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17.11.2011, 01:28

Für immer jung - Verdrängen wir unsere Vergänglichkeit?

Zitat

Im November ist nicht nur das Wetter trist, sondern mitunter auch die Stimmung - eine Zeit, in der wir unserer Toten gedenken und auch immer wieder an die eigene Vergänglichkeit erinnert werden.

Wir wollen alle älter werden, aber kaum einer sieht gerne alt aus. Warum versuchen wir, das Alter mit aller Macht zu bekämpfen? Liegt es daran, dass wir immer länger fit bleiben und immer älter werden? Verdrängen die „neuen“ Alten ihre Endlichkeit, indem sie sich als ewig Jugendliche tarnen? Ist das Alter andererseits nicht auch eine Chance, mutiger die Welt der Nachkommenden zu gestalten? Und welchen Stellenwert hat das Alter heute noch in einer Gesellschaft, die von Leistungsdenken und Makellosigkeit beherrscht wird?

Während in anderen Kulturen der Tod kein Grund zum Trauern, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ein Feiertag ist, hat unsere Gesellschaft keine große Freude mit der Endlichkeit. Warum verbannen wir erfolgreich das Sterben und den Tod aus unserem Bewusstsein und tabuisieren ihn, obwohl er in jedem Leben eine zentrale Rolle spielt? Sind wir inzwischen durch täglich tausend Tote in den Medien zu sehr abgestumpft, was das eigene Sterben angeht? Der renommierte Psychotherapeut Alfried Längle sagt, der Tod könnte etwas mehr Publicity vertragen.

Marie Bäumer - „In unserer Gesellschaft wird das Älterwerden mit unwahrscheinlichem Aufwand bekämpft.“

Alfried Längle - „Wenn man Sinnleere erlebt, flieht man vor allem, was sich nach Leere anfühlt.“

Jürgen Mittelstraß - „Nicht nur das Alter ist vergänglich, sondern auch die Jugend - das muss der Mensch immer wieder aufs Neue lernen.”

Klara Obermüller - „Alt werden ist nichts für Feiglinge.“


Quelle: http://www.servustv.com/cs/Satellite/Art…011259399795081

Dem Tod haben wir ein eigenes Thema gewidmet, gestorben wird hier auch, nur die Sache mit dem Alter, die haben wir noch gar nicht angesprochen, also holen wir das nach und ihr könnt euch jetzt mal die Köpfe einschlagen zu diesem Thema.

Will die Gesellschaft wirklich für immer jung sein? Was ist so schlimm am Alter? Ist Jungsein erstrebenswerter als Altsein? Kann man das Alter bis zum geht nicht mehr verdrängen und für immer jung sein? Warum wird das Alter mit allen Mitteln bekämpft? Wie kommt es zu diesem Umschwung, dass man in jungen Jahren alt sein will, aber ab einem bestimmten Punkt wieder jung sein will?

Also, prügelt euch und denkt mal darüber nach wie es ist alt zu werden und wo dabei genau die Probleme liegen.

Und abschließend noch passend zum Thema:


The Meteor

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17.11.2011, 10:07

Man könnte auch darüber sprechen, was man persönlich darunter versteht, alt zu werden bzw. sein. Vielen Leuten graust es vor der '30', ich empfand die '20' die erste Zeit als eine Umstellung und oft hört man von den Leuten, dass sie gar nicht erst die '60+' erreichen möchten, niemals alt werden sozusagen. Natürlich kann man das Alter nicht immer an einer Zahl festmachen, 'man ist so alt, wie man sich fühlt' heißt es ja so schön, doch irgendwo liegen die Grenzen.

Interessant ist auch, dass das Altwerden, obwohl es natürlich und unvermeidlich ist, oft regelrecht mit einer Krankheit gleichgestellt wird - Zeichen der Zeit in Form von Falten und schlohweißem Haar, Einschränkungen, Verlust, Abhängigkeit, Einsamkeit und schließlich der Tod, welcher sicher auch seinen Beitrag am schlechten Image des Alterns leistet. Apropos schlechtes Image, unsere Leistungsgesellschaft, Kapitalismus, Kommerz und Co. sind daran bestimmt auch nicht ganz unschuldig.

Doch warum nur für die zehn oder zwanzig Jahre Leben, in denen man mal nicht 'zu alt' oder 'zu jung' ist und ansonsten die restliche Zeit mit Jammern verbringen? Das Alter gehört im Grunde genauso wie jegliche Makel, Stärken und sämtliche Lebenserfahrungen zur Person und zu ihrem Leben dazu und das ist mit 30, 50 oder 60 nun mal noch nicht fix und fertig gelebt. Es ist auf alle Fälle gesünder, es einfach zu akzeptieren.


