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30.09.2012, 10:13

Volksdroge Alkohol - Wie abhängig sind wir wirklich?

Zitat

O'zapft is! Auf dem Oktoberfest in München fließt das Bier wieder in Strömen. Schöne Tradition oder einfach nur Massen-Besäufnis, Abbild unserer Gesellschaft oder Sonderfall? Österreich und Deutschland zählen zu den Alkoholmissbrauchs-Ländern. Könnten wir gar nicht ohne, und wo ist die Grenze zwischen Genuss und Gefahr?

Wo bei uns gefeiert wird, da darf der Alkohol nicht fehlen - ganz nach dem Motto: Ein Glaserl in Ehren kann niemand verwehren. „König Alkohol“ zieht sich durch unsere Geschichte wie andere gekrönte Häupter, er ist Teil unserer Kultur. Jeder Österreicher konsumiert durchschnittlich 143 Liter an alkoholischen Getränken im Jahr, und in Deutschland sind es nur geringfügig weniger.

Die Folgen sind verheerend: Laut Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit jährlich 2,5 Millionen Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Dabei ist das exzessive Trinken von harten Getränken schon in jungen Jahren in Mode, immer mehr Jugendliche landen nach dem „Koma-Saufen“ in Kliniken. Wohin führt uns unser Trinkverhalten, genießen wir noch oder saufen wir nur, und müssen wir mit schärferen Gesetzen unsere ganze Gesellschaft therapieren?

Fest steht: Schon seit über 8.000 Jahren wird getrunken, und es gibt kaum eine Kultur, die sich nicht berauscht. Vielen Künstlern galt und gilt das Delirium als Voraussetzung für ihre Schaffenskraft. Maßvoll genossen regt Alkohol die Phantasie an, macht uns lustiger, kreativer und geselliger. Wo also wäre unsere Gesellschaft ohne Alkohol, können und wollen wir eigentlich ohne? Unterschätzen wir die Volksdroge Alkohol, oder machen wir uns unnötig Sorgen?

Peter Rapp: Ich bin auch ohne Alkohol lustig.

Simone Bauer: Ich gehe genauso feiern wie andere, und fühle mich nicht isoliert.

Conrad Seidl: Ohne Alkohol wären wir ärmer an Inspiration und ärmer an Genuss.

Hasso Spode: Es gibt kaum Gesellschaften, die auf Alkohol verzichten.

Michael Musalek: Wir brauchen eine Genusskultur.


Quelle: http://www.servustv.com/cs/Satellite/Art…011259446632579

Das ist doch jetzt endlich was, wozu sich auch der versoffene Teil der Userschaft äußern kann, wenn er gerade mal ein paar Minuten nüchtern sein sollte.
Sind Festivitäten wie das Oktoberfest ein Beispiel für den sorglosen Umgang mit großen Mengen Alkohol? Können bestimmte Feste überhaupt ohne Alkohol existieren? Ist ein Fest ganz ohne Alkohol überhaupt möglich? Heißt es schon "Wir trinken nicht mehr, wir saufen."? Sind strengere Gesetze überhaupt in der Lage etwas an der Situation zu ändern? Hat uns erst der Alkohol dort hingebracht, wo wir jetzt sind? Ist Alkohol wirklich der Motor der Inspiration und Kreativität? Wäre der Kreativsektor ohne Alkohol kaum vorhanden? Kann der Mensch überhaupt auf Alkohol verzichten? Ist er wirklich so wichtig, dass man ohne ihn nicht lustig, kreativ und gesellig sein kann?

Was man sich halt so alles fragen kann zu diesem Thema. Das bedeutet jetzt, schlagt euch die Köpfe ein und lasst euren alkoholischen und/oder alkoholisierten Gedanken freien Lauf.


