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27.12.2010, 11:34

Kino's Journey (Kino no tabi)



Start: 08.04.2003
Episoden: 13 + 2 Specials
Genre: Adventure, Seinen
Studio: Genco
Website: http://www.kinonotabi.com/


Handlung:
Durch die große und weite Welt reist Kino mit dem sprechenden Motorrad Hermes und dabei treffen beide auf unterschiedlichste Menschen und werden mit unterschiedlichsten Städten und den dortigen Gepflogenheiten konfrontiert. Dabei wird das Duo mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert, die mehr oder weniger Gesprächsstoff bieten.

Handlung "Life goes on":
In diesem kleinen Special bekommt man einen kleinen Einblick in die Vergangenheit Kinos und was damals so während der Lehrzeit geschehen ist.

Handlung "Country of Illness":
Kino und Hermes landen bei ihren Reisen in einem Land, welches von der Außenwelt abgeschlossen ist und dem man sehr bedacht ist auf Sauberkeit und Sterilität. Dort trifft Kino auf Inasha und erfährt auch etwas über das, was sich unter dieser sauberen Stadt abspielt.


"Folge 1"


Ob man diese Folge nun als tiefgehend bezeichnet oder nicht, kommt wohl auf die betreffende Person an, aber eigentlich findet man da eine ganze Menge Dinge, über die man reden könnte.
Das Gedankenlesen ist in dieser Folge ja der Hauptakzent, aber es gibt noch ein paar andere, kleinere Sachen, die vorkommen, weshalb ich die auch hinzufüge.
Das Erste war der Hinweis von Hermes, dass der Gott der Reisenden anscheinend nicht will, dass Kino weiterreist, passt ja jetzt irgendwie zum Namen, jedoch lehnt Kino einen Abbruch kategorisch ab, wodurch wir das Thema Fremd- und Selbstbestimmung hätten. Auch wenn man eine mögliche Fremdbestimmung durch ein göttliches Wesen hat, hat man immer noch die Möglichkeit seinen Weg selbst zu bestimmen, man muss sich nicht an das halten, was der Gott sagt.
Danach kam die Sache mit den Vögeln und dem Wunsch des Menschen wie diese zu fliegen, wozu Hermes sagt, dass es die Bestimmung von Mensch und Maschine ist, nicht zu fliegen. Da haben wir einerseits wieder die Bestimmungssache und andererseits, durch Kinos Reaktion auf die Vögel, dass der Mensch in der Lage ist Träume zu haben, die ihn womöglich sogar antreiben, während eine Maschine das nicht kann. Hinzu kommt noch der Aspekt des Reisens, dass man angestachelt wird zu reisen, wenn man einen Vogel sieht. In dem Moment ging es mir wie Kino, mir kommt diese Aussage auch irgendwie bekannt vor, aber ich hab keinen blassen Dunst, woher.
Es folgte dann ja der Aspekt der sich ständig wandelnden Welt, wozu Hermes schönerweise mit dem Satz kam, dass man dann ja gar nicht mehr reisen muss, irgendwann wird auch dort was passieren, wo was ist. Unrecht hat er ja nicht damit, aber da spielt wieder der Reisedrang des Menschen mit, weshalb ein Reisender eben nicht wartet bis was passiert in seinem Heimatdörfchen. Und wirklich viel entdeckt worden wär ja nicht, wenn jeder nur in seiner Stube geblieben wär mit dem Gedanken, dass ja irgendwann was passiert.
In der Stadt hat man dann wieder so einen Unterschied zwischen Mensch und Maschine erkannt und zwar bei den Preisen. Während ein Mensch für eine Nacht in so einem hochherrschaftlichen Hause sicherlich eine ganze Menge Geld verlangt hätte, ist der Maschine der ganze Prunk egal, für die ist das ein Ort zum Übernachten, nicht besser oder schlechter als jeder Andere. Wo wir dann wieder bemerken, dass es der Mensch ist, der den Dingen ihren Preis gibt und somit aus einer wertlosen Sache etwas wertvolles werden kann, obwohl es, nüchtern wie eine Maschine betrachtet, gar nicht so viel wert ist.
Und abschließend kommen wir nun zu der Sache mit dem Gedankenlesen. Der Gedanke der Wissenschaftler war ja schön, dass man, wenn man die Gedanken versteht, auch die Gefühle der Menschen versteht, man sozusagen eigentlich Empathie auf höchstem Niveau bekommen würde, aber dazu war diese Idee genau so naiv, denn eigentlich dürfte es doch jeder schonmal erlebt haben wie es ist, wenn man etwas erfährt, womit man nicht gerechnet hat. Zu viel Wissen über eine Person kann zu viele Enttäuschungen bringen. Und man kennt es ja, man sagt ja auch nicht jedem direkt ins Gesicht "Ich hasse dich, du bist so ein vollkommen verblödeter Volldepp.", sondern man denkt es sich, damit der Frieden gewahrt bleibt, denn wenn man es nicht tut, führt das zu Hass, Streit, Kampf und solchen Sachen. Die kaputte Beziehung ist dafür ein schönes Beispiel, manche Sachen nimmt man einfach hin, wenn sie unproblematisch sind, wie beispielsweise die Schwäche des Partners für Blumen, auch wenn man selbst nichts damit anfangen kann. Oder würde hier jemand sofort dem Partner sagen "Boah, mir gehen deine blöden Blumen sonst wo vorbei.", außer die betreffende Person hat das provoziert? Am Ende merkt man dann ja auch, dass man sich auch ohne Worte verständigen kann, ohne Gedanken lesen zu müssen, aber so weit waren die Wissenschaftler wohl nicht gekommen. Schöne Idee das Gedankenlesen, aber wir brauchen es nicht.



