Seit gestern Abend habe ich Platin, endlich. (ノ゚▽゚)ノAuch wenn ichs zugleich ein wenig schade finde, alles Nennenswerte erledigt zu haben, da ich mich gerne noch ein wenig länger mit Xillia beschäftigt hätte. Einige Titel stehen zwar noch aus, aber bei diesen handelt es sich ausschließlich um Partnerfertigkeiten- und andere diverse Kampftitel, die nur durch stundenlanges Prügeln zu erlangen sind.
Was die Stärken von ToX betrifft, kann ich mich dir anschließen, Inu. Weltendesigns und Geschichten, die nach eine Art Matrjoschka-Prinzip aufgefädelt sind, mag ich unheimlich gern und auch wenn dies in Tales-Titeln nicht unbedingt selten vorkommt, hat mich die Enthüllung von Elympios bzw. die Wahrheit über Rieze-Maxia doch überrascht. Zwar ist mir die Geschichte ein wenig zu langsam in Fahrt gekommen, weshalb ich erst irgendwann im zweiten Kapitel mit Xillia warm geworden bin, aber dafür habe ich die letzten Kapitel umso mehr genossen.
Charakter-, Level- und Städtedesign gefielen mir zum großen Teil ausgesprochen gut, insbesondere Fennmont, Hamil, Xian Du und allgemein die Idee der Tageszeiten-Klimata, aber die immergleichen Höhenstraßen waren mir zu einfach und lieblos gehalten, auch wenn sie 'nur' die Weltkarte ersetzen sollten. Wenigstens Maps wie die Könglichen Jagdgründe bei Xian Du hätte man etwas spektakulärer gestalten können, wenn solche Orte vor dem ersten Betreten durch Beschreibungen von NPCs schon so aufgebauscht werden. ( :< Ja, eigentlich hatte ich es an dieser Stelle fast erwartet, aber ich war dennoch ziemlich enttäuscht, als sich wieder einmal die fade, generische Landschaft einer Höhenstraße vor mir erstreckte. )
Zu der zwei Szenarien-Sachen: Ehrlich? Hätte man sich sparen können, war nur ein billiges Mittel um die Spielzeit auszudünnen.
Woah, zwar bin ich ähnlicher Ansicht, aber das ist schon ein wenig hart formuliert. orz Ich fand die Idee an sich interessant, aber umso länger ich mit Milla spielte (zweiter Spieldurchlauf btw), für desto weniger gelungen hielt ich die Umsetzung.
imo sind an diesem Spielaufbau einige Dinge problematisch. Jyde und Milla vertreten zum einen zu ähnliche Sichtweisen, verfolgen dasselbe Ziel und verbringen sowieso die meiste Zeit miteinander, weshalb man in einem Spieldurchlauf mit dem jeweils anderen eigentlich kaum etwas Neues erfährt, weder über die Geschichte noch über den Charakter an sich.
Eigentlich wäre es spannender gewesen neben Milla oder Jyde die Story aus Alvins Perspektive zu erleben, da sich seine Motive und Taten am meisten von denen der übrigen Gruppenmitglieder abheben. Apropos Alvin: ehrlich gesagt war das interessanteste an den getrennten Szenarien für mich, wie Jyde und Milla diesen Charakter wahrnehmen. Alvin hat in Millas Story einen (zwar nicht völlig) anderen Eindruck auf mich hinterlassen als wie mit Jyde und ich denke nicht, dass es allein daran lag, dass man beim zweiten Spieldurchlauf bereits die Wahrheit über ihn wusste.
Ein anderes Problem lag für mich darin, dass einige Stellen zwar nicht abgehackt, aber irgendwie zu kurz oder unvollständig wirkten und Milla mir bei Jydes Story zu leblos/flach rüberkam. Zwar zähle ich Milla auch nach dem Spielen von ihrer Story nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber bei Jydes Story wäre sie mir wahrscheinlich sympathischer gewesen, wenn man ein paar mehr persönliche Szenen oder Gedanken von ihr mitbekommen hätte.
Eine etwas emotionalere Stimme hätte ihr natürlich auch gut getan.
Ich habe das Gefühl, dass man damit wohl auch übertünchen wollte, das eigentlich Milla der Hauptcharakter des Spiels ist. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich denke, es ist auch heute noch ein ziemliches Problem, wenn eine Frau der Hauptcharakter ist - selbst in einem Spiel wie Tales, wo man doch den spielbaren Charakter frei wählen kann.
Das Gefühl hatte ich bei ToX nicht, dafür waren mir Story und Charaktere, speziell Jyde als zweiter Hauptcharakter, zu stark auf Milla fixiert. Allgemein auf Videospiele bezogen schätze ich aber auch, dass für die meisten ein männlicher Protagonist ansprechender ist bzw. sich Unternehmen in der Videospielindustrie mit männlichen Charakteren wohler/sicherer fühlen. Dass sich Namco allein deswegen für die Option entschieden hat, aus der Sicht eines männlichen Charakters spielen zu können, denke ich aber nicht.
Ich habe auch nie verstanden, wieso alle immer so ein Leia-Bashing betrieben haben, von wegen sie wäre nur ein Klotz am Bein etc. Ich fand das ungerecht und absolut nicht nachvollziehbar und bin nicht damit einverstanden, wie die Geschichte Leia behandelt hat.
Das ging mir auch ziemlich auf die Nerven (sogar zeitweise bei Ivar), da ich daran überhaupt nichts Witziges finden kann - auch wenns vllt. allein dazu angedacht und nicht als ernstzunehmend gemeint war.
Sie mag manchmal überenergisch und tollpatschig sein, aber sie hat niemals ernsthaft im Weg gestanden (selbst wenn) oder jemanden in Schwierigkeiten gebracht. Ganz im Gegenteil. Sie hätte Jyde in Leronde nichts über die Aspyrixis verraten, ihn nicht begleiten, sich nach dem Vorfall auf der Zenethra um ihn kümmern oder Elize in Kanbalar hinterherlaufen müssen - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Außerdem hat sie genauso gut gekämpft wie alle anderen Gruppenmitglieder, also wo lag das Problem?
Das lag höchstens darin, dass sie sich solchen Unsinn teils selbst eingeredet und niemand ernsthaft versucht hat, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Sowas ging, wenn ich mich recht entsinne, wenn dann immer eher in die Richtung 'ja, du magst tatsächlich schlechter und schwächer als alle anderen sein, aber hey, immerhin gibst du dir Mühe *patt*'. Supi.
Positiv überrascht war ich allerdings von Rowen. Von älteren Charakteren (ü60) war ich bisher gewöhnt, dass sie zu einem bestimmten Punkt in der Story kurz mal eine wichtigere Rolle spielen/mit Weisheit und Wissen glänzen müssen, um die jugendliche Gruppe weiterzubringen, nur um den Rest des Spiels als Randfigur (wenn überhaupt) zu verbringen, aber Rowen war auch später noch von Bedeutung und wurde sinnvoll in die Handlung mit eingebunden. Abgesehen davon ist er allgemein ein äußerst charmanter und ausgeglichener Charakter und es war schön zu sehen, dass er trotz seiner enormen Erfahrung und Fähigkeiten dennoch zögert, Zweifel hegt und es auch ihn zeitweise Überwindung kostet, das Richtige zu tun.