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1

05.12.2012, 00:53

Und täglich grüßt das Murmeltier...?

Oder: Häh? Hab ich das nicht schonmal irgendwo genau so gespielt?

Dieser Thread widmet sich den immer wiederkehrenden Plot- und Gameplayelementen bzw Klischees in Videospielen, die ihr immer wieder gern seht. Oder sie hängen euch schon so zu Hals raus, dass ihr die Konsole am liebsten aus dem Fenster schmeissen wollt, wenn ein Spiel wieder die 0815-Schiene fährt - wie ihr wollt.

Mir persönlich gefallen Plots mit Familie. "Verschollene Familienmitglieder finden" oder "durch Zufall den verloren geglaubten Sohn wiederfinden". Mögend. Ich krieg von solchen Geschichten nie genug. Der bescheidene, liebenswürdige Hauptcharakter, der bisher kein leichtes Leben hatte, stellt plötzlich fest, dass er ein Prinz ist und er als Kind aus polit. Gründen entführt getötet werden sollte? GEBT MIR MEHR, MEEEEEEEEEEHR!!!!

Politik und Adelsfamilien sind bei mir eh immer ein Volltreffer. Wird mir, glaube ich, nie über sein.


Was ich nicht mag: Romanzen, die nur ins Spiel eingebaut wurden, damit der Zuschauer was zum Lachen hat und zu denen es keine richtige Auflösung gibt, sondern es immer nur in irgendwelches Rumgedruckse ausartet. Was soll das? Ich könnte an die Decke gehen, bei diesem ständigen "Hihihiiiii, wir sind total verknallt in einander, aber wir trauen uns nicht, das zu saaaaaagen." Wenn's einseitig ist, find ich's nicht so schlimm - aber wenn BEIDE sich lieben und einfach nur den Mund nicht aufbekommen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass sowas nur eingebaut wird, damit die restlichen Partymitglieder Witze drüber machen können und das die Stimmung etwas auflockert. Einmal finde ich sowas noch okay, aber in letzter Zeit habe ich in Videospielen fast nichts anderes mehr gesehen.
Schreibt entweder eine gute glaubwürdige Romanze oder lasst es einfach ganz sein und baut gar keine Romantik ins Spiel ein.

Antagonisten, die ihre bösen Machenschaften damit rechtfertigen, dass sie eine schlimme Kindheit hatten. Was? D:

Irgendwelche: OMG, ich muss meine Existenz zum Wohle der Welt aufopfern (Bonuspunkte für: - denn dafür wurde ich geschaffen!). Natürlich werde ich nicht einfach nur sterben - nein, von meiner Existenz werden keine Spuren auf der Welt zurückbleiben und niemand wird sich an meine makellose Persönlichkeit erinnern können. Cry me a river. Ich hab dieses Jahr DREI Spiele mit diesem Element gespielt. Langsam kann ich sowas nicht mehr sehen.

Wenn Partymitglieder sterben und nie wiederkommen. Es sterben nämlich immer die Leute, de ich vorher megadoll gelevelt habe. IMMER. DDD:


Welche Klischees in Rollenspielen bringen euch zum Lachen, Weinen oder... Schreien?
:nekocat:

Diese Katze weiß, dass sie besser ist als du. Sie läuft nicht - sie "tanzt". Sie benutzt keine Magie - "sie trifft dich mit magischer Klasse".


Vernell

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2

05.12.2012, 16:42

Viele der Dinge die du genannt hast Pochama, kann ich eigentlich genauso unterschreiben. Da muss ich mal angestreng überlegen, damit mir noch ein paar andere Dinge einfallen.

Am meisten stören mich wirklich diese Romanzen, die scheinbar wirklich nur zur Belustigung des Spielers und der restlichen Party eingebaut werden. Es kotzt mich an. Ich brauche nicht in jedem Spiel eine Liebesgeschichte, aber wenn man schon eine einbaut, dann möchte ich auch etwas davon sehen. Nichts zu schmalziges, aber die Figuren sollen sich wenigstens ihre Gefühle gestehen und nicht die ganze Zeit nur rot wie Tomaten anlaufen, nur um dann doch nicht den Mund aufzumachen. Aktuellstes Beispiel sind Cheria und Asbel aus Tales of Graces f. Es war so extrem, das ganze Spiel über ein Haufen Andeutungen, das Hoch der Gefühle war die Frage von Asbel an Cheria, ob sie mit ihm zusammen in seinem Haus leben möchte. WAS ZUM TEUFEL?! Küsst euch oder sagt euch wenigstens, dass ihr euch mögt! Zum Schluss erfährt man dann, dass die beiden ein Kind bekommen haben ... vom einander ansehen oder was? Ich mag solche Romanzen wirklich nicht.

