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21.09.2011, 16:50

Religion, Gesellschaft, Politik - Brauchen wir noch ein Glaubensbekenntnis?

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Papst Benedikt XVI. spricht als Staatsoberhaupt vor den Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Einige von ihnen haben bereits angekündigt, die Rede zu boykottieren, um so gegen eine Vermischung von Staat und Religion zu protestieren. Einer davon ist Hans-Christian Ströbele von den Grünen, der in einem Interview für den Talk im Hangar-7 seine Beweggründe für diesen Schritt erklären wird.

Wie sieht es aus mit der Trennung von Kirche und Staat in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Wie politisch dürfen Religionen sein, und wie viel Einfluss haben sie heute noch auf unsere Gesellschaft? Kann die Politik auf die Macht der Religion überhaupt verzichten, und was kann sie sich von den Jahrtausende alten Institutionen abschauen? Braucht unsere Gesellschaft noch ein Glaubensbekenntnis? Ist die zunehmende Radikalisierung der Religionen eine Folge der sinkenden Gefolgschaft?

Matthias Matussek - Unsere Glaubenslosigkeit und Religionsentfremdung ist der Kern der Verachtung, die Terroristen uns gegenüber empfinden.

Gudrun Krämer - Die Konflikte, die durch die wieder erstarkte Verknüpfung von Religion, Kultur und kollektiver Identität entstehen, werden auch in westeuropäischen Gesellschaften wachsen.

Georg Hoffmann-Ostenhof - Die Religion ist ein gesellschaftliches Gespenst, das man letztlich leicht in die Flucht schlagen kann: Durch öffentliche Wohlfahrt und besseres Leben.

Matthias Lutz-Bachmann - Auch in einer postsäkularen Gesellschaft ist Religion bei aller Individualisierung immer an Gemeinschaft orientiert.

Rolf Schieder - Er hält die Proteste von Bundestagsabgeordneten gegen die Papst-Rede für peinlich provinziell, und sieht darin einen Mangel an religionspolitischer Bildung.


Quelle: http://www.servustv.com/cs/Satellite/Art…011259393439943

Religionsgekloppe, das ist es doch, was es schon lang nicht mehr hier gab. Und jetzt reden wir doch mal über alles, was man in diesem Zusammenhang bringen kann, die Trennung von Staat und Kirche, die politische Macht von Religionen und was es weiter oben sonst noch an Fragen gibt, die man sich stellen kann.
Nicht zu vergessen die Zitate der Personen, wie etwa die Glaubenslosigkeit als Hauptgrund für die Verachtung durch Terroristen, wobei man sich die Frage stellen kann, ob die Gläubige anderer Religionen nicht genau so stark verachten, oder ob man die Religion mit öffentlicher Wohlfahrt und einem besseren Leben in die Flucht schlagen kann, aber ob das nicht etwas sehr oberflächlich betrachtet ist, lässt sich auch hier fragen.

Ihr seht, genug Stoff besteht, also schlagt euch religiös die Köpfe ein bis sie bluten wie Jesus am Kreuz.


The Meteor

Xar

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21.09.2011, 18:02

Schonmal sorry für wirre, zumeist sinnlose Geschreibsel, hab einfach aufgeschrieben, was mir gearde in den Sinn kam.

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Matthias Matussek - Unsere Glaubenslosigkeit und Religionsentfremdung ist der Kern der Verachtung, die Terroristen uns gegenüber empfinden.

Na dann brauch ich mir in nem bayrischen Bauernkaff ja keine Gedanken machen.
Dieser Mann war heute übrigens Thema meines Englischkurses, wo er sich ähnlich ausgedrückt hatte.
Es wäre mir neu, dass religiös orienterter Terrorismus daher rührt, dass man seinem eigenen Glauben zu wenig folgt/ ihn vernachlsässigt. Nicht um sonst sagt man Islamisten, diese Leute sind einfach der Ansicht, dass ihr Weltbild das einzig richtige ist und in eben diesem ist es legitim, 'Ungläubige' zu töten.
Schon von Beginn des Islam an gab es immer wieder religiös orientierte Konflikte, und das zu einer Zeit, als der Glauben einen viel größeren Einfluss auf das Leben hatte.

