Shaded Hearts

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In Pisa steht ein schiefer Turm - das ist hinlänglich bekannt. Gleichzeitig zeigen die gleichnamigen Studien alle drei Jahre die Schieflagen unseres Bildungssystems auf. Seitdem ist auch die Bildungsproblematik vielen bekannt. Unter Experten sind diese internationalen Vergleiche umstritten, fest steht aber: Die bildungspolitischen Offenbarungen bringen mehr öffentliches Interesse für dieses zukunftsträchtige Thema. Die Bildungseinrichtungen reagieren unterschiedlich: Asiatischer Drill und Druck bereits im Windelalter oder Kuschelkurs und Kompetenzvermittlung. Worauf soll die Bildung bauen - auf mehr Disziplin und Leistung oder auf Freiheit und Kreativität?

Angebote zur frühkindlichen Bildung schießen wie Pilze aus dem Boden. Erziehungsratgeber wie der Bestseller der Yale-Professorin Amy Chua schüren die Angst, das eigene Kind hätte ohne Drill zu Höchstleistungen in der Gesellschaft der Zukunft keine Chance. Gerade in Zeiten von Individualismus setzen viele Eltern mit regelrechtem „Babytuning“ dem Freigeist ihres Kindes enge Schranken. Doch Experten mahnen, nicht mangelnde Disziplin und ein zu geringes Lernpensum fehlten unseren Kindern, sondern: Wir setzen schlicht zu wenig auf Kreativität.

Doch wo liegt der richtige Weg zwischen zweisprachigen Kitas und Mathekursen im Vorschulalter und der Vorstellung einer unbeschwerten Kindheit mit spielerischen Freiräumen? Werden asiatische Staaten mit ihren hohen Anforderungen künftig den Takt in Sachen Bildung und Fortschritt vorgeben? Wo bleiben dann unsere Schüler? Wo endet der Leistungsdrill und wann beginnt das wahre Leben? Verkommt die Bildung zum Selbstzweck und verliert eine umfassende Allgemeinbildung zunehmend an Wert?