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20.01.2012, 13:25

Megaupload, Megavideo und co. geschlossen

Sicherlich kennt jeder von euch die Website Megaupload (oder Megavideo).
Manche von euch vielleicht sogar Tagtäglich, da sie auf dieser Seite ihre Animestreams geschaut haben oder ähnliches.
Damit ist jetzt schluss, denn...

Zitat von »Hannoversche Allgemeine Zeitung«

...US-Behörden schließen Datentausch-Plattform Megaupload

Der Kampf gegen Raubkopien im Internet hat einen neuen Höhepunkt erreicht: US-Behörden haben die Datentausch-Plattform Megaupload dichtgemacht und die Betreiber festgenommen - darunter sind auch mehrere Deutsche. Daraufhin haben Netzaktivisten zurückgeschlagen und unter anderem die Websites von FBI und Justizministerium lahmgelegt.

New York. Schlagabtausch im Netz: Nachdem die US-Behörden die Datentausch-Plattform Megaupload dichtgemacht haben, haben Netzaktivisten für Stunden die Websites von FBI und Justizministerium lahmgelegt. Am frühen Freitagmorgen deutscher Zeit gingen sie wieder. Die ebenfalls angegriffenen Internet-Seiten des amerikanischen Musikindustrie-Verbandes RIAA und des Musik-Marktführers Universal Music Group waren hingegen immer noch offline.
Die US-Behörden werfen der geschlossenen Megaupload-Plattform massive Urheberrechtsverletzungen vor. Sieben Verdächtige wurden angeklagt, darunter auch mehrere deutsche Staatsbürger. Deutsche sind auch unter den vier in Neuseeland festgenommenen Beschuldigten, wie die amerikanischen und lokalen Behörden mitteilten. Einen von ihnen ist der Gründer: Der aus Deutschland stammende bekannte Internet-Unternehmer hieß früher Kim Schmitz, änderte seinen Namen aber inzwischen in Kim Dotcom. „Auch bekannt als Kim Tim Jim Vestor“, zählte das Justizministerium auf. Der 37-Jährige mit deutscher und finnischer Staatsbürgerschaft lebte demnach zuletzt in Hongkong und Neuseeland.
Nachdem die US-Behörden am späten Donnerstag den Schlag gegen Megaupload meldeten, schwor die berüchtigte Hackergruppe Anonymous Vergeltung. „Anonymous geht auf Rachefeldzug für Megaupload“, erklärten die Hacker per Kurznachrichtendienst Twitter. Sie drohte, unter anderem die Website der Bundespolizei FBI und des Justizministeriums vom Netz zu nehmen - und tatsächlich waren die Adressen Minuten später eingeschränkt zu erreichen. Anonymous dürfte dabei zu sogenannten DDOS-Attacken gegriffen haben, bei denen ein Web-Server mit Daten-Anfragen überhäuft wird, bis er unter dieser Last in die Knie geht.
Bei Megaupload konnten Daten aller Art hochgeladen werden. Nach den Vorwürfen der US-Behörden waren darunter auch in großem Stil illegal kopierte Musik, Filme, Fernsehprogramme und digitale Bücher. Den Vorwürfen zufolge geschah dies mit Wissen der Betreiber. Megaupload habe mehr als 175 Millionen Dollar illegalen Gewinn gemacht und den rechtmäßigen Eigentümern der Inhalte einen Schaden von deutlich über einer halben Milliarde Dollar zugefügt, erklärte das Justizministerium. Ein weiterer Vorwurf lautet auf Geldwäsche.