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Gudrun Krämer - Die Konflikte, die durch die wieder erstarkte Verknüpfung von Religion, Kultur und kollektiver Identität entstehen, werden auch in westeuropäischen Gesellschaften wachsen.

Stärkere Verknüpfung, wie bitte? Ich bin kein Geschellschaftswissenschaftler, aber mir scheint es doch, als habe Religion immer weniger Einfluss auf Kunst. In den Staaten, da scheint der Glaube etwas stärker als hier, aber die haben wirklich andere Probleme.
Und warum sollte es überhaupt Probleme geben, nur weil mehr Künstler religiös sind? Bei der kollektiven Identität sehe ich ja ein, dass Dorf voller Katholiken einen Hindu eher skeptisch aufnehmen wird, aber hier kommt es auf die Toleranzfähigkeit an. Und wo wir bei der sind, da ist Religion nur eines von vielen Gebieten.

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Georg Hoffmann-Ostenhof - Die Religion ist ein gesellschaftliches Gespenst, das man letztlich leicht in die Flucht schlagen kann: Durch öffentliche Wohlfahrt und besseres Leben.

Schön wärs. Eine gewisse Spiritualität werden die Menschen immer haben, solange Fragen wie "Was kommt nach dem Tod?" nicht geklärt sind. Man kann sich aber wohl denken, dass für einen armen Bauernjungen, der jeden Tag 12h auf dem Feld ackert und im Leben nichts anderes zu sehen kriegt als sein kleines Kaff in der Steppe, der Deal "Stirb im Kampf für Gott und du landest im Paradies" deutlich verlockender ist, als für jemanden, der seinen Job mag und eine glückliche Familie besitzt.

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Matthias Lutz-Bachmann - Auch in einer postsäkularen Gesellschaft ist Religion bei aller Individualisierung immer an Gemeinschaft orientiert.

Kann ich so nur unterschreiben. Das Prinzip jeder Religion ist, dass sich ALLE Menschen an deren Leitsätze halten, dann würde auch eine reibungslos funktionierende Geschellschaft dabei herauskommen(Reich Gottes auf der Erde), auch wenn nicht alle darin glücklich wären(Kastensystem).

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Rolf Schieder - Er hält die Proteste von Bundestagsabgeordneten gegen die Papst-Rede für peinlich provinziell, und sieht darin einen Mangel an religionspolitischer Bildung.

Jain. Den Papst als Staatsoberhaupt anzusehen ist bescheuert, er ist ein Geistesoberhaupt. Andererseits wüsste ich auch nicht, was der großartig im Bundestag will. Mehr Toleranz oder was? Für die alte Leier braucht er nich so nen weiten Weg machen...

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Ist die zunehmende Radikalisierung der Religionen eine Folge der sinkenden Gefolgschaft?

Bitte was? Wenn einem die Mitglieder davonrennen, versucht man doch eher, sie durch mehr Offenheit zurückzugewinnen bzw. eine breitere Masse anzusprechen. Gut, radikale Gruppen sind immer Minderheiten, aber wären sie es nicht, wären sie nicht radikal, sondern normal.

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Braucht unsere Gesellschaft noch ein Glaubensbekenntnis?

Ja, leider, wobei ich eher ein 'Wertebekenntnis' fordere. Eine geschellschaft braucht eben Ziele und moralische Grundsätze, weil sie aus Menschen besteht, ganz einfach.

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Wie sieht es aus mit der Trennung von Kirche und Staat in Deutschland, Österreich und der Schweiz?

Viel wichtiger: Wie sieht es mit der Trennung von Geldfluss und Politikern aus? Machen die Politiker Politik fürs Volk oder für die Medien? Wir haben ganz andere Probleme...

Und unsere Politik braucht nicht die Macht der Religion, sondern die des Marktes.