Dumme Charaktere. Manchmal ist es einfach offentlich, dass Figur XY der Bösewicht ist, obwohl es noch nicht konkret gesagt wurde. Dennoch scheint niemand aus der Party etwas zu bemerken, im Gegenteil, sie helfen besagter Person ggf. noch. Eine ganze Weile später stellt sich dann heraus, dass Figur XY der Bösewicht ist! Schock für die Party. Niemand kann es nachvollziehen, niemand hatte es ahnen können ... bis auf der Spieler. Ernsthaft, so etwas macht mich wütend. Muss man manchen Figuren immer erst alles auf die Nase binden? Können sie nicht ein bisschen selbst denken? :/

Wird editiert, sobald mir noch mehr einfällt. 3:

Auron_______Jules_________Smilla _____Rupert_______Esther

3

05.12.2012, 23:41

Irgendwelche: OMG, ich muss meine Existenz zum Wohle der Welt aufopfern (Bonuspunkte für: - denn dafür wurde ich geschaffen!). Natürlich werde ich nicht einfach nur sterben - nein, von meiner Existenz werden keine Spuren auf der Welt zurückbleiben und niemand wird sich an meine makellose Persönlichkeit erinnern können. Cry me a river. Ich hab dieses Jahr DREI Spiele mit diesem Element gespielt. Langsam kann ich sowas nicht mehr sehen.

Dito. Da kann man ja gleich bei ToG bleiben, um an Vernell anzuknüpfen. Das Spiel war allgemein schon sehr klischeebeladen und eigentlich hätte es mich nicht überraschen dürfen, dass man dieses Ultimative Aufopferung-Klischee Sophie auch noch überzieht, aber irgendwie war ich dann doch enttäuscht als es so kam.
Was erhoffen sich Schreiberlinge nur, wenn sie x abgenutzte Elemente in eine Story werfen? Das Ganze mag in der Vergangenheit ein oder zwei mal gut angekommen sein, aber irgendwann geht dem Spieler doch das Mitgefühl flöten, wenn ihm wieder und wieder dasselbe aufgetischt wird. Ich kann mich in solchen Momenten nicht mehr richtig auf die Geschichte bzw. die Situation im Spiel konzentrieren, weil es mich dann einfach nur nervt. Wirklich jetzt? Denen ist nichts Besseres eingefallen als das?

Cherias und Asbels Teenie-Romanze, wenn man es überhaupt Romanze nennen kann, empfand ich dagegen als weniger schlimm. Vielleicht aber auch nur, weil ich ab einem gewissen Punkt von ToG nichts anderes mehr erwartet habe oder mich die beiden Charaktere von Anfang nicht allzu sehr angesprochen bzw. interessiert haben. Bei ToA hätte mich so etwas wahrscheinlich eher geärgert. Glücklicherweise wurden hier romantische Elemente subtiler gehalten und die Interpretation mehr oder weniger dem Spieler selbst überlassen bzw. wurde nichts aufgezwungen.
... In ToG musste man dagegen sogar unbedingt noch Hubert und Pascal miteinander verkuppeln. War ja vielleicht bis zu einem gewissen Grad ganz niedlich, aber zum Ende von ToGF's Zusatzkapitel hin hätte ich diese Szenen am liebsten weggedrückt.

Xar

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4

11.12.2012, 22:10

Klischees, da gibt’s doch so einiges. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass mir die unten genannten nicht gefallen.

Story:

The Choosen one
Der Held, der von einem Gott/einem Schwert/Kingdom Hearts auserwählt wurde, das Böse zu vernichten oder irgendwas in der Art zu tun. Meistens wird der Held von sämtlichen Charakteren durch die Gegend geschickt und seine Aufgabe wird angepriesen, während die Bösen das kleine Kind auslachen.

Prophezeihungen
Die vier Kristalle müssen gesammelt werden, die acht Amulette aus den acht Tempeln geholt werden, oder dergleichen.
Oder ein junge mit dem Zauberschwert wird den Bösen vernichten und den wahren König wieder an die Macht bringen, blah.
Grundsätzlich hören nur die guten auf diese Prophezeiungen und die Bösen sehen die pubertären Helden (zu Recht) nicht als Bedrohung an.

My friends are my strentgh
Unser kleiner Auserwählter liegt oft genug zu Füßen des fies grinsinden Antagonisten am Ende seiner Kräfte, als plötzlich seine Freunde auftauchen/ihm in den Sinn kommen. Und mit einer „epischen“ Ansprache über die Macht der Freundschaft tritt der Prota dem Bösen ordentlich in den Arsch.
Kingdom Hearts ist da wohl Beispiel genug.

The guy with the sword
Egal we weit fortgeschritten die Technologie der Welt ist, der Prota (und meistens auch der Anta) hat ein Schwert. Siehe Cloud und Sephiroth. Wann immer ihr in einer RPG-Welt landet: Achtung auf den Typen mit dem Schwert!

Gameplay:

Ultima+1 thingy
Wer kennt nicht _die_ Waffe/Fähigkeit, die das absolut Beste im Spiel ist? Die Ultimativen Waffen in FFX oder Persona2 IS, der Zauber Ultima in der FF-Reihe, oder auch der Meisterball aus Pokemon. Und meistens gibt’s das nach dem stärksten Boss des Spiels, sodass man keinen großen Nutzen mehr davon hat.

Und der Rest ist mit dem PC draufgegangen.

