Okay, damit wär die Mädchenfrage geklärt und ich vermute mal, dass es diesen Kino wirklich gab, denn irgendwie muss sie ja zu diesem Namen und zu Hermes gekommen sein, außerdem könnte man sich damit erklären, weshalb Hermes spricht. Kino beschützt die Kleine vor ihren "erwachsenen" Eltern, er stirbt und in diesem Moment fängt Hermes an zu sprechen, weil sich Kinos Seele mit Hermes verbunden hat, um sie so vor diesen komischen "Erwachsenen" beschützen zu können.
Was kann man sonst aus dieser Folge rausholen? Einerseits die Sache mit der Arbeit, dass es keine Arbeit ist, wenn sie Spaß macht. Dabei würde mich wirklich mal interessieren, wer so denkt in der Gesellschaft und wer auch so lebt, also vollkommen spaßlos arbeitet. Sicherlich hat jede Arbeit mal schlechte Momente, aber wenn sie nur schlecht ist, wird man es wohl kaum lange dort aushalten und sie kaum mit einem Dauerlächeln ertragen.
Ein großer Aspekt war in dieser Folge aber das Erwachsensein. Das Bild, dass man nur erwachsen ist, wenn man das, was man hasst, tut und dies auch noch mit einem Lächeln tut, fand ich irgendwie gruselig. Und allgemein würde ich diese "Erwachsenen" nicht als erwachsen bezeichnen, die waren eher lächelnde Marionetten der Regierung dieses Landes, die nicht selbst denken können und nur das tun, was bei denen als "erwachsen" gilt, also fröhlich lachend Messer aus Leuten rauszuziehen oder "kaputte" Kinder umbringen. Da schließ ich mich dann wieder Voice an, dass Kino erwachsen handelt als sie eine eigene Entscheidung trifft und sich nicht zu einer "Erwachsenen" machen lässt, sondern einfach zu Kino wird. Das fand ich auch als Antwort so sympathisch, kein Kind, kein Erwachsener, einfach Kino. Kino ist somit ihren Eltern um Längen voraus, aber die dürften kaum etwas daraus gelernt haben, weshalb ich bezweifle, dass Kino nochmal auf ihre Eltern treffen wird. Na gut, wer hat schon Lust Leute zu treffen, die einen umbringen wollen, weil man selbstständig denken will? Und man kann hier auch anführen, dass die strikte Trennung in Kind und Erwachsener in Frage gestellt wird, wie man an Kino und Kino sieht.
Ein weiterer Punkt in dieser Folge ist wieder die Wissenschaft, diesmal mit ihrem Erwachsenenmacher, was man mit der Gentechnik vergleichen kann, wo es ja heißt, dass man ein Kind nach seinen ganz persönlichen Wünschen haben kann. So weit sind die in dem Land aber noch nicht, zum Glück für Kino. Aber man hört da die Kritik raus, dass eine Regierung dieses Wissen so nutzen könnte, dass sie Bürger macht, die ihr zusagt.
Wo wir dann beim letzten Punkt wären und zwar der Frage danach was passiert, wenn sich eine Regierung zu sehr einmischt in das Leben ihrer Bürger, wo man sich dann fragen kann, ob soetwas nicht auch wirklich geschehen könnte, wenn eine Regierung denn die Mittel dazu hätte. Das wäre dann eine Regierung, die die Wissenschaft für ihre eigenen Zwecke missbraucht.
Mehr fällt mir nicht ein, Folge 5.
Komische Folge, die aus zwei Teilen bestand, denn diese Hinrichtungsstadt war ja schon wieder eine eigene Geschichte, was ich irgendwie passend finde, denn mir persönlich fällt nicht wirklich was ein wie man mehr aus diesem kleinen Teil hätte rausholen können.
Die drei Arbeiter waren recht amüsant, der Eine putzt, der Andere baut ab und der Dritte baut wieder auf, da weiß also wieder die eine Hand nicht was die Andere macht und der Firma scheint das egal zu sein. Wirkt doch alles recht bürokratisch, jeder macht das, was er machen soll und guckt nicht nach dem, was der Andere macht. Amtschaos sozusagen. Aber sie brauchen ja Arbeit um ihren Familien helfen zu können, obwohl sie noch nicht einmal wissen, ob die überhaupt noch leben. Nur Arbeit und keine Freizeit, Freunde und Familie scheint schonmal nicht das Wahre zu sein.