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22.09.2011, 22:38

Religion hat in der Politik nichts zu suchen. Wäre der Papst immernoch derjenige, der das Sagen hätte, dann dürfte man Hitler nicht verurteilen, so heftig es auch klingen mag. Blickt man in die Geschichte, was die Kirche mit Menschen gemacht hat, die an den achsolieben Herrn oben im Himmel nicht geglaubt haben, dann ist der Vergleich passend. Nein, ich sage damit nicht das Hitler besser war, aber wie gesagt passt der Vergleich. Dieses Gefassel von wegen Religion ist für Freiheit und Gerechtigkeit geht mir sowas von auf den Sack. Gab es nicht gerade erst vor kurzem eine Hasspredigt gegen Schwule und Lesben? Soviel dazu. Ich persöhnlich unterstütze den Boykott vollstens, sofern er auch radikal durchgezogen wird. Das Erinnerungsfoto mit dem Papst hat man sich dann doch nicht entgehen lassen, sofern ich das mitbekommen habe was die Aktion wiederrum ins Peinliche zieht. Religion ist das Eine und Politik das Andere und beides Zusammen geht einfach nicht und so soll es auch sein.

Was mich persöhnlich viel eher aufregt ist, dass Milliarden von Steuergelder draufgehen, damit der Alte drei Tage in seiner Heimat verbringen kann und die Kirche nicht einmal ein drittel der Kosten übernimmt - und die dürfen nicht ankommen mit "Wir haben kein Geld" bei den Kirchensteuern die sie einziehen. Häuser die renoviert werden damit der Papst mit seinen (sehgeschwächten) Augen die Wahrheit nicht sieht. Kinder in Ost-Afrika sterben vor Hunger und hier wird Geld ausgegeben damit der alte Sack ja sein guten Jahrgang bekommt - Geld das man auch gut in unsere verkorkste Bildung stecken könnte wenn man sich schon nicht im arme Kinder kümmern möchte. Und was bringt sein Besuch? Er labert irgendwelche Politiker zu und klaut wertvolle Zeit im Bundestag, die man auch mit wichtigeren Themen nutzen könnte.

Sawa

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03.10.2011, 12:01

Um hier mal eine neutrale Meinung reinzubekommen melde ich mich auch mal zu Wort :D

Fangen wir also mal bei der Politik an, und da auch gleich eine Frage: Warum mischen sich die Religionen überhaupt in die Politik ein?
Eigentlich sollte man Religion komplett aus der Politik raushalten, dies ist ja nunmal leider nicht möglich wie man immer wieder sieht.
Dennoch Religion hat dort nichts zu suchen.

Genauso die immer wieder vorkommenden Religionskriege in der Geaschichte der Menschheit. Vollkommen unnötig meiner Meinung nach.
Es gibt IMMER einen anderen Weg als Krieg um Differenzen zu klären, aber nein irgendjemand muss dann irgendwen ermorden oder heutzutage einfach
mal eine Rakete abschießen. Und was erreicht er damit? Genugtuung? Oder irgendetwas anderes außer Tote? Ja, einen erneuten Krieg wegen einer kleinen Differenz zwischen zwei Religionen und das ausgelöst weil evtentuell zwei jeweils wichtige Menschen eine Meinungsverschiedenheit hatten.

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03.10.2011, 12:10

Religion und Politik sind ein anderes paar Schuhe.
Religion schön und gut, für die, die einen Glauben haben. Für die anderen ist es Humbug. Da nicht alle einen Glauben haben, hat Religion absolut nichts in der Politik zu suchen. "Huhuhu lasst uns den Papst als unseren Führer ansehen und lasset uns die Ungläubigen schlachten" Ganz ehrlich, was ein Scheißdreck.

Jeder sollte jeden glauben lassen was er will. Glaubenskriege sind eh für die Tonne, es ändert nichts. Oh doch, es lässt wie durch Magie Menschen zum Faulen bringen. Im Ernst: Lasst diese Diskussionen um den Glauben, ihr Politiker oder was auch immer ihr seid. Okay, ich muss sagen ich bin Atheist, kritisiert mich ruhig für meine Meinung. Aber es ist eine verdammt gute. Wie gesagt, glaubt alle was ihr wollt und lasst die anderen in Frieden.