The Meteor

Xar

Niemand

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2

30.09.2012, 12:33

Der Trink-Alkohol, Ethanol spielte eine nicht unerhebliche Bedeutung in der Entwicklung der Menschheit, denn er bot die Möglichkeit, überschüssiges Getreide haltbar zu machen, in dem man daraus Bier und Ähnliches herstellte. Wie sich die Menschheit ohne entwickelt hätte? Ich schätze nur, dass sich große Zivilisationen langsamer entwickelt hätten.
Aber wie sähe es heute aus, wenn man plötzlich vom Ethanol nichtmehr betrunken wird? Ein paar Alkoholiker würden von der Brücke springen, Depressionen und Burnout die Jugend erobern und die Erlebnissgastronomie den Bach runter gehen. Zumindest lässt sich das aus meinen alltäglichen Erfahrungen ableiten.
Dafür hätten wir weniger Verkehrsunfälle, Vandalismus und Leberschäden. Ich würde den Deal eingehen.


Ich selbst trinke keinen Ethanol, weil ich sehr empfindlich gegenüber dessen Geschmack bin uund ihn nicht mag, ebensowenig gefällt es mir, wenn der mit anderen Stoffen(und das ist meist Zucker) übertönt wird.

Und trotzdem mangelt es mir nicht an Kreativität. Ideen finden sich leicht, schwierig ist die Umsetzung, und mit seiner Arbeit zufrieden zu sein. Es klingt in meinen Ohren extrem beunruhigend, was über den Kreativitätssektor gesagt wird: Menschen müssen eine Droge nehmen, um ihren Beruf auszuüben.
Ja, für mich ist Ethanol eine Droge. Er ist ein zwar schwaches Rauschgift, das gleicht er aber mit dem einfachen Zugang und der geschellschaftlichen Akzeptanz aus. Dabei ist geschellschaftliche Akzeptanz noch stark untertrieben, in einigen Gruppen und Situationen herrscht ein regelrechter Zwang zum trinken, das habe ich schon oft genug zu spüren bekommen.

"Wir trinken nicht mehr, wir saufen" kann ich nur unterschreiben. Ich kann mich grob an eine Studie erinnern, die belegte, dass mehr als ca. 200ml Bier, etc im Monat bereits ungesund sind(als Tatsche kann man es nicht werten). In einer Stunde im Labor verdunstet mir mehr Ethanol.
Alkoholisierte Menschen sind nicht nur eine Gefahr für sich, sondern auch für ihre Umgebung. Dazu trifft man sich meist in Gruppen um zu "feiern" und bei der Heimreise sitzen Volltrunkene in schweren Maschinen.
Und wie es mir scheint, wird einfaches Trinken inzwischen auch langweilig, denn immer öfter trifft man sich hier zum Ausziehen und Randalieren.

Ich finde die Aussage doch ganz witzig, dass man betrunken sein muss, um Spaß zu haben. Aber Menschen die wirklich so denken, sind einfach erbärmlich. Sie nehmen dem Menschen eine bedeutende Eigenschaft und geben sie einer Droge. Und ich habe schon viel zu viele solcher Personen getroffen. Dass ich in Bayern wohne nimmt dem Fakt kein Gewicht.

Faxter

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3

30.09.2012, 14:42

Da sich Xar auf die Benutzung des Worts Ethanol eingeschossen hat, möchte ich darauf nochmal eingehen.

Ethanol ist nicht umsonst die chemische Bezeichnung.
Denn wer sich das Spirituosenregal mal näher ansieht, wird feststellen, dass man hier schon ab 3-4 Euro eine Flasche "Hartes" bekommt.
Wer jetzt denkt "Ach es macht ja keinen Unterschied, ob ich mich 'BilligvodkaXYZ' oder z.B. 'Absolut' besaufe", dem sollte bewusst gemacht werden, dass dem nicht so ist.
Für Billigprodukte wird nämlich Ethanol synthetisch aus beispielsweise Ethan gewonnen und dann mit Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen versehen. Im Gegensatz zur natürlichen Vergärung von Zucker...
Das ist auf den ersten Blick vllt das Gleiche, aber macht sich beim Abbau im Körper bemerkbar.

Ich denke, dass uns ein Mindestpreis für Spirituosen weiterhelfen würde.
Deutlich weniger billig produzierte Produkte, weniger Konsum im Allgemeinen, insbesondere unter Jugendlichen und mehr Fokus auf den eigtl Sinn des Stoffes: den Genuss.
Deshalb heißt es ja auch "Genusssteuer"...