"Life goes on"


Eine ausgesprochen interessante Folge, da man jetzt endlich mal mehr aus Kinos Vergangenheit erfahren hat.
So ist also Kinos Lehrerin, eine nette, ältere Frau, wohl bis zu einem gewissen Grad exzentrisch, die viel gereist ist, sehr gut mit Schusswaffen umgehen kann und nicht in der Stadt wohnen will, sondern sich lieber außerhalb aufhält. Man könnte ja glatt vermuten, wenn Kino mal so alt ist wie sie, wird sie wohl genau so sein. Interessant hierbei ist, dass sie ihren Wald nie verlässt und sich nicht in die Angelegenheiten anderer Leute einmischt, selbst wenn man sie darum bittet, aber trotzdem scheint sie bekannt zu sein wie ein bunter Hund und auch sehr beliebt. Passt irgendwie als Lehrerin von Kino, immerhin hat sie ja die Schussfähigkeiten von ihr und durch sie wohl auch alles gelernt, was man so wissen muss als Reisende.
Kino selbst ist anfangs ja noch mehr ein lernfreudiges Mädchen und keine Reisende, erst durch die Erscheinung des toten Kino wird langsam ihr Reisegeist geweckt und sie wird wohl durch das weitere Training am Ende des ersten Ausflugs zu der Kino, wie wir sie kennen.
Etwas übertrieben fand ich die Szene mit dem Baum fällen, aber irgendwie war es auch lustig, dieses kleine Mädchen, welches mit so einem riesigen Maschinengewehr hantiert, die Frau, die damit den Baum fällt und abschließend noch der Händler, der sagt, dass er das besser nicht den Waffenbauern sagen wird. Stellt sich nur die Frage, ob man mit einem Maschinengewehr wirklich einen alten Baum fällen kann, ich glaub es zwar kaum, aber diese Methode passt irgendwie besser zur Lehrerin, mit einer Säge hätte ich sie mir nicht vorstellen können.
In der zweiten Hälfte war ja der Ausflug zu der Mutter, die den Verlust ihres Sohnes nicht verkraftet hat und deswegen durchgedreht ist, irgendwie drehen alle Mütter durch, wenn ihre Familie stirbt. Aber für Kino kein Problem trotz der Drogen, die man ihr verpasst hat und wie passend es war, dass sie so geschossen hat, dass die selbstgemachte Brosche des Sohnes zerstört wurde dabei. Bei diesem Kampfmoment hat sie sich dann wohl auch endgültig entschieden Kino zu sein, wo sie vorher ja noch damit gehadert hat. Darum würd ich das Haare abschneiden jetzt auch nicht symbolisch sehen, sie hat es wohl einfach wegen dem Blut gemacht. Wer würde schon mit blutverschmierten Haaren rumlaufen wollen?
Und am Ende hat die neu geborene Kino noch den Feinschliff gekriegt. Alles in allem also sehr spannend und interessant und wer hätte dazu noch gedacht, dass Kinos Mantel eine besondere Bedeutung hat. Ein Land voller Kinos mit Reisemänteln.
Am Ende hätte mich eigentlich nur noch interessiert was die Lehrerin so an Geschichten kennt, aber da es ja um Kino geht, ist das vernachlässigbar.