Das andere Extrem scheint aber auch nicht wirklich das Wahre zu sein, die Stadt der sinnbefreiten Arbeit in der man noch nicht einmal gehen muss. Ist ja schön und gut, dass die Roboter alles machen, aber wenn man selbst nichts zu tun hat, wird einem langweilig. Mich wundert, dass die sich dann nicht einfach passende Hobbies zugelegt haben, denn alles ist doch besser als diese sinnlose Arbeit. Denn der Mensch muss ja irgendwas tun, aber es muss ja nicht gerade das Sinnloseste vom Sinnlosen sein, auch wenn die in dieser Stadt unbedingt Stress brauchen. Vielleicht hätten sie einfach ein paar Roboter entfernen sollen, selbst gehen, Hobbies suchen, wenn man in dieser Stadt nicht diese sinnbefreite Arbeit machen müsste, weil man sonst nichts zu tun hat, dann wär sie wirklich nett. Aber so?
Die Arbeit der drei Schienenleute mag auf den ersten Blick auch sinnlos erscheinen, aber eigentlich ist sie es nicht, denn A macht die Schienen schön sauber, B baut sie auseinander und C setzt sie wieder richtig fest zusammen, man kann also von einer richtigen Schienenrestauration sprechen. Es kann also am Ende doch etwas dabei rauskommen, wenn man nicht weiß, was die andere Hand macht, nur verlassen sollte man sich besser nicht darauf.
Und dann gab es noch am Ende die Hinrichtungsstadt, das kommt also dabei raus, wenn man wirklich alles demokratisch entscheidet und einfach mal jeden umbringt, dessen Meinung nicht der Mehrheitsmeinung entspricht. Insgesamt hatte sich in dem Land also nichts geändert, nur wurde der König zu einer ganzen Horde von Leuten bis sie sich am Ende selbst ausgelöscht haben. Es passte dann richtig als Kino den Mann als König bezeichnete.
So viel konnte man aus der Folge nicht rausholen.
Oi, da ist ja diesmal was los, bisher eher ruhig und dann gleich eine Arena.
Aber erstmal zu der Stadt, da hat man ja wirklich eine richtige Zwei-Klassen-Gesellschaft, Verlierer unten im Dreck, Sieger oben. Wobei es auffällig ist, dass es unten harmonischer und beschaulicher wirkt, während man da oben um sein Leben bangen muss. Und neben der Zwei-Klassen-Gesellschaft kann in diesem Land jeder bis ganz nach oben kommen, sozusagen das Darwinland, der Starke setzt sich durch und der Schwache stirbt in den meisten Fällen oder er muss dem Starken dienen.
Die Leute dort sind alle recht mordlüstern, genauso wie der König, den haben sie ja wirklich mal wieder wie einen richtig fiesen Bösewicht dargestellt. Anscheinend sind diese mörderischen Arenakämpfe die einzige Freude, die die von oben haben.
Amüsant war in der Folge die Geschlechtsfrage, mal wurde Kino männlich, mal weiblich angesprochen, wo wir wieder beim Geschlechtsrätsel wären, welches sich ja für den Zuschauer schon gelöst hat.
Nun zu den Kämpfen. Kino will niemanden töten und ich vermute stark, dass Shizu mit seinem Hund Riku genau so verfährt. Während die meisten Kämpfer einfach so kämpfen, vermut ich jetzt jedenfalls, scheint Shizu das Töten vermeiden zu wollen und ich vermute auch, dass er der abgeschobene Sohn ist, der die Kämpfe gewinnen will, damit er König werden kann, damit das Kämpfen aufhört, genauso wie die Zwei-Klassen-Gesellschaft in dieser Extremform, jedenfalls kommt er mir so vor. Was an Shizu interessant ist, sein Hund spricht mit ihm, genauso wie es bei Kino und Hermes der Fall ist. Somit sind die anderen Kämpfe kleine Leckerbissen, wirklich interessant dürfte erst Kino gegen Shizu werden. Jedenfalls hoffe ich mal, dass man mehr über Shizu und Riku erfährt.