Mayst thou thy peace discov'r

4

30.09.2012, 16:19

Ich fände ein erhöhtes Mindestalter und viel,viel stärkere Kontrollen wären da ganz sinnvoll. Es sollten auch nur regelmäßig überprüfte Personen Alkohol überhaupt ausgeben dürfen.

Ich selbst trinke nur sehr selten Alkohol und wenn auch nur etwas wo nicht viel drin ist wie in den Veltins Bieren. Ich lasse mich auch nicht darauf ein wenn mich mal zum Beispiel gute Freunde fragen ,,Lass uns mal ein wenig Alkohol holen'' oder ,,Lass uns mal einen kippen gehen.''
Geld sollte man für besseres als diese legalen Gifte ausgeben.

Saikx I Einbein I Salia I Jamie I Noctaria I Ciel

5

30.09.2012, 16:37

Ich fände ein erhöhtes Mindestalter und viel,viel stärkere Kontrollen wären da ganz sinnvoll. Es sollten auch nur regelmäßig überprüfte Personen Alkohol überhaupt ausgeben dürfen.


Da ergeben sich nur bei allen drei Punkten Probleme.

Was bringt ein erhöhtes Mindestalter? Gar nichts, als ob die Leute dann erst mit 21 anfangen zu saufen. Wie sieht es denn beispielsweise auf dem Oktoberfest aus? Da laufen genug Sturzbetrunkene rum, die über 21 sind. Außerdem würden die Jüngeren sich den Stoff eben anderweitig besorgen. Vielleicht illegal aus dem Ausland bei einem kleinen Besuch der polnischen Grenze, vielleicht ist da ein netter Kumpel, der alt genug ist um einem was zu kaufen, vielleicht denkt sich Papa "Ach, der Jung ist alt genug, der muss lernen wie richtiges Trinken schmeckt." oder halt das Altbekannte "Ich seh alt genug aus, den Verkäufer juckt mein Alter nicht, schon hab ich meinen Alkopop.". Mit einer Alterserhöhung hast du gar nichts gewonnen, die Leute werden nicht innerhalb von zwei Jahren klüger.

Stärkere Kontrollen ist ja schön gut, aber wer soll da kontrollieren? Nach Kontrolle zu schreien ist leicht, nur wer, was, wie und warum gehört eben dazu.

Regelmäßig überprüfte Personen? Woher das ganze Personal nehmen? Wie oft soll die Kontrolle passieren? Müssen die vorher eine Art Alkoholausschanktest ablegen? Als ob heutzutage jeder Spinner Alkohol in der Öffentlichkeit verteilen darf. Es gibt nicht umsonst sowas wie Schanklizenzen. Du könntest allerhöchstens den Alkohol aus den Supermärkten verbannen und der darf dann nur noch in speziellen Geschäften verkauft werden, was in die Richtung deiner Idee gehen würde. Das Problem ist nur die schiere Menge an unterschiedlichen Alkoholika, weshalb man sich am Ende wohl darauf verlegen würde, dass diese Schnapsläden eben doch nur höherprozentige Sachen verkaufen, während Bier, billiger Wein und billiger Sekt weiterhin in Supermärkten verkauft werden würden.


The Meteor

Terranort

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6

30.09.2012, 16:46

Meiner Meinung nach ist es eine Schande, dass so viel Alkohol konsumiert wird. Heutzutage kommt doch jeder an Alkohol ran, egal welchen alters, was mich gewaltig anstinkt (und ja, leider befinden sich in meinem Freundeskreis auch Minderjährige so wie ich, die regelmäßig Alkohol zu sich nehmen..)
Eine verschärfte Kontrolle würde so also ohnehin nichts bringen, außer, man würde jedem, der ein Sixpack kaufen geht einen Spion oder sonstiges hinterherschicken, was aber mein es Erachtens ein wenig aufwendig wäre..
Ich selber habe mal an einer Bierflasche genippt, und musste feststellen, dass es anders, als alle anderen sagen, sagenhaft grottig schmeckt.
Ich habe nicht vor, Alkohol zu trinken, jetzt und auch Später nicht...naja, ich hoffe zumindest, dass ich nicht damit anfange..