"Country of Illness"


Animationstechnisch wurde hier wirklich sehr gut gearbeitet, auch wenn ich bei Kinos Haaren teilweise dachte, dass sie einen Hut trägt oder eine glänzende Glatze hat, aber vielleicht ist dieses Desinfektionszeug der Stadt schlecht für die Haare.
Diese Stadt war irgendwie ein Gefängnis, ein steriler Knast mit falschem Himmel, wo das, was man meint außen zu sehen, einfach nur eine Illusion ist, was die Leute aber auch wissen, weshalb sie diese Stadt unbedingt verlassen und draußen leben wollen. Wenn die wüssten, was da draußen los ist. Irgendwie gefiel mir diese Stadt jedenfalls nicht, so steril. Wer würde beispielsweise in einer Arztpraxis wohnen wollen? Wobei der Wechsel des Himmels auch irgendwie amüsant ist, eben ist es noch hell und eine Sekunde später ist es Abend. Hätte mich doch glatt interessiert, wann genau die den Himmel wechseln in der Stadt, vielleicht von 18 bis 20 Uhr Abendrot und danach bis 6 Nacht. Braucht man teilweise gar keine Uhr.
Interessant war das, was man Hermes anmontiert hatte, so ein Gerät, wodurch er leiser ist und keine schädigenden Abgase mehr hinten rauskommen, dürfte in der heutigen Zeit sicherlich viel Anklang finden. Ein sauberer Straßenverkehr sozusagen, aber sowas gehört zu dieser sterilen und sauberen Stadt dazu.
Bei dem Krankenhaus verwunderte es mich etwas, dass Kino da mit Hermes rumlaufen durfte und dass in Inashas Krankenzimmer ein richtiger Tisch hingestellt wurde mit gutem Essen, wirkte richtig wie bei einem Dinner.
Und in diesem Krankenhaus kam dann der schon erwähnte Haken, ich hätte zu gerne gewusst, was für eine Krankheit das genau sein soll, die Inasha hat. Muss ja irgendeine vererbte Krankheit sein, denn schädliche Viren und sowas dürfte es in der Stadt wohl kaum geben. Aber wer weiß, was rausgekommen wär am Ende bei der Frage nach der Krankheit. Immerhin wird so sehr schön gezeigt, dass es immer Krankheiten gibt, egal wie steril alles ist, aber dass auch geforscht wird um diese Krankheiten zu bezwingen. Passt irgendwie, heutzutage gibt es ja auch überall antibakterielle Reinigungsmittel, Sterilität kann jeder selbst herstellen und es wird eifrig geforscht um auch die schlimmsten Krankheiten loszuwerden. Ich hoffe trotzdem mal, dass wir dann nicht alle irgendwann in so einer sterilen Blase leben müssen, der richtige Himmel gefällt mir dann doch weitaus besser.
Inashas Geschichte bringt das traurige Element in diese Folge rein, man hat es sich jedoch schon denken können, dass das mit diesem Kultiviererteam nicht so ganz stimmen kann, denn sonst hätte es ja anders ausgesehen außerhalb der Stadt. Aber dass es sich dabei um Versuchstiere für die Experimente zur Erforschung des Heilmittels handelte, kam dann doch etwas überraschend. Wo wir dann auch bei einem weiteren springenden Punkt in dieser Geschichte wären und zwar der Mensch als Versuchstier um Krankheiten heilen zu können. Es ist schon eine interessante Frage, ob man das tun sollte oder nicht, was mich zu einem kurzen Punkt bringt, der mir so an den Geschichten gefällt, der moralische Zeigefinger fehlt. Der Postmann hält das, was getan wird für falsch, weshalb er aufgrund