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Faxter

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02.08.2013, 19:24

Uncharted 2: Among Thieves

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Nachdem ich nun auch Uncharted 2 bis zur Platinum gespielt habe, ist es Zeit, meine Gedanken zum Spiel hier zusammenzufassen. Zur Randinfo: Habe das Spiel zuerst einmal auf 'Hard' gespielt und danach dann auf 'Crushing'.
Da es sich um den zweiten Teil einer Trilogie handelt, liegt es nahe, einen Vergleich zum ersten Teil zu ziehen. Alle Komparative in meinen Ausführungen sind also als direkter Vergleich zu Uncharted 1 zu verstehen. ^^

Also nun zunächst mal zum Spielaufbau.
Der Shooter startet relativ unvermittelt in einer missgünstigen Situation, in der man die Klettermechanik kennen lernt. Es wird schon jetzt deutlich, dass es sich hier um ein vergleichsweise "indirektes" Spielerlebnis handelt, aber dazu später mehr.
Die Umgebung ist sehr schneelastig. Mein erster Gedanke war so was wie 'Oh, was anderes als das Dschugel-Thema.' - kein schlechter Eindruck also. Während man die Steuerung erklärt bekommt gibt es Flashbacks zur Story.

Diese ist mal wieder ein real plausibles Szenario und zwar eine weniger legale, aber gutmütige Angelegenheit. Typisch Uncharted also.
Die Story insgesamt hat mir auch recht gut gefallen, nichts super Besonderes, aber durchaus interessant und unterhaltsam.

Hat man dann endlich gelernt, wie man eine Waffe abfeuert, kommt auch schon die nächste Cutscene und bald darauf geht es im Dschungel weiter. Bekannte Umgebung für Drake also wieder. Um ehrlich zu sein, war ich hier etwas erleichtert, denn Drake passt für mich irgendwie schon eher in den sumpfigen Urwald als in eine Schneewüste...
Zwischendurch erfolgt allerdings ein weiteres Tutorial-Level, das die Stealth-Mechaniken erklärt. Diese wurden in U2 nämlich wesentlich stärker betont als vorher.

Von der dem Schleich-Gameplay war ich mehr oder minder sehr enttäuscht. Im Spiel bekommt man so viele Hinweise und Drängungen auf diese Methode, dass man sie gar nicht vergessen kann. Allerdings ist es kaum möglich damit ein Gebiet ohne Geballer zu überqueren. Drake ist einfach nicht für Schleichangriffe designed und das merkt man sehr stark, wenn man Spiele wie Metal Gear Solid gewohnt ist.
Teilweise erspähen einen dann Gegner um Ecken herum, Drake hält es für eine gute Idee, aus der Deckung zu rollen oder greift lieber mehrmals durch die Luft anstatt sich den Gegner zu schnappen.
Ich wirklich versucht, so viel Stealth wie möglich einzusetzen und es für ein paar Gebiete tatsächlich geschafft, alle Gegner auszuschalten, ohne einen Schuss abzufeuern.
Das GROßE Problem hierbei ist, dass dann Spiel bugt und den "Kampf" nicht als abgeschlossen triggert. Es ist also offensichtlich nicht vorgesehen, dass man mehr als einen oder vllt zwei Gegner hintereinander mit Schleichangriffen ausschaltet! Sehr großes Manko in meinen Augen...

Ist man erstmal im richtigen Spiel angekommen kann man intensive und spannende Action erleben. Hierbei wurde sehr großen Wert auf Inszenierung gelegt. Meistens fühlt man sich tatsächlich wie einem Action-Blockbuster im Kino. So toll das Ganze dann auch hilft, die Action rüberzubringen so stört es auf der anderen Seite auch den Spielfluss. Beim zweiten Spieldruchgang sogar sehr stark. Besonders halt auch dadurch, dass sehr viele "Ingame-Scenes" benutzt werden, die die Ingame-Kamera nutzen und daher nicht geskippt werden können.
An sich sind diese Ingame-Events eine coole Sache und binden einen mehr ein, aber in diesem Spiel fand ich es übertrieben, zu oft benutzt oder zumindest so, dass ich mich im Spielfluss gestört fühlte.