5

11.12.2012, 23:18

Was mir dazu einfällt ist dass die Bösen einen fast immer unterschätzen. Würde der Böse bzw. die Bösen einfach mal den killen der vor hat Pläne zum scheitern zu bringen aber noch so schwach ist dass das schnell erledigt ist würde es kaum noch Happy Endings geben.

Saikx I Einbein I Salia I Jamie I Noctaria I Ciel

Xar

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6

12.12.2012, 10:18

Das stimmt und ist natürlich so gemacht, damit die Protagonisten nicht nach zwei Cutscenes draufgehen und das Spiel vorbei ist. Manchmal versuchen sie auch ihr Bestes und versagen dabei total.
Beides führt dazu, dass man seine Gegenspieler für vollkommen inkompent hält. Und gerade wenn es dabei um einen dunklen Herrscher, General oder dergleichen handelt, wundert man sich doch sehr, wie solche Vollpfosten ihren Job bekommen haben.

Da fällt mir noch Science is Wrong! ein. Sehr oft kommt es so rüber, dass Wissenschaft schlecht ist, weil es Wissenschaft ist. Das zeigt sich oft dadurch, dass nur die Bösen(C) "Technologie" benutzen, womit aber Industrialisierung und schwere Artillerie gemeint ist. Auch ist es vollkommen egal, dass die Schwerter und Bögen der Guten auch eine Form von Technologie gibt. Allein bei Schwerten gibt es verschiedene Stähle, Krümmungsgrade, Schneidwinkel, Klingenlängen, Klingenformen, Beschaffenheiten/Vorhandensein der Hohlvene, Handschutz ja/nein, Art des Handschutzes, Knauf/Dorn, Beschaffenheit dieses, Länge/Gewichtung des Griffes und damit Hebelwirkung, ich könnte noch viel mehr aufzählen.
Magie und Natur sind dafür gut und toll und was auch immer, und es ist vollkommen egal, dass man sie mit der empirischen Methode wohl auch erfassen könnte und Magie und Natur de facto auch Bereiche der Wissenschaft wären.
In den seltensten Fällen wird eine Unterscheidung zwischen Wissenschaft und Technologie gemacht, und Wissenschaftler sind auch schon wegen ihrer Berufswahl böse.
Liegt wohl daran, dass die meisten Menschen im kreativen Bereich ein paar verweichlichte Schlappschwänze sind, die panische Angst vor Logik und Fortschritt haben, weil sie so scheiße in Mathe waren.

Dann haben wir noch Magier als glass canon, Ritter oder Paladine als Meat Shield, Mönche und Bosse als Lightning Bruiser, die übliche Klassen/Rollenverteilung. Ich hab inzwischen die Schnauze voll davon.

7

12.12.2012, 10:50

Lustig, dass dieses beliebte Element noch nicht erwähnt wurde, anscheinend steht man hier genau so auf Frauendiskriminierung wie es Videospiele tun. Genau, es geht um das arme, hilflose Mädchen, welches entführt wurde und welches der Held retten muss.
Ein Element, so alt wie das Geschichtenerzählen selbst, etwas, was man schon aus der frühesten Kindheit kennt, wenn Märchen vorgelesen wurden.
Der schlimmste Kandidat ist dabei Peach. Wie zum Henker schafft sie es seit dem Ende der 80er wirklich ständig entführt zu werden von Bowser, wie? Wieso tut sie nicht was für die innere Sicherheit, wieso verteidigt sie sich nicht, wie sie es in anderen Spielen auch tut? Und Kairi lässt sich natürlich auch von jedem abschleppen.
Wenn es am Anfang noch keine Entführung gibt, dann kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, das Mädchen, welches schwächlich daherkommt, wird im Laufe der Handlung noch entführt, außer es erlangt durch irgendwelche obskuren Wege Superkräfte und haut plötzlich alles weg, was nur in extrem seltenen Fällen passiert.
Was lernen wir also daraus? Mädchen sind kleine und schwache Kreaturen, die man mit Leichtigkeit entführen kann, wobei man dann aber damit rechnen muss, dass irgendeiner den ganzen Stress auf sich nimmt um sie zu retten, obwohl er sich genau so gut eine Andere hätte zulegen können. Ist ja nicht so als hätte Link nicht genug Auswahl.


The Meteor

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8

12.12.2012, 10:59

Das Klischee gibts nicht nur in Videospielen, das zieht sich durch die Geschichte seit Monogamie in wurde und man "gute Frauen" als Belohnung erhielt, bzw wo eine geschlossene Ehe einem zwei Ländern Vorteile brachte.
Gibt aber mehr als nur das Prinzesschen. Heiler sind meistens Weiblich, andere Magier auch(dabei sind die bösen Nekromanten und Dämonenbeschwörer und grundsätzlich Kerle). Die Damen sind auch immer spiritueller und sowas wie Priester oder "Media", I'm talking to you, Yuna. Und wie wir wissen Glaube = Gut, Wissenschaft = Böse.
Obwohl "Rette die Prinzessin" weniger häufig der Hauptplot ist, kommt es doch immer wieder in RPGs vor, dass man den Love Interest des MC aus der Festung eines Bösen retten muss.

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