neue Regel darf hinzugefügt werden. Ich bin gespannt, ob der König sich daran überhaupt hält, denn so wirkt der nicht mal ansatzweise.
Okay, nun genug des Geredes, weiter mit dem Kampf.


"Folge 7"

Ich hatte es ja vermutet seit ich den König das erste Mal gesehen hab, er ist ein Kefka-Verschnitt. Na ja, aber das passt wohl am besten zu einem König dieses Landes, nur sein Gejammer, dass er wahnsinnig ist und geheilt werden will, war etwas nervig, aber gut, er war ja auch nur ein Kefka-Verschnitt, noch nicht einmal ein wirklich Guter.
Das Puppenspiel am Anfang war recht interessant, wird da doch einfach mal glatt erzählt, wie der König geworden ist. Und abgesehen von Kino und Shizu hat es keinen interessiert, der Schütze ist sogar schon halb eingeschlafen dabei. Aber so kann man seine Machtergreifung auch darstellen, es war interessanterweise so ehrlich, er hat den umgebracht, die umgebracht und an Shizus Reaktionen beim Mord an der Frau verhärtete sich mein Verdacht, dass er der Sohn des Königs ist.
Was danach kam, war unerwartet, aber dafür waren die Antworten der beiden erwartbar. Wer würde den schon heiraten wollen?
Der Kampf zwischen Rose und Kino war dann ganz nett, ihr Grund um zu gewinnen war ja irgendwie niedlich, aber doch ziemlich egoistisch. Andeutungsweise konnte man den Tod von Rose schon kommen sehen, immerhin wollte der König Kino und Rose tot sehen, dann lässt er die Scheibe herunter und will sogar höchstpersönlich, dass sie stirbt. Als sie dann erschossen wurde, war klar, dass er es war. Wundert mich ein wenig, dass er nur Rose erschossen hat und nicht regelmäßig die Verlierer getötet hat, aber die Befriedigung bekam er wohl nur durch den Tod von Rose.
Lustig war das Gespräch zwischen Riku und Hermes.
Das Treffen zwischen Kino und Shizu hat dann eine meiner Vermutungen bestätigt, Shizu hat genauso gekämpft wie Kino, bis es zum Zweikampf kam.
Der Kampf Kino gegen Shizu war dann recht spannend, vorallem als es so aussah als würde Kino verlieren, doch am Ende hat sie trotzdem gewonnen. Und sie hat sogar das getan, worauf ich gehofft hatte, dass jemand den König erschießt. Durch die Einblendung der beiden Puppen konnte man ja schon ahnen, dass der König stirbt.
Interessant ist die neue Regel von Kino, anstatt das ganze System sofort umzudrehen, versucht sie eine langsame Änderung herbeizuführen indem der Gewinner am Ende König wird. Dass sie dabei noch die von unten schützt, zeigt, wie vorausschauend sie ist.
Und am Ende wurde meine andere Vermutung bestätigt, Shizu ist der Sohn des Königs. Lustig war es als sie sagte, dass sie nicht mit seltsamen Männern mitgeht, was ihn ja ziemlich verwirrt hat. Na vielleicht taucht er nochmal auf, er ist ja jetzt genau so frei wie Kino, somit könnten er und Riku vielleicht nochmal auftauchen.
Was kann man noch aus der Folge rausholen? Die typische Schaugeilheit der Menschen, wie sie sich an Leid und Tod anderer Leute ergötzen und dabei sogar noch sehr viel Spaß haben und teilweise wohl ähnlich frustriert reagieren wie der König, wenn der, den man tot sehen wollte, nicht stirbt. Na ja, zur Not hilft man nach.
Außerdem könnte man auf den Egoismus der Menschen verweisen, viele haben da nur aus egoistischen Motiven mitgemacht, sei es aus Spaß, sei es aus dem Wunsch nach Ruhm oder einfach um einen "Weiße Rosen für Mutti"-Tag einzuführen. Kaum einer wird wohl je daran gedacht haben irgendwas im Land zu ändern, dafür muss man wohl schon Kino sein.
Damit schließen wir diese Folge ab und hoffen auf einen weiteren Auftritt von Shizu und Riku.