Sawa

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7

22.12.2012, 09:54

viel,viel stärkere Kontrollen wären da ganz sinnvoll.


Wie willst du erhöhte Kontrollen denn umsetzen? Ist ja nicht so als hätten wir keine deutlichen Gesetze an die es sich zu halten gibt.
Und diese Gesetze sehen unter anderm auch Ausweis Kontrolle vor. Nur wenn sich daran schon eh niemand hält weil das ja dem Umsatz schaden würde wie willst du die Kontrolle dann verstärken? Ich denke nicht dass das was ändern würde, manchen würde das ganze sogar noch einen Kick geben der Kontrolle zu entgehen.

Naja zum eigentlichen Thema hab ich eigentlich nicht viel zu sagen da Xar das schon recht ausführlich genannt hat was mir so einfällt.
Ich kann dazu bloß sagen das wir, und damit ist die gesamte Menschheit gemeint definitiv abhängig von Alkohol sind, anders kann man es nicht sagen.
Natürlich gibt es Unterschiede, jemand der keinen Alkohol trinkt und auch sonst nichts damit am Hut hat dem macht das ganze vielleicht nichts aus.
Aber man siehe das Beispiel der Geschäfte die Bier, Wein, Sekt und Spiritousen verkaufen. Viel davon ist eine große Umsatzquelle da nunmal auf den meisten Feiern getrunken wird.
Nur ein Beispiel von vielen jetzt.

Vernell

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8

15.01.2013, 01:30

Ich selbst trinke gerne mal, vorallem mit Freunden. Allerdings ist es nicht so, als ob ich das bräuchte. Ich kann auch ohne Alkohol lustig und ungehemmt sein. Es scheint aber in der Gesellschaft so verankert zu sein, dass man als Gruppe ohne das Zeug keinen Spaß haben kann. Ich habe schon oft genug zu hören bekommen, dass Treffen bzw. Partys ohne Alkohol keinen Spaß machen. Meiner Meinung nach totaler Schwachsinn. Hat man sich früher getroffen, als man noch nicht das Alter für den Konsum hatte, hatte man doch auch so seinen Spaß.
Stärkere Kontrollen sind meiner Meinung nach nicht notwendig. Es würde reichen, wenn man sich an die geltenden Vorgaben hält. Schon damals war es kein Problem mit 16 Jahren das hochprozentige Zeug im Supermarkt oder auf Festen zu kaufen. Auch heute ist das nicht anders. Die Leute kontrollieren einfach nicht, weil sie verkaufen wollen. Ich wurde selbst noch nie nach dem Ausweis gefragt. Und die Leute kommen so oder so an das Zeug, wenn sie es nicht selbst kaufen können, tun das eben anderen für sie. Entweder ältere Freunde, oder selbst die Eltern (viele nehmen es ja nicht so genau damit).
Ohne Alkohol wären Veranstaltungen wohl viel friedlicher. Wie oft erlebt man es, dass sich mit Alkohol im Blut Massenschlägerein bilden? Den Grund weiß meistens keiner mehr so genau, es wird einfach mitgemacht. Gerade das Oktoberfest ist so eine Veranstaltung. Da kommen ja auch viele Touris, einfach, um sich volllaufen zu lassen und den Anstand über Bord zu werfen. Gerade als Frau wirst du dort wie Fleisch behandelt und landest schneller in einer Gruppe von Angetrunkenen, als du gucken kannst. Erging mir selbst auch schon so. Alkohol senkt die Hemmschwelle und lässt viele scheinbar ihre Manieren vergessen. Ich meide dieses Massenbesäufnis so gut es geht.
Ich denke nicht, dass man den Alkohol komplett abschaffen sollte. Die Menschheit sollte nur bewusster damit umgehen, gerade die jungen Leute. Die wissen oft gar nicht, was sie tun, hauptsache sie sind lustig drauf und "wirken cool".

Auron_______Jules_________Smilla _____Rupert_______Esther