Was man noch so anbei erwähnen kann wäre der Wärter, anfangs ja recht fies, aber nachdem Kino ihm gezeigt hat, wo es langgeht, hat sich gezeigt, dass er doch richtig nett ist, vermutlich wollte er Kino anfangs einschüchtern, damit sie gleich aufgibt und nicht stirbt.
Was mich nur irgendwie wundert, hätten die in dem Land nicht draußen hinschreiben können, was da drin passiert, damit man das als Reisender weiß? So tappt ja jeder in die Falle. Aber das scheint die Absicht des Königs zu sein.
Was noch interessant ist, ist der Gewinn des Siegers, eine neue Regel darf hinzugefügt werden. Ich bin gespannt, ob der König sich daran überhaupt hält, denn so wirkt der nicht mal ansatzweise.
Okay, nun genug des Geredes, weiter mit dem Kampf.
Ich hatte es ja vermutet seit ich den König das erste Mal gesehen hab, er ist ein Kefka-Verschnitt. Na ja, aber das passt wohl am besten zu einem König dieses Landes, nur sein Gejammer, dass er wahnsinnig ist und geheilt werden will, war etwas nervig, aber gut, er war ja auch nur ein Kefka-Verschnitt, noch nicht einmal ein wirklich Guter.
Das Puppenspiel am Anfang war recht interessant, wird da doch einfach mal glatt erzählt, wie der König geworden ist. Und abgesehen von Kino und Shizu hat es keinen interessiert, der Schütze ist sogar schon halb eingeschlafen dabei. Aber so kann man seine Machtergreifung auch darstellen, es war interessanterweise so ehrlich, er hat den umgebracht, die umgebracht und an Shizus Reaktionen beim Mord an der Frau verhärtete sich mein Verdacht, dass er der Sohn des Königs ist.
Was danach kam, war unerwartet, aber dafür waren die Antworten der beiden erwartbar. Wer würde den schon heiraten wollen?
Der Kampf zwischen Rose und Kino war dann ganz nett, ihr Grund um zu gewinnen war ja irgendwie niedlich, aber doch ziemlich egoistisch. Andeutungsweise konnte man den Tod von Rose schon kommen sehen, immerhin wollte der König Kino und Rose tot sehen, dann lässt er die Scheibe herunter und will sogar höchstpersönlich, dass sie stirbt. Als sie dann erschossen wurde, war klar, dass er es war. Wundert mich ein wenig, dass er nur Rose erschossen hat und nicht regelmäßig die Verlierer getötet hat, aber die Befriedigung bekam er wohl nur durch den Tod von Rose.
Lustig war das Gespräch zwischen Riku und Hermes.
Das Treffen zwischen Kino und Shizu hat dann eine meiner Vermutungen bestätigt, Shizu hat genauso gekämpft wie Kino, bis es zum Zweikampf kam.
Der Kampf Kino gegen Shizu war dann recht spannend, vorallem als es so aussah als würde Kino verlieren, doch am Ende hat sie trotzdem gewonnen. Und sie hat sogar das getan, worauf ich gehofft hatte, dass jemand den König erschießt. Durch die Einblendung der beiden Puppen konnte man ja schon ahnen, dass der König stirbt.
Interessant ist die neue Regel von Kino, anstatt das ganze System sofort umzudrehen, versucht sie eine langsame Änderung herbeizuführen indem der Gewinner am Ende König wird. Dass sie dabei noch die von unten schützt, zeigt, wie vorausschauend sie ist.
Und am Ende wurde meine andere Vermutung bestätigt, Shizu ist der Sohn des Königs. Lustig war es als sie sagte, dass sie nicht mit seltsamen Männern mitgeht, was ihn ja ziemlich verwirrt hat. Na vielleicht taucht er nochmal auf, er ist ja jetzt genau so frei wie Kino, somit könnten er und Riku vielleicht nochmal auftauchen.
Was kann man noch aus der Folge rausholen? Die typische Schaugeilheit der Menschen, wie sie sich an Leid und Tod anderer Leute ergötzen und dabei sogar noch sehr viel Spaß haben und teilweise wohl ähnlich frustriert reagieren wie der König, wenn der, den man tot sehen wollte, nicht stirbt. Na ja, zur Not hilft man nach.
Außerdem könnte man auf den Egoismus der Menschen verweisen, viele haben da nur aus egoistischen Motiven mitgemacht, sei es aus Spaß, sei es aus dem Wunsch nach Ruhm oder einfach um einen "Weiße Rosen für Mutti"-Tag einzuführen. Kaum einer wird wohl je daran gedacht haben irgendwas im Land zu ändern, dafür muss man wohl schon Kino sein.
