Shaded Hearts

Im Flugzeug bekam ich wieder einer meiner typischen Pinkelattacken, also ging ich zum Klo und ließ Serox erstmal alleine.
Während ich weg war, setzte sich ein dicker Mann auf meinen Platz... Serox sagte ihm, auf diesen Platz säße schon einer, aber der Mann schien ihn nicht zu verstehen. Da Serox viele Sprachen kannte, versuchte er mit dem Mann in polnisch, türkisch, Dicker-Mann-isch und anderen Sprachen, zu reden, aber er schien nicht zu hören. Als ich nach 2 Minuten 67 sekunden und einem halben Huhn fertig war, sah ich den dicken Mann auf meinen Platz sitzen, ich rannte zu ihm. Der Mann blickte mir ins Gesicht und nahm, die unter seinen Haaren verborgenen, Kopfhöhrer herraus und fragte >>Ja bitte?<<
Ich erklärte ihm die Situation und er wollte mir meinen Platz zurückgeben, doch er kam nicht mehr hoch, weil er im Sitz stecken blieb.
Ich ließ ihn mit Serox allein und suchte mir einen neuen Platz. Ich nahm neben einer Dame Platz...

Ich blickte auf und sah mit einem normalen Blick im Gesicht, den jungen Mann an. Eigentlich war der Platz neben mir für meine Freundin reserviert, die aber leider kurzfristig abgesagt hat und sich dazu entschied, doch in Europa zu bleiben.Doch das hielte mich nicht davon ab, mein Traum in Japan - "Das Land der aufgehenden Sonne" - zu verwirklichen. Ich schaute kurz auf die Uhr und erhobt meinen Blick erneut. Ich fragte mich, wann der Flieger wohl endlich abheben wird? Nach rechts und links schaute ich und sprach dann anschließend den Jungenmann der neben mir sitzt an. Ich fragte ihn nach einem Taschentuch. Nodoka-Dome nickte freundlich und gab mit einen Taschentuch. Währendessen versuchte Serox in der hintere Reihe, den dicken Mann zu helfen, der im Sitzt mit seinem dicken Hintern wohlbemerkt feststeckte. Er fluchte innerlich auch, weil Nodoka-Dome sich einfach einen anderen freien Platz nahm und ihm mit den dicken Mann alleine gelassen hat. Er hatte nämlich nicht das Bedürfnis, fast ganze 6 Stunden neben den dicken Mann zu sitzen, der auch noch nach Fisch stank!

Ich saß entspannt in meinem Sitz, gebeugt über einen Reiseführer und hörte nebenbei mit meinem MP3-Player Musik (natürlich von japanischen Bands), als mein Hintermann plötzlich gegen meinen Sitz trat. Erschrocken fuhr ich hoch, die Kopfhörer fielen mir aus den Ohren, der Reiseführer fiel zu Boden und ich drehte mich entnervt um. Wenn ich etwas nicht leiden konnte, dann waren es kleine Kinder, die im Flugzeug gegen die Sitze treten. Und dann erst die Mütter dieser Kinder, die nur danebensitzen und dämlich vor sich hin starren. Ich wollte gerade etwas sagen, als mir auffiel, dass kein Kind, sondern ein ziemlich voluminöser Mann gegen meinen Sitz getreten hatte. Der Mann hinter mir hatte anscheinend ein Problem, er zappelte undefinierbar in seinem Sitz herum. Bei näherer Betrachtung bemerkte ich dann, das er feststeckte und versuchte den Klauen des für ihn viel zu kleinen Sitzes zu entkommen. Der junge Mann daneben sah ihn mit einer seltsamen Mischung aus Belustigung, Mitleid und Wut an. Ich überlegte kurz ob ich diesem Mann irgendwie helfen konnte, da erinnerte ich mich an das, was meine Oma mir mal geraten hatte. Wenn etwas festeckt und man es nicht ab bekommt, einfach mit Magarine oder ähnlichem einfetten und das Problem ist gelöst. Blöd nur, dass ich meine Butter zu Hause vergessen hatte. Und überhaupt, wieso gab es keine Butter in transportierbaren Mengen? Was für eine Frage, kein Mensch braucht auf einer Reise Butter. Als ich meine Gedanken wieder eingefangen hatte und mich umdrehen wollte, bemerkte ich, wie ich von dem jungen Mann beobachtet wurde. Wir starrten uns einen kurzen Augenblick lang an, stellten uns vor und ich fragte ihn nach einem Kaugummi, da ich meine (angeblich) vergessen hatte. Den wahren Grund wollte ich nicht sagen, da es mir auf irgendeine komische Art und Weise unangenehm war. Ich hob den Reiseführer auf und las erneut darin um mich abzulenken.

