Wir sind zunehmend überfordert - das belegen aktuelle Studien aus Deutschland und Österreich: Wir alle müssen immer mehr in immer kürzerer Zeit schaffen, Hetze und Überstunden bestimmen unseren Arbeitsalltag. Kein Wunder, dass die Krankenstände wegen psychischer Störungen explosionsartig ansteigen. Dabei galten wir lange Zeit als Freizeit-Weltmeister. Was ist los in unserer Arbeitswelt?
Das Wörtchen „mehr“ scheint unseren Arbeitsalltag zu bestimmen. Arbeitgeber fordern mehr, und Arbeitnehmer bringen mehr: Verantwortung, Flexibilität, Überstunden. Allerdings wird die Zeit, in der wir all das schaffen sollen, nicht mehr. Kein Problem, denn dank Smartphone sind wir ja immer und überall erreichbar und einsatzbereit. Doch welche Folgen hat die dauerhafte Verschmelzung von Arbeit und Freizeit - für unsere Gesundheit, unser Leben und unsere Gesellschaft? Macht Arbeit wirklich krank, oder bilden wir uns das alles nur ein? Arbeiten wir heute mehr als noch zu Zeiten der Industrialisierung, in der die Menschen wohl über unsere Arbeitszeiten gelacht hätten?
Der weltweite Wettbewerb hat längst auch die Arbeitswelt erreicht - andere Gesellschaften arbeiten mehr und billiger. Müssen wir einfach auch mehr leisten und weniger leben, um wettbewerbsfähig zu bleiben, oder gibt es auch andere Wege? Zahlt sich der ewige Leistungsdruck überhaupt noch aus? Billiglöhne, Dauer-Praktika und All-Inclusive-Verträge sprechen eine deutlich andere Sprache.
Barbara Kolm: Wenn wir unseren Wohlstand wahren wollen, müssen wir uns dem Leistungsprinzip stellen.
Volker Kitz: Lasst uns die Arbeit etwas nüchterner sehen, niemand soll unfreiwillig arbeiten müssen.
Robert Misik: Glück ist, wenn die Arbeit als sinnvolle Tätigkeit erlebt wird.
Peter Zellmann: Für eine gute neue Arbeitswelt brauchen wir vollkommen neue Rahmenbedingungen.
Sibylle Hamann: Wir können nur dann Produktives leisten, wenn wir aufhören, Leben als Gegensatz zu Leistung zu definieren.
Quelle:
http://www.servustv.com/cs/Satellite/Art…011259422883481
Als kleine Vorbemerkung, unter Arbeit wollen wir nicht nur die Arbeit für Geld verstehen, sondern auch alles andere, was Arbeit ist, beispielsweise Massen an Übungsaufgaben, die Lunos anderweitig stöhnend erwähnte.
Aber wie sieht es denn nun aus mit der Arbeit? Besteht das Leben wirklich nur noch zum Großteil Arbeit? Fehlt der Ausgleich und die Entlastung von der Arbeit? Wie stark sind Arbeit und Leben vernetzt, ist man wirklich immer einsatzbereit? Muss man wirklich immer einsatzbereit sein? Wie ist dieser Zwang zur Flexibilität zu betrachten? Sind wir wieder in der Industrialisierung angekommen und haben wir bald einen Arbeitssoll, der am Tag erfüllt werden muss und wenn das nicht passiert, arbeitet man halt 20 Stunden, damit man das Erwartete fertig kriegt? Ist mehr arbeiten für weniger Geld die Superwaffe im Kampf gegen die Konkurrenz? Lohnt sich die ganze Arbeiterei überhaupt, wenn man dafür ein lachhaftes Gehalt und die Dauerangst der Entlassung erhält? Braucht die Arbeitswelt wirklich vollkommen neue Rahmenbedingungen? Welchen Wert hat Wohlstand, wenn er aufgrund hoher Arbeitsauslastung nicht genutzt werden kann? Können Schüler noch leben oder müssen auch die nur noch arbeiten?
Genug Vorlagen habt ihr jetzt, Zitate sind auch da, x diskutable Fragen, also strengt euch an und sagt was dazu, weniger arbeiten, mehr antworten. Oder ihr schlagt euch einfach so wie immer die Köpfe ein.