"Folge 8"

Eine wirklich schöne Folge aus der man auch wieder viel rausholen kann.
Das Dorf ist ja kein wirklich herausragendes Dorf, man ist stolz darauf, wie viel Getreide wächst, alles andere ist uninteressant.
Der alte Mann muss sich in so einer Umgebung ziemlich einsam gefühlt haben mit all seinem "unnützen" Wissen. Das zeigt schön, dass einem je nach Situation selbst sehr viel Wissen nicht helfen kann und dass die Masse bestimmt, welches Wissen nützlich und welches unnütz ist. Dadurch erging es auch Nimya wie ihm, da sie sich mit Sachen beschäftigte, die "unnütz" waren.
Nimya ist nun das, was man passend als Revolutionärin bezeichnen würde, denn so wie ihr wird es vielen ergangen sein, die etwas Neues schaffen wollten. Der Bürgermeister verhindert es und will sogar das Werk zerstören, der Verlobte versucht sie davon abzubringen aus Sorge und die Bewohner empfinden das als nervig und störend. Man hätte zwar jetzt vom Verlobten verlangen können, dass er ihr hilft bei der Arbeit, aber dann hätte Kino ja nichts mehr zu tun gehabt, weshalb er als sorgender Verlobter gut passt. Kino bringt dann den Stein ins Rollen und gibt Nimya den letzten Schubser und siehe da, es fliegt und alle Leute sind begeistert, weil es doch geklappt hat.
Interessant dabei ist, wie schnell sich doch das Blatt wenden kann, erst dagegen und als es doch klappt, findet man es großartig. Aber so ist es wohl meistens, dass die, die nicht daran glauben, dagegen sind, während es Leute wie Kino, die nicht daran glauben, aber helfen, ziemlich selten gibt. Man kann daraus schließen, dass man Sachen nicht einfach verteufeln sollte, sondern es auch probieren sollte. Einfach tun anstatt sich aufzuregen, dass man dafür eine Bronzestatue verschieben muss.
Man kann noch etwas aus der Vergangenheit Nimyas rausholen. Anfangs sah es schlecht für sie aus als ihre Tante sie so betrogen hat, aber gerade wegen des Betrugs kam sie in das Haus des alten Mannes und konnte so zu der Revolutionärin werden, die sie jetzt ist. Man kann also sagen, egal wie schlecht es aussieht, manchmal kann einem das doch helfen, selbst wenn man das nicht erwartet hätte. Hätte sie glücklich und wohlbehütet bei ihrer Tante gelebt, so wäre sie jetzt wie die anderen Leute und eine einfache und brave Hausfrau.
Was dann der letzte Punkt ist, ich bin verblüfft gewesen, dass Nimya es einfach so hingenommen hat, dass ihr Verlobter gesagt hat, dass er eine einfache, brave Hausfrau möchte. Also etwas mehr hätte er sie schon unterstützen können und sowas sagt man auch nicht. Aber trotz dieser Sachen ist ihre Liebe so tief, dass Nimya darüber hinwegsieht und er auch nicht wirklich versucht sie von ihrer Arbeit abzuhalten. Daran hätte sich das Paar aus dem Gedankenleserland mal ein Beispiel nehmen sollen, wenn man es versucht, klappt alles.
Sehr schöne Folge jedenfalls, auf zur letzten Folge für heute.


"Folge 9"