Damit schließen wir diese Folge ab und hoffen auf einen weiteren Auftritt von Shizu und Riku.
Eine wirklich schöne Folge aus der man auch wieder viel rausholen kann.
Das Dorf ist ja kein wirklich herausragendes Dorf, man ist stolz darauf, wie viel Getreide wächst, alles andere ist uninteressant.
Der alte Mann muss sich in so einer Umgebung ziemlich einsam gefühlt haben mit all seinem "unnützen" Wissen. Das zeigt schön, dass einem je nach Situation selbst sehr viel Wissen nicht helfen kann und dass die Masse bestimmt, welches Wissen nützlich und welches unnütz ist. Dadurch erging es auch Nimya wie ihm, da sie sich mit Sachen beschäftigte, die "unnütz" waren.
Nimya ist nun das, was man passend als Revolutionärin bezeichnen würde, denn so wie ihr wird es vielen ergangen sein, die etwas Neues schaffen wollten. Der Bürgermeister verhindert es und will sogar das Werk zerstören, der Verlobte versucht sie davon abzubringen aus Sorge und die Bewohner empfinden das als nervig und störend. Man hätte zwar jetzt vom Verlobten verlangen können, dass er ihr hilft bei der Arbeit, aber dann hätte Kino ja nichts mehr zu tun gehabt, weshalb er als sorgender Verlobter gut passt. Kino bringt dann den Stein ins Rollen und gibt Nimya den letzten Schubser und siehe da, es fliegt und alle Leute sind begeistert, weil es doch geklappt hat.
Interessant dabei ist, wie schnell sich doch das Blatt wenden kann, erst dagegen und als es doch klappt, findet man es großartig. Aber so ist es wohl meistens, dass die, die nicht daran glauben, dagegen sind, während es Leute wie Kino, die nicht daran glauben, aber helfen, ziemlich selten gibt. Man kann daraus schließen, dass man Sachen nicht einfach verteufeln sollte, sondern es auch probieren sollte. Einfach tun anstatt sich aufzuregen, dass man dafür eine Bronzestatue verschieben muss.
Man kann noch etwas aus der Vergangenheit Nimyas rausholen. Anfangs sah es schlecht für sie aus als ihre Tante sie so betrogen hat, aber gerade wegen des Betrugs kam sie in das Haus des alten Mannes und konnte so zu der Revolutionärin werden, die sie jetzt ist. Man kann also sagen, egal wie schlecht es aussieht, manchmal kann einem das doch helfen, selbst wenn man das nicht erwartet hätte. Hätte sie glücklich und wohlbehütet bei ihrer Tante gelebt, so wäre sie jetzt wie die anderen Leute und eine einfache und brave Hausfrau.
Was dann der letzte Punkt ist, ich bin verblüfft gewesen, dass Nimya es einfach so hingenommen hat, dass ihr Verlobter gesagt hat, dass er eine einfache, brave Hausfrau möchte. Also etwas mehr hätte er sie schon unterstützen können und sowas sagt man auch nicht. Aber trotz dieser Sachen ist ihre Liebe so tief, dass Nimya darüber hinwegsieht und er auch nicht wirklich versucht sie von ihrer Arbeit abzuhalten. Daran hätte sich das Paar aus dem Gedankenleserland mal ein Beispiel nehmen sollen, wenn man es versucht, klappt alles.
Sehr schöne Folge jedenfalls, auf zur letzten Folge für heute.
Uh, interessante Folge.
Fangen wir bei der Zensur an, die wurde da ja sehr gut dargestellt mit diesem Ministerium. Alles, was irgendwie die Fantasie anregt, wird verboten, genauso wie alles, was dazu anregt Dinge zu hinterfragen, eigentlich ist da ja alles verboten. Wenn ich so mein Bücherregal durchgehe, ich glaub, da bleibt am Ende nicht viel übrig, wenn ich es nach deren Kriterien einteilen würde. Man sieht, wie weit Zensur gehen kann und das alles unter dem Deckmantel, dass man die Leute schützen will. In dem Fall davor sich so in den Büchern zu verlieren, dass sie teilweise durchdrehen. Man hat ja zwischendrin an Kino gesehen, dass selbst sie erstmal kurz überlegen musste, ob sie noch im Buch ist oder schon wieder draußen.