Was schnell auffällt ist, dass das Spiel einen Coop-Modus hat. Ja, das fällt im Singeplayer-Modus ziemlich stark auf, da man quasi nie allein unterwegs ist und immer irgendeinen (oder mehrere) Dödel hat, die einem hinterherdackeln. In U2 also wesentlich mehr als im Vorgänger, wo es recht gut dosiert war.
Das Problem bei den Begleitern ist, dass sie Stealth-Aktionen quasi immer verhindern - man schleicht vorsichtig um die Ecke, Dödel rennt hinterher und wird gespottet. So. Oft.
Der Online-Coop-Modus ist allerdings ganz lustig, habe aber nur eine Mission gespielt.

Entgegen der (anscheinend) allgemeinen Meinung, dass U2 auf 'Hard' etwa U1s 'Normal' entspricht, empfand ich U2 sogar ... ich möchte nicht schwerer sagen, aber eher ... fummeliger/kniffliger. Es war auf jeden Fall anstregender. Einige Stellen sind wirklich zeitintensiver Frusfaktor, weil nichts so funktioniert, wie man es sich vorstellt.
Und da wär ich beim nächsten Thema: Drakes Steuerung. Es ist der Hammer. Ich hatte noch nie ein Spiel, bei dem der Protagonist - metaphorisch gesprochen - so wenig von meiner ins Pad gehämmerten Sprache versteht. So so so oft springt Nathan in eine zufällig ausgewählte Richtung und hält sich an der most random ledge ever fest, rollt irgendwo hin oder tut einfach irgendwas anderes Hirnloses.

Hinzu kommt, dass man (ich zumindest) oft in einer Art Sackgasse steht und irgendwo hinmuss (meisten klettern), es aber absolut nicht ersichtlich ist, was das Spiel erwartet. Ich habe mehrmals auf die Methode "Im-Kreis-Laufen-Und-Alles-Anspringen" zurückgegriffen, bis ich raushatte, wie das Spiel kletterbare Passagen visualisert. Trotzdem gab es da die eine oder andere knifflige Stelle, an der ich rumrätseln musste, was mir sehr gefiel. Denn die richtigen als so gekennzeichneten Rätsel waren erstens selten und zweitens trivial. Ich muss aber zugeben, dass mir die Sache mit dem im Journal nachgucken gefällt.

Zu 'Crushing':
Drake hält im Schnitt 2-3 Treffer aus - aus nächster Nähe leider nur 0. Gegner haben einen Sensor an sich, der ihnen sagt, wenn auf sie gezielt wird. Wer in Deckung sitzt und daraus hervor schießt, wird mit Granaten zugedeckt und gleichzeitg erschossen. Gegner mit Schild sind von der Kampfkraft und Widerstandsfähigkeit mit einem Panzer vergleichbar. Granaten haben, wenn sie nicht direkt am Gegner detonieren, eine Sprengkraft von einem D-Böller. Trotzdem gibt es immer noch mehr als verbrauchbare Munition.

Die letzten Kapitel

Die paranormalen Gegner sind wesentlich angenehmer als die Nazi-Zombies. Vom Desing her. Als Gegner allerdings Kugelschwämme, die pro Gegner leicht hundert Treffer wegstecken können und immer noch 2-Hit-Killen können. Armbrust-Salven können auch instant zum Game-Over führen. Trotzdem fand ich eine sehr willkommene Abwechslung in diesen Gegnern.


Am Ende gibt es einen sehr netten Plottwist, der eine weitere schöne Mythologie einbringt, bevor es zum Bosskampf geht.
Diesen habe ich auf 'Hard' einige Male probieren müssen, bis ich ihn verstanden hatte und dann noch einige viele Male mehr, bis ich ihn geschafft hatte. Auf 'Crushing' hätte ich das Ganze nicht ohne etwas (legitimes) Rumgetrickse schaffen können. Da er auch so viel aushält dauerte jeder Versuch auch so 10-15min. bevor ich gestorben bin...


Zusammenfassend muss ich sagen, dass es sich hier um ein schönes Spiel und um eine echte Fortsetzung handelt.
Leider musste ich für mich feststellen, dass ich am ersten Teil mehr Spaß hatte, auch wenn hier die Inszenierung wesentlich besser umgesetzt ist.

Letzte Anmerkung: Nathan Drake ist gehirnamputierter Vollpfosten mit einem IQ, der grad so an ein halbes Toast rankommt.

Mayst thou thy peace discov'r

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