Uh, interessante Folge.
Fangen wir bei der Zensur an, die wurde da ja sehr gut dargestellt mit diesem Ministerium. Alles, was irgendwie die Fantasie anregt, wird verboten, genauso wie alles, was dazu anregt Dinge zu hinterfragen, eigentlich ist da ja alles verboten. Wenn ich so mein Bücherregal durchgehe, ich glaub, da bleibt am Ende nicht viel übrig, wenn ich es nach deren Kriterien einteilen würde. Man sieht, wie weit Zensur gehen kann und das alles unter dem Deckmantel, dass man die Leute schützen will. In dem Fall davor sich so in den Büchern zu verlieren, dass sie teilweise durchdrehen. Man hat ja zwischendrin an Kino gesehen, dass selbst sie erstmal kurz überlegen musste, ob sie noch im Buch ist oder schon wieder draußen.
Ein beliebter Grund bei "Killerspiel"-Debatten wurde ja auch angeführt, Bücher sind böse, weil sie die Menschen dazu bringen irgendwelche Gewalttaten zu begehen. In dem Land sind es Bücher, bei uns sind es Computerspiele und der Regierungsmann gibt keine brauchbare Aussage als Kino diese Sache hinterfragt. Lieber schützt man die Leute angeblich und zensiert alles, anstatt nach den wirklichen Gründen zu forschen. Ich muss sagen, so eine Art Schloss, wo Computerspiele genau so eingeteilt werden wie die Bücher, erscheint mir nicht wirklich unrealistisch, in Ansätzen hat man sowas ja schon durch USK und FSK. Wenn man das richtig ausbaut mit der vollen Macht der Zensur, dann ist es genau so wie in diesem Land.
Die Kritiker wurden ja ziemlich negativ dargestellt, sie machen alles schlecht und kaputt, sie sind die Bösen, dazu noch eingebildet, halten sich für ganz toll, man möchte sie fast als Abschaum der Gesellschaft bezeichnen, der unbedingt weggesperrt gehört. Man geht also ziemlich hart mit Kritikern ins Gericht, auch wenn so mancher Kritiker sicherlich eine perfekte Ergänzung wäre für diese Truppe. Und mancher Leser spuckt ja auch gern Gift und Galle, wenn es eine bitterböse Kritik gibt bei einem Lieblingswerk.
Die Sache mit dem Haupt- und Nebencharakter darf auch nicht unerwähnt bleiben, zeigt es doch wie es in der Gesellschaft aussieht, jeder ist der Hauptcharakter seiner eigenen Geschichte und muss sich darum nicht wirklich um die Nebencharaktere kümmern, sie sind ja immerhin nur Nebenfiguren. Aber wenn alle Hauptcharaktere sind, sind auch alle Nebencharaktere, was die ganze Sache wieder verkompliziert. Und in diesem ganzen Chaos gibt es den Autor, jedoch kann kein Mensch diese Rolle einnehmen, man müsste diesen Autor schon als Schicksal oder Gott bezeichnen, denn jeder, der in der Geschichte drin ist, ist auch Haupt- und Nebencharakter. Nimmt man jedoch noch das hinzu, was der Mann in der Wüste am Ende gesagt hat, so ist eigentlich jeder Haupt- und Nebencharakter und aber auch Autor, da jeder seine Geschichte selbst schreibt, wie er es so passend sagt, dass er sie ab jetzt selbst schreiben will, also nicht mehr abhängig sein will von einem anderen Autor, was dann wieder der Aspekt der Fremdbestimmung wäre. Man kann sicherlich noch so manches mehr aus diesem Punkt rausholen, nur fällt mir momentan nicht mehr ein.
Auch die Untergrundbewegung wurde sehr gut dargestellt, sie passte perfekt in dieses von Zensur regierte Land. Was die Regierung von den Leuten fernhalten will, publizieren diese Leute und stecken dadurch viele andere Leute an. Wenn man denn diese Bücher überhaupt lesen will.
Ein weiterer Aspekt in dieser Folge ist ja auch das Thema Realitätsverlust gewesen. Wo fängt Fantasie an, wo hört Realität auf und wie leicht oder schwer kann man sich in der Fantasie verlieren? Die Leute, die zwischen Realität und Fantasie nicht mehr unterscheiden konnten, hatten wohl etwas zu viel gelesen und zu wenig hinterfragt, was bei der Kritikabneigung ja kein Wunder ist. Außerdem haben sie sich auch durch den Schreibstil des Autors darin verloren. Aber man kennt das ja, je fesselnder etwas ist, desto eher verliert man sich darin, wenn man es nicht von oben liest, sondern sich reinfühlt.
Und am Schluss war noch das Buch, wo alles drinsteht, sehr nett gemacht, dadurch, dass es leer war. Es bietet somit Platz für alle Geschichten dieser Welt, aber weil die nie jemals jemand aufschreiben kann, wird dieses Buch für immer weiß bleiben.
Damit wär auch mein Kommentar zu Folge 9 beendet.


The Meteor

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