Kritiker warnen vor Internet-Zensur
Die neuseeländische Polizei nahm die drei Deutschen und einen Niederländer auf FBI-Ersuchen fest. In Coateville nördlich von Auckland durchsuchten 70 Beamte ein Anwesen des Gründers, wie die Polizei mitteilte. Der Richter am North Shore District-Gericht lehnte eine Freilassung der Festgenommenen gegen Kaution ab. Die vier sollen Montag erneut vor Gericht erscheinen.
Auf dem Anwesen bei Auckland wurden nach Angaben der Polizei Wertgegenstände und Geld im Gesamtwert von sechs Millionen neuseeländischen Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) sichergestellt. Darunter waren ein Rolls Royce Phantom sowie mehrere Gemälde. Bodyguards hätten den Beamten am frühen Morgen zunächst den Zutritt zu dem Anwesen verwehrt, teilte die Polizei mit. Auf den Gelände seien zwei Gewehre sichergestellt worden.
Der Kampf gegen Raubkopien im Netz ist gerade ein heiß diskutiertes Thema in den USA. Gerade erst am Mittwoch gab es eine große Internet-Protestaktion gegen neue Gesetzespläne, die unter anderem die Sperrung von Webseiten erlauben sollen. Kritiker dieser Pläne warnen, dass damit eine Zensur-Infrastruktur geschaffen werde, die auch in anderen Fällen zum Einsatz kommen könnte. Aus Protest war unter anderem das englischsprachige Online-Lexikon Wikipedia einen Tag lang nicht erreichbar.
Insofern ist der Zeitpunkt der Razzia der US-Behörden interessant - denn jetzt schlugen FBI und Justizministerium auch auf Grundlage der heutigen Gesetze erfolgreich zu. Sie werfen den Megaupload-Betreibern vor, die Verbreitung von Raubkopien unterstützt zu haben. Der Anklage zufolge sollen sie ihnen bekannte Raubkopierer für der Hochladen urheberrechtlich geschützter Inhalte bezahlt haben. Unklar ist, was mit den Daten gewöhnlicher Megaupload-Nutzer passiert, die dort ihre Dateien gelagert haben.
Eure Meinung?

Quelle: HAZ.de

2

20.01.2012, 14:07

Irgendwie bewegt sich das rechtlich gesehen auf ganz dünnem Eis, das läuft nach dem Prinzip ab, anstatt den Versender zu schnappen, wird der Postbote erschossen.

Es ist klar, dass diese Seite Massen an urheberrechtlichem Material gehortet hat, was ja kein Wunder ist, immerhin gibt es genug Leute, die sowas hochladen. Aber dass das wissentlich geschehen sein soll, klingt nach einer ziemlich haltlosen Anklage. Wenn das nämlich wirklich der Fall gewesen wäre, hätten die niemals hochgeladene Dateien gelöscht, aber ich wage sehr stark zu bezweifeln, dass die nie Daten gelöscht haben, wenn sie gesehen haben "Aha, illegales Material.". Jedoch ist das aufgrund der Masse schier unmöglich jede Datei zu überprüfen, vor allem weil nicht jede Datei einen sehr aufschlussreichen Namen hat. Und Geldwäsche haben die auch betrieben? Das wirkt wie "Verdammt, wir müssen uns was einfallen lassen, falls das Erste nicht klappt. Hey, nehmen wir doch mal Geldwäsche.".

Und sie werfen den Leuten also vor, sie hätten Raubkopierer bezahlt illegales Material dort hochzuladen. So langsam klingt die ganze Geschichte wie ein billiges Fernsehspiel, CSI Internet oder sowas.
Außerdem frage ich mich gerade, was hat die amerikanische Justiz mit Finnen und Deutschen zu tun und einer Seite, die nicht einmal teil von Amerika ist. Da überschreitet ein gewisses irrsinniges Land mal wieder seine Befugnisse, kennt man ja aber schon. Vielleicht sollte man erstmal gegen diese Weltpolizei vorgehen, bevor man Leute dingfest macht, die für Seiten verantwortlich sind, wo Leute illegale Sachen hochladen.

Also wirklich sauber ist das alles nicht, was da abläuft. Dieses Schmierentheater klingt insgesamt jedenfalls nicht sehr glaubhaft.


The Meteor

3

20.01.2012, 16:45

Sehe ich ebenso.
Woher sollen die Betreiber bitteschön davon Wissen?
Klar, dass jeder und wirklich jeder Filehoster irgendeinen illegalen Mist auf der Platte hat ist jedem klar, aber woher soll der Betreiber wissen welche das sind? Auf der Seite wurden (geschätzt) ca. 10000 Dateien pro Tag hochgeladen, wie soll man so etwas als Mensch kontrollieren können? Es wurden Dateien gelöscht, man hat dies oft genug gesehen.
Naja, mit so etwas kann man die Presse auffrischen. Dass auf den Straßen jeden Tag Kinderschänder, Vergewaltiger, Räuber, Mörder und ähnliches rumlaufen interessiert ja heutzutage niemanden mehr, wieso also damit beschäftigen?
Viel lieber immer weitere schwachsinnige Gründe finden um das Internet für böse anzuerkennen.