Durch meine derzeitige Tätigkeit in einem Krankenhaus und Erfahrungen in der eigenen Familie hat sich mein Bild über das Altern in den letzten Wochen verändert. Wenn wir schon über das Verdrängen und die schlimmen Seiten des Altwerdens reden, so empfinde ich dieses Thema in Bezug auf mich nicht direkt als 'schlimm'. Ich selbst habe weniger ein Problem mit dem eigenem Altern und Sterben, als mit dem Altwerden von meinen Liebsten. Zugegeben, der Gedanke an ihre Veränderung und sie später altern, eventuell leiden und dahinscheiden zu sehen, macht mir eher Angst.

3

17.11.2011, 18:00

Ich finde es immer furchtbar wenn ich ältere Damen sehe, die sich total hipp anziehen, geschminkt sind bis zum Geht-nicht-mehr und denken sie sähen damit gut aus. Ich finde es traurig das manche Menschen einfach nicht mehr alt werden können (oder sich dementsprechend benehmen). Auch bei den älteren Herren kommt dann der "2. Frühling" zum Vorschein.
Klar in jedem steckt die Angst alt zu werden, vielleicht pflegebedürftig zu werden, Alzheimer zu bekommen oder eben halt zu sterben.
Aber ist es nicht eigentlich schön alt zu werden? Mit anzusehen wie die Enkel, Großenkel heranwachsen und man ihnen einen Schwank aus der Jugend zu erzählen? Ich persönlich höre gerne meinem Opa zu, wenn er mir Sachen aus seiner Jugend erzählt.

Es gibt ja auch die berühme 40er-Schwelle, bei der man denkt alles geht nun bergab. Totaler Blödsinn. Es gibt zwar diese sogenannten besonderen Altersschwellen, aber ich denke mir dann immer, ach das ist noch weit entfernt.
Und ich finde so muss man auch mit dem Älterwerden umgehen. Nicht daran denken, dass man irgendwann grau und faltig wird. Lieber leben und es genießen.

Sawa

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4

18.11.2011, 19:56

Ich finde es immer furchtbar wenn ich ältere Damen sehe, die sich total hipp anziehen, geschminkt sind bis zum Geht-nicht-mehr und denken sie sähen damit gut aus.


Das möchte ich unangezweifelt so stehen lassen denn genau das ist es was ich auch denke.
Der Mensch altert, das ist etwas völlig normales. Verhindern können wir das heutzutage nunmal noch nicht.
Gut, es gibt Schönheitsop's und was weiß ich. Aber das alles lässt einen ja auch nur jünger aussehen. Und dass das Ganze dann gut aussieht ist noch lange nicht gesagt.
Wie Roxy schon sagte, die "hippen" älteren Damen die sich wunderschön finden übertreiben es teilweise ganz schön.
Wahrscheinlich können sie sich einfach nicht damit abfinden älter zu werden.
Aber meiner Meinung nach gehört das nunmal zum Leben dazu.
Auch wenn wir irgendwann mit unserer Technologie mal so weit sein werden das Altern zu verhindern, ich fände das nicht richtig.
Wie man schon in dem Film Mr. Nobody sieht würde das auf eine Welt voller gleichalter Klone hinauslaufen, halb Mensch halb Roboter.
Und so kann es wirklich kommen.
Ich finde das Altern ist ein Teil des Lebens und als solchen sollte man diesen Vorgang auch akzeptieren können.

Natu92

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5

21.03.2012, 07:54

Jeder Mensch wird mal alt und stirbt.
Ich finde dessen sollten sich auch die bewusst sein, die alles versuchen zu verdrängen, in dem sie Schönheits OP´s an sich vornehmen lassen nur um jünder auszusehen.
Doch was soll das den Menschen bringen, wenn diese OP`s vielleicht sein Äußeres verändern, doch nichts daran ändert wie alt man ist.
Alt zu sein beschäftigt ja sogar schon Frauen mit 40 oO.
Ich persönlich verdränge den Tod nicht.
Wenn meine Zeit gekommen ist werde ich gehen und ich habe auch keine Angst davor.
Das einzige, was ich nicht wollen würde ist vor meinem Tod ewig zu leiden.
Ich bin in meinem Leben leider schon mit dem Tod auf eine harte Weise konfrontiert worden, daher bereitet mir das keine Angst.
Es ist eine natürliche Sache.

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