Ein beliebter Grund bei "Killerspiel"-Debatten wurde ja auch angeführt, Bücher sind böse, weil sie die Menschen dazu bringen irgendwelche Gewalttaten zu begehen. In dem Land sind es Bücher, bei uns sind es Computerspiele und der Regierungsmann gibt keine brauchbare Aussage als Kino diese Sache hinterfragt. Lieber schützt man die Leute angeblich und zensiert alles, anstatt nach den wirklichen Gründen zu forschen. Ich muss sagen, so eine Art Schloss, wo Computerspiele genau so eingeteilt werden wie die Bücher, erscheint mir nicht wirklich unrealistisch, in Ansätzen hat man sowas ja schon durch USK und FSK. Wenn man das richtig ausbaut mit der vollen Macht der Zensur, dann ist es genau so wie in diesem Land.
Die Kritiker wurden ja ziemlich negativ dargestellt, sie machen alles schlecht und kaputt, sie sind die Bösen, dazu noch eingebildet, halten sich für ganz toll, man möchte sie fast als Abschaum der Gesellschaft bezeichnen, der unbedingt weggesperrt gehört. Man geht also ziemlich hart mit Kritikern ins Gericht, auch wenn so mancher Kritiker sicherlich eine perfekte Ergänzung wäre für diese Truppe. Und mancher Leser spuckt ja auch gern Gift und Galle, wenn es eine bitterböse Kritik gibt bei einem Lieblingswerk.
Die Sache mit dem Haupt- und Nebencharakter darf auch nicht unerwähnt bleiben, zeigt es doch wie es in der Gesellschaft aussieht, jeder ist der Hauptcharakter seiner eigenen Geschichte und muss sich darum nicht wirklich um die Nebencharaktere kümmern, sie sind ja immerhin nur Nebenfiguren. Aber wenn alle Hauptcharaktere sind, sind auch alle Nebencharaktere, was die ganze Sache wieder verkompliziert. Und in diesem ganzen Chaos gibt es den Autor, jedoch kann kein Mensch diese Rolle einnehmen, man müsste diesen Autor schon als Schicksal oder Gott bezeichnen, denn jeder, der in der Geschichte drin ist, ist auch Haupt- und Nebencharakter. Nimmt man jedoch noch das hinzu, was der Mann in der Wüste am Ende gesagt hat, so ist eigentlich jeder Haupt- und Nebencharakter und aber auch Autor, da jeder seine Geschichte selbst schreibt, wie er es so passend sagt, dass er sie ab jetzt selbst schreiben will, also nicht mehr abhängig sein will von einem anderen Autor, was dann wieder der Aspekt der Fremdbestimmung wäre. Man kann sicherlich noch so manches mehr aus diesem Punkt rausholen, nur fällt mir momentan nicht mehr ein.
Auch die Untergrundbewegung wurde sehr gut dargestellt, sie passte perfekt in dieses von Zensur regierte Land. Was die Regierung von den Leuten fernhalten will, publizieren diese Leute und stecken dadurch viele andere Leute an. Wenn man denn diese Bücher überhaupt lesen will.
Ein weiterer Aspekt in dieser Folge ist ja auch das Thema Realitätsverlust gewesen. Wo fängt Fantasie an, wo hört Realität auf und wie leicht oder schwer kann man sich in der Fantasie verlieren? Die Leute, die zwischen Realität und Fantasie nicht mehr unterscheiden konnten, hatten wohl etwas zu viel gelesen und zu wenig hinterfragt, was bei der Kritikabneigung ja kein Wunder ist. Außerdem haben sie sich auch durch den Schreibstil des Autors darin verloren. Aber man kennt das ja, je fesselnder etwas ist, desto eher verliert man sich darin, wenn man es nicht von oben liest, sondern sich reinfühlt.
Und am Schluss war noch das Buch, wo alles drinsteht, sehr nett gemacht, dadurch, dass es leer war. Es bietet somit Platz für alle Geschichten dieser Welt, aber weil die nie jemals jemand aufschreiben kann, wird dieses Buch für immer weiß bleiben.
Damit wär auch mein Kommentar zu Folge 9 beendet.