4

20.01.2012, 19:13

Irgendwie bewegt sich das rechtlich gesehen auf ganz dünnem Eis, das läuft nach dem Prinzip ab, anstatt den Versender zu schnappen, wird der Postbote erschossen.
Haargenau so ist es. Von der Berichterstattung her gewinne ich den Eindruck, die würden denken, MU würde die User da nicht auch irgendwo kontrollieren, was da hochgeladen wird. Aber eine genaue Kontrolle ist eben aufgrund der schieren Masse an Uploads gar nicht möglich, wie du schon gesagt hast. Da finde ich diese Seiten, die extra dazu entworfen wurden, dass die Datei auch ja nicht sofort als illegal erkannt und gelöscht wird wesentlich fragwürdiger.
Merkwürdig finde ich dieses Vorgehen allemal, denn das Prinzip der Seite ist - im Gegensatz zu kino.to - ja nich illegal eben nur die Art und Weise wie einige User es verwenden.
Und die Geldwäschevorwürfe kommen mir auch gerade etwas komisch vor. Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass bei solchen großen Medienfällen immer noch ein zweite Straftat in der Hinterhand gehalten wird, falls die erste nicht reicht.

Aber eines steht eben fest: Es. Bringt. Nichts.
Es gibt Hunderte andere Filehoster. Ist Megaupload weg, laden die Leute ihren Kram eben auf einer anderen Filesharing-Plattformen hoch. Es bringt einfach nichts, nur den größten oder einen der größten Hoster auszuschalten und die anderen am Leben zu lassen - dann kristalliesiert sich eben ein anderer Hoster raus. *shrug* Was soll dieses ganze "Das ist ja alles nur symbolisch gemeint!"?
Der ganze Zug zeigt eigentlich, wie sehr das Internet und vor allem dessen Macht von einigen Leuten noch immer maßlos unterschätzt wird.
:nekocat:

Diese Katze weiß, dass sie besser ist als du. Sie läuft nicht - sie "tanzt". Sie benutzt keine Magie - "sie trifft dich mit magischer Klasse".


LeaX

Phoenixchild

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Beruf: Detailhandelsfachfrau

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5

20.01.2012, 20:17

Was jedoch interessant ist, wie es in den Medien aufgebauscht wird. Die meisten, die dem zustimmen, kennen sich gar nicht damit aus. Okay, ich kenn mich selbst auch nur ein wenig aus, trotzdem sehe ich, dass diese Sache nicht ganz sauber ist.
Ich hatte eine nette Unterhaltung mit meinen Vater dazu und er wollte nicht verstehen, diese Seite nicht wirklich viel für diese illegalen Geschäfte verantwortlich war. Seiner Auffassung nach unterstützte sie doch das Ganze. Und genau so sehen es leider viele. Sie wollen nicht sehen, dass mal wieder eine Art Statement war (meiner Ansicht nach), im Sinne von: "Passt ja auf, sonst seit ihr die nächsten".
Dieser Zweitvorwurf der Geldwäscherei war vorhersehbar, da sie wussten, dass mit ihren ursprünglichen Anschuldigungen nicht wirklich weit kommen würden. Wie sich diese Sache noch weiterentwickelt, werden wir sehen. Irgendwie hab ich das Gefühl, wir von dem Prozess nicht viel mitbekommen werden.

If I'm a dog, then you're dog food.

6

16.09.2012, 18:13

Hi

Da ich selbst eher selten Sachen streame und in der Richtung eher Old-School mäßig unterwegs bin ist die ganze Megavideo Thematik erst jetzt wieder richtig aktuell für mich geworden. Ich habe einige Alternativen zu megavideo aufgetan und wollte an dieser Stelle einmal fragen, ob mir jemand ein bestimmtes Portal ausdrücklich empfehlen kann, bzw weitere Portale nennen kann die einen richtigen Ersatz für megavideo darstellen?

Vielen Dank und liebe Grüße

7

16.09.2012, 20:13

Hallo mocko,

An sich kann ich dir Putlocker empfehlen, als Free-User hat man dort ziemlich viele Freiheiten und ich habe bisher wenige bis keine Löschungen wahrnehmen können. Natürlich kommt es auch darauf an, für was die Streams gebraucht werden. Putlocker kommt sehr gut mit Serien usw., da man um die 7 Folgen am Stück schauen kann, bis es zu einer kleinen Wartezeit (durchschnittlich ein paar Stunden) kommt.

Wenn man mehr Platz oder Zeit zum Schauen braucht, kann man (meines Wissens nach) auch einen Premium-Account kaufen, der mit mehr Speicher, unendlich Zeit, Zugang für Mobilgeräte und Download aller Dateien gewährt.


Ich hoffe dieser Vorschlag hilft dir,
Takezo