Ich unterhielt mich eine Weile mit der Dame Irina über Musik, Spiele, Aluminium, doch als ich das Thema Hentai's ansprach, gab sie mir eine Ohrfeige... (Ich hatte doch nur gefragt ob sie auf Yuri-Hentai's steht...) Als ich durch die Ohrfeige sanft meinen Kopf zu anderen Seite drehte, sah ich das der dicke Mann weg war, ich verabschiedete mich und rannte schnell zurück auf meinen Platz. (Der ganz schön nach Fisch und Fürzen stank, oh da lag sogar ein altes Stück Pizza...) Ich nahm Platz und bemerkte wie Serox ziemlich tief in ein Gespräch verwickelt war, mit der Dame vor uns... Als ich Serox was sagen wollte, bekam mein Sitz einen Tritt (Mein armer Rücken) und ich stand auf und wollte den Verantwortlichen anmeckern. Ich sah einen Mann der Schlief und rumzappelte, er schien ziemlich fest zu schlafen... Also änderte ich meinen Plan und malte einfach sein Gesicht an. Ich nahm erneut Platz und schaute auf dem Bildschirm an der Decke.
Wir hatten nicht mal die Hälfte unseres Fluges hinter uns...

Der Sitz neben mir war nun wieder frei. Kaum zu glauben das er das Thema "Hentai's" ansprach! Doch ich ärgerte mich nicht lange darüber. Nur wäre alles gut ausgegangen, wenn er nicht damit angefangen hätte. Die Ohrfeige wäre sicher auch erspart geblieben. Das Schnarchen von den Mann der schlief, wurde immer lauter und lauter. Ich bekann zu überlegen, ob ich mich beschweren sollte? Doch das würde sicher nicht viel bringen. Kurz schaute ich auch auf dem Bildschirm an der Decke. Es ist seit dem erst 1 Stunde vergangen! Entweder die Zeit macht einen auf Matrix oder es kommt mir nur so vor, als würde sich das alles in die Länge ziehen. Ich holte meine PSP raus und spielte etwas... I

Lange konnte ich nicht in meinem Reiseführer lesen, weil mein Hintermann mir auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und wunderte mich, was er denn wollte. Serox sprach mich wegen meiner Musik an, siehe da, er war auch ein JRock-Fan. Ich hatte vergessen, dass mein MP3-Player noch lief und so fiel es mir erst jetzt auf, dass Gackt ziemlich laut aus den Stöpseln kam. Wir unterhielten uns eine Weile über Musik, Animes, Mangas (vorallem schien er gefallen an Hentais zu haben), Japan allgemein und den Grund warum wir nach Japan reisten. Er wollte mit seinem Kumpel Dome, der jetzt wieder neben ihm saß, eine Band gründen. Eine ziemlich interessante, wenn auch eher ungewöhnliche Idee. Ich dagegen wollte einfach nur mal das Land sehen, auch wenn ich mir noch nicht wirklich einen Plan zurrecht gelegt hatte. Serox war wirklich ein netter und vorallem lustiger Mann.