von Schuldgefühlen mit Inasha schreibt und er will auch Kino töten, weil sie etwas weiß, was man nicht wissen soll. Die Wissenschaftler der Stadt hingegen scheint das nicht zu stören, denn sonst würden sie ja nicht an den Menschen nach einem Heilmittel forschen. Und man sieht ja, dass die Versuche gute Ergebnisse hervorbringen, denn ein Heilmittel für eine teilweise Heilung gibt es ja schon. Kann man sich die Frage stellen, welche Ergebnisse die moderne Medizin wohl bringen würde, wenn sie auch Menschen als richtige Versuchskaninchen nehmen könnte, so wie in der Stadt, was natürlich auch mit Toten verbunden wäre, aber wer weiß wie vielen Geheilten. Würde man das jetzt ethisch oder gar religiös betrachten, würde es jetzt einen Aufschrei geben, wenn man jedoch genauer nachdenkt, bietet dieses Thema wirklich sehr viel Stoff für Diskussionen, für ziemlich hitzige Diskussionen mit vermutlich teilweise fanatischen Argumenten.
Und während Kino mit solchen Themen konfrontiert wurde, versuchte Hermes sich mit dem Motorrad des Postmanns zu unterhalten, was wieder ein komisches Element darstellte, es zeigt auch, dass nur bestimmte Dinge reden können, bisher kennen wir Hermes und Riku. Ob es noch andere, sprechfreudige Lebewesen oder Dinge gibt? So eine Stadt der sprechenden Dinge/Tiere, wär vermutlich recht interessant.
Am Ende fährt Kino weiter, auf der Suche nach der Stadt des guten Essens, der Postmann könnte tot sein, aber vielleicht hat sie ihn auch nur verwundet, damit er weiterhin mit Inasha schreiben kann. Einer von beiden hat jedenfalls den Brief geschrieben. Die Briefe zeigen ja auch noch, dass nicht nur Medizin heilende und helfende Kräfte haben kann, auch so ein einfacher Brief kann einem kranken Mädchen dabei helfen weiterzumachen und das alles über sich ergehen zu lassen. Sie wirkte ja sichtlich glücklich wegen den Geschichten von Kino, stell es mir ausgesprochen unangenehm vor all die Zeit in einem Krankenhaus verbringen zu müssen.
Alles in allem jedenfalls eine wirklich schöne Folge, wer weiß, vielleicht wird es ja noch das ein oder andere Special geben.



Fazit:
Alles in allem hat mir Kino's Journey ausgesprochen gut gefallen, sicherlich hätte man ihn mir irgendwann empfohlen, die Geschichten mit Kino waren abwechslungsreich und boten manchmal viel Stoff, manchmal aber auch wenig, aber eigentlich immer hat man irgendein Thema gehabt über welches man länger diskutieren kann, auch wenn mancher manches Thema vielleicht etwas arg ausgelutscht finden mag. Der Anime an sich ist nicht für jeden etwas, man muss sowas schon mögen oder sich darauf einlassen können, als ich mal jemandem gesagt hab, worum es bei diesem Anime geht, hat die Person sofort gesagt, dass es absolut nichts für sie ist. Ich hingegen finde ihn ausgesprochen toll, auch musikalisch ist er wirklich klasse, wir haben es hiermit also mal wirklich mit einem sehr schönen und nachdenklichen Anime zu tun, der einen trotz der Themen nicht mit dem moralischen Zeigefinger nervt.
Somit würd ich diesen Anime jedem empfehlen, der solche Serien mag, und wer es nicht tut, der kann trotzdem versuchen sich darauf einzulassen.


The Meteor